CO2 das große Politikum

Es ist schlicht und ergreifend einfach nicht genug da um so weiter zu machen wie bisher bzw. das zu erwartende Wachstum in anderen Zivilisationen zu ermöglichen.

Wer sagt das? Die Bildzeitung oder Nachrichten? Vermutlich die selben Quellen, die seit Jahrzehnten vom Ende des Öls und der E-Revolution sprechen.
Einerseits erzählt ihr hier einen von wegen, wir bräuchten gar keine fossilen Energiequellen, sondern könnten alles locker mit Regenerativen stemmen, aber dann so eine Aussage?
 
Ich sag doch die ganze Zeit das es ohne massive Einsparung nicht geht. Weder klassisch noch regenerativ. Dabei geht es weniger um die Menge der Rohstoffe (davon gibts schon noch ne ganze Menge) sondern um die Risiken bei deren Verwendung.

Und ja, man kann sehr unterschiedliche Strategien fahren die zumindest uns Industrienationen gute Chancen versprechen. Auch ein einfach weiter so gehört ganz klar dazu, und das wäre unbestritten die mit weitem Abstand leichteste Variante (deswegen wirds wohl auch so kommen). Nur sollte man sich dann auch die Folgen vor Augen halten. Und es wird nicht folgenlos bleiben wenn wir in Saus und Braus leben während anderswo gehungert wird.

Idon hat das hier geschrieben und hat damit natürlich vollkommen recht.
Energie ist die absolute Grundlage unserer Zivilisation.
Nur fordern eben andere Zivilisationen das ihnen die selbe Grundlage zur Verfügung steht. Und wenn wir ihnen nicht helfen dann werden sie den selben weg wie wir über das Kohle/Atomzeitalter gehen müssen, ob sie wollen oder nicht.

Im Moment verbraucht ein Deutscher grob das 7 Fache an Strom eines Marokaners, gar das 140fache eines Haitianers (extremes Schlusslicht!) und immer noch das doppelte eines Chinesen. Amis verbrauchen nochmal gut die Hälfte mehr wie wir und die Isländer (auch ein Sonderfall) sind einsame Spitze mit grob dem siebenfachen unseres Verbrauchs (die heizen aber auch viel mit Strom + Stromintensive Industrie!). Ich denke beim Spritverbrauch für Autos oder Heizöl dürfte es nicht grundlegend anders aussehen.
Dabei dürften die heutigen Großverbraucher nur vielleicht ein viertel der Weltbevölkerung stellen. Jetzt erhöhe die Weltbevölkerung entlang der diversen Prognosen die eigentlich alle nach oben zeigen und berechne den Energieverbrauch mit deutschem Niveau (bei den Industrieländern stehen wir nicht ganz so fatal da). Die Chinesen haben es fast geschafft (mit ~50%) und jetzt fahr mal durch Peking oder die anderen Industrieregionen. Den Smog zu ignorieren dürfte schwer fallen. Wohlgemerkt-> die "dürfen" nochmal das doppelte verjubeln!

Aber ich lasse mich gerne davon überzeugen, dass es eine andere Alternative zu extremen sparen und regenerativen Quellen gibt. Wäre nur nett wenn das ohne tote ausgehen würde.
 
Es ist nicht mein Ziel, dass mein alle Menschen "gleich" sein sollen/müssen/können.

Und wenn es um elementare Grundlagen geht, dann muss die westliche Welt das im Notfall eben mit jedem Mittel durchsetzen.



Das verweisen auf "gelegentliche" GAUs ist lächerlich. Bei neuen AKW können praktisch keine Super-GAUs mehr vorkommen und die zwei GAUs, die es bisher gab, beruhen auf Gegebenheiten, die so in Mitteleuropa nicht vorkommen.

Während du hier aber weiter mit dem Finger auf die westliche Welt zeigst, scheitert Südafrika gerade daran, das erste Kohlekraftwerk mit REA zu bauen. Auch in der VR China etc. findet man keine REA usw.
 
Zuletzt bearbeitet:
Es ist nicht mein Ziel, dass mein alle Menschen "gleich" sein sollen/müssen/können.

Und wenn es um elementare Grundlagen geht, dann muss die westliche Welt das im Notfall eben mit jedem Mittel durchsetzen.

Das verstehen die Leute heutzutage aber nicht mehr. Es wird einem vorgegaukelt, dass es Konkurrenzkämpfe, das Recht des Stärkeren und Überlebenskampf nicht mehr gibt. Aber nur weil es so dargestellt wird, ist es halt nicht so. Tatsächlich sollten die Leute mal kapieren, dass es bei solchen Themen um die Grundlage unseres Lebenswohlstandes geht. Die Dinge haben sich schlichtweg von regionalen Konflikten auf globale, hauptsächlich wirtschaftliche, Auseinandersetzungen verlagert.

Was wir aus "Gutmenschentum", Austerität und sozialen Gedanken einstellen oder wiedergutmachen wollen, reißt sich sofort der nächste unter den Nagel.
Ein schönes Beispiel ist doch Afrika, das jetzt statt von Europa von den Chinesen ausgebeutet wird. Und jetzt erzählt nicht, dass die drei Straßen,
die die Chinesen dort bauen primär den Menschen dort zugute kommen.
Btw. Afrika und wirtschaftlicher Aufstieg? Tatsächlich hat man Angst, dass es dort wieder schlechter wird.

Natürlich muss man die Dinge anpacken und darf nicht den puren Hass anderer Völker auf sich ziehen, aber sich aus purer Ideologie selbst opfern hilft auch niemanden.
 
Idon schrieb:
zwei GAUs, die es bisher gab, beruhen auf Gegebenheiten, die so in Mitteleuropa nicht vorkommen.

Erdbeben (Italien), Flugzeugabstürze? Sicherheitsprüfung die schief geht?

Wäre mir neu, dass sowas in Mitteleuropa nicht vorkommen kann.
 
Ich glaube nicht das wir zu Energieintensiv leben. Wie schon öfter gesagt, es gibt genug Energie. Selbst wenn wir sehr bald alle Energie aus Erneuerbaren nehmen müssten und diese in Batterien oder Wasserstoff oder sonst was zwischenspeichern, ist es bezahlbar. Teurer, aber bezahlbar und das wäre es auch Wert, deswegen mache ich mir keine Sorgen.
 
@ hallo7

Italien gehört zu Südeuropa. Flugzeugabstürze sind ein theoretisches Problem. In Tschernobyl gab es keine "Sicherheitsprüfung" in diesem Sinne und die Reaktor-Architektur hat GAUs massiv ermöglicht.
 
Sie wollten einen Ernstfall versuchen (Stromausfall) und haben deswegen die Sicherheitssysteme abgeschaltet, was natürlich nicht so schlau war...

Allerdings kann das überall passieren.
 
Nein, kann es eben nicht. Moderne AKW erlauben so ein Abschalten gar nicht und weiterhin wird nicht mit Graphit moderiert.
 
gaunt schrieb:
Die Mähr stammt aus einer Zeit niedriger Ölpreise in denen insbesondere die Saudis schlicht aus Kostengründen die Suche eingestellt.
Es ist keine Mär. Man muss immer mehr Aufwand betreiben um immer kleinere Steigerung der Fördermenge zu bekommen. Z.B. ist Ölförderung/-verbrauch in den letzten 10 Jahren um ~12% gestiegen, Kohle um ~ 30%, Gas ~25%. Die meiste Steigerung beim Öl kommt durch Ölsand, dabei ist die Förderung zumindest in Kanada von Anfang an unwirtschaftlich.
Zu Ende geht es nicht so schnell, aber es wird irgendwann nicht/nur für wenige bezahlbar sein.
P.S. Die Niedrigstpreise beim Öl in den letzten Paar Jahren werden uns noch böse kommen. (Man hat am meisten an den Geologen gespart).
Dann lebt man eben nicht mehr mit 4 Personen auf 200qm sondern auf 100.
Dann müsstest du Sozialismus oder gar Kommunismus einführen, anders wird es nicht durchsetztbar sein. Es sind die Säulen unsrerer Gesellschaft/Wirtschaft an denen du rütteln willst. -> nicht durchsetztbar. (Leider)
Worauf ich hinaus wollte ist aber vielmehr, wie ein Land wie China im Gegensatz zu den westlichen Ländern agieren kann.
Staatlich gelenkte (Teil-)Planwirtschaft. *Hat jemand Kommunismus gesagt?* *hust*

<NeoN> schrieb:
Und jetzt erzählt nicht, dass die drei Straßen, die die Chinesen dort bauen primär den Menschen dort zugute kommen.
Sie haben durchaus viele Projekte, die den Menschen tatsächlich was bringen. Das die Chinesen das NICHT aus Nächstenliebe oder ähnlichen machen, ist klar. Aaaber... Im Vergleich zu vielen Projekten ausm Westen könnten sie Situation deutlich stärker und nachhaltiger verbessern, sie wollen sich dort langfristig "einnisten".

hallo7 schrieb:
Sie wollten einen Ernstfall versuchen (Stromausfall) und haben deswegen die Sicherheitssysteme abgeschaltet, was natürlich nicht so schlau war...
Da ist noch einiges mehr schief gegangen...
-Die Probleme mitm Graphit waren bereits bekannt.
-Ein ähnlicher Versuch ging nicht besondes toll aus.
-Die Versuchbedingungen wurden (aus Geiz) kurz vorm Anfang geändert.
-Die neue AKW-Leitung hat das alles ignoriert, weil sie n Paar Loorbeeren ernten wollte. (Vorher waren AKWs Wissenschaftlern unterstellt, dann kamen Wirtschaftler und wollten zeigen, dass sie es besser können.)
 
Was wir aus "Gutmenschentum", Austerität und sozialen Gedanken einstellen oder wiedergutmachen wollen, reißt sich sofort der nächste unter den Nagel.
...
Natürlich muss man die Dinge anpacken und darf nicht den puren Hass anderer Völker auf sich ziehen, aber sich aus purer Ideologie selbst opfern hilft auch niemanden.
Und das kann man nicht bestreiten. Und keiner versteht das besser wie ich. Ich bin Rettungstaucher und das erste was man lernt ist, das man nur helfen kann, solange man selbst Handlungsfähig bleibt. Sonst liegen bald zwei im Wasser die Hilfe brauchen, und das dient niemandem.
Und ja, du hast vollkommen recht mit dem was du das sagst, und ich bin nicht ganz so naiv als das ich glauben würde meine Vision wäre tatsächlich und praktisch so richtig in der Realität so mir nix dir nix realisierbar.
Und du hast hier nochmal genau den Punkt genannt an dem es vermutlich scheitern wird!

Hochgekocht ist die Diskussion darüber, ob es möglich wäre die Menschheit regenerativ zu versorgen. Und da sage ich ganz klar: Ja, das geht, wenn man die entsprechenden Rahmenbedingungen schafft.
Eine Rahmenbedingung wäre aber das Mindset der Menschen und das wird sich vermutlich nicht so schnell adaptieren lassen. Neid, Missgunst, Egoismus sind nun mal keine westliche Erfindung. Ein Schwarzer oder Asiate ist nicht weniger Neidisch oder Egoistisch oder sonst wie großartig besser als ein Europäer nur weil wer schwarz oder gelb ist.
Und nur weil einer heute Opfer ist wird er morgen nicht zwingend zum Samariter (gibts, ist aber selten), häufiger ist es, das Opfer selber irgendwann zu Tätern werden. D.h. nur weil wir "aufgeklärten" im Westen es evtl. unser schaffen Mindset anpssen, greift das noch lange nicht in Afrika.

Ergo: Ja, meine Vision ist ziemlich unrealistisch. Aber definitiv nicht aus technischen Gründen, sondern aufgrund des menschlichen Sozialverhaltens. Wir sind nur sozial zu Menschen zu denen wir eine Bindung aufbauen. Deswegen würden wir niemals jemanden verhungern lassen, der mit uns sichtbar am Tisch sitzt, zucken aber nicht mal mit der Wimper wenn gerade in diesem Moment tausenden der Hungertot droht.

Und das ist der Knackpunkt: Unser Handeln hat globale Folgen, wir denken aber weiterhin nur lokal.

Das funktioniert in der globalisierten Welt nicht mehr. Diejenigen, denen es schlecht geht sehen in den Medien diejenigen denen es gut geht, und die Schlepper bauen eine gigantische Infrastruktur zur Personenbeförderung auf, wir haben bei der letzten kleinen Flüchtlingswelle gesehen wie schnell und flexibel die sind. Sie sehen, dass es ihnen den Boden erodiert und die Hütten vom Hochwasser weg gespült werden, weil wir es mit unserem Luxus übertrieben haben. Und dann werden sich sich holen was ihnen in ihren Augen zusteht.
Wer uns also das recht des stärkeren zugesteht, muss damit rechnen, dass der andere sich das selbe Recht nimmt. Wir sind besser bewaffnet und technologisch besser ausgestattet als die Flüchtlinge, aber die sind mehr. Und was machen wir, wenn wir als kleines Deutschland nicht mit Flüchtlingen in Konflikt geraten sondern mit China, Russland oder den USA? Gestehen wir denen einfach zu das sie uns platt machen nur weil sie stärker sind?

In dem Thread gehts ja eigentlich nicht drum die sozialen Probleme der Welt zu lösen. Das dumme ist nur, dass die Energieversorgung ein absolut essentieller Bestandteil einer jeden modernen Zivilisation ist. Will man Probleme wie Überbevölkerung lösen, dann brauchen die Menschen Wohlstand und Bildung. Sobald die Menschen (vor allem die Frauen) Wohlstand und Bildung haben sinken die Geburtenzahlen und das löst viele Probleme.
Aber dafür brauchen diese Länder zwingend Energie. Das heißt nicht das wenn Strom aus der Dose kommt alle Probleme gelöst sind. Aber solange die Dose kalt bleibt wirds weder was mit Wohlstand noch mit Bildung.

Ich bin weder ein über Öko noch ein besonderer Gutmensch. OK, ich mags nicht wenn Menschen hungern und sterben, renne deswegen aber auch nicht den ganzen Tag heulend rum. Wenn man das nicht aus Gutmenschentum tut, dann wenigstens aus Eigeninteresse.
Denn auf lange Sicht wird das kleine und schwache Deutschland mit seinen gerade mal 80mio Einwohnern und nahezu Rohstofffrei wohl kaum als Gewinner aus dem "Race of the fittest" hervorgehen. Entweder weil wir von stärkeren Konkurrenten platt gemacht werden oder schlicht von der Masse der armen Schluckern überrannt werden. Aber das wir am Ende als Gewinner da stehen ist eher unwahrscheinlich.

Am Ende bleibt für mich einfach stehen, dass die bekloppte Vision einer besseren Welt, so unrealistisch sie sein mag, immer noch die besten Option ist. Man könnte es wenigstens versuchen (oder aber den anderen Weg gehen. Dann aber mit allen Konsequenzen vor Augen!). Wenns schief geht beginnt der Kampf um die Ressourcen eh.

Zu Ende geht es nicht so schnell, aber es wird irgendwann nicht/nur für wenige bezahlbar sein. ... Man hat am meisten an den Geologen gespart
Sag ich doch?!? Oder was meintest du?
Dann müsstest du Sozialismus oder gar Kommunismus einführen, anders wird es nicht durchsetztbar sein.
Oder aber die 200qm werden aufgrund der hohen Kosten unerschwinglich. Den löst der Kapitalismus das Problem. Besser wäre es jedoch man würde sich darauf vorbereiten.
Staatlich gelenkte (Teil-)Planwirtschaft. *Hat jemand Kommunismus gesagt?* *hust*
Ähm, ich bewerte bei sowas nicht. Aber ja, das kommt sicher zumindest teilweise aus der Kommunistischen Vergangenheit, schaut man sich aber chinesische Geschichte an, dann merkt man schnell, dass es auch deutlich ältere Effekte als nur den Kommunismus gibt. Ganz sicher erleichtern die im Kommunismus geschaffenen Strukturen aber die Umsetzung. Ob das nun gut oder schlecht ist ist mir erstmal egal. Aber Handlungsfähiger als in einer Demokratie in der erstmal diskutiert wird ist man so auf jeden Fall. Nochmal: Keine Wertung über gut oder schlecht!
Im Vergleich zu vielen Projekten ausm Westen könnten sie Situation deutlich stärker und nachhaltiger verbessern, sie wollen sich dort langfristig "einnisten".
Hm, da würde ich ganz klar auf <Neon> verweisen. Nö, was die Chinesen tun dient in kaum den Menschen vor Ort. Hier werden einzig und alleine chinesiche Interessen vertreten. Der einzige Unterschied zwischen Europäern und Chinesen ist, dass die es nicht so mit dem moralischen haben wie wir. Als anständiger Despot kannst du mit China einfacher Geschäfte machen als mit Europa.
zwei GAUs, die es bisher gab, beruhen auf Gegebenheiten, die so in Mitteleuropa nicht vorkommen.
Alle größeren Unfälle der letzten Jahre basieren nicht auf Gegebenheiten die es hier oder da nicht gibt, sondern auf unvorhersehbaren Ereignissen und Verkettung unglücklicher Umstände mit denen vorher keiner gerechnet hat, oder die man gar aufgrund des Kostendrucks ignorierte. Ich wüsste keinen Grund warum das in Zukunft nicht passieren sollte. Meine Güte, die Planen AKW's sogar völlig schmerzfrei direkt auf Erdbenverwerfungen. Und je komplexer Systeme werden um so anfälliger werden sie. Und eine Atomare Grundversorgung die vielleicht ~50% des Weltweit zu erwartenden Stroms liefert wird ein gigantisch komplexes System.
Nö, also gelernt hat die Atomindustrie nicht wirklich aus der Vergangenheit. Ich wüsste keinen vernünftigen Grund warum Störfälle entlang der Atomkette ausgeschlossen sein sollten. Nur weil die Kraftwerksbetreiber das sagen? Das hat die Atomindustrie bis dato bei jeder Anlage gesagt und trotzdem kommt es immer wieder zu Störfällen (nicht nur in Kraftwerken).
Nein, kann es eben nicht.
Dann passiert etwas anderes. Denkst du allen erstes die hätten den Abschaltknopf gedrückt wenn sie gewusst hätten das ihnen dann die Bude um die Ohren fliegt?!? Technische Unzulänglichkeit gepaart mit menschlicher Arroganz und Überheblichkeit wird so schnell nicht aussterben.
Vorher waren AKWs Wissenschaftlern unterstellt, dann kamen Wirtschaftler und wollten zeigen, dass sie es besser können
*g* sieht man auch in anderen Branchen des öfteren mal... Zum Glück geht da nicht gleich ein AKW hoch;-)

Und wenn es um elementare Grundlagen geht, dann muss die westliche Welt das im Notfall eben mit jedem Mittel durchsetzen.
Ist wie ich schon etliche male gesagt habe eine legitime Einstellung an das Problem heran zu gehen (solange man es so ehrlich sagt!). Aber dann sollte man sich als westliche Welt klipp und klar dafür entscheiden und diesen Weg mit allen Konsequenzen gehen, denn auch dafür läuft uns die Zeit davon. Dann muss man eben Menschen wie Frau Storch akzeptieren die an der Grenze den Waffeneinsatz fordert. Mir ist schon klar das das eine gewisse Popularität geniest. Nur Spin die Spirale etwas weiter. Was wenn die Ressourcen nicht mehr ausreichen (zu teuer werden) für den Westen? Dann sind unsere Gegner an der Grenze keine un-/leicht bewaffneten Flüchtlinge mehr sonder die hochgerüsteten Armeen der anderen Industrie-Nationen. Und ob wir da bestehen können?
Nicht nur wir haben ne AFD sondern auch die anderen. Nicht geplant, aber implizit bereiten wir und andere uns gerade genau auf das Szenario vor. Irgendwie verlieren gelegentlich Stromausfälle da ihren Schrecken... für mich zumindest.

EDIT:
Gerade gefunden:
http://www.ingenieur.de/Themen/Energiespeicher/Neue-Batterie-Glas-dreimal-besser-Lithium-Ionen-Akkus
Wird ja des öfteren mal vermeldet das ein Durchbruch bei Batterien gelungen sei, nur folgte bis dato wenig. John Goodenough ist aber kein Unbekannter. Der Typ mag ein alter Sack sein, hat aber was drauf. Wäre ja schön wenn man das was in dem Artikel steht in der Serie umsetzen könnte. Aber nach den vielen "Durchbrüchen" im Labor bin ich da vorsichtig geworden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Durchbruch in der realen Welt sieht derweil so aus, dass in Süddeutschland mehrere GW an neuen Gaskraftwerken entstehen werden, damit weiterhin zumindest Teilverfügbarkeit und -stabilität gewährleistet werden können.
 
Idon schrieb:
Der Durchbruch in der realen Welt sieht derweil so aus, dass in Süddeutschland mehrere GW an neuen Gaskraftwerken entstehen werden, damit weiterhin zumindest Teilverfügbarkeit und -stabilität gewährleistet werden können.
Wäre mir neu, ich weiß von keinen konkreten plänen
 
Gerne - die Pläne sind mittlerweile sogar sehr konkret und noch etwas umfangreicher. Ich sehe das skeptisch, da ich Gas für noch weniger sinnvoll als Kohle halte - schon aufgrund der Lieferantenauswahl.

Gleichzeitig wird es immer schwieriger überhaupt noch Möglichkeiten zu finden, welche bis 2022 in den Dauerbetrieb gehen können.
 
Ach komm, wenn die chem. Fracking-Paranoia aufhören würde, könnten wir uns problemlos selbst mit Gas versorgen.;)

Zu den Batterien: Das wird wahrscheinlich wieder nicht praktikabel sein. Und dann wird wieder was erzählt von wegen,
das Patent läge jetzt in den Schubladen der Ölmultis.
 
Idon schrieb:
Gerne - die Pläne sind mittlerweile sogar sehr konkret und noch etwas umfangreicher. Ich sehe das skeptisch, da ich Gas für noch weniger sinnvoll als Kohle halte - schon aufgrund der Lieferantenauswahl.

Sind ja nur Reservekraftwerke, deren Absoluter Gasverbrauch dürfte bescheiden bleiben. Tatsächlich waren die Russen für uns immer sehr zuverlässige Lieferanten, sogar während des kalten Krieges. Schon jetzt macht das Gas, welche zum Heizen genutzt wird, übrigens ein vielfaches von dem aus, was zur Stromgewinnung benutzt wird.
 
Schon jetzt gibt es tausende Redispatch-Maßnahmen jedes Jahr. Das wird in Zukunft sicher nicht weniger.

Gleichzeitig gehen noch diverse AKW und Kohlekraftwerke vom Netz, im In- und Ausland.
 
Der Durchbruch in der realen Welt sieht derweil so aus, dass in Süddeutschland mehrere GW an neuen Gaskraftwerken entstehen werden
Was ist daran ein Durchbruch ein paar Kraftwerke zu bauen? Wenns zwingen Notwendig ist um echte Lücken zu schließen, dann soll mans halt machen. Aber das Problem der Bayern ist hausgemacht, weil man sich nicht mal in diesem kleinen Land auf eine Strategie einigen kann.

Zu den Batterien: Das wird wahrscheinlich wieder nicht praktikabel sein.
Meine Euphorie was diese Glasakkus angeht hält sich auch in Grenzen. Aber der Typ hat die LI Technologie mitentwickelt und vielleicht ist ja einer der vielen Labordurchbrüche irgendwann tatsächlich Marktreif. Selbst wenn bei Gewicht, Kapazität oder Preis kein Durchbruch möglich ist würde es schon langen, Akkus aus Materialien herzustellen, die in großen Mengen vorhanden sind. Und da sind Silizium und Natrium keine schlechten Kandidaten. Naja, mal abwarten was noch kommt.

Ach komm, wenn die chem. Fracking-Paranoia aufhören würde, könnten wir uns problemlos selbst mit Gas versorgen.
Zumindest für eine gewisse Zeit. Und so ganz unbegründet ist die Paranoia nun mal nicht, da es schlicht und ergreifend keine Langzeiterfahrungen gibt, dafür aber etliche Fälle die Probleme verursachten. Den Nachweis das Fracking unbedenklich ist hat noch keiner erbracht.
Aber das ist auch gut so!!! Denn solange wir nicht Fracken bleibt das Zeugs im Boden und kann dann genutzt werden wenn es wirklich eng wird. Gegenwärtig würden wir das Gas nur billig verschleudern.
Dann lieber abwarten. Ist der Leidensdruck groß genug wird man die Risiken in Kauf nehmen und das Gas fördern. Dann aber bitte erst wenns wirklich knapp wird und nicht jetzt schon.

Russen für uns immer sehr zuverlässige Lieferanten
Und wir gute Abnehmer. Beide Seiten haben profitiert. Aber jetzt verhängen wir Sanktionen, und mäkeln dauernd an deren Politik rum... Kurzfristig kann Putin das natürlich nicht abfangen. Aber als langfristige Lösung werden Lieferstrecken via Bahn und Pipeline Richtung Asien und via Schiff in die ganze Welt (u.a. deswegen braucht Russland dringend Syrien und die Krim als Häfen fürs Mittelmeer, wobei Syrien wegen dem Bosporus favorisiert wird) als Alternative angepeilt. Sind die erst mal etabliert wäre ich mir mit dem zuverlässigen Lieferanten nicht mehr so sicher. Dann wird das Gas einfach an den gehen der mehr zahlt.
Die Tatsache das Russland ein guter Lieferant war dürfte schlicht darin begründet sein, das beide von einander abhängig sind. Bricht aber einer die Abhängigkeit auf wirds für den anderen Eng.


Aber egal. Wie solls denn weiter gehen?

Wir steigen aus Atom aus und wieder ein und tun so als ob AKW's nie in die Luft fliegen und selbst Förderung und Aufbereitung keine Umweltauswirkung haben;-) erzeugen weiter einen großen Teil über Fossile Energieträger und nutzen zumindest hierzulande einen gewissen Anteil regenerativer Quellen (1/4 ?). Also im Prinzip fahren wir die gegenwärtige Strategie weiter.
Unsere lokalen Netze pfeifen aus allen Löchern weil sie für so einen Einsatz nie konstruiert waren und unsere Nachbarn bekommen einen Hass auf uns weil wir mit unserem Chaos deren konventionelle Stromerzeugung aus dem Tritt bringen. Und die Sorgen gehen wohl soweit, dass einige unserer Nachbar Sperreinrichtungen installieren um im Notfall nicht mitgerissen zu werden wenn wir unser Netz abschießen.
Selbst auf kurzfristige Sicht haben wir also schon einige Probleme zu lösen.
Ich mag ja viele von Idons Ansichten nicht teilen. Aber damit das unsere Netz aufgrund des chaotisch eingespeisten Ökostroms arg belastet sind hat er schlicht recht. Will man also wenigstens einen Teil regenerativ erzeugen muss man hier ran, oder aber man verzichtet weitestgehend drauf, sonst haben wir wirklich bald Aussetzer.

Auch Mittelfristig soll dann ein großer Teil konventionell gedeckt werden. Das machen aber nicht nur wir, sondern auch all die andern. Bricht also die Weltwirtschaft nicht massiv ein, ist mit einem stark steigenden Bedarf zu rechnen. Auch wenn Fossile und Atomare Energieträger noch in ausreichender Mengen vorhanden sind, müssen auch hier Kapazitäten für Förderung, Aufbereitung und Distribution geschaffen werden. Zudem sind die Rohstoffe immer schwerer zu bekommen. Also auch wenn man auf konventionelle Techniken setzt dürfte die Zeit der billigen Energie sich dem Ende neigen. Je nachdem wie sich Nachfrage und Produktion entwickeln ist auch durchaus hier mit Versorgungslücken zu rechnen. Schaut euch an wie sich die außenpolitische Situation Deutschlands innerhalb weniger Jahre entwickelt. Nach dem kalten Krieg hatten wir super Beziehungen zu Russland und den USA. Das sieht heute anders aus. Setzen wir auf konventionelle Energie, machen wir uns extrem Abhängig und werden uns starke Verbündete suchen müssen. Und wenn jeder seine Besitzansprüche durchsetzen will, wird Energie als Waffe eingesetzt. Dann werden (tun sie ja heute schon) die Lieferanten sie immer häufiger zur Durchsetzung politischer Interessen verwenden. Nicht gut für ein kleines Rohstoffarmes aber enorm Energie hungriges Land. Für umme gibts ein weiter so also auch nicht.

Darüber wie es Langfristig bei dem vorgehen ausschaut will ich gar nicht nachdenken. Das Problem ist halt, dass die konventionellen Energieträger so wie es ausschaut tatsächlich nicht so schnell ausgehen werden. Und die zu erwartenden hohen Preise werden auch heute noch unwirtschaftliche Födermöglichkeiten rentabel werden lassen. Es ist also davon auszugehen, dass aus dem Boden und dem Meer geholt wird was geht. Da werden wir die Bude hier ganz schön zurußen. Zumindest diejenigen, die entweder genug Geld oder ein starkes Militär haben um sich die Rohstoffe zu sichern.

Würde man hierzulande das Thema Regenerative konsequent durchsetzen, könnte man in 20 Jahren anderen Ländern entsprechende Lösungen verkaufen. Das käme für eine Klimarettung wohl zu spät, würde uns aber wenigstens eine wirtschaftliche Option für die Zukunft bieten, denn in 20 oder 30 Jahren dürften Regenerative Quellen durchaus konkurrenzfähig werden. Aber wir können ja nicht mal mehr einen Flughafen oder eine einzelne simple Stromtrasse bauen. Operativ gehts bei uns weder vor noch zurück (nicht nur im Energiesektor!).
Was Forschung bei regenerative Energien betrifft haben wir den technologischen Vorsprung den wir mal hatten mittlerweile an die Chinesen und Amis verloren. Und selbst wenn wir Forschen, Amis und Chinesen schaffen den Schwenk vom Labor in die Produktion deutlich schneller und Effektiver. Und auch das Prozess Know How wird in China (die Amis habens eh) von Jahr zu Jahr besser.

Wenn es wenigstens irgendein wie auch immer geartetes valides Konzept gäbe wie man konventionell (oder wie auch immer) über die kommenden 50 Jahre kommt dann würde ich mich ja auch gerne überzeugen lassen. Aber da ist nichts. Absolut rein garnichts, außer das Versprechen der Konzerne, dass ein weiter so funktionieren würde und alternativlos sei.
Gegenwärtig scheinen die Öko Spinner die einzigen zu sein, die weiter als die nächsten 3 Jahre denken solange es nicht um die Laufzeiten und Abschreibungsregeln für Kraftwerke geht.
 
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