Ich stimme grundsätzlich zu, muss dazu aber erwähnen, dass es auch nachvollziehbar ist.
In den 90ern hat man die Polgygonzahl an einem Charaktermodell verdoppelt und das zeigte sich am Charaktermodell sofort, weil die Grafik damals noch so rudimentär war, dass damit der Schritt von "viel zu wenig Polygone" zu "noch immer zu wenig Polygone, aber immerhin reicht es jetzt um Nase und Ohren im Modell abzubilden statt nur als (verwaschene) Textur" getan war.
Da brauchte es dann zwar für diesen Schritt vielleicht die doppelte GPU-Leistung, aber man sah auch sofort dass sich etwas getan hat.
Heutzutage ist das anders, mit Normal Maps wurde es bereits vor 20 Jahren (Doom 3 etablierte es) viel einfacher einen hohen Detailgrad glaubwürdig zu faken und
seitdem ist die grafische Qualität bereits so hoch, dass zusätzliche Polygone in immer kleinere und damit unauffälligere Details wandern.
Es ist natürlich trotzdem erschreckend, dass z.B. Grafikkarten seitdem so viel teurer geworden sind.
Die Geforce 6800 Ultra war zu ihrer Zeit mit 600€ bereits sehr teuer (es gab auch übertaktete Versionen für 650€) und dabei nicht viel schneller als die 6800 GT, die iirc nur 400€ kostete. Selbst mit Inflation kommt die 650€ 6800 Ultra nur auf ~950€ heutigen Preis, das ist nur die Hälfte der RTX 4090 und der Stromverbrauch beträgt eher ein Drittel bis Viertel...
(Ich muss aber zugeben, dass sie bei mir mit einem AMD FX 53 für iirc 850€ (vor Inflation) gepaart war, während heutzutage ein 7800X3D/9800X3D für 400-550€ alles ist was man braucht und auch RAM spottbillig ist)