2. Teil: Der Aufstand der vermeintlich Verblödeten gegen die Ahnungslosigkeit der Entscheider
So wie der damals 22-jährige
Student Matthias Dittmeyer, der öffentlich-rechtlichen TV-Magazinen Ende 2007 in einem vielbeachteten und bis heute populären YouTube-Video Recherchefehler, Polemik und verzerrende Darstellungen in Beiträgen über Computerspiele nachwies. Oder wie Franziska Heine, die 29-Jährige, die mit ihrer Online-Petition bis heute über 100.000 Menschen dazu brachte, sich gegen die Web-Filter-Pläne der Bundesregierung auszusprechen.
Diejenigen, die sich jetzt wehren, sind mehrheitlich überzeugt: Deutschland wird regiert, die öffentliche Meinung hierzulande dominiert von Menschen, für die das Internet eine fremde Welt ist, Computerspiele ein fremdartiger, potentiell gefährlicher Zeitvertreib. Von Menschen, die immer noch stolz auf die eigene Fähigkeit sind, SMS zu verschicken. Von digitalen Immigranten eben.
Gleichzeitig leben in diesem Land an die 20 Millionen Menschen zwischen 15 und 35 (um mal eine willkürliche Grenze für die Angehörigen der Generation C64 zu ziehen), in deren Leben digitale Technologie eine zentrale, eine vor allem selbstverständliche Rolle spielt. Für die das Internet nicht "der Cyberspace" ist, sondern ein normaler Teil ihres Alltags, ebenso wie Telefone für die Generationen davor.
Die einen, die digitalen Immigranten, machen Politik für die anderen, die in einer vom Digitalen durchdrungenen Welt leben. Das kann auf die Dauer nicht gutgehen.