Containern - oder wie wir Lebensmittel verschwenden

Volkimann

Commander
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Erst einmal will ich sagen das ich mit diesem Thread niemanden zu etwas anstiften will!
Ich will uns auch nicht selbst beweihräuchern und mir ist durchaus bewusst das es ein heikles Thema ist (bzgl der rechtlichen Situation) - das vorweg.

Aufgrund von Berichten aus diversen Medien und intensiven Gesprächen mit Food Rettern haben ein Freund und ich uns heut im sog. containern versucht.
Also dem aneignen von Lebensmitteln, welche Supermärkte etc entsorgt haben, aufgrund von Optik, Verfallsdatum oder zu lange in der Auslage.

Bisher hatten wir uns, um ehrlich zu sein, vorrangig aufgrund der rechtlichen Situation, gescheut dies in die Tat umzusetzen.

Wir sind also heut los und haben zusammen etwa 20 Kilo Lebensmittel "erbeutet".
Da waren unsere Rucksäcke voll, aber es hätte noch mehr gegeben.
Darunter alleine 5Kg Kartoffeln, 1 Kg Möhren, Fruchtsaftorangen, welche in einem einwandfreien Zustand waren, diverse Fertigsalate (Krautsalat, Pellkartoffelsalat von Homann, Bulgursalat) aufgefunden, deren Verfallsdaten noch nicht einmal erreicht waren.
Ebenso haben wir eingeschweißte Wurstwaren und Schnittkäse gefunden, welche zwischen einem und sechs Tage laut Datum vom Verfallsdatum entfernt waren, gerettet.
Es waren Aufbackbrötchen dabei, und jede Menge tadellose Paprika, Himbeeren und Brombeeren, welche laut Packung aus Südafrika bzw Südamerika stammten, gefunden.
Dazu noch mehrere Packungen Champigions.

Als wir mit unserem Fund zu Hause ankamen und wir diese gründlich gereinigt hatten, stellten wir fest das die Lebensmittel auch geschmacklich absolut okay waren - auch wenn es anfangs etwas Mut bedurfte.
Bei den Himbeeren gab es natürlich ein paar, welche aussortiert werden mussten, aber im großen und ganzen war alles in Ordnung. Auch oder gerade dank der Plastikverpackungen.

Wir waren ehrlich gesagt absolut schockiert wieviele einwandfreie Lebensmittel wir in den unverschlossenen und frei zugänglichen Entsorgungsbehältern vorgefunden haben und stellen uns nun die Frage weshalb diese Sachen entsorgt wurden.

Unsere einzige Erklärung ist das der Supermarkt soviel neue Sachen aus dem Hauptlager bestellt, das "alte" Sachen schon vorab entsorgt werden um in den Regalen Platz zu schaffen für die neue Waren.
Kaum eine Ware hatte das Verfallsdatum überschritten oder hatte gar Schimmel o.ä. angesetzt.

Wie steht ihr zu dem Thema?
Würdet ihr auch losziehen und Containern, macht ihr es vielleicht schon?
Wie könnte man dem sinnlosen Wegwerfen von Lebensmitteln noch entgegen treten?
Ist hier der Gesetzgeber gefragt, welcher ja schon erste Schritte eingeleitet.

Wir sind zu der Meinung gekommen das containern keine Straftat darstellen sollte, vor allem bei Eigenbedarf, und die Politik dringend handeln und auch bei uns Konsumenten dringend ein umdenken stattfinden muss.

Ich hoffe einfach die Moderation ist MiG mir sehr gnädig und lässt eine grundlegende Diskussion zu, sofern niemand zu etwas anstiftet.
 
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Willkommen in der Realität. Schau nach Frankreich da soll es bald ein Gesetz dazu geben.


Nur weil das mdh überschritten ist heißt es nicht daß es hoch giftig ist. Auf Salz und Honig ist auch ein mdh aufgedruckt....
Die Leute werfen selbst Zuhause Lebensmittel weg falls das mdh fast abgelaufen ist oder drüber ist.
 
Ich selbst war noch nicht Kontainern ... eine zeit lang haben das hier scheinbar sehr viele Leute gemacht (insbesonere Studis), und daher sind heute die Kontainer nur noch bei wenigen Geschäften frei zugänglich.

Durch diese Situation hat sich hier aber auch etwas gebildet, was zwar "so ähnlich" ist, wie Kontainern, die Lebensmittel aber auf legalem Weg beschafft.
Ein Verein, der mit den Märkten über die Überlassung zu entsorgender Lebensmittel verhandelt, mit diesen Lebensmitteln dann in einer Kantine eine Volksküche veranstaltet (gutes Essen für echt wenig Geld).
Was dort nicht verkocht wurde oder anderweitig weggegangen ist, wird im Nachgang verschenkt.

Das war ein Kind der Notwendigkeit, als das Kontainern zusehends schwieriger wurde ... aber mittlerweile hat der Verein scheinbar feste Verträge mit einzelnen Supermarktketten, Bäckereien usw. ... die bestehen allerdings ALLE darauf, dass man sie in diesem Zusammenhang NICHT namentlich erwähnt.

Wenn man was dagegen hat, so viele Lebensmittel wegzuwerfen, der kann das ganze auch offiziell und legal tun.
Der Verein bewegt sch durch die Verträge nicht in einer juristischen Grauzone ... allerduings basiert die ganze Arbeit auf der Kulanz der Geschäftsinhaber und -betreiber.
Manche wollen halt auch mit ihrem Müll noch Geld verdienen und das können unsere foodsaver nur in begrenztem Maße leisten (bei den Volksküchen kommt nicht viel Geld rum ... und ansonsten finanziert sich der Verein über Spenden).
 
Ja, viele Märkte haben mittlerweile eine Kooperation mit diversen gemeinnützigen Vereinen. Soweit ich weiß ist das aber immer einzeln der Fall und nicht Kettenübergreifend.
In Österreich gabs auch Supermärkte die früher Säure über die Lebensmittel in den Kontainern gekippt hat, damit sie niemand mehr verwenden kann...
 
hallo7 schrieb:
In Österreich gabs auch Supermärkte die früher Säure über die Lebensmittel in den Kontainern gekippt hat, damit sie niemand mehr verwenden kann...
Das ist natürlich krass ... dadurch taugt das essen ja dann nichtmal mehr für den "Schweineeimer".
Bei uns haben sie die Tonnen einfach in abschließbare Gitterboxen gestellt.
Ich weiß auch nicht, ob unser Verein mit einer ganzen Kette verträge hat ... wie gesgat, die sind zur Verschwiegenheit verpflichtet (ich frage mich gerade, warum eigentlich? Gehts dabei darum, dass das Einzelinitiativen der Betreiber und Filialleiter sind, und die Konzernspitze es nicht mitkriegen soll?).
 
Ehrlich gesagt höre ich den Begriff zum ersten Mal.
Bei uns im Familienbetrieb wurde "MHD"-Ware, die nicht weg ging, immer für den Eigenbedarf verwendet. Reste aus der Fleisch- und Wurst-Theke sind ebenfalls im privaten Kühlschrank gelandet. Aus alten Brötchen wurde Semmelkrume gemacht und u.a. wieder verkauft, altes Brot an unsere Tiere verfüttert, etc.
Mein Opa war so krass, dass er manchmal noch Zeug gegessen hat, das tatsächlich nicht mehr gut war. :D
 
@Mrs. Merciless:
Lustig, mir fällt auf, dass ich doch in einem nicht ganz "normalen" Umfeld aufgewachsen bin ... mir war schon klar, was Kontainern ist, bevor ich den Begriff zum ersten mal gehört habe ... mir ist wohl irgendwie mit 10 schon klar gewesen, dass es in unserer Gesellschaft Individuen gibt, die einfach nicht anders können, als sich von anderer Leute Müll zu ernähren.

Bei vielen Supermärkten geht es leider um Mengen, die den Eigenbedarf der gesamten Belegschaft übersteigen würden ... ausserdem will auch einfach nicht jeder die Produkte haben ... vor allem nicht, wenn er sich die Preise für die Regalware easy leisten kann.
Mrs. Merciless schrieb:
Mein Opa war so krass, dass er manchmal noch Zeug gegessen hat, das tatsächlich nicht mehr gut war. :D
Hihi ... ja Opas sind schon manchmal krass ... meiner hat bei der Kartoffel und Karottenernte (in seinem eigenen Garten) regelmäßig einen teil der Ernte sofort gefuttert ... ungewaschen ... direkt aus der Erde (und mit Erde) in den Mund. Ein YT-Ernährungsguru würde wohl gleich das Gesundheits-, Jugend- und Ordnungsamt kontakten.
Meinem Opa hat das scheinbar nicht groß geschadet ... der Mann ist mit 85 friedlich eingeschlafen und halt nicht wieder aufgewacht ... keine Ahnung, ob der mit steril abgepackrtem Bio-Superfood vielleicht 90 geworden wäre ... aber das wollte er vielleicht auch garnicht.
Als angehöriger der Kriegsgeneration hätte der aber auf garkeinen Fall kontainert ... der war froh und stolz, dass er es sich leisten konnte, auch mal ein halbes Kilo Kartoffeln in die Tonne zu werfen.
Aber er bestand drauf, dass man aufisst (auch den dritten Teller, wenn man nicht schnell genug nein gesagt hat) ... schließlich hungern in Afrika Kinder ;)

Zum Scherzhaften Statement "Brot für die Welt - aber die Butter bleibt hier" hätte mein Opa nur gesagt "genau".
Ich mochte ihn irgendwann nicht mehr besnders, aber das lag mehr an seinem tief verwurzelten Rassismus.

Was ich damit sagen will. Als Wohlstandskind fällt es mir sehr leicht, mich zum Moralapostel aufzuschwingen, und die verschwendung anzuprangern ... wäre ich nur 40 Jahre früher geboren (in den 1930ern) hätte ich eventuell auch kein großes Problem mit Verschwendung - oder würde die Massen an weggeworfenen Lebensmitteln als ein Zeichen des Wohlstandes sehen, auf den man gefälligst stolz zu sein hat.
Wenns einem hier nicht gefällt, dann kann man ja dahin abhauen, wo die Menschen noch heute darauf angewiesen sind, ALLES zu verwerten.
In der Generation meines Großvaters gab es viele, die die bloße Möglichkeit, Essen wegschmeißen zu können, für eine der größten Errungenschaften der westlichen Zivilisation und Industrialisierung gehalten haben.

Wir sind heute in der Lage, unser Verhalten zu hinterfragen, und auch weitreichendere Konsequenzen zu überblicken ... denn ob eine Kuh nun gegessen wird oder in der Tonne landet, das ist für die Kuh UND die Umwelt ziemlich egal ... aber für die Umwelt ist es nicht egal, wenn das Rind in Argentinien aufwächst und geschlachtet wird, um dann in den USA oder in Europa in der Tonne zu landen.
Wir belasten die Umwelt, weil wir tonnenweise "Müll" um die halbe Welt karren. Klar sind Lebensmittel kein Müll, aber wenn sie hier eh nur in der Tonne landet, dann war die Kuh schon nach der Schlachtung Müll.
 
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Ich muss gestehen, heute kaufe ich so im Supermarkt auch sehr selten "MHD"-Ware, obwohl ich zu denen Menschen gehöre, die es tatsächlich Mindesthaltbarkeit bedeutet und nicht "ab sofort tödlich" oder "ganz giftig". :D
Verschwenderisch bin ich mit Lebensmitten aber auch nicht, bauen auch einiges selbst an und frieren ein. Und diverse "Küchenabfälle" lassen sich auch eigentlich super noch verwerten. :P
 
Mrs. Merciless schrieb:
Ich muss gestehen, heute kaufe ich so im Supermarkt auch sehr selten "MHD"-Ware, obwohl ich zu denen Menschen gehöre, die es tatsächlich Mindesthaltbarkeit bedeutet und nicht "ab sofort tödlich" oder "ganz giftig". :D
Ich finde da ist die deutsche Bezeichnung aber auch ungünstig gewählt ... in englischen Supermärkten steht z.B. vor dem datum nur "best before" ... und das ist doch weitaus eindeutiger und mMn auch ehrlicher.

Das Datum markiert ja ohnehin nur die Schwelle, vor der das Produkt für den Händler noch garantiert straffrei verkauft werden kann ... solange die Verpackung OK ist (mit nem Loch drin passt auch das MHD meist nicht mehr, denn das bezieht sich immer auf ungeöffnet und korrekt gelagert).
Auch Tiefgekühltes ist nur dann "ewig" haltbar, wenn es durchgehend bei -18°c gelagert wurde (und eine lückenlose Kühlkette ist fast nicht zu gewährleisten ... vor allem wenn das drei mal um den globus reist).
Wenn man sowas im Kopf hat, dann hat man auch Fragen, wenn ein Thermometer an der Supermarktkühlttruhe nur -15°c anzeigt ... die meisten Truhen haben daher auch kein für den Kunden sichtbares Thermometer (3°c mehr kosten auf dauer richtig Geld ... und solange der Kunde es nicht weiß, kauft er trotzdem).

Ich war mal mit einer Hauswirtschafterin zusammen, und die hat mir bei vielen Dingen doch einiges beigebracht.
 
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Ich möchte kochen und essen was ich mir aussuche, nicht das, was andere nicht wollten.

Meine Frau ist, trotz umfangreicher finanzieller Möglichkeiten, von ihrer Familie zur Sparsamkeit erzogen und so kaufen auch wir öfter mal "30%"-Sachen bei REWE und EDEKA. Das geht sehr oft gut, teilweise sind die Sachen dann aber auch wirklich bereits kaputt. Beispiel: Oliven-Mix, Mozzarella normal/bio/Büffel, Schokolade.

Grundsätzlich halte ich nichts davon Containern straffrei zu stellen. Das nimmt dem Supermarktbetreiber seine Wahlfreiheit. Maximal halte ich es für sinnvoll, das Verschenken (an Tafeln etc.) von abgelaufenen Sachen zu erlauben. Hier muss dann aber eine derzeit nicht machbare Enthaftung für den Verschenker stattfinden können.
 
Idon schrieb:
Ich möchte kochen und essen was ich mir aussuche, nicht das, was andere nicht wollten.
Das geht beim Containern auch ... denn in den Containern findest du nahezu das gleiche Sortimet, wie in den Regalen ;)
Ist natürlich alles Käse, wenn man nicht gerne im Müll wühlt ... ich verstehe sehr gut, wenn man das nicht möchte (ist schon ein bisschen ekelig teilweise).

Ich finde es eigentlich unmöglich, wenn der Schenker für die mangelnde Qualität der verschenkten Ware belangt werden kann ... solange das umsonst ist, sehe ich den Beschenkten in der Pflicht, die Ware zu prüfen, BEVOR er sie weitergibt (und wohlmöglich noch Geld dafür verlangt).
Klar sollte auch irgendwie verhindert werden, dass ein Markt seine Entsorgungskosten dadurch minimiert, dass er Gammeliges an die Tafeln (oder ähnliches) verteilt ... das sind schließlich keine Entsorgungsunternehmen.
 
Ich kaufe halt nicht "Wurst", auch nicht "Schinken", sondern habe exakte Vorstellungen davon, was ich möchte. Gleichwohl fahre ich auch öfter 200km einfach um in Frankreich wirklich gute Lebensmittel einzukaufen... der normale Deutsche sieht das also unter Umständen etwas entspannter als ich.
 
Ok, dann gehörst du scheinbar zu denen, für die "Einkaufen in deutschen Supermärkten" sowieso schon was von "im Müll wühlen" hat?
Ich habe jetzt schon öfter gehört, dass die Lebensmittel in Deutschland keine gute Quali haben ... mir selbst sind die Unterschiede nie so besonders aufgefallen (ich hatte den Vergleich mit Dänemark, Frankreich, Österreich und England ... ach ja, Holland ... obwohls mir da nicht so ums Essen ging) ... vielleicht sind meine Ansprüche aber auch echt nicht so hoch, wie deine ;)
Nur bei einer Sache kann ich es voll nachvollziehen ... seit ich eine Weile an der Küste gelebt habe, wird mir an Fischtheken südlich der Mittelgebirge nur noch schlecht.
Ich muss da irgendwie immer an Verleihnix denken (der ist frisch ... direkt aus Lutetia).
Ein ähnliches Problem habe ich mit Sekt ... seit ich Champagner kenne ... oder mit Whisky ... "das ist kein Jim Beam" - "Puh, Glück gehabt" (ich stehe auf single malt ... mit Bourbon kann man mich jagen).
 
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Containern kommt für mich nicht infrage, weil ich mein Zeugs bezahle und wie oben schon gesagt selber aussuchen möchte. Sollen die in den Container kriechen, die es nötig haben. Containern wegen Gier nach umsonst - Nein.

Auch bin ich gegen Gesetze - wie sie in Frankreich scheinbar kommen sollen, die den Handel einschränken sollen. Das macht es für alle Verbraucher teurer und die Ärmsten sind auf beiden Seiten des Teiches wieder einmal die Opfer - soweit zum Gutmenschentum.
 
Kräuterbonbon schrieb:
Containern wegen Gier nach umsonst - Nein.
Meiner Meinung nach ein weit verbreitetes Vorurteil ... die, die ich kenne, die regelmäßig Containern, tun das nicht, um Geld zu sparen, sondern vor allem, weil sie es Scheiße finden, einen Teil der Überproduktion einfach vergammeln zu lassen während anderswo Menschen VERhungern, weil sie sich nichtmal unseren Abfall leisten können.

Würde es denen nur um Essen für Umme gehen, würden sie nicht für die Containerei bezahlen (siehe oben die Stellen über foodsaving-Kooperativen ... in den Verträgen geht es nicht um die Erlaubnis zum Containern, sondern um eine Handelsvereinbarung ... Schenkungen müssen die teilweise sogar ablehnen, weil sie einfach nicht wissen, wohin sie mit mehreren 100 Kg Brötchen jeden Tag sollen).

Nur um das kar zu stellen, ich will niemanden zum Containern überreden ... ich finde es nur auch etwas ungerecht gegenüber denen, die da Zeit und Geld investieren, wenn man ihnen vorwirft, sie würden das ja nur aus Gier tun.
Den Scheiß enfach in der Tonne zu lasen, bedeutet weitaus weniger Arbeit, Stress und vermeidet nebenbei auch ein paar ziemlich seltsame juristische Konsequenzen.

Ich finde es eigentlich unmöglich, die Mitnahme von Dingen, die jemand entsorgen will, als Eigentumsdelikt zu betrachten. Wenn ich es nicht haben will, dann soll es keiner haben, oder was soll das?
und dabei gehts mir nicht nur um Lebensmittel aus dem Müll, sondern auch um Sperrmüll ... einige meiner Besitztümer habe ich vom Sperrmüll ... und habe mich damit im Grunde jedesmal eines Diebstahls schuldig gemacht.
 
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vor allem, weil sie es Scheiße finden, einen Teil der Überproduktion einfach vergammeln zu lassen während anderswo Menschen VERhungern, weil sie sich nichtmal unseren Abfall leisten können.

Komisches Argument? Weil viele Menschen sich mit einem Fenstersprung umbringen und ich das scheiße finde, daher springe ich jetzt auch aus dem Fenster?

... und schaue noch mal meinen letzten Satz an, der vor ökonomischer und sozialer Weisheit strotzt.
 
Kräuterbonbon schrieb:
und schaue noch mal meinen letzten Satz an, der vor ökonomischer und sozialer Weisheit strotzt.
Den habe ich gelesen ... er hat nur mMn nichts mit Weisheit zu tun.

Glaubst du echt, dass irgendwas dadurch billiger wird, dass 10, 20, oder 30% davon im Müll landet ... natürlich wird das, was durch diese Produkte NICHT umgesetzt wird, auf die umgelegt, die verkauft werden können ... DU bezahlst also den Müll soweiso mit und je mehr Produkte im Müll landen, desto teurer wird auch dein Einkauf.
Du glaubst doch hoffentlich nicht, dass jemand anderes als der Kunde die Entsorgungskosten trägt?

Das Fenstersprung-Beispiel hat echt so garkeinen Sinn ... was möchtest du damit ausdrücken?

Die Foodsaver setzen sich ja nicht einfach hin, und verhungern aus Protest still und leise ...
Die nehmen das, was andere nicht haben wollen, und geben es Menschen, die sich das zu normalen Preisen nicht leisten können.
Ich finde das auf jeden fall um einiges vernünftiger, als Essen für die Tonne zu produzieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Den habe ich gelesen ... er hat nur mMn nichts mit Weisheit zu tun. Glaubst du echt, dass irgendwas dadurch billiger wird, dass 10, 20, oder 30% davon im Müll landet ...

Yepp es ist so, denn
Freier Handel = Produkte "grundsätzlich" günstiger ...
Reglementierter Handel = Produkte "grundsätzlich" teurer ...

Wie gesagt habe ich nichts gegen Containern aber wenn es aus politischen Ambitionen stattfindet (ja aber die Kinder in Kenia hungern usw.), dann finde ich es keine Heldentat auch nicht wenn diverse Typen aus Gier das tun.

Pst. Lies noch einmal meinen 2. Satz bzgl. wer Opfer von reglementierten Handel sein wird und überdenke den Fenstersprungsatz.
 
DerOlf schrieb:
Ok, dann gehörst du scheinbar zu denen, für die "Einkaufen in deutschen Supermärkten" sowieso schon was von "im Müll wühlen" hat?[...]

Das jetzt nicht. Aber gute Produkte kosten auch in Deutschland im Vergleich viel Geld. Einfach mal eine Eigenmarken-Salami mit der Wiltmann-Salami vergleichen. Und danach dann das REWE feine Welt Salami Trio. Natürlich gibt es da drüber ebenfalls Wurst, aber den Vergleich bekommt man problemlos in jedem REWE hin. Bei Käse ist es schwieriger, da gibt es dann tatsächlich wenig Auswahl - von Galeria Kaufhof und Marktkauf bzw. anderen extrem großen REWE/EDEKA abgesehen.
Grundsätzlich suche ich dann für sowas aber lieber Fachgeschäfte auf, also den kleinen (französischen) Käseladen in der Innenstadt etc.

Ob's das Wert ist? Für mich ja. Ich verstehe aber, dass sich das viele Menschen nicht nur nicht leisten wollen, sondern auch nicht leisten können. Und da haben wir ein großes Problem: Es gibt in Deutschland viele Produkte sehr günstig, insbesondere Fleisch und Obst - das hat aber auch nur eine durchschnittliche Qualität. Der Preis wird insbesondere durch Massenproduktion erreicht, weshalb es Überproduktion gibt.

Das Problem beim Containern sehe ich schlicht darin, dass es eine Lösung für wenige Menschen auf Kosten des Ladenbetreibers und damit der Mitarbeiter und regulären Kunden ist.

Eine generelle Lösung habe ich leider auch nicht parat.
 
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