Ich klinke mich mal mit ein in die Diskussion.
In der Stadt ist das Fahrrad eine sehr gute Alternative aber es kommt auch drauf an in welcher größeren Stadt man lebt. Ich habe bis jetzt in Heilbronn, Nürnberg, Stuttgart, Heidelberg und Mannheim gelebt. In fast allen Städten davon kam ich mit dem Fahrrad sehr gut zurecht außer in Stuttgart. Da fahren die PKW´s ohne Rücksicht auf Verluste. Hier in Mannheim mache ich im Alltag fast alles mit Rad auch berufliche Termine denn es kam schon oft gut bei den Leuten an wenn sie einen mit dem Rad gesehen haben und noch etwas Schweiß auf der Stirn zu sehen war. Der trocknet wieder und wenn man morgens frisch geduscht hat riecht es auch nicht penetrant. es gibt auch kein schlechtes Wetter es gibt nur schlechte Kleidung. Allerdings hat man es als Brillenträger nicht gerade leicht wenn es am Regnen ist. Es ist nur Wasser und das trocknet wieder.
Hier in Mannheim haben die Radwege ein sehr gutes Netz sodass ich kaum auf der Straße fahren muss. Das finde ich spitze. Allerdings könnte der Zustand der Radwege etwas besser sein aber wer weiß ob da das Konjunkturpaket auch hier mal greift?
Zum Thema Verkehrssicherheit:
Ich habe ein MTB gute 10 jahre alt ohne Schutzbleche, Licht etc. Damit wurde ich noch nie von der Polizei angehalten. Gerade in der Großstadt braucht man ein robustes Rad mit dem man auch mal über Glasscherben fahren kann. Auch werden in der Großstadt viele Fahrräder durch Vandalismus zerstört. Je weniger Angriffsfläche ein Fahrrad hat umso besser. Mir wurden in den vergangenen Jahren schon 2 Räder durch Vandalismus kaputt gemacht. Aber dennoch werde ich mir für den Winter noch für vorne und hinten Stecklichter kaufen aber Schutzbleche und Speichenstrahler? NEVER!
Leidiges Thema Autofahrer vs. Radfahrer:
Welcher Verkehrsteilnehmer hält sich an ALLE Verkehrsregeln? Keiner! Mit Rücksicht und Verständnis kann man viel erreichen. Auch ich fahre mal bei Rot über die Ampel wenn ich mal so schön am Rollen bin und die Kreuzung gut einsehbar ist, aber damit habe ich noch nie jemanden gefährdet da ich mich immer mehrfach vergewissert habe ob kein Auto etc. kommt. Was mich aber sehr stört sind parkende Autos auf dem Radweg bzw. parkende Autos neben dem Radweg wo gerade die Leute am ein- und aussteigen sind. Die schauen einfach nicht nach links und rechts, machen die Autotür auf und zu ohne zu schauen, lassen ihre Kinder einfach aus dem Auto raus rennen ohne Rücksicht auf Verluste. Bisher konnte ich immer duch vorausschauendes Fahren Unfälle verhindern aber ganz ausschließen lässt sich das leider nicht.
Fahrrad und ländliche Regionen:
Ich bin selber in einer ländlichen Region aufgewachsen und habe gezwungener Maßen alles mit dem Rad gemacht da unter 18 Jahren und noch ohne PKW Führerschein, ins Fitnessstudio, zum Fussball, in die Schule- Berufsschule, auf Arbeit, im Sommer zum Baden an den See etc. pp. Es ist alles eine Frage des Willens.
Fahrrad und Dinge transportieren:
Lebensmitteleinkäufe kann man wunderbar im Rucksack verstauen, Pakete kann man prima in der blauen Ikea Tasche packen und über die Schulter werfen. Auch hier wieder - es ist alles eine Frage des Willens.
Fazit: Das Fahrrad ist für mich eine sehr gute Alternative zu anderen Fortbewegungsmöglichkeiten. Am besten kommt man weg wenn man alles sinnvoll kombiniert so wie es auch @GreenMamba geschrieben hat. Im Alltag in der Großstadt mit dem Rad/ÖNV, wenn man etwas zu transportieren hat Car Sharing und ich füge noch hinzu wenn man verreisen will kann man das auch prima mit dem Zug oder mit dem Flieger. Ich bin dankbar das es soviele Möglichkeiten der Fortbewegung gibt. Aber keine davon kann die andere ersetzen da alle ihre Vor- und Nachteile haben.