OK, Du stehst auf große Lautsprecher. Das ist nicht schlimm, das ist normal

. Große Mehrwegelautsprecher sind auch kleinen Zweiwegern theoretisch überlegen. Das Problem: sie kosten in der Herstellung einfach mehr Geld. Einmal ist es ein, in diesen Fällen sogar zwei Chassis mehr. Das bedeutet Mehrkosten. Dann ist die Frequenzweiche sehr viel aufwändiger, die Anzahl der Bauteile steigt exponentiell, kostet also auch mehr.
Das bedeutet: entweder werden die Kosten auf den Endverbraucher abgewälzt, oder es wird an den Bauteilen gespart.
Gerade die Centrum sind mir da sehr suspekt. Die Tieftöner und die Mitteltöner sind aus Metall, wahrscheinlich Alu. Metall ist so ziemlich das beste Material für Membrane (außer bei Hochtönern), weil es sehr hart ist und ein sehr gutes Ausschwingverhalten zeigt. Allerdings ist es sehr schwer zu beherrschen, weil sie oberhalb einer bestimmten Frequenz in Partialschwingungen aufbrechen, was ganz üble Verzerrungen bedeutet. Das ist bei den Tieftönern nicht so dramatisch, bevor die verzerren hat die Frequenzweiche schon alles gedämpft. Aber der Mitteltöner spielt genau in diesen Bereich hinein.
Um diese Verzerrungen zu dämpfen gibt es drei Möglichkeiten:
1.) ein sehr steiles Filter (24dB/Oktave), erfordert min. 4 Bauteile (2 Spulen, 2 Kondensatoren, +eventuell Widerstände zur Pegelanpassung). Kostet Geld und der Hochtöner muss mit einem passenden Filter beschaltet werden, damit die akustische Summe wieder einen linearen Frequenzgang ergibt. Außerdem verschiebt sich die elektrische Phase sehr stark, was den Verstärker übermäßig belastet, er verzerrt eher.
2.) ein zusätzliches Bandfilter, das sind 3 zusätzliche Bauteile (1 Spule, 1 Kondensator, 1 Widerstand) zu dem normalen Filter (min. 2 Bauteile), um genau diesen Bereich zu dämpfen. Recht elegant, im gehobenen Bereich die übliche Methode, aber eben kostenintensiv.
3.) der Mitteltöner wird sehr tief getrennt, ebenso der Hochtöner. Ist die günstigste Lösung, verringert aber die Belastbarkeit des Hochtöners. Das macht kein Hersteller, denn was hat ein Kunde von einer großen Standbox, der bei 20W der Hochtöner abraucht?
3.) kommt also praktisch nicht vor, 1.) und 2.) kosten Geld. Oder man lässt diese Maßnahmen sein, dann leidet der Klang, vor allem weil dieser Bereich in dem für Stimmen wichtigen Bereich von 3000-5000 Hz liegt.
Ich will sie Dir nicht schlecht machen, schließlich habe ich sie nie gehört, aber viele vergleichbare. Und bei allen war es das gleiche. Ein starker, tiefer, dabei allerdings ungenauer und schwammiger Bass, schrille Höhen und eine verzerrte und/oder nasale Stimmwiedergabe.
Denke daran, solltest Du Dir die Eltax/JBL/Centrum, dass Du 14 Tage Umtauschrecht bzw. Erstattungsrecht hast, ohne Angabe von Gründen. Genau für solche Fälle ist das geschaffen worden.
Gruß
Morgoth
Edit:
Rodger (ich versuche das mal jetzt ohen zu zitieren, kann sich der interessierte Leser ja selber zusammenbasteln):
Auch ich spreche aus Erfahrung.
Die Phasenverschiebung sollte man bei einem Subwoofer erstmal tunlichst in Ruhe lassen, damit kann man noch eine Feinabstimmung einstellen, aber Wunder vollbringt sie nicht.
Wenn Du wissen willst, warum ein 1,5er Kabel so viel lauter klingt als ein 0,75er, dann suche mal bei google nach dem Stichwort Spannungsteiler, dann weisst Du es.
Die Schutzmechanismen existieren, weil es da gewisse Sicherheitsanforderungen gibt. Und was haben DVD-Player mit Schutzschaltungen in Verstärkern zu tun?
1. Falsch. Ich habe grade am Samstag einen Teac CD-Receiver mit 2*30W mit zwei KEF Q7 stundenlang ohne Probleme betrieben, und das selbst bei hohen Lautstärken (was man da als hoch bezeichnen kann). Die Q7 haben wegen ihres komplexen Gehäuseaufbaus einen sehr schwierigen Impedanzgang, der im Bass sogar unter 4 Ohm fällt, und trotzdem gab es nicht die geringsten Probleme. Zugegeben: mit der im Bassbereich entzerrten (heißt: der Impedanzgang wurde geglättet) Canton Ergo 700DC klang es viel besser. Aber gebrannt hat nichts.
2. Stimmt. Trotzdem ist die Chance höher, ein in sich stimmiges System aufzubauen, wenn alle Lautsprecher ähnlich klingen.
3. Stimmt auch, deshalb empfehle ich ja eher die kleineren Lautsprecher. Ob sie allerdings abregelt, steht auf einem anderen Blatt. Müsste aber so sein.
Frequenzweichen verbraten unterschiedlich Leistung, das stimmt. Aber das hat mit der Größe eines Lautsprechers absolut nichts zu tun. Eher mit der Fähigkeit des Entwicklers, eine gute Weiche zu entwickeln. Und wer hat und wo wurde bitte schön gesagt, dass einen ausgelastete Box mehr Widerstand liefert als eine tiefschlafende?
Azis Ziel ist es, Musik zu hören, was über größere Vollbereichslautsprecher nämlich besser geht als über ein Surroundsystem.
Gruß
Morgoth