Du redest komplett an mir vorbei. Ich habe nicht gesagt, dass Monogamie zum überleben notwendig sei. Dein ganzer Text strotzt von Dingen, die mit dem, was ich sage, nichts zu tun haben. Dann versuchst du mich zu belehren, anhand den Dingen, die ich nie gesagt habe.
Du verstehst absolut gar nicht, was Hingabe zu einem einzigen Menschen bedeutet. Du versuchst das herunter zu reden, indem du auf "kulturelle Prägung" und "gesellschaftlicher Zwang" schiebst. Es soll nämlich tatsächlich auch Leute gegeben haben, die aus Überzeugung so gelebt haben. Es soll tatsächlich Leute geben, die ihren Verstand einsetzen können und aus freien Stücken Dinge tun und sich für ein bestimmtes Leben entscheiden. Das verstehst du anscheinend nicht. Nicht alle Nonnen sind hässliche Frauen, die niemanden abbekommen, sondern glauben daran wirklich aus freien Willen den Weg der Nonne (Keuchheit usw.) zu gehen. Ohne gezwungen zu sein oder auf eine Art "geprägt" zu sein. Jeder hat eine Lebensphilosophie, du kannst diese Philosophien nicht einfach damit abtun, dass Leute dies aus Beeinflussung ausüben. So eine Arroganz von dir... Noch einmal, es soll Leute geben, genau so wie du, die ein Gehirn besitzen und Entscheidungen treffen können.
Und ich sagte nicht, dass Monogamie eine Tugend sei, sondern das Ideal nach wahrer Liebe. Und selbst wenn du darunter Monogamie verstanden hast, ich verwechsle da gar nichts. Wenn wir schon bei Wikipedia sind, dann schau mal nach, wie viele Arten von Tugenden es geben kann, ich sprach nicht von den biblichen Tugenden, mit der du dies anscheinend verwechselst. Und nirgends sagte ich, dass Wut eine Tugend sei. Keine Ahnung woher du diese Annahmen ständig her hast. Selbst wenn ich es gesagt hätte, ist doch die Wut eine Tugend (im Sinne von Untugend), nämlich auch genannt als der Zorn.
Wenn wir schon bei Wikipedia sind, dann lies doch erst einmal das hier, um zu verstehen, dass es viele Arten von Tugenden geben kann.
https://de.wikipedia.org/wiki/Tugend#Tugendkataloge
Dass die Liebe keine Tugend sein kann, ist ja aber-witzig. Erzähle das doch bitte mal den Christen, die die Liebe als eine Tugend ansehen. Auch unter Wikipedia nachzulesen...
Wie gesagt, dein ganzer Text strotzt nur von Annahmen, die falsch sind.
Wie du dann auf die ritterliche Romantik kommst, verstehe ich auch nicht. Habe ich das irgendwo angedeutet, dass ich aus der Ecke komme? Doch versuchst du mich darüber zu belehren...
Dein letzter Absatz hat immerhin mit dem zu tun, was ich gesagt habe.
Wie kann ich je von wahrer Liebe sprechen, wenn ich stets neue Leute kennen lerne und somit potentiel immer wen neues, dem ich meiner wahren liebe widmen kann?
Genau mein Punkt. Bravo. Man kann eben nicht, was ich ja sage.
Du lernst mit 20 zum Beispiel jemanden kennen und behauptest es sei die wahre Liebe. Das kannst du noch irgendwer anders zu dem Zeitpunkt wissen, denn du hast im schnitt noch 60 weitere Jahre, in denen du Menschen kennen lernen wirst, von denen du mit 20 überhaupt nicht wissen kannst, wie diese sein werden oder wie du selbst sein wirst. Von wahrer Liebe kannst du also wenn überhaupt auf deinem Totenbett sprechen, rückblickend dein Leben betrachtend und dann bewertend, wer dir in deinem Leben am wichtigsten war.
Jemand, der wahrhaftig liebt, der weiß es zu dem Zeitpunkt schon, nicht später, ansonsten wäre es ja keine wahre Liebe. D.h. im Totenbett ist es schon zu spät, da man da nur noch ein Resumee ziehen kann, aber keinesfalls von wahrer Liebe sprechen kann. Jemand mit wahrer Liebe lernt nicht später neue kennen (im Sinne von Liebe), denn er hat ja schon jemanden. Da interessiert ihn niemand weiteres mehr. Auch nicht 10 oder 20 Jahre später. Das ist doch der Haken der wahrhaftigen Liebe, einer einzelnen Person treu zu bleiben, was auch immer geschieht. Was die meisten und du nicht verstehen, weil man dieses Ideal bzw. Tugend nicht hat. Man hat kein Problem damit von einem Ast zum nächsten zu hangeln. Halt wo der Wind hinweht, ohne je ein Opfer zu erbringen. Solange das Glücksgefühl eben andauert.
Mit 16 die erste Freundin/der erste Freund. Mit 46 dann der letzte oder die letzte. Ein Leben voller Lust, was man halt abbekommen hat. So wie ein Smartphone. Als Teenager das erste Handy, und nach Jahren, wenn neue Modelle erscheinen, holt man sich eben die neueren Sachen, solangen die "Zufriedenheit" anhält. Wenn kaputt, macht ja nix. Der/die nächste wird kommen. Und gaanz bestimmt hat man alle auch "geliebt", was das auch bedeuten mag. Das ist aus meiner Sicht ein Zwecksverhalten. Die meisten Beziehungen sind Zwecksbeziehungen (bzw. Zweckehen). Da wird gegenseitig der Bedarf abgedeckt. Dieser Bedarf ist individuell. Und wenn der Bedarf nicht mehr abgedeckt werden kann (das merkt man dann dadurch, dass man unglücklich ist), dann wird abgeschossen.
Oder du legst dich irgendwann fest, in der Hoffnung, deine Gefühle und die deines Gegenüber bleiben auf immer gleich. Wenn dies nicht eintritt, kannst du zwar weiterhin tugendhaft dich deiner Angebeteten weiter mit voller Hingabe widmen, aber selbst du würdest das, mangels der Glücksgefühle, wohl kaum mehr als die wahre Liebe bezeichnen.
Sich "festlegen" tun nur die Menschen, die nicht wahrhaftig lieben. Das ist halt mit "Zwecksbeziehung" gemeint. Meistens ab 30 tritt das bei Frauen ein. Man hat Angst den Anschluss zu passen, weil das Alter Kinder zu kriegen bald auch zu Ende sein könnte und deswegen legt man sich letzten Endes fest.
Ein Beweis dafür ist doch die Tatsache, warum heute niemand mehr mit 19 oder mit 22 oder so heiratet. Die meisten heiraten heute doch nur noch, wenn überhaupt, Ende 20 oder Anfang 30, vielleicht 40. Weil genau dieser Gedanke bei den Menschen herrscht: "Ich genieße erst einmal das Leben und die Glücksgefühle, und dann lege ich mich fest."
-Sprich, also keinen interessiert es wirklich wahrhaftig zu lieben und danach zu suchen, man möchte befriedigt werden... Darauf kommt es an.
Und wenn man nun Anfang 30 ist als Frau oder Mitte 30 als Mann, kommt der Zeitpunkt: "Ich muss mich so langsam festlegen". Dann ist zufällig der letzte der/die "Richtige". Nein, nicht weil das wahre Liebe ist, sondern aus biologischen und gesellschaftlichen Gründen der Zeitpunkt gekommen ist. Denn in dem Alter ist doch jeder verheiratet und hat Kinder, man hat also nicht mehr viel Zeit, also legt man sich fest, weil auch der Tod so langsam naht.
Jemand, der wahrhaftig liebt, der hat das Problem doch gar nicht. Da gibt es nichts zu festzulegen. Man weiß es schon und eine Auswahl hat man ja auch keine. Es kann ja nur eine einzige Person sein.
Aber klar, niemand würde das natürlich zugeben wollen. Das ist halt sehr sehr sehr unangenehm. Meine absolute Gegenfrage bleibt halt offen: Bei so vielen Beziehungen und Dates usw., wie beweist man überhaupt zu lieben.