Idon schrieb:
Im Gegenzug kann man dann von mir aus auch gerne Menschen die Grundlagen der Gesellschaft ermöglichen, also z. B. eine Brille nicht erst dann, wenn faktische Blindheit eingetreten ist.
Ich finde eigentlich auch, dass gerade Gebrechen, für die die Menschen nicht viel können, nicht erst bei einem Ausmaß übernommen werden sollten, bei dem es gesundheitsgefährdend oder gar lebensgefährlich wird.
Ein Rollator (als Beispiel) kann auch helfen, Oberschenkelhalsbrüche zu vermeiden, und ist sehr wahrscheinlich weit billiger, als die Behandlung eines solchen Bruches.
Allerdings ist so ein Rollator ja nicht nur eine Gehhilfe, sondern gleichzeitig auch noch für alle sichtbares Zeichen von Alter und körperlicher Gebrechlichkeit ... wenn man das Menschen als Idee nahebringt, kommt meist nur "so alt bin ich noch nicht". Den entscheidenden Motivationsschub bringt oft leider erst ein Sturz mit schmerzhaften Folgen.
Gesundheit und Jugend sind in unserer Gesellschaft Ideale. Man ist fast sein ganzes Leben lang stolz drauf, gesund zu sein, und relativ jung zu wirken ... und das führt manchmal eben auch dazu, dass wir sinnvolle Maßnahmen ablehnen, weil die bei aller eventuell empfundenen Notwendigkeit eben auch an dieser uns so wichtigen und ein Leben lang gepflegten Fassade kratzen (sogar, wenn wir dank Schweigepflicht eigentlich die einzigen sind, die davon wissen).
Dass es bei vielen zu lange "auch so" noch geht, ist für das Gesundheitssystem ebenfalls eine starke Belastung und dabei spielt auch persönlicher Stolz (z.B. auf die eigene Belastungs- oder Leidensfähigkeit) eine Rolle.
Der Gegenpol (wegen jedem Wehwehchen gleich zum Arzt) ist natürlich auch nicht billig ... langfristig aber wohl billiger, als erst zum Arzt zu gehen, wenn der einem nur noch sagen kann, wann es wahrscheinlich vorbei ist (Natürlich sehr überspitzt).
Durch gute Prophylaxe kann wahrscheinlich mehr Geld gespart werden, als durch Strafen für "mit einem Schnupfen renne ich doch nicht gleich zum Arzt".
Einsamkeit und Aufmrksamkeitsbedürfnis kann man anders besser begegnen, als mit Arztbesuchen.
Wenn die so oft fehlt, dann scheint ihr das Betriebsklima in eurer Firma eventuell nicht gut zu tun und sie sollte sich eventuell eine Stelle suchen, bei der sie eben nicht einsam ist und nach Aufmerksamkeit suchen muss.
Natürlich spekuliere ich nur ... ich kenne weder deine Kollegin, noch dich oder eure Firma.