Das Web 2.0 und Foren - eine Umfrage

polluxXT

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Facebook, StudiVZ, Orkut, YouTube, XING, Blogs – die News der letzten Wochen, Monate und Jahre haben nun auch das Marketing erreicht. Riesige Internet-Gemeinden und persönliche Blogs, die jeder lesen und kommentieren kann, wecken so langsam auch das Interesse derjenigen, die es sich zur Aufgabe gemacht haben, ihre Kunden zu kennen.

Bisherige Studien zum Thema Web 2.0 leiden aber unter zwei Problemen: Sie beschäftigen sich oft nur mit wenigen Details und sie nutzen das vorhandene Wissen der Markt-Forschung kaum, um damit den Nutzern des Web 2.0 auf die Schliche zu kommen.

Als Diplomand am Lehrstuhl für Marketing der TU Dresden will ich versuchen, das zu ändern.

Dazu habe ich eine Umfrage erstellt. Wenn ihr wollt, könnt ihr diese unter http://phpweb.tu-dresden.de/web20befragung/limesurvey/index.php?sid=72468&lang=de
ausfüllen.

Besonders Foren wie das Computerbase-Forum sind generell im Web 2.0 unterrepräsentiert. Das Schlagwort "Web 2.0" ist erst in den letzten Jahren aufgekommen und mir scheint es, dass die Foren, welche es eigentlich schon seit Anbeginn des Internet gibt, oft unterschlagen werden.

Was mich besonders interessiert, ist eure Meinung zum Thema:

  • Findet ihr, dass Foren zum Web 2.0 gehören?
  • Findet ihr, dass Foren zum Web 2.0 gehören?
  • Findet ihr sie wichtig für den sozialen Austausch?
  • Ist das Thema Foren in der Umfrage gut repräsentiert?
  • Wie findet ihr die Umfrage allgemein?
  • Wie steht es um die Zukunft der Foren?
Ich freue mich auf eure Antworten. Mit euren Ideen wird mir meine Arbeit bestimmt leichter fallen.

PS: Sollte euch meine Umfrage interessieren, bin ich gerne bereit nach der Analyse der Resultate, die Ergebnisse hier reinzustellen.
 
Foren wie dieses hier zähle ich zum Web 2.0. Es ist kein reines Computerforum, wie der Name vermuten lässt, sondern der Gedankenaustausch erstreckt sich auch über Themengebiete. Es gibt durchaus eine Art Sozialgemeinschaft (Community) von Usern, die sich zumindest im Rahmen des Forums kennen und regelmäßig austauschen, sei es über Forenbeiträge, im Chat oder über persönliche Nachrichten.

Was mich an der Umfrage ein wenig gestört hat ist die Tatsache, dass zunächst nur einige wenige Web-2.0-Anwendungen genannt werden (auch wenn die Liste erweiterbar ist) und man sich dann nur zu einer dieser Anwendungen detailliert äußern soll.

Es gibt Leute, die auf zwei oder drei Seiten aktiv sind und dort jeweils ganz unterschiedliche Schwerpunkte haben. So ist z. B. die Nutzung des Computerbase-Forums kaum mit einem Engagement auf Youtube oder bei StudiVZ vergleichbar.

Meiner Meinung nach sind und bleiben Foren sehr wichtig bei der Internetnutzung.
 
so hab gerade mal an der umfrage teilgenommen. finde sie insgesamt gut gelungen und auch interessant. (soll heissen: ich habe durchgehalten bis zum schluss und auch die letzte frage noch gewissenhaft beantwortet. bei vielen anderen umfragen verliere ich oft die lust und kreuze dann irgendwas an)

foren würde ich jetzt nicht unbedingt zum web 2.0 zuordnen. wie du schon sagtest gibt es diesen begriff noch nicht allzu lange und foren gibt es schon sehr viel länger.
das forum ansich ist für mich noch wichtiger als der meiste web 2.0 gruschd, da es eine möglichkeit bietet auch im kleinen kreis zu kommunizieren ohne gleich sein ganzes leben der öffentlichkeit zugänglich zu machen.
von daher denke ich, dass foren definitiv auch in zukunft bestand haben werden.
von studivz und co halte ich im allgemeinen sehr wenig. z.b. habe ich keine lust bei einem vorstellungsgespräch von meinem zukünftigen chef auf irgendwelche peinlichen photos hingewiesen zu werden :)

zum schluß noch ein rechtschreibfehler:
Wikis: Internetseiten, die dem Organsieren von Wissen dienen. Jeder Nutzer kann selbst Beiträge einstellen und Beiträge anderer bearbeiten.

p.s. bei der verlosung hab ich natürlich auch mitgemacht :)
 
Zuletzt bearbeitet:
Foren sind eindeutig klarer Bestandteil des Web 2.0, Content wird auch hier usergeneriert, es gibt die Möglichkeit der PN untereinander, noch dazu ist das Medim anonym genug, um auch zu heiklen Themen Stellung zu beziehen. Aus diesem Grunde sind Foren womöglich doch noch "Web zweinulliger" als die offiziellen Communities wie Xing, StudiVZ, Cyre Club oder decayenne. Gerade bei StudiVZ - da schließe ich mich dem Vorredner an - stellt man sich ja wirklich auf einem Präsentierteller vor und es würde mich nicht wundern, wenn dieses auch zu negativen Folgen führen könnte
 
keshkau schrieb:
Foren wie dieses hier zähle ich zum Web 2.0. Es ist kein reines Computerforum, wie der Name vermuten lässt, sondern der Gedankenaustausch erstreckt sich auch über Themengebiete. Es gibt durchaus eine Art Sozialgemeinschaft (Community) von Usern, die sich zumindest im Rahmen des Forums kennen und regelmäßig austauschen, sei es über Forenbeiträge, im Chat oder über persönliche Nachrichten.
So ähnlich sehe ich das auch. Soziale Gruppen sind geprägt von Informationsaustausch und sozialen Bindungen. Natürlich steht ersteres im Vordergrund eines Forums, doch das sollte kein Problem darstellen. Auch anerkannte "Offline"-Gruppen, wie die berühmten Literatur- und Philosophie-Zirkel des vergangenen Jahrhunderts (und davor), konstituierten sich erst einmal vornehmlich über Informations- und Meinungsaustausch. (Man denke nur an Keynes und von Hayek, die sich nicht riechen konnten, aber dennoch nahezu wöchentlich miteinander diskutierten)
Was mich an der Umfrage ein wenig gestört hat ist die Tatsache, dass zunächst nur einige wenige Web-2.0-Anwendungen genannt werden (auch wenn die Liste erweiterbar ist) und man sich dann nur zu einer dieser Anwendungen detailliert äußern soll.
Danke, das Problem sah ich auch ähnlich. Sinn und Zweck dieser Aufteilung ist es, auswertbare Nutzergruppen zu bekommen. Die Analyse dahinter (Clusteranalyse) lässt leider nur eine konkrete Ausprägung (Web 2.0-Anwendung) pro befragter Person zu.
Es gibt Leute, die auf zwei oder drei Seiten aktiv sind und dort jeweils ganz unterschiedliche Schwerpunkte haben. So ist z. B. die Nutzung des Computerbase-Forums kaum mit einem Engagement auf Youtube oder bei StudiVZ vergleichbar.
Du müsstest dann für jedes dieser Anwendungen den Fragebogen nochmal ausfüllen. Selbst sehr engagierten Usern wie dir, möchte ich das einfach nicht zumuten. Trotzdem danke für den Hinweis.
CsA-eViL schrieb:
foren würde ich jetzt nicht unbedingt zum web 2.0 zuordnen. wie du schon sagtest gibt es diesen begriff noch nicht allzu lange und foren gibt es schon sehr viel länger.
das forum ansich ist für mich noch wichtiger als der meiste web 2.0 gruschd, da es eine möglichkeit bietet auch im kleinen kreis zu kommunizieren ohne gleich sein ganzes leben der öffentlichkeit zugänglich zu machen.
Dazu muss man anmerken, dass das Web 2.0 eigentlich nur eine Spätfolge dessen darstellt, was schon Tim Berners-Lee für den Anfang des Internet prophezeihte und wollte (eine beiderseitige Austauschplattform). Leider hat sich das Internet in seinen Anfängen, besonders im kommerziellen bereich, erst einmal Richtung einseitiger Selbstdarstellung und Content-Bereitstellung entwickelt (siehe klassische Webseiten und Download-Pages). Foren entsprechen wie IRCs, E-Mail oder Instant Messanger diesem Gedanken des Internet-Mitbegründer.

Es ist natürlich schade, dass die Wissenschaft und Praxis die Möglichkeiten erst später ausweitete, doch stellt das einen normalen Prozess dar. Besonders Technologien wie AJAX oder Flash fehlten ja auch, um Web 2.0-Anwendungen wirklich umfangreich zu nutzen. Für ein Forum brauchst du sowas nicht, hier reichen bereits einfachste Technologien. So gesehen, würde ich behaupten: Nur weil der eine Begriff vor dem anderen da war, muss er deswegen nicht dem anderen nicht-zuordenbar sein. Es entspricht durchaus der Realität, oftmals einzelne Facetten zu erkennen und erst später das große Ganze zu erkennen.

zum schluß noch ein rechtschreibfehler:
Zitat:Wikis: Internetseiten, die dem Organsieren von Wissen dienen. Jeder Nutzer kann selbst Beiträge einstellen und Beiträge anderer bearbeiten.
Vielen Dank - wurde korrigiert. Komisch, dass im Pretest das 20 Menschen entgangen ist.

schneider4711 schrieb:
Gerade bei StudiVZ - da schließe ich mich dem Vorredner an - stellt man sich ja wirklich auf einem Präsentierteller vor und es würde mich nicht wundern, wenn dieses auch zu negativen Folgen führen könnte
Warum ist man im StudiVZ? Weil andere auch dort sind. Dieser Gedanke, der Wert generiert sich durch die Menge der User, ist zentral für das Web 2.0. Je mehr Nutzer teilnehmen, desto größer ist die Bedeutung der Anwendung.

Natürlich enthält jede Anwendung Bestandteile, die negativ wirken oder gar nicht zum Web 2.0 gehören. Auch ein Blog ist zu einem gewissen Teil eine Web 1.0-Anwendung - nämlich dann, wenn ich erstmal meine Inhalte poste. Erst das, was wir daraus machen, ist dann Web 2.0.

Der "Präsentierteller" gehört hier dazu, mit allen seinen Vorteilen und Nachteilen. Du kannst dich im StudiVZ mit anderen austauschen (Nachrichten, Gruppen, Gruscheln) und diese besser kennenlernen. Besonders Gruppen können hier auch einen Mehrwert generieren, wenn z.B., wie passiert, Protestwellen gegen die AGBs von StudiVZ generiert werden. Dafür gibst du auch etwas preis, deine Privatsspäre. Es ist der Preis, den du für den Austausch bezahlen musst. Würde aber StudiVZ besser funktionieren, wenn du nichts mehr anzeigen lassen müsstest? (was ja durchaus möglich ist) Dann würde mMn schon ein guter Teil wegfallen, nämlich das was Sozialwissenschaftlicher als "Ähnlichkeit" bezeichnen würden. Du gruschelst und sprichst doch gerade (mit) jemanden, weil jemand etwas von sich preis gibt, Bilder oder Hobbys z.B, und du ihn in irgend einer Beziehung als interessen-ähnlich ansiehst. Nicht umsonst sind Gemeinsamkeiten (z.B. Interessen) ein wesentlicher Bestandteil von Gemeinschaften.

Vielen Dank für die fruchtvollen Hinweise und Anregungen an alle!
 
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