News Chip-Fertigung: Intel plant 17-Mrd.-Euro-Fabrik in Magdeburg

Silencium schrieb:
Besser als 1 Mrd. an die ach so systemimmanete Lufthansa zu „Spenden“, ohne dass der Staat dafür Anteile erhält - das fand und finde ich weiterhin komplett falsch!
Geld welches sie mitlerweile bereits voll zurückgezahlt haben. Gespendet wurde da gar nichts. Das sind Darlehen und keine Spenden. Mal davon abgesehen das die Bundesregierung zwischenzeitlich bis zu 20 Prozent an der Lufthansa beteiligt war und ihre Anteile nach und nach mit Gewinn wieder abstößt.

https://www.bundesregierung.de/breg-de/weitere-themen/coronavirus/deutsche-lufthansa-ag-1980912
 
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Man kann bei manchen Kommentaren nur den Kopf schütteln.
Natürlich sind das Steuergelder. Aber was ist denn die Alternative? Keine Subventionen, und damit auch keine Ansiedlung. Ende der Geschichte. Es ist Wunschdenken, dass INTEL dann trotzdem investieren würde. INTEL interessiert es einen feuchten Kehricht, wo die nächste Fab steht. Wenn nicht hier, dann eben woanders. Und wo kommen dann die Arbeitsaufträge für den "Mittelstand" her?
Alles in den "Mittelstand" pumpen? Wer profitiert denn von den Geldern, die Arbeitnehmer in der Region verdienen? Diejenigen, die diesen Arbeitsnehmern dann die Autos reparieren, die Häuser sanieren oder neu bauen.
Fachkräftemangel? Schon mal was vom demografischen Wandel gehört? Es gehen seit Jahren mehr Leute in Rente, als an jungen Leuten nachkommt und in den nächsten 20 Jahren wird das deutlich schlimmer werden, wir verlieren deshalb 15-20% der Bevölkerung im arbeitsfähigen Alter. Das sind 15-20% weniger Wertschöpfung, weil wir alle zu wenig Kinder in die Welt gesetzt haben. Ohne vernünftige Zuzugsprozesse wird es schlicht nichts. Aber natürlich muss man aus diesem Zuzug auch was sinnvolles machen, und die Aktiven nicht mit irgendwelchen Auflagen bei den Arbeitserlaubnissen vor die Wand laufen lassen und die Passiven schlicht irgendwo hinghettoisieren.
Warum man nicht im Mittelstand arbeitet? Weil ein Azubi-Gehalt meistens lächerlich ist und in vielen Branchen auch Ausgelernte mit Gehältern aus Studierten-Jobs nicht mithalten können.
Die Politik könnte schon sinnvoll steuern, aber dummerweise hat sie dann breitflächige Desinformationskampagnen von Hinz und Kunz mit dem Etikett "Planwirtschaft" an der Backe und natürlich die Helden, die grundsätzlich gegen alles Klagen.
Ergänzung ()

Atnam schrieb:
Geld welches sie mitlerweile bereits voll zurückgezahlt haben. Gespendet wurde da gar nichts. Das sind Darlehen und keine Spenden. Mal davon abgesehen das die Bundesregierung zwischenzeitlich bis zu 20 Prozent an der Lufthansa beteiligt war und ihre Anteile nach und nach mit Gewinn wieder abstößt.

https://www.bundesregierung.de/breg-de/weitere-themen/coronavirus/deutsche-lufthansa-ag-1980912

Jetzt komm der gefestigten Stammtischmeinung doch bitte nicht mit völlig unwichtigen Details.
 
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Ich sehe es mittlerweile echt lieber, dass das Geld an die Firmen geht, die damit immerhin recht zweckmäßig arbeiten, als dass das Geld vom Bund oder dem Land eingesetzt wird. Beide beweisen leider alle Nase lang, dass sie schlicht unfähig sind.
 
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Mit der Argumentation könnte man aber auch einfach mal das Geld nicht ausgeben und die Steuern senken, damit der Otto-Normalo was davon hat, als es random an irgendwelche hochprofitablen Aktiengesellschaften auszuschütten.
 
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IntoTheRed schrieb:
Ich sehe es mittlerweile echt lieber, dass das Geld an die Firmen geht, die damit immerhin recht zweckmäßig arbeiten, als dass das Geld vom Bund oder dem Land eingesetzt wird. Beide beweisen leider alle Nase lang, dass sie schlicht unfähig sind.
Stimmt. Im Ranking der Bestechung, der Wirtschaftsleistung, politischen Stabilität, der Infrastruktur stehen wir fast auf einer Stufe wie Nicaragua:evillol::evillol: und nicht auf den vorderen Plätzen.
Trotz des es bei uns zu Bestechungsfällen kommt oder Infrastruktur verkommt, sind wir damit immer noch international spitze.
Ich verstehe das einfach nicht, wie man so Bauarbeiterbierstammtischniveau hier argumentieren kann
Ergänzung ()

HorstSan schrieb:
Mit der Argumentation könnte man aber auch einfach mal das Geld nicht ausgeben und die Steuern senken, damit der Otto-Normalo was davon hat, als es random an irgendwelche hochprofitablen Aktiengesellschaften auszuschütten.
Der feuchte Traum der Wirtschaftseliten eines schmalen Staates, da dieser dann Otto Normalo nicht mehr schützen kann. Selbst die Befürworter des schmalen Staates (USA) legen Milliarden für die Chipsubventionen hin. Denk mal drüber nach^^
 
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HorstSan schrieb:
Mit der Argumentation könnte man aber auch einfach mal das Geld nicht ausgeben und die Steuern senken, damit der Otto-Normalo was davon hat, als es random an irgendwelche hochprofitablen Aktiengesellschaften auszuschütten.

Ohne Wirtschaft gibt es keine Einkommen und damit auch keine Steuereinnahmen. Da wäre also nichts da, was man ausschütten könnte. Es ist eine Investition, und eben kein platter Konsum, und insofern in der Gesamtbetrachtung eben kein „Geld ausgeben“.
 
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HorstSan schrieb:
Mit der Argumentation könnte man aber auch einfach mal das Geld nicht ausgeben und die Steuern senken, damit der Otto-Normalo was davon hat, als es random an irgendwelche hochprofitablen Aktiengesellschaften auszuschütten.
Das würde dann Stillstand bedeuten und genau das will man nicht.
Es ist die Aufgabe eines Staates Anreize zu schaffen.
Das passiert ja auch selbst innerhalb der Bundesrepublik wo in Bayern niedrigere Gewerbesteuersätze herschen als in anderen Region und oh welche Wunder rate mal wo die Industrie oftmals ihre Zentralen hat um dort die Steuern abzuführen.
 
wahli schrieb:
In DE gibt es viele hochqualifizierte Arbeitskräfte, gute Infrastruktur und es ist ein sicherer Standort im Gegensatz zu vielen anderen Gebieten. Außerdem ziehen die Lohnkosten in den "Billigländern" auch immer mehr an.

Mag alles sein, wenn man sich aber das Theater mit den unglücklichen Anwohnern, die genehmigungsverfahren, auflagen bei Tesla in Brandenburg anguckst, gibt es sicherlich "entspanntere" Länder. Ganz zu schweigen von dem Betriebsräten und sonstigem, was es einem in diesem Land als Unternehmer schwer macht.

Was man als Arbeitnehmer aber natürlich zu schätzen weiß.


Als Arbeitgeber und mit der freien Standortwahl, hätte ich mich wohl anders entschieden
 
Hm man kann es doch so sehen, wie bekommen eine der modernsten fertigung. Wir bekommen doch was von dem Geld.
Besser so als wenn tsmc noch weiter vorne ist und alle anderen weit abgeschlagen. Je mehr gute fertigungs Firmen es gibt desto besser. Globalfoundris ist leider keine Option. Die sind so weit abgeschagen und man müsste da noch mehr als bei Intel investieren das die mal was packen könnten. Und dann ist nicht mal sicher das sie konstant leistung abliefern würden.

Welche Optionen hätten wir also in Zukunft noch so gehabt. Viele eben nicht. Alles nur so halbgares. Der PC ist eben die Zukunft. Je besser Hardware ist, desto besser wird auch die Medizin Werden. Also am Ende sehe ich das als positiv an.
 
Nuklon schrieb:
Wir brauchen diese Fabriken so dringend und in meinen Augen ist jeder Cent da drin sein Geld wert.
Zumal wir mit ASML und Zulieferern wie ZEISS und Trumpf, bereits Firmen im Land/EU haben ohne die im weltweiten Markt nichts gehen würde und nun endlich auch Fabs bekommen, die diese Technik praktisch eine Tür weiter nutzen. Auch dadurch stelle ich mir eine Verbesserung der Situation für alle Beteiligten vor, inklusive der Testfab in Breslau die praktisch einen Katzensprung von Magdeburg entfernt ist.
 
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Volker schrieb:
Artikel-Update: Wie das Handelsblatt berichtet, soll Intel nun 9,9 Milliarden Euro Förderung erhalten. Am Wochenende soll der Vertrag dann eingetütet werden, am Montag wird Intel-CEO Pat Gelsinger zur Vertragsunterzeichnung erwartet.
Nichts wäre verwerflicher gewesen, wenn der BMF am Ende den Sparwahn durchgesetzt hätte. Es zeigt sich halt eindrucksvoll dass Porschefahrer keine Finanzfachleute sind ^^
Ich Gratuliere Magdeburg zur neuen Fab.
 
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Der Standort Deutschland kann in der Zukunft seine Position nur halten, wenn dieser breiter aufgestellt ist und so viel wie möglich hier produziert wird. Unternehmen wie Intel werten ja nicht nur das auf, auch die lokale Infrastruktur und Zulieferer-Firmen profitieren davon. Ohne Investitionen in den Standort Deutschland wird es nichts. Von daher sehe ich das Ganze erst einmal grundsätzlich positiv. Natürlich wird dann am Ende die Umsetzung entscheiden, ob es erfolgreich wird. Wir werden sehen.
 
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Lieber wäre es mir gewesen, wenn Deutschland auf den Standort freiwillig verzichtet hätte - zu Gunsten eines Standortes im globalen Süden, um auch mal BIPoC eine Chance zu geben. In Magdeburg arbeiten dann wieder vermehrt (alte) weiße Männer!
 
HorstSan schrieb:
Mit der Argumentation könnte man aber auch einfach mal das Geld nicht ausgeben und die Steuern senken, damit der Otto-Normalo was davon hat, als es random an irgendwelche hochprofitablen Aktiengesellschaften auszuschütten.

Wieviel hat nochmal die temporäre Senkung der MwSt gekostet? 30 Milliarden Euro?
Und wer hatte was davon? Die Leute mit größeren Anschaffungen. Der Tesla-Käufer hat die 3% also gemerkt, 0815-Otto hat es nicht gemerkt.
Und alles (wie beim Tank-Rabatt) unter der Annahme, dass der Handel die Senkungen überhaupt weitergibt.

Steuer-Senkungen, auch abseits der Verbrauchssteuern, sind immer nur Augenwischerei und dienen nicht Otto-Normalo, sondern meist den Besserverdienenden denen ich das natürlich auch gönne, aber die das nicht unbedingt benötigen.

Investitionen in die wirtschaftliche Struktur sind da besser aufgehoben, trotz Fehlschlägen. Und dem Otto-Normalo hilft man mit konkreten Unterstützungsleistungen (z.B. Erhöhung Kindergeld, Bafög, ...) viel mehr.
 
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@douggy Lohnsteuer senken, vor allem die Lohnsteuer auf Urlaubsgeld etz sollte gleich sein wie beim normalen Lohn, und nicht das einem 50% (gesamt) genommen werden, fließt ja eh wieder in die Wirtschaft.

Früher war der Spitzensteuersatz beim 15-17fachen eines Durchschnittsgehalts heute bei ca. dem 1-1,5fachen, da sieht man schon das was faul ist.

Dann hätte man auch wieder richtig was davon, höhere Löhne ohne das die Kosten für Firmen steigen, und der Staat muss nur an den richtigen Stellen spaaren Potenzial gibt es genug.
 
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Generell finde ich Investitionen in Europa sehr gut, auch die vielen Arbeitsplätze gefallen.Und eine gewisse Abkehr gerade aus dem Chip-Hotspot (doppeldeutig..auch politisch) in Taiwan gefallen.
Ich hoffe nur, das Intels Invest nicht wieder über kurz oder lang einen auf "Nokia/Bochum" macht.. ;)
 
@Nuklon, welches milliardenschwere Projekt ist denn in den letzten Jahren auch nur halbwegs nach Plan verlaufen? Und vor allem welches davon hat im Osten die Wirtschaft gestärkt?
 
drago-museweni schrieb:
@douggy Lohnsteuer senken, vor allem die Lohnsteuer auf Urlaubsgeld etz sollte gleich sein wie beim normalen Lohn, und nicht das einem 50% (gesamt) genommen werden, fließt ja eh wieder in die Wirtschaft.
Es geht schon damit los, dass die Gesetzlichen Sicherungsysteme am Ende denen die Viel haben, auch mehr geben, sei es die Arbeitslosenversicherung oder eben die Rentenkasse.
Insofern stimmt diese aussage leider. Faktisch braucht es wieder eine Obergrenze oder die Reichensteuer. (damit die Armen der Bevölkerung endlich ein würdiges Leben haben)
Aber wir sind hier nicht bei dem Thema..

Subventionen sind immer wichtig und meistens richtig. Denn durch Subventionen können wir am Ende uns den Wohlstand leisten. Und ja das gilt leider auch für Umweltschädliche Subventionen, auch wenn hier die Rechnung dann eben die Allgemeinheit trägt, statt die Verursacher.
Aber wenn man schaut, was Bosch, Siemens, TSMC, Intel, GloFo und andere Weltweit an Ausbau investieren, dann kann man eig nur froh sein, dass Intel nicht in Irland baut, sondern Fachlich Hochqualifizierte Mitarbeiter ausbilden wird in Magdeburg.

Über US Amerikanische Parkplatzsituationen kann man diskutieren und ich hoffe dass man hier auch nicht umsetzt. Parkhaus, eine Strabanbindung an Magdeburg und am Ende Ridepooling dürfte mehr bringen, als 50.000m² Teerfläche. Intel sollte also mit der MVB lieber an eine Anbindung arbeiten.
 
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IntoTheRed schrieb:
@Nuklon, welches milliardenschwere Projekt ist denn in den letzten Jahren auch nur halbwegs nach Plan verlaufen? Und vor allem welches davon hat im Osten die Wirtschaft gestärkt?
Global Foundries, Bosch, Infineon x2.
Porsche und BMW in Leipzig, VW in Zwickau, Hetzner sitzt in Falkenstein.
Die Braunkohlekraftwerke und Tagebaue (auch wenn Umweltschädlich) sowie deren Rückbau.
 
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47cmArmumfang schrieb:
Haha, ja, welche Exportnation braucht schon eine eigene Airline. Die kann man ruhig mal pleite gehen lassen. Junge...
Du hast aber schon gelesen, dass ich schrieb "... ohne dass der Staat dafür Anteile erhält ..." manchmal überliest man Dinge gerne.

Atnam schrieb:
Geld welches sie mitlerweile bereits voll zurückgezahlt haben. Gespendet wurde da gar nichts. Das sind Darlehen und keine Spenden. Mal davon abgesehen das die Bundesregierung zwischenzeitlich bis zu 20 Prozent an der Lufthansa beteiligt war und ihre Anteile nach und nach mit Gewinn wieder abstößt.

https://www.bundesregierung.de/breg-de/weitere-themen/coronavirus/deutsche-lufthansa-ag-1980912

Tausend Dank @Atnam das wußte ich bis Dato nicht!
 
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