News Computer aus der DDR: Die Geschichte von Oprema, ZRA 1, ZRA 2 und Robotron 300

Computer aus der DDR: Die Geschichte von Oprema, ZRA 1, ZRA 2 und Robotron 300​

War schon verwundert, das der Bericht von Sv3n ist (nichts für ungut ;) ), sowas passt doch eher zu andi_sco.
Lustigerweise hab ich mir erst gestern Robotron-Videos angesehen :D
 
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Reste der Lochkarten für Fasching eingepackt. Schnell am lauten Kugeldrucker vorbei. Das war der Arbeitsplatz vom Vater bei Robotron.
 
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Eben mit meine Mom geredet. Sie meinte sie war eine von 2 Frauen die als erste in einer Fernwarte vollautomatisch in einem Braunkohlekraftwerk die Förderbänder bedienten. Die Steuertechnik dazu kam von Robotron.
 
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Ich war mal kurz in einem Raum, in dem eine Anlage namens ESER stand. Wie ich verstanden hatte, ein Gemeinschaftsprojekt der RGW-Staaten. Die Pulte sahen so aus wie in einem Kraftwerk. Ich glaube, die haben mit Magnetbändern gearbeitet.
 
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Ja, die hatten Magnetspeicher mit 8 MB, soweit ich weiß ähnlich denen von Telefunken
 
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andi_sco schrieb:
Naja, er hat seine Heimatstadt verlassen und ist nach Göttingen gegangen, damit ist er für mich ein Flüchtling, zwar Innerdeutsch, aber ein Flüchtling. Sehe das aber völlig wertfrei.

PS 1983 wurde er in die DDR eingeladen, an die Technische Hochschule Ilmenau

Ich seh es trotzdem ein wenig kritisch, zumal ich persönlich von innerdeutschen Flucht eher während dem kalten Krieg sprechen würde. Aber das ist vermutlich ein Diskussionsthema, das zumindest eine Seminarsitzung belegen würde :D

Mir geht es auch eher darum:
Nachdem in der BRD der 1950er in Folge des 2. Weltkriegs erst einmal kein Bedarf an programmgesteuerten und frei programmierbaren Rechenmaschinen bestand und Konrad Zuse sowie andere hochkarätige Wissenschaftler und Entwickler geflohen waren, übernahmen Pioniere wie Wilhelm Kämmerer und Herbert Kortum die Führungsrolle bei der Entwicklung der ersten großen Computer Deutschlands.

Das impliziert halt, dass es in der BRD weder Bedarf noch Forschung an Rechenmaschinen gab. Und das ist halt beides nicht ganz korrekt. Etwa die TH Karlsruhe erhielt 1958 eine Rechenanlage - eben eine Zuse Z22. Auch Nixdorf entwickelte in den 50ern Rechenanlagen. Auch IBM forschte und produzierte in Sindelfingen/Böblingen (ist ja das selbe :D) ab den 50ern verstärkt wieder. Und das sind ja nur ein paar Beispiele.

Ich freu mich trotzdem immer wieder was zur Computergeschichte zu lesen! Kann nur Schöders Auferstanden aus Platinen jedem empfehlen, der sich für die Ostdeutsche Computergeschichte interessiert.
 
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Aus dem Artikel :
Als Hauptspeicher diente ein Trommelspeicher, der mit 12.000 U/min rotierte und über 24 bis 28 Kilobyte verfügte.

Wow , 12.000 U/min für die niedlichen 24 Kilobyte ...
Das Teil war bestimmt nicht klein oder ? Ich stell mir grad so nen Großen Schrank dafür vor :)
Weiß da jemand genaueres ?
 
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Trommelspeicher
500004631-03-01.jpg

Mitarbeiter von Early Engineering Research Associates (ERA)
 
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Mit diesem schnellen Ding habe ich auch angefangen im KC85/2 mit dem Prozessor U880 mit 1,75 MHz Taktfrequenz. Nach Fertigstellung eines Programms, in Maschine geschrieben, war der Aufbauvon einem Blockschaltbild so schnell, das man das zeichnen der Linien bei einer Tasse Kaffe verfolgen konnte, bis das Bild fertig war ...... und wenn man fies genug zu seinen Kumpeln war, wurde die Antenne einer russischen Radarstation in Richtung des Gebäudes gedreht und der Sender eingeschaltet und schon war die Platte leer.
 
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Robotron war zu DDR–Zeiten ein ganz großes Thema. Was die „kleine“ DDR technisch drauf hatte war beeindruckend.

Naja, technisch gesehen immer 2 Generationen zurück.
Das "beindruckend" stelle ich mal groß in Frage

[..] Dass sich die UdSSR die IBM System /360-Architektur letztlich doch als Vorbild nahm, hing damit zusammen, dass diese Technologie in der DDR bereits erfolgreich adaptiert worden war. Ab 1966 konnten die ostdeutschen Computerentwickler auf Informationen aus IBM-Niederlassungen zurückgreifen: Bereitgestellt wurden diese vom Sektor Wissenschaft und Technik der Hauptabteilung Aufklärung des Ministeriums für Staatssicherheit. Wie frühere Mitarbeiter berichten, war es dem DDR-Auslandsgeheimdienst unter seinem Chef Markus Wolf gelungen, „Mitte der 60er Jahre im führenden EDV-Unternehmen der Welt [...] eine Quelle an einer für die EDV-Entwicklung entscheidenden Position zu schaffen. Dadurch war es möglich, daß ab 1966 über viele Jahre hinweg Entwicklungsdokumente von IBM unmittelbar nach ihrer Verfügbarkeit in die DDR gelangten und für die Eigenentwicklung ausgewertet und aufbereitet werden konnten.“

Der Informationsfluss hatte mit Dokumentationen über das IBM System /360 begonnen. Die Auswertung des Materials, das die im Geheimdienstjargon als „Kundschafter“ bezeichneten Industriespione nach Ost-Berlin sandten, trug nicht unwesentlich zu den Fortschritten in den Entwicklungszentren des Kombinats Robotron beim Nachbau des IBM Systems /360 bei. [...]
Quelle: ZWISCHEN PLANWIRTSCHAFT UND IBM - Die sowjetische Computerindustrie im Kalten Krieg
https://zeithistorische-forschungen.de/2-2012/3442
 
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Boombastic schrieb:
Naja, technisch gesehen immer 2 Generationen zurück.
Das "beindruckend" stelle ich mal groß in Frage
Du vergisst aber, so wie der Artikel, das die Techniker über die Westliche Technik teilweise gar nicht so erbaut waren. So weit ich weiß, waren die Stasi Leute enttäuscht, weil man bei Robotron nicht vor Freude im Dreieck gesprungen ist.

Und das Handels-Embargo tat ein übriges
 
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Achja, Green IT. In manch Ostblockstaaten durften nirgends Grünpflanzen fehlen. :D

Wäre die Welt friedlicher und weniger Wettbewerbs erzogen, wie sehr hätten die hungrigen Ingenieure und Arbeiter ihre Ideen umsetzen können. USA und UDSSR gemeinsam in den Weltraum mit einem Rechner, der weit fortschrittlicher gewesen wäre.
 
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Boombastic schrieb:
technisch gesehen immer 2 Generationen zurück
Laut robotrontechnik.de gab es eine Eigenentwicklung: Prozessor U80701

Wiki behauptet dagegen, das es ein DEC Chip war :confused_alt:
 
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Boombastic schrieb:
Naja, technisch gesehen immer 2 Generationen zurück.
Das "beindruckend" stelle ich mal groß in Frage
. ....

Naja das beeindruckende ist das es diesem kleinen Land gelungen ist in vielen Bereichen vorn mitzuspielen (erstes Düsen-Passagierflugzeug - unabhängig vom mysteriösen Absturz etc.) und das trotz der Tatsache das keine Mrd. investiert wurden bzw. im Gegenteil alles abgebaut wurde was nicht niet und nagelfest war um in die Sowjetunion gebracht zu werden. Das ist der gewaltige Unterschied zw. West- und Ostdeutschland. Von der Bevölkerungsgruppen, den anderen Oststaaten und ihr noch viel größeren Problemen und dem fehlenden Weltmarktzugang aufgrund fehlender Devisen mal ganz abgesehen. In Anbetracht dessen finde ich es schon beeindruckend.
 
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Ja, die DDR konnte nicht überleben.

Aber warum?

Man musste alles selber produzieren, von der einfachen Unterlegcheibe bis zum High-Tech Computer (am Schluss). Das geht vereinfacht nicht mit nur ca. 18 Mill. Einwohnern. Mal ganz abgesehen von den "gebundenen" Menschen in NVA, Stasi, Transportolizei, Grenzschutz, Bereitschaftspolizei, und was es sonst noch so alles gab... Naja, die dort "gebundenen" Einwohner waren doch wohl auch kein Verlust für die Hochtechnologien....

Aber die gesamte Volkswirtschaft hat den aufgeblähten Apparat auch nicht verkraftet. Man braucht ja auch "einfache" Arbeiter...

Ist jetzt auch keine Rechtferigung für den Untergang der DDR, aber so konnte es halt im Ganzen auch nicht funktionieren.

Und auch nicht, wenn da die "Arbeitsteilung" im "sozialistischen" Lager irgendwie gepasst hätte.

Sozialismus / Kommunismus (wirtschaftlich eigentlich der ideale Kapitalismus, dort) funktioniert halt nur in China (wie lange noch???). Irgendwann stellt sich auch dort die Frage: Entweder - Oder....

Ich hab mir übrigens in der DDR um 1980 einen C64 Nachbau "zusammen gelötet, gebort, geätzt, und programmiert). War echt geil - und 10 Jahre vor der "Wende".

Dazu noch einige wenige UKW Sender aus BRD in Dresden empfangen (war nicht so einfach - gelötet, gebort, geätzt und große Antennen am Dach). Fürs Westfernsehen hat es dann in Dresen doch nicht gereicht. Dazu musste ich mal ab und zu nach Sachsen Anhalt fahren.
 
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