News CSU will Internetfreiheit in Landesverfassung verankern

CSU will Internetfreiheit in Landesverfassung verankern

Die Union wollte sich schon mal für die Internetfreiheit einsetzen, was davon übrig geblieben ist, haben sie ja Vorbildlich gezeigt.....nämlich gar nichts.
 
facet schrieb:
jaja etz wird wieder groß rumgeredet weil sie merken, dass die piraten kommen..

Ich kann dir aus erster Hand sagen, dass einem die Piraten ziemlich wurscht sind ;).
Viel stärker steigt der Druck aus den eigenen Reihen (JU, CSUnet, etc...).
Und man darf auch nicht vergessen, dass gerade auch auf kommunaler Ebene ein Generationen-/ und Ideenwechsel stattfindet, welcher natürlich auch zugunsten neuer Themen ausfällt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Politischer Opportunismus ... wie schön :D

Piraten um die 10%, da fühlt sich sogar die CSU genötigt, ihre Kampfhunde an die Leine zu nehmen.

Ich gebe darauf nichts, das ändert nichts am grundsätzlichen Gedankengut bzgl. dieses Themas in weiten Teilen der sog. "Christlichen Parteien".
 
Huey Duck schrieb:
Anhand solcher Sätze sieht man, wie die CSU drauf ist. Wenn sie nicht zu Deutschland zählen wollen, wie man immer öfter merkt (bayrischer Freistaat bla bla), dann sollen sie doch ne Mauer bauen!
Stimme dir absolut zu. Die Bayern und BaWü-ler sollen zwar aus Sicht der Nordler den Rest der anderen Länder durchfüttern, aber nie die Kontrolle über die bundesdeutsche Politik bekommen? Eigenartige Ansicht.
Und die Gründungsgeschichte der USA haben wir wohl alle noch im Kopf.
---

@ News:
Liebe CSU, Internetfreiheit beginnt erst mal mit Internet. Solange es quasi überall schneller ist, einen Schwarm von Brieftauben loszuschicken anstatt eine Email zu schreiben, ist jegliche Internetdiskussion reine Makulatur.
 
Achtung! Das wird lang! ;)

Mizi Mace schrieb:
...Welche Reformen werden denn von den Piraten vorgeschlagen? Diese haben bisher auch noch kein einheitliches Konzept, wie ein modernes Urheberrecht aussehen soll und effektiv umgesetzt wird, sodass sowohl Schaffende als auch Konsumenten keine Benachteiligung in ihren Bedürfnissen erleiden.

Selbstverständlich haben die Piraten ein detailiert ausgearbeitetes und mit Argumenten, Zahlen und Fakten unterlegtes Konzept für eine sinnvolle Reform des Urheberrechtes. Nur dadurch, dass man es ignoriert, verschwindet es nicht.

Für die, die zu bequem sind, es sich z.B. aus dem piraten-Wiki oder diversen Parteitagsbeschlüssen und älteren Presseerklärugnen usw. zusammenzulesen, haben die Piraten gerade erst nochmal extra eine Zusammenfassung ihrer Positionen veröffentlicht:
http://www.piratenpartei.de/2012/04...-der-piratenpartei-und-aufklarung-von-mythen/

Ich zähle mich zu den Verfechtern des Urheberrechts, also kann ich auch schreiben, was genau ich will. Ich möchte, dass Schaffende von geistigen Gütern von ihrer (in den meisten Fällen sehr harten) Arbeit leben können, sofern dieser die Fähigkeit dazu besitzt.

Das will dir auch keiner wegnehmen. Die Piraten wollen das Urheberpersönlichkeistrecht und auch das Recht der Urheber an Kontrolle über die kommerzielle Verwertung ihrer Werke und eine gerechte Beteiligung an den daraus erzielten Einnahmen usw. überhaupt nicht antasten.
Neben einigen anderen Änderungen z.B. bei Ausnahmeregelungen für Bildungseinrichtungen oder staatlich finanzierte Werke usw., geht es vor allem um die Legalisierung des nicht-kommerziellen, privaten Austausches.

Da fleißt sowieso kein Cent, an dem ein Urheber beteiligt werden könnte.

Um diesen privaten Austausch, der, Verbote hin oder her, sowieso schon milliardenfach stattfindet, zu effektiv zu unterbinden, müsste wie gesagt Massenüberwachung, Zensur und Co. eingeführt werden.
Das ist aber völlig unverhältnissmäßig. Man kann nicht essenzielle Grundrechte wie Meinungs- und Informationsfreiheit, telekommunikationsgeheimnis usw. aufheben, nur um ein bestimmtes Geschäftsmodell zur kommerziellen Verwertung "Geistigen Eigentums" zu fördern.
Zumal es gar nicht bewiesen ist, dass Filesharing und Co. überhaupt einen nenneswerten negativen Effekt haben. tatsächlich gegen Filesharer und Nutzer illegaler Streamingangebote deutlich mehr für Musik, Filme und Co. aus, als der Durchschnitt.

Vor allem aber gibt es schlicht und einfach kein Grundrecht auf optimalen Profit durch ein Geschäftsmodell seiner Wahl. Das gilt für Schöpfer von "Geistigem Eigentum" genauso, wie für die Hersteller und Händler von gewöhnlichen materiellen Produkten.
Alle müssen sich ein funktionierendes Geschäftsmodell ausdenken, das nicht mit den Grundrechten kollidiert.

Das Urheberrecht, wie es derzeit existiert, sollte meiner Meinung nach nicht grundlegend geändert werden. Ich halte es für sinnvoll, dass geistige Inhalte gesetzlich geschützt sind, sodass Schaffende eine gesetzliche Grundlage haben von ihrer Arbeit leben zu können.

Wie gesagt, an diesem Schutz will auch niemand rütteln. Du darfst den Kram nicht einfach glauben, den Handelsblatt und Co. verbreiten.

Es geht den Piraten nur um privaten, nicht-kommerziellen Austausch. Illegale kommerzielle Verwerter wie Megaupload oder kino.to bleiben auch weiterhin illegal. Wo Geld verdient wird, darf der Urheber die Hand aufhalten oder es auch ganz verbieten.

... Es sind allenfalls Detailänderungen (wie die Aufnahme des Internets als Vertriebsweg) im Urheberrecht notwendig, nicht jedoch eine erhebliche Änderung oder Erweiterung.

Und wie stellst du dir vor, wie das Verbot von nicht-kommerziellem Austausch effektiv durchgesetzt werden soll, ohne die höherwertigen Freiheitsrechte der Internetbenutzer einzuschränken?

Oder soll ich lieber "die Backen halten"?

Nein. Natürlich darf jeder sachlich seine Meinung äußern. ;)
Aber es wäre schon verdammt hilfreich für die ganze Diskussion, wenn du eine Aussage dazu machen würdest, wie du dir die effektive Durchsetzung des alten Urheberrechts vorstellst.

So wie ich das sehe, läuft das unweigerlich auf einen weltumspannenden Polizeistaat mit Überwachung, Zensur und Co. hinaus.
Ich gehe mal davon aus, dass du das nicht willst. Aber was für Alternativen siehst du dazu, wenn nicht die der Piraten oder z.B. auch der Grünen? (Wobei ich deren Kulturflatrate nicht wirklich für optimal und auch nicht für realisierbar halte, aber das ist ein anderes Thema.)

...
Erkläre mir bitte, wie eine Kulturflatrate funktionieren soll. Aus Konsumentensicht ist das ja schön einfach. Da wird ein Betrag bezahlt und man darf dann kostenfrei kulturelle Güter privat nutzen. Eventuell wird diese Flatrate dann noch auf alle geistigen Güter ausgeweitet.

Ok. Jetzt haben wir das Thema doch. ;)
Meine persönlche Meinung zur Kulturflatrate ist, dass sie höchstwahrscheinlich nicht wirklich praktisch umsetzbar ist und außerdem die große Gefahr besteht, dass sie um so mehr nur die großen Verwertungsgesellschaften bevorzugen würde, zu Lasten der Urheber. Und eine neue Super-GEZ will auch keiner.

Ich bin deshalb mehr auf der Linie der Piraten. Auch wenn man nicht-kommerziellen, privaten Austausch legalisiert, ist es durchaus weiterhin möglich und auch zumutbar, mit marktwirtschaftlichen Methoden Geld mit "Geistigem Eigentum" (und vor allem darum herum) zu verdienen.

Man muss sich doch nur die Realität anschauen. Der private Austausch findet schon statt. Milliardenfach.
Trotzdem verdienen Musiker heute im Schnitt mehr als vor dem inetrnet und die Filmbranche schreibt Rekordergenisse. Die Kinos sind voll und die Konzerte platzen aus allen Nähten usw.

Wieso sollte für die Durchsetzung von Recht ein Polizeistaat eingeführt werden? Das widerspricht der Definition eines Polizeistaats, wo die Verwaltungsorgane auch ohne gesetzliche Grundlage tätig werden können. In einen Polizeistaat ist also gar kein Urheberrecht notwendig, sondern nur entsprechend gute Beziehungen zur Verwaltung. Genau das soll aber mit der Gesetzgebung (also das Erlassen von Rechten) verhindert werden.

Mir geht es um die Methoden eines Polizeistaates.
Außerdem sehe ich da keinen Widerspruch, denn wenn die Politik komplett von der Industrielobby gesteuert wird, dann kann man einen Polizeistaat haben, der willfähriger Diener der Industrie ist. So ähnlich hat Mussolinie damals übrigens Faschismus definiert.

Was ist ein nicht-kommerzieller Austausch? ... Hingegen sind "Tausch"-Geschäfte nicht erlaubt, die zum Ziel haben, dass am Ende sowohl A als auch B beide Gegenstände a und b haben. Denn das ist eine Vervielfältigung, womit der Schaffende oder die Schaffenden die Rechte besitzen und damit eigentlich Geld verdienen wollten.

Aber das ist nunmal die Natur von Informationen. Die sind kein Stückgut.
Wenn man Informationen teilt, dann werden sie mehr. Niemandem wird dabei etwas weggenommen.

Klar steht das im Widerspruch zu einigen altgewohnten Verwertungskonzepten. Aber nur weil es so schön bequem ist, mit Stückgut zu handeln, muss es doch keine gute Idee sein, Informationen künstlich zu Stückgut zu degradieren, nur damit sie sich so behandeln lassen.

Statt dessen sollte man sich vom reinen Kopienhandel verabschieden. Es gibt viele andere, alte und neue Metjoden, um mit und um immaterielle Güter herum Geld zu verdienen. Dabei muss das Internet nicht im Weg sein, sondern kann sogar helfen.

Aber nicht mal der alte Kopienhandel wird total wegbrechen, wenn man privaten Austausch legalisiert. Wie gesagt findet dieser Austausch ja heute schon statt bzw. schon seit ca. 10 Jahren und trotzdem verkaufen sich CDs, DVDs und Co. weiterhin sehr gut, ebenso wie kostenpflichtige Donwloads und Streams usw.

Die Idee, dass eine Kopie ein entgangener Kauf ist, stimmt einfach nicht. Die Fantastilliardenverluste, die sich die MIFI immer ausrechnet, sind völliger Humbug. Dieses Geld existiert gar nicht. Die Leute kaufen UND kopieren.

Wo schränkt das Urheberrecht deine Freiheitsrechte ein? Meinst du damit eventuell das Recht konstenfrei Kopien von jeglichen geistigen Gütern herzustellen? Das ist kein Freiheitsrecht, nichtmal ein Recht, sondern Unrecht, weil du damit die Existenzgrundlage der Schaffenden von geistigen Eigentum entziehst.
...
Wo schließen sich eine Garantie für Freiheit im Internet und das Urheber- und Patentrecht aus? Freiheit bedeutet nicht Anarchie!

Einen Lady-Gaga-Song oder Hollywood-Blockbuster auszutauschen fällt sicher nicht unter Meinugnsfreiheit. Aber das Problem ist, dass man, um diesen Austausch zu unterbinden, sehr wohl die Meinungsfreiheit und diverse andere Grund- und Menschenrechte massiv einschränken müsste.
Wie willst du ohne Totalüberwachung den privaten Austausch urheberrechtlich geschützter Inhalte von der legalen, durch Meinungsfreiheit geschützten Kommunikation trennen?
Wie willst du ihn unterbinden, ohne Zensur?

Meinungs- und Informationsfreiheit, das Telekommunikationsgeheimis, das Recht auf Anonymität, all das würde als Kolateralschaden drauf gehen, nur um diesen einen Aspekt des Urheberrechts durchzusetzen. Und das ist es einfach nicht wert!

Ich schließe mich Guderian an: Es ist eine positive Nachricht zu lesen, dass die CSU die Internetfreiheit in der Landesverfassung festschreiben will. Die Idee dazu, ist wahrscheinlich den Wahlerfolgen der Piraten zuzuschreiben. Das ist immerhin ein positives Zeichen, dass die Debatte um das Urheberrecht, Datensammlung, Acta, Netzsperren, u.a. in die richtige Richtung bewegt, zu mehr Freiheit,.

Gruss
Mizi

Ich bin da leider viel pessimistischer. Die CSU ist erklärtermaßen FÜR Datensammlung, FÜR Zensur und für alle möglichen anderen Schweinereien.

Nur sehen die in sowas gar keine Einschränkung der Freiheit, denn sie haben einen völlig anderen Freiheitsbegriff. Für die ist es kein Widerspruch, Freiheit zu genießen und gleichzeitig ständig überwacht und zensiert zu werden. Schließlich machen das ja "die Guten" und dann ist Zensur plötzlich keine Zensur mehr udn Überwachung keine Überwachung.

Auf diese "Freiheit" Marke CSU kann ich verzichten!
 
Das wird lustig, erst haben sie quasi rum erzählt das Internet ist böse und jetzt kümmert man sich darum, ich müsste ja lachen wenn ältere Wähler aus bleiben weil die CSU jetzt Teufelszeug unterstützen möchte :-)
 
@guderian
In wie fern bewegt sich die CSU? Das sie die "Freiheit" im Internet sichern wollen? Eher nicht wenn man weiterhin den Hardlinerkurs fährt und das veraltete Patent und Urheberrecht durchdrücken will im Internet und warscheinlich nicht nur da.
Das ist eher weiterhin auf der Stelle Rumba tanzen in einer Diskothek wo House gespielt wird. Absolut befremdlich und mehr als unerwünscht.
 
[...]" ... ebenso wie den „Schutz des Eigentums, von dem sich Urheberschutz oder das Patentrecht ableiten“. "[...]

Genau dieser Nebensatz entlarvt diesen Ganzen Vorstoß als pure Polemik, denn genau darum geht es der Verwertungsindustrie, die das Internet verdammen aber gleichzeitig brauchen. Das ist ein polemischer Lobbyvorstoß. Na klar kann man sowas sinnloses wie "Internetfreiheit" in der Landesverfassung verankern, es bringt nur nix, selbst wenn man es ernst meinen würde (was definitv nicht der Fall ist). "Freiheit" (inklusive Internet) sehen sowohl die Landesverfassungen als auch das GG sowieso schon vor. Das stellte das BVerfG und Landesverfassungsgerichte ja schon bei den Netzsperren und der Vorratsdatenspeicherung klar.
Interessant ist die Formulierung. Da der Begriff "geistiges Eigentum" in D nicht existiert, versucht man jetzt anders formuliert ein Eigentumsrecht zu definieren, des es ebenfalls nicht gibt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Herdware: Wie soll man den privaten Austausch von geschützten Werken befürworten, aber den kommerziellen Austausch nicht? Das läuft darauf hinaus das am Ende jedes Werk nur einmal gekauft wird und dann zwischen "Freunden" getauscht wird, bis jeder auf unserem Planeten eine Kopie davon hat.
Da wird das was heute bereits illegal passiert nur noch legalisiert, wodurch noch mehr aufspringen würden. Einzig die kriminellen Firmen die damit Geld verdienen werden Schach gesetzt, aber die können in Zukunft ja kostenpflichtigen Speicherplatz für freundschaftlich getauschte Werke stellen und alles ist rechtens.
So einfach kann man das Ganze leider nicht ändern.
 
@ TrueAzrael

Wie gesagt, der freie Austausch findet doch schon heute statt. Zeitweise macht der Anteil illegal ausgetauschter geschützter Inhalte mehr als die Hälfte des gesamten Datenaufkommens des Internets aus. Wir reden hier von hunderten Millionen Internetnutzern (also fast allen) und unzähligen Milliarden Kopien jedes Jahr.

Die Verbote werden einfach ignoriert, weil sie (ohne extremste Massenüberwachung, Zensur und Co.) gar nicht durchsetzbar sind. Viel mehr kann der Austausch gar nicht mehr zunehmen, wenn man ihn legalisiert.

Wenn man den privaten, nicht-kommerziellen Austausch legalisiert, erkennt man also nur die Realität an und beendet eine sinnlose Massenkriminalisierung von Millionen von Menschen, die man sowieso nicht rechtsstaatlich belangen kann. Und vor allem entfällt damit der Vorwand, der hinter so ziemlich allen Überwachungs- und Zensurmaßnahmen steckt, die derzeit im Gespräch sind. (Terrorismus und KiPo sind meist nur vorgeschoben.)

An der Einkommenssituation der Urheber und der Verwerter ändert sich dadurch erstmal gar nichts.

Wie verschiedene Studien zeigen, geben aktive Filesharer und Nutzer illegaler Streamingdienste, sogar überdurchschnittlich viel Geld für Musik, Filme und Co. aus. (Bis zu vier mal mehr als "gesetzestreue" Kunden der MIFI.) Es wird also kopiert UND gekauft. Die Annahme, dass man durch effektiv durchgesetzte Verbote noch wesentlich mehr herausquetschen könnte, ist durch nichts belegt und auch unlogisch.

Die allermeisten Menschen haben nunmal ein beschränktes Budget. Sie können nicht wesentlich mehr ausgeben, selbst wenn sie es wollen. Wenn man ihnen die Möglichkeit z.B. des Filesharings irgendwie effektiv wegnimmt, würden sie vielleicht tatsächlich etwas mehr für legale kostenpflichtige Downloads und Streams ausgeben, aber dafür dann weniger für Kino und Konzerte und Merchandisingartikel usw. und am Ende hat dadurch doch niemand etwas gewonnen.

Die Fantastilliarden, die die MIFI sich als Schaden ausrechnet, existieren gar nicht. (z.B. allein 75 Billionen Dollar sollen nur der US-Musikindustrie angeblich allein durch die Tauschbörse Limewire entgangen sein. Das wäre wesentlich mehr als das Jahres-BIP aller Staaten der Welt zusammengenommen!)

Die These der Piraten, und der schließe ich mich voller Überzeugung an, ist, dass durch eine Legalisierung des privaten Austauschs keine wesentlichen Einbußen entstehen würden. Einfach alles deutet darauf hin.
Die Gegenthese ist wie gesagt durch überhaupt nichts belegt.

Aber selbst wenn es nicht so wäre, wenn durch die effektive Verhinderung von "Raubkopien" wirklich die Einnahmen der Urheber und Verwerter deutlich gesteigert werden könnten, wäre das den Preis, den wir dafür unweigerlich bezahlen müssten, einfach nicht wert.
Das ginge nämlich nur mit Totalüberwachung, Zensur, Selbstjustiz durch Pirvatunternehmen usw. Wir müssten alle möglichen Freiheitsrechte opfern, nur um ein einizges Geschäftsmodell einer einzigen Industriesparte zu stützen.

Oder hast du eine andere Idee, wie man das Verbot von privatem Austausch effektiv durchsetzen könnte, ohne die Freiheitrechte einzuschränken?
Ich habe schon oft danach gefragt, aber auf die warte ich nämlich immer noch vergeblich. Kein Verfechter des alten Urheberrechts ist bis jetzt mit brauchbaren Vorschlägen zur rechtsstaatlichen effektiven Durchsetzung dieses Rechtes gekommen.

Wenn jemand mit einem Vorschlag kommen würde, der das alte Urheberecht und die Freiheitsrechte der Menschen konfliktfrei (oder wenigstens verhältnismäßig konflikarm) unter einen Hut bringen würde, dann wäre das wirklich eine Sensation. Das wäre dann wohl der goldenen Königsweg, den bisher alle übersehen haben. :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Alles Wahlkampftaktik. Die anderen Gesetzänderungen-/initiativen sehen dann wiederum in (vielen) Ausnahmefällen die Überwachung vor. Lasst euch nicht Wahl um Wahl von den Schwarzen veräppeln.
 
Ich glaube nicht daran, wie man die CSU kennt.

Das wollen die doch nur, damit die Piraten nicht überholen und die Wähler zu behalten!
Ehrlich gesagt, werden die nix machen, wollen nur die Bundestagwahl 2013 wieder gewinnen und danach ist wieder nur leeres Versprechen!

Kein Grund die CSU/CDU zu wählen, nur weil die angeblich was ändern wollen:freak:
 
Einen wunderschönen guten Tag,

Danke für deine freundliche und konstruktive Antwort.

Wir sind uns darin einig, dass Einschränkungen der Freiheitsrechte, wie sie durch Vorratsdatenspeicherung, Acta, Netzsperren oder ähnliches bewirkt würden, nicht hingenommen werden dürfen. Auch bekennen wir uns beide positiv zum Urheberrecht und dem Recht des Urhebers von seinen Werk zu leben.

Unterschiedliche Meinungen haben wir zur "nicht-kommerziellen" Nutzung und die damit verbundenen eventuelle Durchsetzung des Rechts von Rechteinhabern.

Herdware schrieb:
Selbstverständlich haben die Piraten ein [...] Konzept [...]

Ich muss mich revidieren, es gibt ein Konzept. Dieses besagt, dass das Urheberrecht beibehalten, aber in einigen Positionen abgeändert wird. Dies betrifft die Anfertigung von "nicht-kommerziellen" Kopien und deren Bereitstellung für "nicht-kommerzielle" Zwecke mit dem Ziel Wissen möglichst schnell zu verbreiten.

Leider ist nicht ganz klar, was "nicht-kommerziell" sein soll. Ich mache einfach mal ein Beispiel.

Ein Autor schreibt ein Buch, z.B. einen Roman. Dieses ist hauptsächlich aufgrund seines Inhalts für den Verkauf an Endnutzer bestimmt. Gehen wir davon aus, dass der Autor nicht zu den bekannten gehört, ist er in der Regel darauf angewiesen, dass alle Kopien seines Buches auch gekauft werden, damit dieser über ein ausreichendes Einkommen verfügt. Leider ist es ein Irrtum, dass Kulturschaffende steigende Einkommen aufweisen können. Das Gegenteil ist eher der Fall. Immer mehr leben in prekären Verhältnissen.

Andererseits könnte man behaupten, dass die konstenfreie und damit vermutlich schnellere Verbreitung des Buches zu mehr Bekanntheit und somit zu Verkäufen in der Zukunft führt. Das würde aber voraussetzen, dass der Autor über eine gewisse Vorabfinanzierung leisten kann (zusätzlich zu dieser bis zur Veröffentlichung seines Buches). Das wird wohl bei den wenigsten der Fall sein.

Herdware schrieb:
Vor allem aber gibt es schlicht und einfach kein Grundrecht auf optimalen Profit durch ein Geschäftsmodell seiner Wahl.

Da könnte man jetzt behaupten, der Autor sollte doch das Schreiben sein lassen und z.B. ein Handwerk erlernen. Das wäre aber genau das Gegenteil von dem, was mit dem "nicht-kommerziellen" Zugang zu geistigen Eigentum bewirkt werden sollte: Die Vermehrung und Verbreitung von Informationen.

Herdware schrieb:
Es geht den Piraten nur um privaten, nicht-kommerziellen Austausch. [...] Wo Geld verdient wird, darf der Urheber die Hand aufhalten oder es auch ganz verbieten.

Wie findet ein solcher Austausch den statt? Meistens sind es eben Internetseiten, welche die Möglichkeit bieten, Dateien durch einen privaten Nutzer auf Server zu speichern und von Servern zu laden. Der private Nutzer kann dann die Links zu den gespeicherten Dateien verteilen. Die Seiten, die diesen Dienst anbieten, finanzieren sich dann durch Accountgebühren und/oder Werbung. Der Dienst ist dann also eine "kommerzielle" Nutzung. Nun darf der Rechteverwerter hier sagen, ich will etwas von den Einnahmen haben. Dazu müsste aber der Seiteninhaber aber überhaupt erst wissen, welche Inhalte und wieoft getauscht wurden, damit auch das Geld dem richtigen Rechteinhaber zugeteilt wird. Also muss der Seiteninhaber das das Tauschverhalten seiner Nutzer kontrollieren. Eine Kontrolle, die ohne weitere Beschränkungen der Freiheitsrechte der Nutzer nicht möglich ist. Es findet also nur eine Verschiebung der Kontrollinstanz statt vom Staat zu privaten Unternehmen. Ob ich das nun so will, bezweifel ich.

Nebenbei, Megaupload wurde noch nicht nachgewiesen, dass das Geschäftsmodell wenigsten zu Teilen illegal ist. Solange hier keine Verurteilung stattgefunden hat, gilt die Unschuldsvermutung (obwohl mir Kim Schmitz nicht gerade sympathisch ist). Bei kino.to sieht das anders aus. Hier haben richterliche Urteile schon eindeutig aufgezeigt, dass deren Geschäftsmodell illegal ist.

Herdware schrieb:
Und wie stellst du dir vor, wie das Verbot von nicht-kommerziellem Austausch effektiv durchgesetzt werden soll, ohne die höherwertigen Freiheitsrechte der Internetbenutzer einzuschränken?

Da muss ich ganz ehrlich schreiben: Das wird wohl nicht möglich sein. Ich bin aber der Meinung, dass es keiner weiteren Maßnahmen zur Durchsetzung des oder Änderungen am Urheberrecht bedarf. Die momentanen Mittel müssen ausreichen und wie man im Falle von kino.to und megaupload sieht durchaus effektiv.

Ich bin der Meinung, das andere Mittel eingesetzt werden sollten um den Konflikt zu lösen. Zum einen müssten die Rechteverwerter dringend ihr Geschäftsmodell überarbeiten und Angebote schaffen, die die Konsumenten ansprechen. Ich bin z. B. gegen die Verwendung von Kopierschutzmechanismen. Wozu sollten diese auch dienen, wenn das Produkt so überzeugt, dass es sowieso jeder kaufen will. Andererseits müssten auch die Konsumenten dafür sensiblisiert werden, dass durch eine nicht auf dem offiziellen Weg beschaffte Kopie die Existenzgrundlage von Menschen tendenziell gefährdet ist. Die Bereitschaft für geistiges Gut Geld auszugeben muss gesteigert werden.

Herdware schrieb:
Man muss sich doch nur die Realität anschauen.

Die Realität sieht für die meisten Autoren, Musiker, Produzenten, Designer, Übersetzer usw. nicht so toll aus. Der Boom der kreativen Branche basiert hauptsächlich auf schnelllebigen Konzepten. Der Künstler ist schnell mal ausgetauscht.

Herdware schrieb:
Ich bin da leider viel pessimistischer. Die CSU ist erklärtermaßen FÜR Datensammlung, FÜR Zensur und für alle möglichen anderen Schweinereien.

Ich mache mir auch nicht viel Hoffnung bei der CSU. Ich meinte vielmehr, dass die durch die Piraten angestoßene Debatte auch von Politikern in anderen Parteien aufgenommen und tatsächlich kontrovers diskutiert wird. Geschieht das, hätten die Piraten tatsächlich schon ein wenig bewegt.

Gruss
Mizi
 
solln se ruhig meinen sie könnten dadurch wählerstimmen kriegen, soll mir recht sein :)
 
Glauben die allen ernstes das der Wähler so blöd ist ? Kurz vor der Landtagswahl so ein Konzept rauszuhauen ? Die zittern mittlerweile alle vor den Piraten, aber offen gesagt auch wenn die kein wirkliches Konzept haben sind die mir allemale lieber wie die großen die allesamt der Industrie und den Kapitalisten in den Allerwertesten fahren.
 
Das ist nichts weiter als ein üblicher Täuschungsversuch aus der Konservativen Ecke . Man verspricht etwas und nachher beschliesst man genau das Gegenteil im Bundestag , das war schon immerso und wird auch so bleiben, deshalb ist es streng genommen ein Täuschungsversuch um die eigene Macht erhalten zu können die man bei Wahlen bekommt.

Das sieht man schon daran wenn sie behaupten die Freiheit des Internet stärken zu wollen aber auf der anderen Seite den Wünschen der Monopole in der Verwertungsindustrie nachgeben , beides lässt sich nicht vereinbaren.

Der CSU Netzrat ist nur eine leere Worthülse als Antwort auf den Erfolg der Piratenpartei , selbst wenn dort ein paar interessante Vorschläge in Punkto Bürgerrechte dabei sein sollten kann und will das die konservative Partei nicht umsetzen weil man viel zu sehr an den Monopolen in der Industrie und den Wünschen der Reichen und Mächtigen festhält.

Die CSU hält nachweislich am bestehenden Verwertungsrecht und Patentrecht , den Wunsch nach Vorratsdatenspeicherung , Websperren und Acta fest und egal was Dorothee Bär da sagen und versprechen mag , es ändert sich nichts an alledem und es bleiben nur leere Worthülsen. Das muss jedem klar sein .
 
Das würden die dann als wahlversprechen auch durchsetzen weil es unter betrachtung der Bundesgesetze unwirksam wird ...

Angst vor den Piraten, diese wählerräuber :D

Schon Lustig wie die Parteien sich verhalten wenn irgendwo wahlen anstehen.
Am besten bildet man sich seine Meinung über eine Partei, im ersten jahr ihrer Amtszeit.
Da sieht man die wahren absichten, als Opposition sind sie sowieso gegen alles, da ist ja nichts zu verlieren ...

mal sehen wie es kommt, vielleicht sehen wir demnächst Linke Piraten mit Grünen absichten :D schlimmer geht immer :D
 
Ach wisst ihr, die Internetfreiheit schließt ein richtiges Urheberrecht nicht aus. Für Piraten schwer vorzustellen, aber man kann beides unter einen Hut bringen. Die CSU hat sich eben in den letzten Jahrzehnten mit dem Internet zu wenig auseinander gesetzt, das sieht man am Erfolg der Piratenpartei.
Es müssen allgemeine Regeln für das Internet her, die unserer Heimat gut tun. Unsere Wirtschaft baut starkt auf die Automobilbranche, der Hardware-IT-Sektor ist nahezu nach Asien ausgewandert, aber gute Programmierer können neben den Business Lösungen durchaus in Zukunft stärker entstehen. Zudem ist die Internetfreiheit ein wichtiger Punkt vorallem für unsere westliche Weltvorstellung. Für all das sollten Wege für eine erfolgreiche Zukunft gelegt werden.
Ob sie es Ernst nehmen, bleibt zu hoffen.
 
Ach wisst ihr, die Internetfreiheit schließt ein richtiges Urheberrecht nicht aus. Für Piraten schwer vorzustellen, aber man kann beides unter einen Hut bringen.

Es ging ja bisher nichtmal um Urheberrechte , bisher ging es in den Diskussionen der großen Parteien immer nur die Beibehaltung und Stärkung der Rechte der Rechteverwerter ! Das muss man schon erst einmal auseinander halten können.
Die Piraten sind die Einzigsten die die Rechte der Urheber gegenüber den Rechteverwertern stärken wollen... Seit Jahren stehen Forderungen einer Modernisierung des Urheberrecht im Raum nur wollen unsere großen Volksparteien nichts davon wissen , von dort kommt von alledem nichts konkretes ! Im Gegensatz dazu sprechen Sie aber immer von der Beibehaltung und Stärkung bestehender Regelungen die einzig und allein nur der Rechteverwertungsindustrie dient.
 

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