@all: Ich möchte zu diesem Thema auch mal meinen Senf dazugeben:
Seit einigen Jahren arbeite ich nun relativ abwechselnd mit den beiden End-User Betriebssystemen Windows 98/XP und Mac OS (X). Dazu habe ich mir natürlich auch passende Hardware anschaffen müssen. So konnte ich einen guten Eindruck von beiden "Welten" bekommen.
Aus meiner Sicht sind die Argumente mancher PC/Mac-User völlig falsch.
1. Das "PC-Raubkopien-Argument": Natürlich mag es für einige als Vorteil erscheinen, sich einen billigen PC zusammenzuschrauben und dann ein kopiertes Windows/Office mitsamt allen sonstigen Programmen und Spielen zu verwenden. Wenn man jedoch im legalen Bereich bleibt, ist der "Preisvorteil" nicht mehr so hoch. Außerdem wird Microsoft und andere Hersteller (siehe Produktaktivierung) in den nächsten Jahren versuchen, die Software-Piraterie weiter einzuschränken. Dass man sich als Mac-User gezwungenermaßen auch jede Software kaufen muss, die man benutzt, stimmt jedoch auch nicht ganz. Durch die Einführung von Mac OS X wurde hier durch den Unix-Unterbau die Möglichkeit geschaffen, freie Linux-Software zu verwenden.
2. Das "Macs-sind-viel-benutzerfreudlicher-Argument": In den letzten Jahren hat Microsoft grade mit Windows XP ein gutes Stück an Bedienerfreundlichkeit aufgeholt. Meiner Meinung nach nicht unbedingt durch die hundert Assistenten, die nun auf jeder zweiten PC-Festplatte schlummern, sondern vor allem durch die höhere Absturzsicherheit und ein verbessertes Treibermodell/einfachere Installation. Dies macht viele PC-User zufriedener mit ihrem Betriebssystem. Dass Apple jedoch nach wie vor Zeichen mit seinem System setzt, ist nicht abzustreiten. Dass eine 3D-Oberfläche mit Effekten die Zukunft der User-Interfaces sein würde, hat Microsoft komischerweise erst nach Mac OS X gemerkt... Aus Fairness muss man jedoch auch sagen, dass beispielsweise das Dock aus Mac OS X neben anderer Funktionen auch eine Art modifizierte Taskleiste darstellt, die Microsoft seit Windows 95 einsetzt.
3. "Das-Macs-sind-zu-teuer-Argument": Natürlich sind Macs nicht gerade billig zu erstehen. Jedoch denke ich, dass sie im Vergleich zu Marken-PCs (z.B. Dell, IBM) nicht unbedingt überteuert sind. Man muss hier auch wieder die einzelnen Rechner betrachten. Einige PowerMac G4s waren in der Vergangenheit beispielsweise unverschämt teuer. Nicht im Leistungsvergleich über Benchmarks, sondern im Vergleich der von anderen PC-Markenherstellern in dieser Preisklasse gebotenen peripheren Hardware (wie Festplatte, optische Laufwerke, Menge an Arbeitsspeicher...). Hier kann man Macs meiner Meinung nach sehr wohl mit PCs vergleichen. Auch der in c´t 19/03 getestete PowerMac G5 ist hier nicht unbedingt ein Schnäppchen, jedoch gab es auch schon Macs, die im Preis-/Leistungsvergleich ganz in Ordnung waren. Ich hoffe für Apple, dass dies auch bei dem größten G5, dem 2,0 Dual, der Fall sein wird. Andererseits muss man auch sehen, dass Apple-Recher und Geräte (wie der iPod) ein hohes Maß an Verarbeitung und Qualität aufweisen. Auch die neue Kühllösung des G5, wird im PC-Bereich nicht allzu billig zu erstehen sein. Und ein Designer-Gehäuse kostet nunmal auch beim PC eine Stange Geld.
Abschließend möchte ich noch loswerden, dass ich c´t als ein sehr faires Magazin ansehen, dass bei allen Verschiedenheiten der Systeme, immernoch versucht, die beiden "Welten" objektiv zu vergleichen und zu beurteilen.
Was Apple angeht, möchte ich meine Achtung aussprechen, dass eine (im Vergleich zu Microsoft) so kleine Firma es immernoch fertigbringt, ein mindestens vergleichbares OS zu programmieren und diese hohen Entwicklungskosten (bei kleinerem Gewinn) aufbringt.
Für alle Microsoft-Treuen PC-User noch folgende Frage: Würde es euch gefallen, wenn eine Firma alle wichtigen PC-Standardanwendungen anbietet, sie in den Markt drückt, ein kopieren erfolgreich verhindert und dann schließlich seine Software zu Wucherpreisen verkauft oder sogar nur noch vermietet? Andererseits wäre Apple in einer Monopolstellung sicher auch nicht besser....