"Der Baader Meinhof Komplex" - Gut gedacht, schlecht gemacht?

Das ist ein film der terroisten heroisiert. können wir jetzt neo nazis etwa erlauben einen film zu machen der adolf hitler heroisiert ?
Oder Hisbollah anhänger in deutschland erlauben einen film über die hisbollah zu machen ?

die raf waren verbrecher und man sollt nicht sagen "es ist nur ein film"
dieser film wirft auf die verbrecher ein falsches licht.

wenn wir jetzt schon anfangen die raf zu verharmlosen dann steht es gesellschaftlich schlechter um uns als angenommen
 
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wenn wir jetzt schon anfangen die raf zu verharmlosen dann steht es gesellschaftlich schlechter um uns als angenommen
Was ist denn daran "heroisierend", wenn man die RAF bei der Arbeit zeigt. Ruft jemand nach dem Abfeuern einer Gewehrsalve aus dem Off: "Gut gemacht, Jungs. Weiter so, Deutschland"? Es wird gezeigt, wie die RAF Leute umbringt. Wenn das eine Verherrlichung sein soll, weiß ich auch nicht weiter.

Dann ist es eben so, wie Du geschrieben hast: Es steht furchtbar schlecht um unsere Gesellschaft. Aber was soll's? Sterben müssen wir sowieso alle - die einen früher, die anderen später.
 
Amiga500 schrieb:
wenn wir jetzt schon anfangen die raf zu verharmlosen dann steht es gesellschaftlich schlechter um uns als angenommen

Ähem, wenn du das als Verharmlosung siehst, was dein gutes Recht ist, was aber viele zu recht auch nicht so sehen, dann sollte dir allerdings bewusst sein, dass die Verharmlosung und Sympathie gegenüber der RAF keineswegs neu ist. Von dem BILD-"jetzt" und "schon" kann in dem Fall keine Rede sein.

Es ist eher so, dass die RAF und deren Vermächtnis, Bedrohung, Einfluss eben keineswegs mehr so bedeutend, als dass man nicht Popcorn-Kino draus machen konnte. Auch Hitler erfuhr dieses Schicksal unlängst (und mehrfach).

Und wer ist daran Schuld? Die Profiteure von Zurschaustellung der Ereignisse, die auch jetzt die Empörung, Deutung, wie auch die Berichterstattung über jedes noch so unbedeutende Detail ausschlachten. Dazu gehören sicherlich der Spiegel und Stefan Aust im Falle der RAF, die Bild und der ZDFsche Guido Knopp sicherlich für die Nazi-Zeit. Jeweils nicht alleine, aber als Speerspitze. Die Medien, die das Geschehen ob nun zurecht oder nicht, als Profit- und Klickmaschine wochen- und jahrelang immer wieder aufkochen.

Die Banalisierung ist der Grund für diesen Film, nicht der gesellschaftliche Wandel als solcher. Das diese Banalisierung gesellschaftlich sogar erwünscht ist und sich wohl auch zwangsläufig immer ergibt, je weiter weg Ereignisse liegen, ist ein anderes Thema. Das unterliegt prinzipiell auch keinem Wandel.
 
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Na ja, ich kann nicht verstehen, wieso der Film die Terroristen in ein gutes Licht rücken sollte.
Mir hat er eher gezeigt, wie brutal, gefühlskalt und Blind vor Ideologie die RAF'ler waren. Die Morde z.B. werden sehr detailliert gezeigt. Die Opfer werden nicht erschossen, sie werden "geschlachtet". Da fällt kein Schuss, da werden ganze Magazine auf die Opfer entladen. An andere Stelle sieht man, wie verstümmelte Opfer aus der Botschaft laufen. Der eine ohne Arme, dem anderen spritzt eine Fotäne Blut aus der Halsschlagader. Diese Bilder wirken doch in höchstem Maße erschreckend und verharmlosen das Verbrechen der RAF keineswegs. Wenn bei solchen Bildern Leute applaudieren - tja, was soll man da sagen? Armselig. Aber dafür würde ich dem Film doch nicht die Schuld geben! Denn der kann auch nichts dafür, dass noch immer einige Leute sämtliche Mittel befürworten, um seine Ideale zu erreichen.
 
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