Bei einem Computerspiel ist ein Taktikspiel was anderes als ein Strategiespiel. Und eine Wirtschaftssimulation was anderes als eine Militärsimulation. Civ hat sich da eben zwischen Civ1-4 und Civ5-6 stark verschoben in dem Fokus.
Es gibt bis heute kein Beispiel, wo langfristig ein wirtschaftlich und technologisch unterlegener Gegner einen Krieg gewonnen hätte, bei dem beide Seiten "um jeden Preis bis zum bitteren Ende" gekämpft haben (in Civ will man ja normalerweise das gesamte Land des Gegners erobern).
In der Realität gab und gibt es immer wieder Kriege, wo die Kriegsziele aber geringer sind oder man aus bspw. innenpolitischen oder außenpolitischen Gründen nicht unbegrenzt Ressourcen verwenden kann oder will, obwohl man sie hätte.
Beispiele:
Afghanistan, hier sind wir und die USA abgezogen, nicht weil die Taliban militärisch überlegen waren, sondern weil es (vor allem) den Zivilgesellschaften zu blöd war, da weiter zu kämpfen. Sogar den Afghanen selbst war es zu blöd (die durch u.a. die Bundeswehr ausgebildete und ausgerüstete Afghanische Armee wurde von den Taliban nicht auf dem Schlachtfeld besiegt, sondern die haben einfach aufgegeben sobald die westlichen Armeen sie nicht mehr unterstützt haben).
Auch beim Korea- und Vietnamkrieg hätten die USA gewinnen können, aber innen- und außenpolitisch war der Krafteinsatz der dafür nötig gewesen wäre nicht vertretbar, da dann mglw. China und/oder die UdSSR eingegriffen hätten, deshalb sind die USA auch nie bei Hanoi o.ä. einmarschiert oder haben den Koreakrieg auf China ausgeweitet obwohl das General MacArthur damals wollte.
Bei der Ukraine wissen wir einerseits das Endergebnis noch nicht, andererseits bin ich mir relativ sicher, dass die Ukraine kaum eine Chance hätte wenn es nur "Ukrainische Wirtschaft" vs. "Russische Wirtschaft" wäre, aber in der Realität wird ja ein gewisser Teil der Wirtschaft (Geld und Waffen) der westlichen Länder zur Unterstützung der Ukraine verwendet.