Caphalor schrieb:
Und was die Piratenpartei angeht:
Die Begründung, wie das ganze finanziert werden soll erscheint mir sehr vage, anscheinend sollen Künstler vom Staat eine gewisse Summe erhalten und dafür sollen all ihre Werke frei verfügbar sein?
[...]
Ich bin für eine Reform des Urheberrechts und sympathisiere auch sonst mit vielen Punkten, die die "Piraten" fordern. Aber die eigentlichen Inhalte erscheinen mir einfach zu schwammig. Als Protestwahl trotzdem eine gute Sache - besser als gar nicht wählen zu gehen.
Beim Urheberrecht wurde schon desöfteren die Kulturflatrate diskutiert. Bei Druckern und Rohlingen gibts schon die Zwangsabgabe auf den eigentlichen Preis (für die GEMA?) und warum nicht einfach einen einheitlichen Tarif (ka, 10€/Monat) und das Geld wird anteilig an den Downloadzahlen gemessen/bzw. verteilt.
Kino und DVD (sprich: hohe Qualität) kann es dann trotzdem noch zu kaufen geben, nur billiger.
Das Urheberrecht wie bisher jedenfalls hat ausgedient und genau dafür stehen die Piraten und ich auch. Im Programm steht ja auch, dass Künstler für ihre Arbeit entlohnt werden müssen, und nicht einfach nur Raubkopien für alle.
Quelle (Satzbau ist falsch, aber der Inhalt zählt):
"Ausgleich zwischen Ansprüchen der Urheber und der Öffentlichkeit Wir erkennen die Persönlichkeitsrechte der Urheber an ihrem Werk in vollem Umfang an."
Nochwas: Die Punkte sind teils sehr deutlich formuliert, die Ziele klar und die Umsetzung strikt ausgearbeitet. Allerdings nur in Bezug auf die Killerspieldebatte, Internetfreiheit und allgemein die Themen, die von der Politik für den Wahlkampf missbraucht werden...
Suxxess schrieb:
Die Überlegung ist nicht schlecht, allerdings muss man bedenken, dass die bevorzugte Partnerpartei der CDU die FTP ist. [...]
Die angesprochenen Renter [...] machen daher auch sehr gerne ihr Kreuz bei der FTP. Da sie mit der Stimme für die FTP indirekt auch die CDU stärken, muss sich die CDU gegenüber der FTP mehr absetzen um möglichst wenig Stimmen an die FTP abzugeben.
Und da die FTP sich als Oppositionspartei gegen die Netzzensur ausgesprochen hat, lässt sich auf diesem Wege noch ein paar Rentnerstimmen sichern. Man muss ebenfalls bedenken, dass damit nicht nur die Rentner angesprochen werden sondern auch Eltern und andere Menschen ohne ein wirkliches Interesse an Computern. (Computerarbeit auf der Arbeitsstelle zählt nicht dazu)
Nur als Hinweis: Seit einiger Zeit wird Deutschland nicht mehr mit "T" geschrieben, und ich bitte dich auch das in Bezug auf die entsprechende Partei umzusetzen.
Egal: Es wurde angesprochen, dass einzelne Stimmen nicht für die Meinung der Partei sprechen müssen, bzw. auch sich erheblich in einzelnen Punkten von der vorgegebenen Parteimeinung unterscheiden können. Im Hinblick auf die Diskusion von "Killerspielen" und Amokläufen (Alle Innenminister, Union UND SPD fordern das Verbot) hat ein einzelner SPD-Abgeordneter gesagt:
Gamer sind keine Amokläufer ... Ebenso hat ein Bundestagsabgeordneter 2007 etwas ähnliches gesagt (Video ist ~55 min lang, Stelle kann ich nicht spontan sagen):
Hier isses.
Wenn ich hören muss, dass man die SPD wählen soll, um der Entwicklung die Stirn zu bieten: Die SPD trägt das mit (Killerspieleverbot), macht mit (Internetsperren) und ist schon früher von der Bedeutung ihres Kürzels (s=sozial?) abgewichen (Gesundheitsreform, Hart4 etc)... Die Hessen-SPD hat die Wähler belogen (Linke) ...
Die F
DP ist zwar gegen die Sperren, für Spiele, dennoch schließen sie eine Ampel nahezu komplett aus. In dieser Hinsicht sind
die Grünen auch keinen Deut besser. Bei den Linken ist es so, dass diese von beiden Parteien gemieden werden, eine Bundesweite Koalition halte ich für ausgeschlossen.
Durch diesen Zusammenhang muss man sich als Wähler der FDP/Grünen so entscheiden: Union oder SPD. Was aber, wenn ich beide großen Parteien nicht (indirekt) wählen kann, wegen deren Worte/Taten? Die ÖDP ist ganz nett, die Rentner haben teils ihre Parteien (warum nicht nur eine Vereinung?), es gibt die Spirituellen, warum also keine Partei unterstützen, die gegen die Pläne der Union/SPD und für meine Ziele? Indem Fall ist die Piratenpartei wirklich eine Alternative, wenn man auch das Programm gelesen hat.
Was wollte ich eigentlich zu der Überschrift sagen (auch wenn es schon gesagt wurde)? Also: In teils lebhaften Diskusionen berufen sich die Befürworter der Sperren auf die Aussagen der partizipierenden Politiker, die die Kritiker als Bedenkenträger, teils schwer Pädokriminelle (von der Leyen) und im Grunde als Verschwörungstheoretiker gebranntmarkt. Mittlerweile sollten diese Bedenken sich bestätigt haben, da zwar einzelne Politiker diese Aussagen tätigen, aber weder eine Berichtigung seitens der Spitze kam oder durch die aktuelle Wahlk(r)ampf-Diskusion gefördert wurde.
Normalerweise will ich keine direkte Wahlempfehlung aussprechen, aber hier muss ich es tun: Wer Bewegung in die Sache bringen will, der sollte Piraten wählen. Je mehr man sich vor Augen führt, dass eine Randparte nur deswegen nicht gewählt wird, weil sie die 5%-Hürde nicht schafft, sollte man auch mal mitdenken: Wenn ich sie aber wähle, weil sie meine Interessen besser vertreten, als die 5 großen, so muss ich diese wählen. Wer sich traut, dessen Stimme ist nicht verloren. Und je mehr sich trauen, desto eher schafft es diese demokratische Partei in den Bundestag (
genug Unterschriften vorrausgesetzt).