"Der Baader Meinhof Komplex" - Gut gedacht, schlecht gemacht?

Adam_Smith

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Hallo,

aktuell läuft in den Kinos oben genannter Film.
Er befasst sich mit einem wichtigen Teil der jüngeren Geschichte unserer Gesellschaft.

Die Frage die ich mir nach dem verlassen des Kinos stellen musste ist:

- Ist dieser Film wirklich geeignet den Ereignissen gerecht zu werden?
- Ist es überhaupt legitim an einen solchen Kinofilm derartige Ansprüche zu stellen?

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Im vollen Kinosaal gab es vereinzelt Leute die den Reden von Baader, Meinhof und Co Applaus zollten. Die bei diversen Szenen (auch jenen in denen Menschen kaltblütig ermordet wurden) lachten und hämisch "oooohhhhh" riefen.
Erschreckend wie ich finde.

Diese Momente zeigten mir, dass der Film die Taten eben nicht in ihrer gesamten Brutalität und in ihrer gesamten Ungerechtigkeit zu schildern. Wo sind die Opfer? Wieso wurden nicht die trauernden Kinder und Frauen der ermordeten Männer gezeigt?
 
Kino ist in erster Linie Unterhaltung. Der Film ist kein Geschichtsunterricht und keine Dokumentation. Ich gehe zwar fest davon aus, dass sich die Crew eingehend mit der Materie beschäftigt hat, aber sie kann nicht mehr als eines der möglichen Szenarien zeigen. Als Zuschauer erliegt man durch die Kraft der Bilder oft der Versuchung, das Gezeigte als die Wahrheit zu akzeptieren. Aber davor sollte man sich hüten. Es geht in diesem Film wohl eher darum, ein Gefühl für die damalige Situation zu vermitteln, mehr ist nicht drin.

Mich wundert auch nicht, dass „linke Sympathisanten“ im Kino gesessen haben. Das können pubertierende Jugendliche gewesen sein, die sich einen Spaß daraus gemacht haben, bestimmte Szenen zu kommentieren. Vielleicht waren es auch Hobby-Revoluzzer, die der RAF etwas abgewinnen können.

Das wäre traurig, aber erst einmal nicht zu ändern. Denn wo der Verstand versagt, ist so schnell keine Abhilfe in Sicht.

Es gab auch schon andere Filme aus diesem Umfeld. Spontan fallen mir "München" (2005) ein sowie "Todesspiel" aus dem Jahr 1997.
 
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Was ich so schrecklich finde ist die Tatsache, dass jene Menschen heute mit einem Gefühl der Selbstbestätigung aus dem Kino gehen. Es wurden die Taten eines Andreas Baader ja sogar verharmlosend dargestellt.
Gerade diese Menschen werden durch diesen Film ja eher in ihrer Ansicht bestätigt und die Sympatie zur RAF eher geschürt als das sie schindet.

Hier ist, selbst bei einem Unterhaltungsfilm, der Produzent in meinen Augen ein Stück weit in der Verantwortung. Speziell wenn es sich bei dem Thema um eines Handelt bei dem die Opfer der Taten heute noch leben.
 
Grundsätzlich gehört es meiner Meinung nach zur "künstlerischen Freiheit", aus welcher Perspektive man eine Geschichte erzählt. Die Mitglieder der RAF hatten schließlich ihre Überzeugungen und Sichtweisen. Die kann man schlecht darstellen, wenn man den Film vorrangig aus der Opferperspektive erzählt.

Das ist also nicht der Punkt, über den ich mich aufregen würde. Eine lobenswerte Zielsetzung würde ich darin sehen, dass der Film es schafft, Interesse für das Thema "Deutscher Herbst" zu wecken, sodass man sich im Idealfall nach dem Kinobesuch noch einmal genauer damit beschäftigt. Ein Anspruch, den man an das Popcorn-Publikum allerdings nicht ernsthaft stellen sollte.
 
Wer sich diesen Film anschaut in der Hoffnung irgendwie etwas zu lernen über die entsprechende Zeit, der ist in meinen Augen einfach nur naiv. Erstens soll ein Film nicht mehr als unterhalten. Für alles andere gibt es seriöse Dokumentationen oder halbwegs seriöse Bücher von Leuten, die diese Zeit aktiv miterlebt haben und die Schwingungen, die damals durch die Gesellschaft gingen mitbekommen haben.
Wenn sich pseudo-Linke ins Kino wagen und dann bei den entsprechenden Szenen applaudieren, dann kann ich nur sagen, dass man an diesen traurigen Gestalten den vollkommenen Sieg der Kulturindustrie sieht. Diese Leute klatschen zu den Bildern und Tönen einer Sache, die ihnen Kohle aus der Tasche gezogen hat und die einen bestimmten Abschnitt der jüngeren Geschichte aufbereitet und auf Hochglanz poliert zeigt. Diese "Linken" lache ich sogar noch mehr aus als die, die in den Film gehen um objektiv etwas zu lernen.
Beides nämlich ist unmöglich: a) als Linker dem Film auch nur ansatzweise irgendwas abgewinnen und b) aus dem Film objektiv etwas lernen.
Es ist und bleibt Unterhaltung und nichts anderes.

Edit: Geht lieber in "Burn after readin´" :D der ist ziemlich geil finde ich.
 
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Wo sind die Opfer?

Man muss bedenken, dass sich dieser Film an dem Leben der Täter orientiert. Es gibt andere Filme, die eher die Opfer in den Vordergrund stellen. Ich kann an dieser Tatsache nichts Verwerfliches finden. Filme wie etwa "Todesspiel" gehen stark auf die Opfer ein. Hanns Martin Schleyer und die Passagiere der Landshut und deren Angehörige stehen dort im Mittelpunkt. Über die Täter erfährt man dort nur das unbedingt zum groben Verständnis Nötige. Deshalb begrüße ich es sogar, dass es mal einen Film gibt, der mehr über die Täter erzählt.
Dass in einem 2-stündigen Film nicht die komplette Geschichte beschrieben werden kann - sondern immer nur Teile - sollte klar sein.

Erstens soll ein Film nicht mehr als unterhalten.

Das sagst du. Ich bin der Meinung, man kann selbst verständlich auch aus historischen Kinofilmen sich über eben jene Zeiten informieren. Je nach Umsetzung kann man die Stimmung dieser Zeit sogar besser nachvollziehen, als wenn die in einem Buch beschrieben ist. Natürlich taugt ein Kinofilm nichts, um sich haargenau über spezielle Fakten zu informieren und auch muss man auf Fußnoten verzichten, die in so manchem wissenschaftlichen Text mehr Platz als der eigentliche Text einnehmen. Aber dennoch kann ein realitätsnah umgesetzter Film dazu taugen, um sich ein ungefähren Überblick über die damalige Zeit zu Verschaffen. Dass du den Filmen jegliches Informationspotential absprichst, kann ich nicht nachvollziehen.
 
Adam_Smith schrieb:
- Ist dieser Film wirklich geeignet den Ereignissen gerecht zu werden?
Nein, ist er nicht.
Filme bewegen sich immer nur in der Nähe der Fakten, aber nie nah genug dran.

- Ist es überhaupt legitim an einen solchen Kinofilm derartige Ansprüche zu stellen?
Die Frage ist vollkommen unangebracht in meinen Augen.
Es handelt sich um einen Spielfilm, nicht um eine Dokumentation.
An diese können Ansprüche gestellt werden, aber nicht an einen Kinofilm.

Würden Filme wahrheitsgetreu verfilmt werden, dann würden die Zuschauer nach 30 Minuten im Kinosaal einschlafen.
Die Wahrheit ist langweilig und deshalb greifen Regisseure und Drehbuchschreiber zu Mitteln, die ihrer Sache eher gerecht werden.
Nennt sich, glaube ich, künstl. Freiheit.
Baader soll z.B. gelispelt haben (geht m.E. aus den Prozessbändern hervor), nur lispelt die Figur im Film nicht.

Im Prinzip ist ein Film nur der Versuch einer Rekonstruktion, eine Sichtweise oder einfach nur eine "Geschichte" der Geschehnisse von damals.
Es ist im Grunde ein Historienfilm, wenn man mal auf der Filmschiene bleibt.
Nichts anderes, als z.B. 300 oder Königreich der Himmel.
Nur alle wissen, das diese beiden Beispiele nur auf einer wahren Begebenheit beruhen, die so aber nie stattgefunden haben.
Unterhaltung halt...
Bei dem Film jetzt, bewegen sie sich näher an der Wahrheit, aber auch nur nahe.



Ich sehe den Film nur als Film.
Es sollte auch nicht zu viel hineingelegt werden.
 
Zuletzt bearbeitet:
Adam_Smith schrieb:
Was ich so schrecklich finde ist die Tatsache, dass jene Menschen heute mit einem Gefühl der Selbstbestätigung aus dem Kino gehen. Es wurden die Taten eines Andreas Baader ja sogar verharmlosend dargestellt.
Gerade diese Menschen werden durch diesen Film ja eher in ihrer Ansicht bestätigt und die Sympatie zur RAF eher geschürt als das sie schindet.

Hier ist, selbst bei einem Unterhaltungsfilm, der Produzent in meinen Augen ein Stück weit in der Verantwortung. Speziell wenn es sich bei dem Thema um eines Handelt bei dem die Opfer der Taten heute noch leben.

der film hatte nie die intention die taten der RAF in irgendeiner form zu verurteilen. er sollte nur die geschichte ein wenig vermitteln, und das eben aus sicht der täter. wie sie zu dieser überzeugung kamen die dinge zu tun die sie taten.
demzufolge muss dieser film so aussehen.

wenn du einen einen film erwartet hast der mit dem "bösen erhobenem zeigefinger" daher kommt, ist es klar das du enttäuscht wurdest.
es gibt ja aber auch genügend andere filme bei denen man das gegenteil vorfindet, von daher fand ich das eine gelegene abwechslung und mit anderen filmen rund um die terroristen-gruppierungen abrundend im gesamtbild.

PS: als randbemerkung: ich warte eigentlich regelrecht auf einen film der die al-quaida n bisschen darstellt, mit allen facetten, angefangen beim anfänglichen hass auf die westlichen werte, über die kriege bishin zu aktuellen geschehnissen.
 
Die Frage was ein Film darf oder nicht ist vielleicht etwas falsch formuliert.
Natürlich gibt es die künstlerische Freiheit.
Die Frage ist dann vielleicht eher wie die Kunst zu kritisieren ist.

Ein Film der ein solches Thema behandelt ist in meinen Augen nur dann als reiner Unterhaltungsfilm zu sehen wenn er es bewusst versteht die Ereignisse zu überzeichnen und dem Konsumenten so klar macht, dass keine tiefere Aussage dahinter steht. (So wie 300 z.B.)

Dieser Film macht das aber nicht. Er lehnt sich so stark an die Realität an, dass er sich in meinen Augen durchaus daran messen lassen kann wie gut er die Realität wieder gibt.

Und hier unterlässt er IMO zu viele Aspekte ...

als randbemerkung: ich warte eigentlich regelrecht auf einen film der die al-quaida n bisschen darstellt, mit allen facetten, angefangen beim anfänglichen hass auf die westlichen werte, über die kriege bishin zu aktuellen geschehnissen.

Mit "allen Facetten" bedeutet dann aber in meinen Augen eben auch, dass man auf die Konsequenzen der Taten etwas genauer eingeht.

Ich habe kein Problem damit, dass der Film aus Sicht der RAF Täter gedreht ist. Es fehlt aber eben der gelegentliche Schwenk auf die Folgen der Handlungen der Täter. Denn dieser wird jeweils nur für Sekundenbruchteile getätigt.
Die Frau des Richters steigt ins Auto, die Bombe geht hoch, sie fällt aus dem explodierten Auto und das war es. Es bedarf keiner epischen Weite um hier wenigstens etwas drastischer darzustellen, dass der Bombe eine Frau zum Opfer gefallen ist die Familie hat und die nun wirklich gar nichts mit den Feindbildern der RAF zu tun hatte.
 
Auch ich habe den Film heute gesehen - mit der Schule.

Mein erster Eindruck war durchaus positiv, ich hatte das Gefühl, dass ich dadurch schon etwas gelernt habe - als einer, der das weder selbst erlebt noch es schon in irgendeiner Form genauer behandelt hat. Und Sympathien mit den RAF-Mitglieder habe sich bei mir und wahrscheinlich auch bei meinen Klassenkameraden nicht eingestellt. Für ein Überblick reicht es meiner Meinung nach, und wenn die Zielgruppe unter anderem Schüler sein sollen, dann denke ich schon, dass er diese Zielgruppe gut anspricht.
Nachdem ich als zeitungslesender Mensch (wohl leider unter Schülern nicht wirklich verbreitet), war mir auch schon die Kritik besonders von Familie Ponto im groben bekannt. So habe ich mir eben das Interview mit Corinna Ponto (Link|thx@walter08)zu Gemüte geführt, und muss sagen, dass ihre Kritik durchaus berechtigt ist. Dass die Ermordung ihres Vaters so verfälscht dargestellt ist doch irgendwo erschreckend, hier hätte man sich meiner Meinung nach mit der Familie zusammensetzen müssen. Auch das bei der Explosion des Autos eine zivile Person so schlecht dargestellt wird, kann ich nicht wirklich gut heißen. Man hätte zum Beispiel eine Verabschiedung von Kindern oder ähnliches einbauen sollen.
Wie der Film ab 12 freigegeben werden kann ist mir ein Rätsel, nicht nur die Gewaltszenen (detaillierte Schusswechsel mit deutlichen Treffern), sondern insbesondere auch die für einen FSK 12 Film viele nackte Haut hätte man nicht weglassen, aber anders füllen können, siehe die zwei oben aufgeführte Punkte.
 
gerade das was ihr da ankreidet, finde ich ziemlich gut, wenn man den film als ganzes betrachtet. "terroristen" kümmern sich in der regel wenig bis gar nichts um ihre opfer.
dazu wäre das bei der perspektive die beim film gewählt wurde, einfach fehl am platz. dann hätte man da gesessen und gedacht "ja okay, war klar, alle trauern jetz, böse böse terroristen" -> das wär komplett am ziel vorbei.
 
Wenn es ein Film aus der Sicht der Täter sein soll, dann stimmt das. Bei der Entführung von Hanns-Martin Schleyer zählte auch nur die Zielperson. Der Begleitschutz spielte für die Terroristen absolut keine Rolle und war nur Kanonenfutter. Diese Männer wurden erschossen und damit waren sie abgehakt.

Wenn man das so darstellt, zeigt es doch auch die Gleichgültigkeit der Täter. Es ist eine andere Form der Darstellung, weil man keine trauernden Angehörigen zeigt. Aber die Wirkung ist schon drastisch, wenn man sich die Mühe macht, darüber nachzudenken.
 
eben, das mein ich.
sicher ist die art der darstellung ungewöhnlich, und für manchen mit schwachem nervenkostüm / leicht erschütterbarem weltbild, nicht so leicht verdaulich.
aber objektiv und aus künstlerischer & historischer sicht, macht der schon was her.
 
Um also bei der Überschrift zu bleiben-"Gut gedacht, sehr gut gemacht"

Zumindest für die Leute die mit der damaligen Generation wenig oder garnichts anfangen können ist der Film ein Denkanstoß sich näher und genauer mit der RAF und dem Terrorismus als solchem auseinanderzusetzen.

In der entsprechenden Fachliteratur werden dann sicher alle Seiten gebührend beachtet.
 
@adam
verstehe wirklich nicht so recht warum du so darauf erpicht bist, dass der film doch bitte einen auf moralischen oberlehrer machen soll. Wo ist denn die gesellschaftliche notwendigkeit dafür? Gibt es momentan irgendwo auf der welt die fiesen bösen roten verschwörungen gegen den konsevativ-faschistoiden westen o.ä. was den damaligen zeiten in irgendeiner weise gleichkommt? Vielleicht erst dann wäre es "verständlich" wenn ein film eine art erzieherrolle (und ob die filmindustrie generell dafür unbedingt geeignet ist sollte wirklich für sich diskutiert werden, ich meine: auf keinen fall) übernehmen würde.
Aber der film stellt nun mal soweit es die mittel zulassen die RAF dar als das was sie nun mal war: eine kaltblütige, mordende und überideologisierte bande. Schon alleine diese tatsache sollte bei jedem halbwegs vernünftigen menschen zu schaudern, kopfschütteln und schlichter ablehnung stoßen. Bei denjenigen, bei denen es nicht passiert, ist es wirklich pech und diese dummen menschen muss man dann sich selbst überlassen. Man kann nun mal nicht alle "retten". Aber es ist schlicht nicht Aufgabe des films selbst die hinterletzten putzfrauen (diese berufsgruppe möge mir hier den gebrauch verzeihen) moralisch auf linie zu bringen. Da ist die filmindustrie wie gesagt ohnehin der falsche ansprechpartner. Da gehts in erster linie um unterhaltung und um profit und beides bringt der film ein...also: Mission erfüllt, Vorhang zu.
 
keshkau schrieb:
. Die Mitglieder der RAF hatten schließlich ihre Überzeugungen und Sichtweisen. Die kann man schlecht darstellen, wenn man den Film vorrangig aus der Opferperspektive erzählt.
.


Hatten die Mitglieder der NSDAP auch und soll das jetzt eine Rechtfertigung und Billligung dafür sein das Neo Nazis jetzt die Sicht der ermordeten Juden in einen besseres Licht zu rücken?

Die Antworte müßte dann eigentlich "JA" sein,wenn du damit argumentierst und rechtfertigstz das die Mitglieder der RAF schliesslich ihre Überzeugungen und Sichtweisen hatten.

Der Baader Meinhofkomplex ist in meinen Augen eine riesen große Frecheit . Wenn Terroristen schon fast heroisch dargestellt werden und kein Aufschrei zu hören ist. Daran sieht man ganz deutlich in was für eine Richtung Deutschland gerückt ist
 
Es ging mir nur darum zu erklären, dass ein "Film aus Tätersicht" nun einmal aus der Sicht der Täter erzählt wird - ganz unabhängig davon, wie die Sichtweise der Opfer ist. Wenn die Kollateralschäden für die Täter keine Rolle spielen, tauchen sie in ihrem Sichtfeld nicht auf. Damit wird nichts gerechtfertigt oder begründet, was die Tat angeht.

Ich hatte mittlerweile Gelegenheit, mir die gestrige Dokumentation über die Familie Schleyer anzusehen, gespickt mit Interviews, die mit Angehörigen, aber auch mit Weggefährten (etwa Kurt Biedenkopf) geführt wurden. Dort wurden auch der Fahrer und die drei Polizisten mehrfach erwähnt, die bei der Entführung Schleyers erschossen wurden.

Es kamen außerdem zwei ehemalige RAF-Mitglieder zu Wort. Einer der beiden erklärte, warum aus damaliger Sicht die Ermördung Schleyers als einzig "vernünftige" Lösung angesehen wurde, nachdem die Befreiung der Landshut und die Todesfälle im Stammheim bekannt wurden.

Es gibt eben solche und solche Filme. Die Mischung macht es, wobei es sich bei dem Schleyer-Film um eine ernst zu nehmende (und gut gemachte) Dokumentation handelt und beim "Baader Meinhof Komplex" um Kino.
 
Amiga500 schrieb:
Der Baader Meinhofkomplex ist in meinen Augen eine riesen große Frecheit . Wenn Terroristen schon fast heroisch dargestellt werden und kein Aufschrei zu hören ist. Daran sieht man ganz deutlich in was für eine Richtung Deutschland gerückt ist

ach komm, diese empörungsmasche ist doch mehr als nur billig.
jeder affenfurz, der nicht mit der eigenen simplen schwarz/weiß-brillen-welt zusammenpasst ist gleich ein beleg dafür dass es mit deutschland bergabgeht, dass das leben hier nicht mehr lebenswert ist, dass die verhältnisse hier 100x übler sind als nach einem atombombeneinschlag und überhaupt oh mein gott morgen wird das halbe land suizid begehen weil es hier überhaupt nicht mehr auszuhalten ist.

komm mal klar ey, das ist nur ein film.
schon mal daran gedacht, dass die schlimmste strafe für die RAF gerade die ist, von einem system verwertet zu werden (eben in form des kinofilms), das sie eigentlich stürzen wollten? Und was ist jetzt? Jetzt frisst das system sie. Schon alleine die tatsache, dass die RAF zu einem popcorn-erlebniss verkommen ist, deutet die maximale niederlage an. Versuch mal in der dimension zu denken und nicht so billig auf diese "oh man, die werden totaaaal heroisch dargestellt"-masche herumzureiten.
 
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