BlackWidowmaker schrieb:
Klar, nur sind HDDs an sich schon längst obsolet. Der einzige Existenzgrund ist das GB/€ Verhältnis. Sobald Flash da HDDs überholt hat (und das wird mit Sicherheit passieren, die Frage ist nur wann),
Da habe ich Zweifel, denn auch bei der Kostensenkung von NANDs wird die Luft ebenso dünner wie bei der Steigerung der Datendichte von HDDS, aber da hat zumindest
Seagate konkrete Pläne für Technologie die in den nächsten 20 Jahren bei der Datendichte und damit der Kapazität der größten HDDs noch einmal den Faktor 10 drauflegen sollte. Selbst wenn die Herstellungskosten sich dadurch verdoppeln, würde man pro Dollar dann noch die fünffache Kapazität bekommen.
BlackWidowmaker schrieb:
Die Möglichkeit Flash-Speicher per PCIe anzubinden, wäre technisch auch schon lange vor der Einführung von SATA-III möglich gewesen.
Das wurde ja auch vor allem bei Enterprise SSDs schon gemacht, nur wollte dort auch keiner von solche SSDs booten und die Systeme wurden für die Nutzung solche SSDs ausgelegt. Das ist bei Heimanwendern anderes gewesen, dort mussten SSD in der Umgebung eingesetzt werden die für HDDs vorgesehen war und gerade anfangs war es auch nur selten der Fall das wirklich eine SSD dort eingebaut war, zu selten um eine parallele Infrastruktur für diese SSD vorzusehen.
BlackWidowmaker schrieb:
Nun die reinen Herstellungskosten, also Rohstoffe, Energie und Arbeit, sind bei einer NVMe SSD mit Sicherheit geringer als bei einer 2,5" SSD.
Du vergleichst Äpfel und Birnen, denn 2.5" ist ein Formfaktor und NVMe ein Protokoll für PCIe SSDs. Es gibt ja auch 2.5" NVMe SSDs wie die Intel 750 oder Samsung XS1715. Setze also nicht SATA mit dem 2.5" Formfaktor gleich und NVMe mit dem M.2 Formfaktor, da dies nicht zwingend und allenfalls derzeit bei Consumer SSDs typisch ist.
BlackWidowmaker schrieb:
Doch irgendwann werden sind die Entwicklungskosten eingefahren und das Produkt wird superbillig.
Das sage ich ja, es wird zum Mainstream werden, denn rein von der Herstellung dürfte es fast egal sein ob die Logik auf dem SSD Controller nun eine SATA Lane oder 4 PCIe Lanes anspricht und außerdem machen die Kosten der Controller umso weniger von den Gesamtkosten aus, je größer die Kapazität der SSD ist.
BlackWidowmaker schrieb:
Der höhere Preis eines NVMe LWs liegt einzig daran, daß die Hersteller den Preisvorteil den sie bei der Herstellung haben
Nochmal: Es gibt keinen Preisvorteil, außer man vergleicht über verschiedene Formfaktoren hinweg, was aber dann eben unsinnig.
BlackWidowmaker schrieb:
Also ich würde einfach mal frech behaupten, daß für Samsung eine 950 Pro wesentlich günstiger herzustellen ist, als eine 850 Pro.
Die 850 Pro gibt es nur im 2.5" Formfaktor und die 950 Pro nur im M.2 Formfaktor, also Äpfel mit Birnen vergleichen. Außerdem dürfte so ein Gehäuse inkl. der Montage der Platine doch nicht einmal einen USD kosten, der Verzicht darauf ist also nun wirklich nicht als wesentliche Kosteneinsparung zu sehen.
BlackWidowmaker schrieb:
Nun gleich PCIe wie Du selbst sagst, was das ja schon damals ausreichend als Technik bekannt.
Nur was für Probleme hätte das bedeutet? Bei Notebooks wäre eine Aufrüstung nicht möglich gewesen, solange es eben nicht extra Slots dafür gegeben hätte und wie viele bestehende Systeme hätte nie von der SSD booten können, wären also auch nie auf eine SSD aufgerüstet worden. Außerdem waren die SSDs doch lange gar nicht schneller als die SATA Schnittstelle, die war also in den Anfangsjahren auch kein Flaschenhals den man hätte beseitigen müssen. Heute ist es anderes und PCIe kommt ja nun auch immer stärker.
Es gab ja auch schon früh PCIe Consumer SSDs, so hatten einige der frühen ASUS EeePC Netbook PCIe SSDs im Mini-PCIe Formfaktor mit einer PCIe Lane als Anbindung. Da wollte man sich den Platz für ein 2.5" Gehäuse sparen, durchgesetzt hat es sich aber damals eben noch nicht, es war zu früh. Schau Dir an wann Audi seine ersten Hybridautos in Serie gebaut und verkauft hat, nur waren die Verkaufszahlen eben mehr als überschaubar, weil es einfach zu früh war und die Vorteil der Technologie die zu hohen Kosten nicht ausgleichen konnten. Die richtige Sache muss eben auch zur richtigen Zeit gemacht werden, sonst nutzt es nichts und setzt sich eben nicht durch.
BlackWidowmaker schrieb:
Eine 950 Pro wäre auch damals schon technisch möglich gewesen
Vielleicht, aber sie wäre eben unsinnig gewesen weil auch eine SATA SSDs nicht lahmer war. Die NANDs sind heute danke schnellere Interface schneller (ok, einige aktuelle NANDs schreiben z.B. wegen TLC recht langsam) und die Controller haben extrem stark zugelegt.
Man könnte auch sagen, Elektroautos wäre schon vor 100 Jahren möglich gewesen, tatsächlich waren sie damals auch noch recht verbreitet, wenn auch eher noch früher so zur Jahrhundertwende. Nur waren die technischen Möglichkeiten damals eben nicht so wie heute und deren Leistung und Reichweite haben nicht die gleichen Steigerungen wie bei den Autos mit Benzinmotoren und so sind sie lange in Vergessenheit geraten. Damals gab es die auch nicht wegen der Umwelt, sondern weil sie praktischer und zuverlässiger waren und gut zu dem typischen Nutzungsverhalten passten, man fuhr in den Anfangsjahren des Automobils damit ja nur selten größere Strecken. Heute kommen sie wegen dem Umweltgedanken wieder in Mode, also aus ganz anderen Gründen wie damals.
BlackWidowmaker schrieb:
dann würde ein 10er Kerner Xeon mit mehr als 3GHz und Multi-CPU Unterstützung in kürzester Zeit weniger als 100€ kosten. Denn die reinen Herstellungskosten für Chips liegen immer im Cent-Bereich.
Die reine Herstellung ist aber nicht genug, man muss auch die Anlagen dafür haben und die korrekten Masken entwickeln, damit die Anlagen dann solche CPUs ausspucken bei denen jeder Transistor auch das macht was er soll und das kosten viele Milliarden. Was meinst Du wie viel es kostet bis die erste CPU beim Kunden ist und dies Geld muss auch wieder reinkommen. Da muss man dann schon einige Millionen CPUs verkaufen um überhaupt Geld zu verdienen, denn wenn man auch nur eine Milliarde USD investiert hat und dann nur eine Millionen CPU verkauft, so muss man für jede schon 1000USD plus der reinen Herstellungskosten bekommen um allein diese Investitionen wieder einzuspielen. Ich würde sogar vermuten, dass wenn man die Investionskosten auf jede CPU gleich verteilt, dann würde Intel am 6800K nichts verdienen, aber man wird eben eine Mischkalkulation machen und ein 6950X trägt halt mehr bei als ein 6800K, auch wenn die Herstellung der beiden im Grunde gleich viel kostet. Wobei selbst das nicht stimmt, denn obwohl es das gleich Stück Silizium ist, muss es für einen 10 Kerner eben perfekt sein, während man es auch dann für den 6 Kerner benutzten kann, wenn bis zu 4 Kerne Defekte aufweisen.
BlackWidowmaker schrieb:
Nur wenn man einen Markt irgendwie, sei es mit Lizenzrecht, sei es mit Technologievorsprung, oder sonst wie abschotten kann, kann man mit Elektronik/Chips Geld verdienen.
Klar, aber gäbe es das nicht, würde keine mehr Forschen und neue Produkte Entwickeln können, denn genau wie im Pharmabereich macht das einen großen Teil der Kosten aus. Die Nachahmer sparen sich diese Kosten und können dann viel billiger sein und würde es bei Pharma keinen gesetzlichen (wenn auch nur zeitlich beschränkten) Schutz davor geben, würde kein Hersteller mehr an neuen Medikamenten forschen können, weil er keine Chance hätte diese Forschungskosten wieder reinzuholen.
BlackWidowmaker schrieb:
Und genau das stimmt eben nicht bezüglich SATA-III, denn schon vor der Einführung war klar, daß die Schnittstelle für Flash-Speicher sofort wieder zum Flaschenhals werden würde.
Die Crucial C300 war die erste erhältliche SATA 6Gb/s SSD und deren seq. Leserate war nur so 360MB/s, da war die Schnittstelle nicht der Flaschenhals. Das ging dann zwar recht schnell bis sie es wurde, aber das dies schon bei der Einführung klar war, würde ich so nicht sagen.
BlackWidowmaker schrieb:
Und genau so kam es auch, die ersten Geräte stießen schon im ersten Jahr nach Einführung auf diese Grenze.
Das ist aber nun bei PCIe 3.0 x4 auch nicht anders, die SM961 ist da auch schon an die Grenze gestoßen, mehr als so 3200MB/s sind nämlich damit real nicht möglich.
v_ossi schrieb:
vielleicht sollte man dann mal anregen, den Computerbase Test entsprechend anzupassen. Der letzte CB
Test zeigte mMn nämlich in erster Linie, dass der Unterschied z.B. beim Anwendungsstart zwar vorhanden, aber nur im direkten Vergleich auch zu sehen ist. Ob jetzt etwas in 6,7 (schnellste 2,5" SATA SSD) oder 7,2 (langsamste 2,5" SATA SSD) Sekunden startet, merkt man ja nun wirklich nicht.
Es wird dort eben nicht mit sehr I/O intensiven Dingen getestet. Schau Dir die Reviews von hardwarecanucks an, da wird mit einem Intel 6 Kerner und dem Start von Firefox Portable mit 100 Offline Pages getestet und dann hat man plötzlich ganz massiv Unterschiede zwischen PCIe NVMe und SATA SSD:
Leider fehlen dort die SSDs von Samsung komplett. Aber man sieht z.B. auch gut, dass die Kingston HyperX Predator für eine PCIe SSDs gar nicht besonders gut abschneidet und die ganze SATA 6Gb/s SSDs im Bereich von 102 bis 111s liegen, also keine 10% zwischen der schnellste und langsamsten von ihnen liegen. Dagegen braucht die Intel 750 1.2TB nur 18,9s und die zweitschnellste dort getestete SSDs liegt mit 21,5s mehr als 10% über diesem Wert!
Sinnvoll finde ich so eine Test durchaus und sei es nur um zu zeigen wo den die Stärken solcher SSDs liegen, wie praxisnah der für die Masse der Leser ist, darüber kann man sicher streiten und vermutlich werden eher die recht haben, die da keinen großen Praxisbezug erkennen können.
v_ossi schrieb:
aber ich denke mal, dass die 2,5" SSDs inzwischen den kritischen Punkt überschritten haben,
Auch Du verwechselst Formfaktor und Schnittstelle, die Intel 750 gibt es auch im 2.5" Formfaktor und die ist eine PCIe NVMe SSD. Du meinst SATA SSDs und dann schreibe doch bitte auch SATA SSDs!