News Daedalic Entertainment: Unternehmen gibt Entwicklung neuer Spiele nach Gollum auf

@Beelzebub
Naja Egosoft (30 Leute) bekommt eigentlich jedes ihrer Addons für X4 bezuschust.
Aber es stimmt schon, viel Geld geht an die, die bereits vorher schon Geld bekommen haben.
Bestes Beispiel Ad Infinitum.
Die haben auf das Geld verzichtet, damit sie anfangen konnten zu entwickeln.
https://www.pcgames.de/Ad-Infinitum...eten-Spiel-aus-Deutschland-Reportage-1421066/

Oder Chained Echoes, dass von einem Entwickler entwickelt wurde und dann mit Hilfe von Deck 13 veröffentlicht wurde. Der hat auch kein Geld bekommen. Liegt halt auch daran, dass diese Fördersache kompliziert und langwierig ist. Klar am Ende hat die Entwicklung von Chained Echoes auch fast 7 Jahre gedauert (plus ein Jahr vorher für das Story konzept) aber der Erfolg spricht für sich. Hat sich auch sehr gut verkauft.
Allein auf Steam wurde es im ersten Monat 1 Millionen mal gekauft.
Und die Steam stats gehen davon aus, dass sie bisher 2,2 Millionen Umsatz mit dem Spiel gemacht haben. Das ist verdammt beeindruckend und zeigt schön, woran es mangelt. Und das ist nur Steam. Was alleine auf den Konsolen dabei rumgekommen sein muss, würde mich sehr interessieren.

Am Ende ist das aber auch kein Tripple A Spiel, so wie wir das uns vorstellen. Es ist nen Nischentitel, der Fans von Oktopath traveler, Final fantasy und JRPGs anspricht.
Und vielleicht sollte das auch nicht das Ziel sein der deutschen Videospielindustrie. Die letzten Jahre haben gezeigt, dass wir wirklich gute Entwickler haben die wirklich gute Spiele entwickeln in Bereichen die andere nicht mehr bedienen. Sei es Arcadige Weltraumspiele (Chorus, Everspace) die verdammt gut aussehen oder Echtzeittaktik (Shadow tactics, Desperados 3) oder eben indie titel wie Dorfromantik oder Chained Echoes.
Und gerade Dorfromantik zeigt, dass auch solche Projekte gefödert werden. Das Studentenprojekt der Hochschule für Technik und Wirtschaft Berlin und wurde mit 110.000 euro vom Medienboard berlin-Brandenburg bezuschusst.

Aber die Förderungen sind halt Projektgebunden und dann muss man sich fürs nächste Projekt wieder bewerben. Das macht es schwer in die Zukunft zu planen und so hangeln sich die Studios von Spiel zu spiel. Und können kaum wachsen oder mal was riskieren.

Für die ganz großen Sachen haben wir nicht genug Leute und Geld. So einfach ist es am Ende.
 
Die Steuergelder der Spieleförderung sind zweckgebunden. Um die Förderung zu erhalten muss man drölf-zillionen Dokumente ausfüllen. Und das Geld hundertpro zurückzahlen wenn das Projekt nicht realisiert wird. Also da behält Deadalic nicht einen Cent von.
Anders sähe es bei einer Insolvenz aus. Aber an dem Punkt sind sie ja (noch) nicht.
 
der laden wurde doch nur durch staatliche förderung kunstlich am leben gehalten.
 
Ein schlechtes Game abliefern, verhagelt dir nicht nur dein Portfolio im Lebenslauf sondern kann dir auch den Job kosten.
Eigentlich sollten Mitarbeiter z.B. über Betriebsräte davor warnen, wenn was schief läuft in der Entwicklung.
Man kann zwar vieles auf das Management schieben, aber da muss sich doch Unmut unter den Entwicklern breit gemacht haben, dass das so nicht geht und das schlechteste Spiel des Jahres wird.
Ergänzung ()

Austronaut schrieb:
der laden wurde doch nur durch staatliche förderung kunstlich am leben gehalten.
Und nach dem Verkauf von Daedelic an Nacon bestand wohl keine Motivation mehr. Alles erreicht und abgesahnt. Vlt war das Spiel nur ein Blender, um den Kaufpreis hoch zu treiben - Pump and Dump.
Mich würde mal interessieren, ob das ein juristisches "Nachspiel" hat.
 
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Nur warum werden hier immer nur "einfache" Mitarbeiter entlassen ? Den Titel hat das Management so abgesegnet. Da der Fisch vom Kopf ab stinkt sollte man da auch zuerst ansetzen und die oberen 15-20% der Mitarbeiter entlassen.

Managers reden doch immer gern so groß vom "wir tragen die Verantwortung, darum müssen wir auch viel Kohle kriegen". Dann sollen sie die jetzt auch tragen und die Konsequenzen in Form einer Entlassung ohne Abfindung oÄ gleich mit.

Zeigt wie gut ihr Verantwortung tragt und übernehmt. Mit gutem Beispiel voran. :daumen:
 
edenjung schrieb:
Und Versuch Mal dem ü50er zu erklären warum Videospiele mit 100 mille gefördert werden sollten. Ich weiß noch, als wir unserem Vater erklärt haben, das die gaming-branche mittlerweile größer ist als alle anderen Entertainment Branchen.
Hey, ich bin Ü50 und Gamer. Du meinst wohl Ü70.
Und 100 mille sind ein bisschen sehr wenig.
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Biedermeyer schrieb:
Wieso fragst du? Bitte nochmal lesen/verstehen...
Zitat von Biedermeyer:
Wieso 'Bad News'? - Verstehe ich nicht. Das sind doch GOOD News.
Denn nochmals so ein katastrophales Ding will keiner haben...
Nochmal: Hast du es gekauft und Geld durch den Fehlkauf verloren oder warum freust du dich das die Spiele-Entwicklung eingestellt wird?
 
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ThirdLife schrieb:
Nur warum werden hier immer nur "einfache" Mitarbeiter entlassen ? Den Titel hat das Management so abgesegnet. Da der Fisch vom Kopf ab stinkt sollte man da auch zuerst ansetzen und die oberen 15-20% der Mitarbeiter entlassen.

Managers reden doch immer gern so groß vom "wir tragen die Verantwortung, darum müssen wir auch viel Kohle kriegen". Dann sollen sie die jetzt auch tragen und die Konsequenzen in Form einer Entlassung ohne Abfindung oÄ gleich mit.

Zeigt wie gut ihr Verantwortung tragt und übernehmt. Mit gutem Beispiel voran. :daumen:

Na ja, wenn man selber keine Spiele mehr entwickelt, macht es keinen Sinn Mitarbeiter zu behalten, die "nur" für die Spieleentwicklung zuständig sind.

Und so groß ist Daedalic auch nicht, dass sie Top-Manager + entsprechende Gehälter zahlen.

Austronaut schrieb:
der laden wurde doch nur durch staatliche förderung kunstlich am leben gehalten.

Würde ich nicht sagen.
Soviel Fördergeld gibts auch nicht, bzw. erst die letzten paar Jahre und dieses ist auch zweckgebunden.

Man hat die letzten Jahre leider eine Reihe falscher Entscheidungen getroffen (was rückblickend auch leicht zu sagen ist)

mMn ist man eine "lange" Zeit zu stark gewachsen und wollte dann durch bekannte Markenlizenz aus der Nische herauskommen, was offensichtlich nicht geklappt hat.
Und jetzt hat man sich mit einem neuen Genre + teurer Lizenz das Genick gebrochen, zumindest was die Entwicklung neuer Spiele angeht.


Hamburg schrieb:
Ein schlechtes Game abliefern, verhagelt dir nicht nur dein Portfolio im Lebenslauf sondern kann dir auch den Job kosten.
Eigentlich sollten Mitarbeiter z.B. über Betriebsräte davor warnen, wenn was schief läuft in der Entwicklung.
Man kann zwar vieles auf das Management schieben, aber da muss sich doch Unmut unter den Entwicklern breit gemacht haben, dass das so nicht geht und das schlechteste Spiel des Jahres wird.
Ergänzung ()


Und nach dem Verkauf von Daedelic an Nacon bestand wohl keine Motivation mehr. Alles erreicht und abgesahnt. Vlt war das Spiel nur ein Blender, um den Kaufpreis hoch zu treiben - Pump and Dump.
Mich würde mal interessieren, ob das ein juristisches "Nachspiel" hat.

Dem würde ich nicht zustimmen, zumindest wenn man nicht gerade in einer leitenden Position war.

Der Führungsebene war vermutlich bewusst, dass das Spiel nicht sonderlich gut wird, nur kann man ein gefördertes Spiel nicht einfach einstampfen und schon gar nicht, wenn das Unternehmen finanziell stark angeschlagen ist.
 
"Fortan will sich Daedalic auf die Tätigkeit als Publisher für Spiele kleiner Entwicklerstudios besinnen."

Dann sollte ich mich als kleiner Indie Entwickler mit meinen nächsten Steam Spiel "Cursed Dungeon Raider" bei Daedalic vorstellen.
 
Andreas10000 schrieb:
Na ja, wenn man selber keine Spiele mehr entwickelt, macht es keinen Sinn Mitarbeiter zu behalten, die "nur" für die Spieleentwicklung zuständig sind.
Durchaus. Bestreite ich auch nicht.

Andreas10000 schrieb:
Und so groß ist Daedalic auch nicht, dass sie Top-Manager + entsprechende Gehälter zahlen.
Dennoch hat diese seit Jahren versagt und trotzdem gehen sie jetzt nicht ? Ist doch egal was die verdienen - man kann nicht immer nur die normalen Leute entlassen und selbst die Hände in Unschuld baden wenn man über ein Jahrzehnt fast nur Scheisse produziert.
 
Nur aus Interesse, weil Du so mit Verve gegen die "Top-Manager" bei der Bude Daedalic wetterst:
Hast Du Dich mit der Führungsstruktur von Daedalic beschäftigt, oder hatest Du nur aus Gewohnheit gegen das "Establishment"? ;)
 
Flynn74 schrieb:
Die Steuergelder der Spieleförderung sind zweckgebunden. Um die Förderung zu erhalten muss man drölf-zillionen Dokumente ausfüllen. Und das Geld hundertpro zurückzahlen wenn das Projekt nicht realisiert wird. Also da behält Deadalic nicht einen Cent von.
Unter dem nachfolgenden Link steht folgendes:

Und zwar nicht als Darlehen, sondern als ‚echter‘ Zuschuss,
Das Prinzip der Games-Förderung: Bis zu einer Höhe von 2 Mio. € trägt der Bund die Hälfte der Entwicklungskosten – bei darüber liegenden Anträgen bis zu einer Höhe von 8 Mio. € sinkt die Quote auf maximal 25 Prozent. Das Geld muss nicht zurückbezahlt werden.
Quelle: https://www.gameswirtschaft.de/politik/games-foerderung-50-groesste-projekte-280623/
Ergänzung ()

Austronaut schrieb:
der laden wurde doch nur durch staatliche förderung kunstlich am leben gehalten.
Eben nicht:
Update vom 25. Mai 2023 (14:30 Uhr): Wegen mehrerer Nachfragen, Kommentare und Anmerkungen: Daedalic Entertainment hat für The Lord of the Rings: Gollum keine Mittel im Rahmen der Games-Förderung des Bundes in Anspruch genommen. Das staatliche Förderprogramm wurde erst nach Entwicklungsbeginn aufgelegt.
 
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DrFreaK666 schrieb:
Musste von der Chef-Etage auch jemand gehen, oder sind nur die Entwickler schuld an dem Spiel?
Das kann ich dir leider nicht sagen. Dem zahlenden Kunden der ein mangelhaftes Produkt bekommt, dürfte das allerdings ziemlich egal sein.
 
Mir wäre das nicht egal.
 
Bist Du aus der Chefetage?
 
Kommando schrieb:
Nur aus Interesse, weil Du so mit Verve gegen die "Top-Manager" bei der Bude Daedalic wetterst:
Hast Du Dich mit der Führungsstruktur von Daedalic beschäftigt, oder hatest Du nur aus Gewohnheit gegen das "Establishment"? ;)
Also ist es bei mir Gewohnheit und "wettern" wenn ich das nicht gut finde, aber völlig in Ordnung und normal und zu akzeptieren wenn Führungsebenen das fast immer so handhaben ?

Für mich sieht "Verantwortung tragen" halt nicht so aus wie hier. Und dazu muss ich die Führungsebene nicht wirklich gut kennen. Ich seh ja was das Ergebnis ist. Du etwa nicht ?

Für mich gehts hier um drei Punkte:

1. Qualifikation und Leistung
2. Transparenz und Verantwortlichkeit
3. Mitarbeiterwohl und Unternehmenskultur

1. Kritik am Leadership sollte auf ihrer Fähigkeit beruhen, das Unternehmen effektiv zu führen und die besten Entscheidungen zu treffen. Haben sie die besten Entscheidungen getroffen in der letzten Dekade ? Nope.

2. Führungskräfte sollten für ihre Entscheidungen und Handlungen zur Rechenschaft gezogen werden können, und es ist legitim, Mängel in der Führungsstruktur anzusprechen. Gibt es Mängel und wurden sie zur Rechenschaft gezogen ? Ja und Nope.

3. Die Qualität der Führung beeinflusst die Mitarbeiterzufriedenheit, das Engagement und den Erfolg eines Unternehmens. Wenn die Führungsstruktur negative Auswirkungen auf Mitarbeiter hat oder zu einer ungünstigen Unternehmenskultur führt, ist es durchaus angemessen, dies anzusprechen.

Ich seh das nicht unbegründet und schon gar nicht als Wettern an. Es wird in den letzten Monaten/Jahren immer mehr zur Gewohnheit groß zu versagen und dann die Leute zu zehntausenden auf die Straße zu stellen. Rechenschaft ? Fehlanzeige.

Ich bin sicher nicht der Einzige dem das negativ aufstösst. Und nein, es geht hier nicht um persönliche Animositäten gegenüber "dem Establishment". Ich verdiene gut, daher ist es mir völlig Wurst was andere Menschen besitzen - ich hab ja selbst genug.
 
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NedFlanders schrieb:
Das kann ich dir leider nicht sagen. Dem zahlenden Kunden der ein mangelhaftes Produkt bekommt, dürfte das allerdings ziemlich egal sein.
Klar, weil allen egal ist, was mit anderen passiert
 
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Und was ist deiner Meinung nach dann eine angemessene Reaktion? Das Geld für ein unfertiges Spiel ausgeben, sich aber freuen, dass damit Arbeitsplätze gesichert werden?

Was bringt es zudem den Mitarbeitern konkret, wenn ich diese hier in einem Computerforum unterstütze? Keiner weiß zudem, ob die "böse" Führungsetage Mist gebaut hat, die Mitarbeiter (wahrscheinlich eine Mischung aus beidem) oder sonstwer.
 
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NedFlanders schrieb:
Keiner weiß zudem, ob die "böse" Führungsetage Mist gebaut hat, die Mitarbeiter (wahrscheinlich eine Mischung aus beidem) oder sonstwer.
Irgendjemand hatte das letzte Wort bzgl. des Releases, hat sich im Idealfall das Spiel angeschaut und gesagt: "Yup, passt".

Die Wahrscheinlichkeit dass ein normaler Mitarbeiter diese Entscheidungsgewalt hat ist nahe 0.
 
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