News CheckNow: Schufa für Analyse von Bankkonten in der Kritik

DiePalme schrieb:
Aber ich finde es mittlerweile ultra dreist, das man auf der einen Seite den Datenschutz predigt und im finanziellen Bereich ein gläserner Kunde sein muss um teilweise überhaupt nocht etwas als normaler Mensch zu erhalten. Und grade im Wohnungsmarkt ist es mittlerweile eine Schande was da abgezogen wird.

Sehe ich ähnlich, zumal für die allermeisten Geschäfte doch eigentlich gar keine Prüfung nötig sein müsste, zumindest wenn man die Angebote mal entbündeln würde. Für einen Handyvertrag gibt es aus meiner Sicht kein wahnsinnig großes Risiko für den Provider. Die Leistungen sind ja per Flatrate abgedeckt und wenn keine Zahlungen mehr stattfinden, kann der Provider die Leistungen ja abstellen. Wenn dann einer über die Stränge schlägt und ein paar GB nachbucht und dann nicht zahlen kann, dann ist das zwar eine offene Forderung, die auch beglichen werden muss, aber die Leistungserbringung kostet den Provider nicht den entsprechenden Betrag.

Das eigentliche Problem sind die Handyfinanzierungen, die im Vertrag versteckt sind. Das sollte man entkoppeln, denn die verleiten Konsumenten zu Käufen, die sie sich eigentlich nicht leisten können. Sie bewegen sich also an der Grenze zur Überschuldung und daher werden Bonitätsabfragen auch erst notwendig um einzuschätzen, wer am Abgrund gerade noch die Balance halten kann und wer in die Schuldenfalle stürzt.

Das Risiko der Mietnomaden sollte man natürlich nicht auf den Schultern einzelner privater Vermieter abwälzen. Da könnten Vermieterverbände ggf. Versicherungen anbieten und falls notwendig entsprechende Gesetze geschaffen werden, um die Position der Vermieter zu stärken. Das sollte man nicht in die Hände einer privaten Scoringfirma geben, die alle Menschen des Landes kategorisiert.
 
Meine Aussage in Bezog auf die Vermieter bezog sich auf die fett markierte Aussage die ich zitiert habe, nicht auf die finanzielle Auskunft für eine Wohnung generell.
 
@calippo

Handyverträge dürfen erst ab 75€ Rückstände gekappt werden. Dazu kommen dann die internen Kosten der Provider. So ein Zahlungsausfall ist also durchaus teuer.

@DiePalme

Du kannst mein Verhalten gerne bedauerlich finden, ich versuche trotzdem, mein Risiko zu minimieren. Denn es ist MEIN Risiko. Nicht deines. Ich bin auch kein gewerblicher Vermieter, sondern wir machen das nebenbei. Wir könnten immerhin finanziell verkraften, wenn ein Mietnomade rein käme (und ich bin auch skrupellos den los zu werden), andere haben dazu keine Kraft oder Möglichkeiten.

Die Menschen, die bei mir mieten, sind normalerweise recht froh. Denn ich sage offen und ehrlich, welche Vor- und vor allem auch Nachteile die jeweilige Wohnung hat. Ich erzähle keinen Unsinn. Und ich gestalte extrem faire Mietverträge. Dafür erwarte ich im Gegenzug nur, dass man mit meinem Zeug ordentlich umgeht, Schäden meldet und behebt und eben regelmäßig den äußerst fairen Mietzins zahlt.

Zuletzt geht mir der Datenschutz in Deutschland mächtig auf den Zeiger. Wir haben den totalen Täterschutz, was dann zu solchen Auswüchsen führt.
 
Und um mal fair und realistisch zu sein, der Anteil von Mietnomanden gegenüber den normalen Mietern ist verschwindend gering. Eine "Mietausfallversicherung" in die alle Vermieter einzahlen würde da schon was helfen. Entpuppt sich der Mieter als Mietnomade zahlt die Versicherung die Räumungsklage, den Mietausfall und die evtl. nötige Renovierung. Würde vermutlich jeden Vermieter einen Euro im Monat kosten oder so. Und könnte man per Gesetz ja auch verpflichtend für alle Vermieter machen. Oder einfach gesetzlich verpflichtend als Bestandteil zur Gebäudeversicherung hinzufügen, denn die hat sowieso jeder Vermieter.

Oder wenn man das Risiko auch noch eindämmen wollte, könnte der Gesetzgeber es ja z.B. dem Vermieter erlauben die Miete drei Monate im Voraus zu verlangen oder alternativ direkt 6 Monate Warmmiete als Mietkaution. Mietnomaden können sich das nicht leisten und werden abgeschreckt, wohingegen der normale Mieter, selbst wenn er das Geld grad nicht hat, dafür problemlos einen Kredit zu fast Nullzinsen oder einen Vorschuss vom zuständigen Amt bekommt.

Was Mietnomaden angeht, die haben im Prinzip dieselbe Mentalität wie Psychopathen/Soziopathen bzw. sind es auch. Und deren Anteil an der Bevölkerung liegt bei ca. 1%. Allerdings wird nicht jeder Psychopath/Soziopath direkt kriminell, sondern was noch hinzukommen muss, dass einem die Konsequenzen der eigenen Taten egal sind, also eine Strafe keine Abschreckung darstellt. Und das reduziert den Anteil potentieller Mietnomaden nochmal weiter. Es sind halt wirklich echt nicht viele, aber der Schaden den diese Anrichten können ist mitunter eben sehr hoch.

Und was für diesen Fall wirklich sinnvoll wäre, eine schwarze Liste, auf der alle in den letzten Jahren auffällig gewordenen Mietnomaden aufgeführt sind. Allerdings verhindert der Datenschutz sowas, wohingegen der Datenschutz bei Schufa & Co. anscheinend völlig egal ist. Da wird auch wieder mit zweierlei Maß gemessen.
Gleicher Datenschutz für alle wäre hier schonmal ein guter Anfang.
 
Idon schrieb:
Handyverträge dürfen erst ab 75€ Rückstände gekappt werden. Dazu kommen dann die internen Kosten der Provider. So ein Zahlungsausfall ist also durchaus teuer.

Das wäre ein Ansatzpunk für den Gesetzgeber, einen Markt zu schaffen, in dem Bonitätsauskünfte für solches Kleinzeug nicht mehr relevant wären. Die Schufa arbeitet ja auch nicht kostenlos, die Abfragen kosten Geld und 75€ Risiko, falls der eher unwahrscheinliche Fall des kompletten Zahlungsausfalls auftritt, scheint mir jetzt auch nicht so wahnsinnig hoch.
Man könnte Dienstleistern bei weniger wichtigen Diensten zugestehen, die Leistungen früher einzustellen.
 
@calippo

Das Risiko sind ja nicht nur 75€. Dazu kommen Verwaltungsgebühren, Inkasso, Überwachungsaufwand etc. Und in aller Regel hat man ja nicht einen Kunden im Rückstand, sondern gleich mehrere. Das summiert sich also.

Klar gibt es viele Alternativmöglichkeiten. Die sind aber zum Teil nicht gewollt (Verbraucher würden weinen, würde der Vertrag früher gesperrt) oder lassen sich einfach missbrauchen (z. B. der zuvor von @D0m1n4t0r erwähnte Mietausfallschutz - dann tun sich eben Vermieter und Mieter zusammen und kassieren ab).
 
Idon schrieb:
Und ja, natürlich ist mir meine Zeit viel wichtiger als mir deine Zeit wichtig ist. Oder dein Datenschutz. Ich dachte, das verstünde sich von selbst.
Ich finde eher vermessen zu denken, dass sich die Welt anderer um dich und deine Vorlieben drehen sollte.

Deine Vorlieben sind so viel wert wie meine Vorlieben, da kann ich das Vermessensdenken nur zurückgeben.

Wenn man dann noch Datenschutz und Kundenfreundlichkeit dazunimmt, landet man wieder bei Nicht-Schufa. Und ja, dann mache ich lieber kein Geschäft mit dem Händler, sondern suche mir einen anderen.
 
ayanamiie schrieb:
Das thema muss man sich aber erstmal auf der zunge zergehen lassen die schufa verpasst dir mit ihren punkte system nen schlechten score und kommt dann und sagt hey du kriegst dinge ja nichtmehr du kannst uns ja deine konto auszüge geben um ggf dein scoring wieder zuverbessern weswegen du durch uns ja nixmehr bekommst. kann sich keiner ausdenken

Das ist ein extrem valider Punkt, der hier viel zuwenig beleuchtet wurde. An sich dient die Einsicht in die Konten dazu, den Punktewert zu verbessern. Da macht man den Bock zum Gärtner. Es müsste reichen, wenn dieses dann vom jeweiligen Kreditgeber selbst bewertet würde. Und nur eine einmalige Geschichte wäre.
Ich finde die Logik dahinter insgesamt ziemlich krank. Ja, nachvollziehbar. Aber eben krank. Und auf keinen Fall freiheitlich.
 
@D0m1n4t0r
Die Mietausfallversicherung kostet deutlich mehr als 1€ im Monat....
bis zu 5% der Kaltmiete je nach Leistungen.
(Wenn man die Schäden durch die Mietnomaden abdecken möchte...)

Bei 1000€ Kaltmiete in einer Großstadt wären das 50€ im Monat und 600€ im Jahr.
10 Jahre 6.000€
Schufa ist da deutlich günstiger.
 
Ich rede ja auch nicht von der jetzt existenten Mietausfallversicherung, die gar nicht jeder Vermieter hat, sondern von einer Versicherung an der sich alle Vermieter beteiligen müssten. Die Zahl der Mietnomaden bleibt gleich, aber die Zahl der Versicherten würde drastisch ansteigen wodurch die Beiträge für jeden einzelnen sinken.
Umso mehr Versicherte, umso geringer der Beitrag für jeden einzelnen.
 
Unser Land wird auch so immer sozialistischer, noch mehr Pflichtabgaben braucht wirklich niemand.
Man müsste eher 90% der Abgaben und Bürokratie abschaffen, dann sinken auch die Preise für Mieten, weil dann Bauen doppelt so billig wird :)
 
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