Was wir aus "Gutmenschentum", Austerität und sozialen Gedanken einstellen oder wiedergutmachen wollen, reißt sich sofort der nächste unter den Nagel.
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Natürlich muss man die Dinge anpacken und darf nicht den puren Hass anderer Völker auf sich ziehen, aber sich aus purer Ideologie selbst opfern hilft auch niemanden.
Und das kann man nicht bestreiten. Und keiner versteht das besser wie ich. Ich bin Rettungstaucher und das erste was man lernt ist, das man nur helfen kann, solange man selbst Handlungsfähig bleibt. Sonst liegen bald zwei im Wasser die Hilfe brauchen, und das dient niemandem.
Und ja, du hast vollkommen recht mit dem was du das sagst, und ich bin nicht ganz so naiv als das ich glauben würde meine Vision wäre tatsächlich und praktisch so richtig in der Realität so mir nix dir nix realisierbar.
Und du hast hier nochmal genau den Punkt genannt an dem es vermutlich scheitern wird!
Hochgekocht ist die Diskussion darüber, ob es möglich wäre die Menschheit regenerativ zu versorgen. Und da sage ich ganz klar: Ja, das geht, wenn man die entsprechenden Rahmenbedingungen schafft.
Eine Rahmenbedingung wäre aber das Mindset der Menschen und das wird sich vermutlich nicht so schnell adaptieren lassen. Neid, Missgunst, Egoismus sind nun mal keine westliche Erfindung. Ein Schwarzer oder Asiate ist nicht weniger Neidisch oder Egoistisch oder sonst wie großartig besser als ein Europäer nur weil wer schwarz oder gelb ist.
Und nur weil einer heute Opfer ist wird er morgen nicht zwingend zum Samariter (gibts, ist aber selten), häufiger ist es, das Opfer selber irgendwann zu Tätern werden. D.h. nur weil wir "aufgeklärten" im Westen es evtl. unser schaffen Mindset anpssen, greift das noch lange nicht in Afrika.
Ergo: Ja, meine Vision ist ziemlich unrealistisch. Aber definitiv nicht aus technischen Gründen, sondern aufgrund des menschlichen Sozialverhaltens. Wir sind nur sozial zu Menschen zu denen wir eine Bindung aufbauen. Deswegen würden wir niemals jemanden verhungern lassen, der mit uns sichtbar am Tisch sitzt, zucken aber nicht mal mit der Wimper wenn gerade in diesem Moment tausenden der Hungertot droht.
Und das ist der Knackpunkt: Unser Handeln hat globale Folgen, wir denken aber weiterhin nur lokal.
Das funktioniert in der globalisierten Welt nicht mehr. Diejenigen, denen es schlecht geht sehen in den Medien diejenigen denen es gut geht, und die Schlepper bauen eine gigantische Infrastruktur zur Personenbeförderung auf, wir haben bei der letzten kleinen Flüchtlingswelle gesehen wie schnell und flexibel die sind. Sie sehen, dass es ihnen den Boden erodiert und die Hütten vom Hochwasser weg gespült werden, weil wir es mit unserem Luxus übertrieben haben. Und dann werden sich sich holen was ihnen in ihren Augen zusteht.
Wer uns also das recht des stärkeren zugesteht, muss damit rechnen, dass der andere sich das selbe Recht nimmt. Wir sind besser bewaffnet und technologisch besser ausgestattet als die Flüchtlinge, aber die sind mehr. Und was machen wir, wenn wir als kleines Deutschland nicht mit Flüchtlingen in Konflikt geraten sondern mit China, Russland oder den USA? Gestehen wir denen einfach zu das sie uns platt machen nur weil sie stärker sind?
In dem Thread gehts ja eigentlich nicht drum die sozialen Probleme der Welt zu lösen. Das dumme ist nur, dass die Energieversorgung ein absolut essentieller Bestandteil einer jeden modernen Zivilisation ist. Will man Probleme wie Überbevölkerung lösen, dann brauchen die Menschen Wohlstand und Bildung. Sobald die Menschen (vor allem die Frauen) Wohlstand und Bildung haben sinken die Geburtenzahlen und das löst viele Probleme.
Aber dafür brauchen diese Länder zwingend Energie. Das heißt nicht das wenn Strom aus der Dose kommt alle Probleme gelöst sind. Aber solange die Dose kalt bleibt wirds weder was mit Wohlstand noch mit Bildung.
Ich bin weder ein über Öko noch ein besonderer Gutmensch. OK, ich mags nicht wenn Menschen hungern und sterben, renne deswegen aber auch nicht den ganzen Tag heulend rum. Wenn man das nicht aus Gutmenschentum tut, dann wenigstens aus Eigeninteresse.
Denn auf lange Sicht wird das kleine und schwache Deutschland mit seinen gerade mal 80mio Einwohnern und nahezu Rohstofffrei wohl kaum als Gewinner aus dem "Race of the fittest" hervorgehen. Entweder weil wir von stärkeren Konkurrenten platt gemacht werden oder schlicht von der Masse der armen Schluckern überrannt werden. Aber das wir am Ende als Gewinner da stehen ist eher unwahrscheinlich.
Am Ende bleibt für mich einfach stehen, dass die bekloppte Vision einer besseren Welt, so unrealistisch sie sein mag, immer noch die besten Option ist. Man könnte es wenigstens versuchen (oder aber den anderen Weg gehen. Dann aber mit allen Konsequenzen vor Augen!). Wenns schief geht beginnt der Kampf um die Ressourcen eh.
Zu Ende geht es nicht so schnell, aber es wird irgendwann nicht/nur für wenige bezahlbar sein. ... Man hat am meisten an den Geologen gespart
Sag ich doch?!? Oder was meintest du?
Dann müsstest du Sozialismus oder gar Kommunismus einführen, anders wird es nicht durchsetztbar sein.
Oder aber die 200qm werden aufgrund der hohen Kosten unerschwinglich. Den löst der Kapitalismus das Problem. Besser wäre es jedoch man würde sich darauf vorbereiten.
Staatlich gelenkte (Teil-)Planwirtschaft. *Hat jemand Kommunismus gesagt?* *hust*
Ähm, ich bewerte bei sowas nicht. Aber ja, das kommt sicher zumindest teilweise aus der Kommunistischen Vergangenheit, schaut man sich aber chinesische Geschichte an, dann merkt man schnell, dass es auch deutlich ältere Effekte als nur den Kommunismus gibt. Ganz sicher erleichtern die im Kommunismus geschaffenen Strukturen aber die Umsetzung. Ob das nun gut oder schlecht ist ist mir erstmal egal. Aber Handlungsfähiger als in einer Demokratie in der erstmal diskutiert wird ist man so auf jeden Fall. Nochmal: Keine Wertung über gut oder schlecht!
Im Vergleich zu vielen Projekten ausm Westen könnten sie Situation deutlich stärker und nachhaltiger verbessern, sie wollen sich dort langfristig "einnisten".
Hm, da würde ich ganz klar auf <Neon> verweisen. Nö, was die Chinesen tun dient in kaum den Menschen vor Ort. Hier werden einzig und alleine chinesiche Interessen vertreten. Der einzige Unterschied zwischen Europäern und Chinesen ist, dass die es nicht so mit dem moralischen haben wie wir. Als anständiger Despot kannst du mit China einfacher Geschäfte machen als mit Europa.
zwei GAUs, die es bisher gab, beruhen auf Gegebenheiten, die so in Mitteleuropa nicht vorkommen.
Alle größeren Unfälle der letzten Jahre basieren nicht auf Gegebenheiten die es hier oder da nicht gibt, sondern auf unvorhersehbaren Ereignissen und Verkettung unglücklicher Umstände mit denen vorher keiner gerechnet hat, oder die man gar aufgrund des Kostendrucks ignorierte. Ich wüsste keinen Grund warum das in Zukunft nicht passieren sollte. Meine Güte, die Planen AKW's sogar völlig schmerzfrei direkt auf Erdbenverwerfungen. Und je komplexer Systeme werden um so anfälliger werden sie. Und eine Atomare Grundversorgung die vielleicht ~50% des Weltweit zu erwartenden Stroms liefert wird ein gigantisch komplexes System.
Nö, also gelernt hat die Atomindustrie nicht wirklich aus der Vergangenheit. Ich wüsste keinen vernünftigen Grund warum Störfälle entlang der Atomkette ausgeschlossen sein sollten. Nur weil die Kraftwerksbetreiber das sagen? Das hat die Atomindustrie bis dato bei jeder Anlage gesagt und trotzdem kommt es immer wieder zu Störfällen (nicht nur in Kraftwerken).
Nein, kann es eben nicht.
Dann passiert etwas anderes. Denkst du allen erstes die hätten den Abschaltknopf gedrückt wenn sie gewusst hätten das ihnen dann die Bude um die Ohren fliegt?!? Technische Unzulänglichkeit gepaart mit menschlicher Arroganz und Überheblichkeit wird so schnell nicht aussterben.
Vorher waren AKWs Wissenschaftlern unterstellt, dann kamen Wirtschaftler und wollten zeigen, dass sie es besser können
*g* sieht man auch in anderen Branchen des öfteren mal... Zum Glück geht da nicht gleich ein AKW hoch;-)
Und wenn es um elementare Grundlagen geht, dann muss die westliche Welt das im Notfall eben mit jedem Mittel durchsetzen.
Ist wie ich schon etliche male gesagt habe eine legitime Einstellung an das Problem heran zu gehen (solange man es so ehrlich sagt!). Aber dann sollte man sich als westliche Welt klipp und klar dafür entscheiden und diesen Weg mit allen Konsequenzen gehen, denn auch dafür läuft uns die Zeit davon. Dann muss man eben Menschen wie Frau Storch akzeptieren die an der Grenze den Waffeneinsatz fordert. Mir ist schon klar das das eine gewisse Popularität geniest. Nur Spin die Spirale etwas weiter. Was wenn die Ressourcen nicht mehr ausreichen (zu teuer werden) für den Westen? Dann sind unsere Gegner an der Grenze keine un-/leicht bewaffneten Flüchtlinge mehr sonder die hochgerüsteten Armeen der anderen Industrie-Nationen. Und ob wir da bestehen können?
Nicht nur wir haben ne AFD sondern auch die anderen. Nicht geplant, aber implizit bereiten wir und andere uns gerade genau auf das Szenario vor. Irgendwie verlieren gelegentlich Stromausfälle da ihren Schrecken... für mich zumindest.
EDIT:
Gerade gefunden:
http://www.ingenieur.de/Themen/Energiespeicher/Neue-Batterie-Glas-dreimal-besser-Lithium-Ionen-Akkus
Wird ja des öfteren mal vermeldet das ein Durchbruch bei Batterien gelungen sei, nur folgte bis dato wenig. John Goodenough ist aber kein Unbekannter. Der Typ mag ein alter Sack sein, hat aber was drauf. Wäre ja schön wenn man das was in dem Artikel steht in der Serie umsetzen könnte. Aber nach den vielen "Durchbrüchen" im Labor bin ich da vorsichtig geworden.