Mein ganz persönlicher Eindruck aus den letzten Jahren ist zunehmend, dass viele Menschen dazu übergehen, das nachzuleben, was ihnen erzählt wird, ohne sich darüber Gedanken zu machen, warum jemand anderes das so macht oder warum man das vorgeschlagen bekommt.
Das geht bei "Kleinigkeiten" los, wo eine Bekannte fragt, was ich für ein Mobiltelefon hätte und sich dann exakt das gleiche Modell kauft und sich dann wundert, dass es für sie einfach nicht das richtige ist, wo sie doch bei mir immer sieht, wie vielseitig so ein Gerät sein kann und was man damit alles anstellen kann.
Aber wenn einem halt das passenden Know How fehlt, man auf andere Dinge wert legt oder ganz andere Gewohnheiten/Einsatzgebiete hat, dann passt es halt nicht, auch wenn es für jemand anderes das richtige ist.
Und ja, es gibt viele Leute, die sich beim zwanglosen Kaffeetrinken näher kommen. Aber dafür muss es ein Basisinteresse und eine entsprechende Aufgeschlossenheit geben, die durch so viele Faktoren beeinflusst werden kann. Wenn nen Bekannter meiner Schwester nach nem Gruppentreffen fragt, ob wir uns mal auf nen Kaffee treffen können, um Thema xyz zu vertiefen hat das ne ganz andere Wirkung, als wenn mich jemand aufm Bahnhof anspricht und Zeugs faselt a la "hey chica, bock auf nen Kaffee?" oder mein absoluter "Liebling" momentan (diese Woche wirklich so passiert), wo mich jemand allen ernstes mit "Na du kleines, geiles Wesen" anquatscht und dann anfängt, seine sexuellen Vorzüge anpreisen zu wollen.
Es kommt halt nicht nur auf das was an, sondern auch auf das wie und das wann.
Ich würd mich übrigens auch freiwillig melden für die Gruppe "sich nach nem stressigen, ärgerlichen Tag auf Arbeit die Probleme des Partners anhören". Um ehrlich zu sein: ich würde es genießen. Ich mag so gern für sie da sein, ihr helfen und es ist so ein wunderbares Gefühl zu sehen, dass es ihr schon hilft, sich den ganzen Frust mal von der Seele zu reden, in den Arm genommen zu werden oder wenn ich ihr vielleicht sogar wirklich weiterhelfen kann.
Ich find das nicht anstrengend. Für mich ist das einfach schön. Für meine Süße da sein zu können. Das fällt für mich unter "angenehme Freizeitgestaltung" und is mir 100mal lieber als Fernsehn oder Zeit am PC zu verbringen. Grad dann, wenn ich nen beschissenen Tag hinter mir hab. Grad dann is es so toll, einfach zusammzurücken und füreinander da zu sein.
Ehrlich gesagt löst das meine Probleme. Mir bauts nämlich die Stimmung auf, wenn ich ihr was Gutes tun kann. Und dann bin ich weniger gefrustet.
Inzwischen sind wir in dem Punkt sogar so weit, dass sie genau weiß, dass ICH ein Problem damit hab, wenn sie versucht sich abzukapseln, weil sie mich ned ihren Frust spüren lassen mag und sie dann direkt zu mir kommt.
Und ja, ich halt die Studie "Wenn die Frau glücklich ist, funktioniert die Beziehung" auch für dumm. Aber das könnt daran liegen, dass ich ziemlich außerhalb der Norm lebe und so Pauschalisierungen generell nicht passen. Aber ich nehm mal an, dass das inzwischen schon offensichtlich war.
Da irrst du dich leider. Denn dann ist man nicht mehr man selbst, sondern eine Karrikatur seiner selbst. Ein Friede-Freude-Eierkuchen-Selbst welches nur für schöne Momente im "Freundes"-Kreis sorgt. Wenn die Gegenseite das genauso macht wirst du im Falle des Falles nicht auf sie bauen können. Warum auch? Sie kennen dich ja nur als jemand, der SCHÖNE Momente erlebt und schafft, nicht als jemanden, der Hilfe braucht. Als Freund leiste, ernte ich aber auch Hilfe.
Ich glaub, da hast du meinen Text anders verstanden als ich ihn gemeint hatte. Mir kommts nämlich vor, als hättest du nochmal genau das ausformuliert, was ich sagen wollte xD
Immer noch besser als "Deine Augen leuchten wie die Sterne
Ich hatte viel Spaß, als damals nen Klassenkamerad spaßeshalber meinte "Deine Zähne sind wie die Sterne... so gelb und weit auseinander".
Es gibt Dinge, die mag ich nicht, die macht dann sie. Es gibt Dinge, die mag sie nicht, die mache dann ich. Es gibt Dinge, die wir beide gerne tun, die machen wir gemeinsam, es gibt Dinge, die macht keiner gern, die machen wir auch gemeinsam. Wobei der meiste, ich schreib mal, Konflikt, herrscht, wenn wir beide eine Arbeit erledigen, die keiner von uns beiden mag.
Wenn du an die Arbeiten mit der Perspektive rangehst, dass es dir danach gut geht, weil sie erledigt sind und du dich dann viel wohler fühlen kannst, machen sie erstaunlich viel Spaß. Vor allem, wenn der Partner in gleicher weise mitzieht. und dir hier und da immer mal wieder sagt, dass er in der Beziehung mit dir merkt, wie glücklich ihn solche Dinge plötzlich machen.
Um ehrlich zu sein, hab ich inzwischen Phasen, da is das Samstags morgens mit meiner Süßen Haushalt machen richtig toll und macht mehr Spaß als danach platt auf der Couch rumzulümmeln xD
Und um euch mal b2t zu führen. Es ging ja mal um das "wie knüpfe ich Kontakt zu potentiellen Partnern" und nicht um das "wie halte ich meine Beziehung am Laufen".
Manchmal verkackt man sich das ganze einfach mit einem einzelnen "dummen Spruch". Wenn man sich als potentieller Partner interessant machen will, ist es halt eine dumme Idee, Sachen zu sagen wie "Ich hab ne Freundin von der ich nix will, aber wir gehen ab und an mitnander ins Bett" oder "Ich hab mich mal mit X angesteckt und dann meine Mitbewohnerin gefragt, ob sie eine kennt, die sie hasst, dass ich der das mal anhäng".