keshkau
Commodore
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- März 2007
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Ganz konkret habe ich mich schon zu Beginn der Diskussion dafür ausgesprochen, von einem eher populistisch angehauchten Spruch wie: "Kriminelle Ausländer raus" zu distanzieren. In den Debatten auf Stammtisch-Niveau wird immer so getan, als ginge es um Menschen, die nach Deutschland einwandern, dann Straftaten begehen und deshalb wieder abgeschoben werden sollen. Meinetwegen ja, in solchen Fällen spricht nichts dagegen.
Aber die Diskussion um Jugendgewalt ist doch eine völlig andere. Wir reden hier nämlich über Kinder und Jugendliche, die in Deutschland geboren wurden! Hätten wir ein anderes Staatsbürgerrecht, etwa das der USA, dann wären diese Leute bereits per Gesetz Deutsche, weil sie hier geboren wurden.
Im Fall Mehmed haben sie den Jungen in die Türkei abgeschoben, was ich nachvollziehen konnte. Aber so richtig human ist so eine Aktion nicht. Und sie ist auch nur in den wenigsten Fällen praktikabel, wie ich gezeigt habe: Russland-Deutsche gelten als Deutsche -> Ausweisung unmöglich, EU-Mitglieder genießen Freizügigkeit -> Ausweisung de facto unmöglich.
Also reden wir im Endeffekt über Araber, Türken, Marrokaner usw. Ich will nicht ausschließen, dass es einen Mehmed-Effekt geben kann, wenn man immer mal wieder jemanden ausweist, der über die Stränge geschlagen hat. Aber ich sehe auch rechtlche Probleme, die kaum zu lösen sein werden.
Wenn wir uns z. B. Flüchtlinge aus Afghanistan ansehen, nicht die "westlich" eingestellten Menschen aus Kabul, sondern die vom Land, dann geht man einerseits hin und gewährt ihnen ein Aufenthaltsrecht, etwa aufgrund politischer Verfolgung oder dergleichen. Damit importieren wir aber zugleich eine Kultur, die wir hier nicht verstehen und die von den Deutschen mehrheitlich abgelehnt wird. Das mag religiöser Fundamentalismus sein oder ein Verständnis der Frauenrolle, das von unserem abweicht.
Momentan werden diese Menschen mehr oder weniger "weggeschlossen". Sie landen in einem Asylantenheim, später in einer Mietskaserne mit 40 verschiedenen Nationen, wo keine Deutschen mehr leben. Wir erteilen ihnen zunächst einmal ein Arbeitsverbot und zahlen ihnen Sozialhilfe. - Und später beschweren wir uns darüber, dass die Familieinmitglieder kein Deutsch sprechen, dass ihre Kinder in der Schule Schwierigkeiten haben und dass sie ihre Traditionen beibehalten, auch weil sie die deutsche Kultur gar nicht kennengelernt haben.
Mein Ansatz würde so aussehen, dass man die jetzt und zukünftig einwandernden Menschen gleich nach ihrer Ankunft an die Hand nimmt: verbindliche Sprachkurse für die ganze Familie, auch und gerade für die Mütter. Diese Kurse müssen für die Teilnehmer kostenfrei sein, damit sich niemand davonstehlen kann. Ich würde sogar die Zahlung von Sozailleistungen von der Teilnahme abhängig machen. Und wenn es nicht anders geht, dann muss die Kinderbetreung gleich mit angeboten werden.
Daneben gibt es die Straftäter, mit denen wir uns bereits heute herumschlagen und die in unseren Städten großgeworden sind. Die Einzelbeispiele (Rütli, Slomanstieg) zeigen, dass es Möglichkeiten für die Entschärfung der Situation gibt. Hier kommt es darauf an, die erforderlichen Mittel in die Hand zu nehmen. In Düsseldorf z. B. wird in den nächsten Jahren die U-Bahn-Linie ausgebaut. Das kostet eine Menge Kohle. Wenn man das Geld anderweitig einsetzen würde, hätte man viel gewonnen: Ganztagsschulen, Betreuung am Nachmittag, Freizeitangebote (von mir aus auch in der Schule), härteres Durchgreifen gegen Schulschwänzer (Wie kann es sein, dass Kinder wochenlang nicht zum Unterricht erscheinen?), Präsenz zeigen, etwa durch Rund-um-die-Uhr-Streifen in Problembezirken. - Wenn Sozialarbeiter oder Polizisten sich dort aufhalten, wo auch die Jugendlichen abhängen, dann bieten sich Chancen: Man kommt wieder ins Gespräch und man zeigt, dass auf Spielplätzen kein Mist gebaut werden darf (keine Sachbeschädigung, kein Drogenhandel, keine Körperverletzung usw.).
Und dann muss das umgesetzt werden, was lange angemahnt wurde. Die Strafe für ein Vergehen muss auf dem Fuße folgen. Heute wird jemand erwischt, Anfang nächster Woche erhält er seine gerichtliche Vorladung und ein paar Tage später wird er verurteilt. So muss das gehen. Das muss nicht immer mit Knast enden. Da ist Phantasie gefragt.
=================
Und wenn wir über Integration reden, dann wundere ich mich immer wieder darüber, dass in Deutschland lebende türkische Männer ab und an eine junge Ehefrau aus Anatolien aus dem Hut zaubern, die im Zuge des Familiennachzugs hier einreisen soll. Sollen das alles Liebesheiraten sein? Ich meine, die wird es darunter auch geben, keine Frage. Aber oftmals scheint mir das nach arrangierten Ehen auszusehen zwischen Leuten, die sich persönlich so gut wie gar nicht kennen.
So holt man sich eine "unmündige" Frau ins Haus, die kein Wort Deutsch spricht - und in Zukunft auch nicht sprechen soll (damit man sie besser unter Kontrolle hat). Und die Ausländerbehörde ist relativ machtlos, während die türkischen Verwandten und Nachbarn den Mund nicht aufmachen, weil sie diese Praxis tolerieren oder sogar gutheißen. Auch das ist absolut nicht in Ordnung und ein echtes Hindernis auf dem Weg zur Integration. Das gilt besonders für die Ehefrau, aber auch füf die Kinder.
Aber die Diskussion um Jugendgewalt ist doch eine völlig andere. Wir reden hier nämlich über Kinder und Jugendliche, die in Deutschland geboren wurden! Hätten wir ein anderes Staatsbürgerrecht, etwa das der USA, dann wären diese Leute bereits per Gesetz Deutsche, weil sie hier geboren wurden.
Im Fall Mehmed haben sie den Jungen in die Türkei abgeschoben, was ich nachvollziehen konnte. Aber so richtig human ist so eine Aktion nicht. Und sie ist auch nur in den wenigsten Fällen praktikabel, wie ich gezeigt habe: Russland-Deutsche gelten als Deutsche -> Ausweisung unmöglich, EU-Mitglieder genießen Freizügigkeit -> Ausweisung de facto unmöglich.
Also reden wir im Endeffekt über Araber, Türken, Marrokaner usw. Ich will nicht ausschließen, dass es einen Mehmed-Effekt geben kann, wenn man immer mal wieder jemanden ausweist, der über die Stränge geschlagen hat. Aber ich sehe auch rechtlche Probleme, die kaum zu lösen sein werden.
Wenn wir uns z. B. Flüchtlinge aus Afghanistan ansehen, nicht die "westlich" eingestellten Menschen aus Kabul, sondern die vom Land, dann geht man einerseits hin und gewährt ihnen ein Aufenthaltsrecht, etwa aufgrund politischer Verfolgung oder dergleichen. Damit importieren wir aber zugleich eine Kultur, die wir hier nicht verstehen und die von den Deutschen mehrheitlich abgelehnt wird. Das mag religiöser Fundamentalismus sein oder ein Verständnis der Frauenrolle, das von unserem abweicht.
Momentan werden diese Menschen mehr oder weniger "weggeschlossen". Sie landen in einem Asylantenheim, später in einer Mietskaserne mit 40 verschiedenen Nationen, wo keine Deutschen mehr leben. Wir erteilen ihnen zunächst einmal ein Arbeitsverbot und zahlen ihnen Sozialhilfe. - Und später beschweren wir uns darüber, dass die Familieinmitglieder kein Deutsch sprechen, dass ihre Kinder in der Schule Schwierigkeiten haben und dass sie ihre Traditionen beibehalten, auch weil sie die deutsche Kultur gar nicht kennengelernt haben.
Mein Ansatz würde so aussehen, dass man die jetzt und zukünftig einwandernden Menschen gleich nach ihrer Ankunft an die Hand nimmt: verbindliche Sprachkurse für die ganze Familie, auch und gerade für die Mütter. Diese Kurse müssen für die Teilnehmer kostenfrei sein, damit sich niemand davonstehlen kann. Ich würde sogar die Zahlung von Sozailleistungen von der Teilnahme abhängig machen. Und wenn es nicht anders geht, dann muss die Kinderbetreung gleich mit angeboten werden.
Daneben gibt es die Straftäter, mit denen wir uns bereits heute herumschlagen und die in unseren Städten großgeworden sind. Die Einzelbeispiele (Rütli, Slomanstieg) zeigen, dass es Möglichkeiten für die Entschärfung der Situation gibt. Hier kommt es darauf an, die erforderlichen Mittel in die Hand zu nehmen. In Düsseldorf z. B. wird in den nächsten Jahren die U-Bahn-Linie ausgebaut. Das kostet eine Menge Kohle. Wenn man das Geld anderweitig einsetzen würde, hätte man viel gewonnen: Ganztagsschulen, Betreuung am Nachmittag, Freizeitangebote (von mir aus auch in der Schule), härteres Durchgreifen gegen Schulschwänzer (Wie kann es sein, dass Kinder wochenlang nicht zum Unterricht erscheinen?), Präsenz zeigen, etwa durch Rund-um-die-Uhr-Streifen in Problembezirken. - Wenn Sozialarbeiter oder Polizisten sich dort aufhalten, wo auch die Jugendlichen abhängen, dann bieten sich Chancen: Man kommt wieder ins Gespräch und man zeigt, dass auf Spielplätzen kein Mist gebaut werden darf (keine Sachbeschädigung, kein Drogenhandel, keine Körperverletzung usw.).
Und dann muss das umgesetzt werden, was lange angemahnt wurde. Die Strafe für ein Vergehen muss auf dem Fuße folgen. Heute wird jemand erwischt, Anfang nächster Woche erhält er seine gerichtliche Vorladung und ein paar Tage später wird er verurteilt. So muss das gehen. Das muss nicht immer mit Knast enden. Da ist Phantasie gefragt.
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Und wenn wir über Integration reden, dann wundere ich mich immer wieder darüber, dass in Deutschland lebende türkische Männer ab und an eine junge Ehefrau aus Anatolien aus dem Hut zaubern, die im Zuge des Familiennachzugs hier einreisen soll. Sollen das alles Liebesheiraten sein? Ich meine, die wird es darunter auch geben, keine Frage. Aber oftmals scheint mir das nach arrangierten Ehen auszusehen zwischen Leuten, die sich persönlich so gut wie gar nicht kennen.
So holt man sich eine "unmündige" Frau ins Haus, die kein Wort Deutsch spricht - und in Zukunft auch nicht sprechen soll (damit man sie besser unter Kontrolle hat). Und die Ausländerbehörde ist relativ machtlos, während die türkischen Verwandten und Nachbarn den Mund nicht aufmachen, weil sie diese Praxis tolerieren oder sogar gutheißen. Auch das ist absolut nicht in Ordnung und ein echtes Hindernis auf dem Weg zur Integration. Das gilt besonders für die Ehefrau, aber auch füf die Kinder.
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