Dass die Ölreserven schwinden und irgendwann mal an einem Punkt ankommen, wo Öl ein sehr rares Gut ist, dürfte allen klar sein, aber die Berechnungsmethoden auf denen der Verbrauch basiert sind mehr als fragwürdig.
Zum einen ist Öl nicht von heute auf morgen "AUS". Das ist ein Vorrat, der langsam weniger wird. In dem Moment, wo man anfängt (!) das letzte Drittel der Ölfelder auszuschöpfen wird der Ölpreis automatisch abartig in die Höhe schnellen. Dann stellt sich automatisch eine Verlagerung zu den Alternative ein. Eine Alternative ist übrigens Öl künstlich herzustellen. So geschehen im zweiten Weltkrieg. 1943 hat der Adolf seinen halben Bedarf (im Krieg!) so gedeckt. Damit kann Öl nicht ausgehen. ROHÖL wird nur irgendwann so teuer, dass die Alternativen tatsächlich attraktiv werden. Das ist das, was die meisten nicht schnallen (wollen), und was mir fürchertlich am Zipf geht. Und ganz im Ernst: Wenn Öl ein Vierfaches kostet solls mir auch recht sein. Das wird den Fortschritt zwar etwas bremsen, aber noch viel mehr die Konsumgesellschaft (oder eher die Konsumopfer) die sich alle 2 Jahre einen neuen Fernseher, ein neues Auto, etc. kaufen. Die Konsumgesellschaft ist zwar ein notwendiges Übel unsere Wirtschaftsystems, aber wir leben leider mittlerweile in einer totalen Überflussgesellschaft mit allen ihren kranken Auswüchsen. Würde niemandem schaden, wenn sich das etwas reduziert. Insofern wird niemand Schaden nehmen, wenn das Öl teurer wird.
Speziell @nanoworks: Die Eco-Lobby als solches existiert nicht. Das ist richtig. Aber es ein Begriff mit dem ich die immer größer werdendenden Industriezweige bezeichne, die unter dem Vorwand der Umweltschonung Produkte herstellen und bewerben, deren Gesamtumweltbilanz alles andere als positiv ist. Um diese Ziele zu erfüllen bilden sich teils doch Lobbys -speziell in Brüssel- die die Naivität (Dummheit?!) unserer Politiker ausnutzt. Dank unseren tollen absolut unreglementierten (nüchtern betrachtet sind sie das) Finanzmärkten kann man von eben solchem Pseudo-Umweltschutz ja auch toll profitieren. CO2 ist doch das Schlagwort heute... CO2-Zertifikate: Schonmal gehört?! Sollte man sich mal genau ansehen. Gehen wir etwas zurück: Seit geraumer Zeit musste jedes Auto mit Kat ausgerüstet werden. Bekanntlich nicht ganz billig. Das ganze wurde damals beworben damit, dass das CO in für Mensch und die Umwelt absolut unbedenkliches CO2 umgewandelt wird. Heute würde das niemand mehr so formulieren... Dann hat man den Diesel gehyped, da der ja prognostiziertweise weniger Ausstoß produziert. Ein Dieselfahrzeug hat jedoch einen deutlich schädlicheren Austoß als ein Benziner ohne Kat. Rußpartikelfilter lösten das Problem (teilweise). In den späten 90ern war das Ozonloch der Panikschieber Nummer 1. In den 2000ern das CO2. Seit ein paar Jahren läuft so der Feinstaub als kleine Plage nebenher. Ich frag mich nur, was als nächstes kommt. Ich tippe mal ganz stark auf Wasser.
Viele der dadurch entstandenen Produkte sind eine tolle Sache und haben uns technologisch sicher einen Fortschritt verschafft, aber profitiert hat (und tut nach wie vor) vorallem die Industrie. Jedes Mal wenn ein "umweltschonendes Produkt" produziert wird, geschieht das in den meisten Fällen in China bei den miesesten Löhnen und oft unter Nichtberücksichtigung der ohnehin niedrigen Umweltvorgaben. Dieses Produkt amortisiert sich aus Umweltsicht runtergerechnet auf alle produzierten Einheiten (und inklusive Transport, dem Ausschuss, Auswirken durch die Errichtung der Fertigungsanlagen und dgl.) so gut wie nie. Aber da sich alle besser fühlen, weil man sich ja gleichzeitig ein neues drehmomentstarkes E-Auto kaufen kann UND das schlechte Gewissen mit dem Gedanken an die geschohnte Umwelt befriedigen kann bzw. sogar das Gefühl zu haben der Umwelt was Gutes zu tun, hinterfragt das so gut wie niemand, bzw. man redet/denkt sich's halt so wie's einem gefällt. (Besonder pervers ist das, wenn man sich zB sowas wie die Segways oder Elektroroller ansieht und die Leute dadurch weniger zu Fuß gehen, den Kauf aber damit rechtfertigen, jetzt weniger mit dem Auto zu fahren. Von Umweltschonung sind wir da meilenweit weg... selten der Fall, aber ein Bilderbuchbeispiel. Gott sei Dank, haben sich zumindest diese Produkte nicht richtig durchgesetzt...)
Naja, abschließend möchte ich nochmal wiederholen, was ich eh schon geschrieben habe:
Nachhaltig & Öko: Ja, auf jeden Fall - aber nur wenn man es ganzheitlich betrachtet und nicht ein paar negative Punkte unter den Tisch fallen lässt und sich so die Wahrheit zurechtbiegt.
MFG, Thomas