Der Deutsche Bürger und die Politik

Wir sind hier immer noch im PuG und wenn man schon Behauptungen aufstellt, dann untermauert man die mit Argumenten und nicht mit Beleidigungen. Also nicht wundern, wenn hier mal wieder einiges baden geht. Weiterhin bleibt man möglichst beim Thema und schweift nicht in seiner Hasstirade massiv davon ab, ohne irgendwas damit zu beweisen.
 
Man wählt doch seit Jahren entweder SPD oder CDU. Da alles der gleiche Mist ist und es bei wichtigen Entscheidungen wie z.B. der Euro Einführung keine Volksabstimmung gibt, ist alles generell eine Farce.

Für 4 Jahre müssen wir uns den geistigen Dünnschiß überstülpen lassen von Leuten die nach einer Wahlperiode finanziell ausgesorgt haben, weshalb ich über so Sprüche "nur wer wählt hat eine Stimme" mittlerweile nur noch lachen kann. In der DDR gabs damals auch Wahlen :)
 
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Also ein Stichwort wäre "plebiszitäre Elemente" ... die in unsererem Grundgesetz nicht sehr ausgeprägt sind.

Das liegt einfach an den Erfahrungen der Allierten nach dem 3. Reich - man wollte den Deutschen so wenig wie Möglich Einflussmöglichkeiten wie möglich geben weil man einfach Angst davor hatte dass sich so etwas wiederholen könnte.

Selbst wenn dir irgendwas nicht passt wirst du nich viel unternehmen können - die einflussreichste Möglichkeit ist ein Volksentscheid (den es aber nur auf Länderebene gibt).

Oder du gehst natürlich selber in die Politik ... dann brauchst du aber auch sehr viele Leute hinter dir um wirklich etwas zu erreichen.

Und meiner Meinung nach ist es auch sehr verständlich dass viele der v.A. älteren Menschen so politi-faul sind, nach dem was man vor der Wiedervereinigung so mitgemacht hat (das betrifft v.A. die Menschen aus den neuen Bundesländern - wo sollen die denn Politik-Machen gelernt haben ?)

An sich eine sehr komplexe Thematik ... und absolut nix für dieses Forum hier sry
 
Wir Deutsche können, wie auch z.B. Amerikaner, nur indirekt Einfluss auf das politische Geschäft nehmen. Mein VBWL Lehrer nennt das eine "Parteien Oligarchie". Das Deutsche nicht zu unrecht nörgeln, ist wenn man sich das politische System anguckt, auch verständlich. Wir haben keine Bürgerdemokratie. Das ist das Problem.
Politiker machen zu 90% ihr eigenes oder das von der Partei vorgegebene Programm und das dabei oft nicht das raus kommt was sich ein Bürger ohne parteiliche Verpflichtungen oder profilierungs Druck wünscht ist fast unvermeidbar.
Und oft wird auch durch die Presse vieles so dargestellt als wäre diese oder jene Sache "von außen gemacht", was einem zusätzlich das Gefühl gibt das man keinen Einfluss hätte. Die Menschen die die Medien machen haben viel interesse daran Meinungen zu Manipulieren und deshalb sollte man nicht zuviel Nachrichten oder andere Politmagazine schauen sondern sich Zeit nehmen die Dinge die so passieren zureflektieren.
 
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Der deutsche Bürger und die Politik. Im Prinzip ein Paradoxon. Ich denke eher weniger, dass die Ursachen in "deutscher Mentalität", Beqeumlichkeit oder gar unserer Vergangenheit liegt. Das Hauptproblem besteht doch eher darin, dass die Menschen Politik nicht verstehen - und zwar nicht, weil sie kein Interesse daran haben, sondern weil die "Politik" zunehmend eher einem medienabhängigen temporären Phänomen gleicht denn der Staatsführung. So, wird einem Politik jedenfalls vermittelt. "Temporäre Phänomene" wären, um hier nur einige zu nennen: Hartz I-IV, Jugenkriminalität und -gewalt, "Killerspiele", Urlaubsreisen der Politiker, überhöhte Bezüge der EU-Abgeordneten, Diätenerhöhung, usw. Ich könnte diese Reihe beliebig fortsetzen. Das temporäre Phänomen, also die Alltagspolitik, die wie oben schon erwähnt am Stammtisch wiederzufinden ist, hat allerdings nur in äußerst geringem Masse mit der dauerhaften Politik zu tun. Stammtischparolen zu posaunen mag vielleicht einfacher sein, als ein politisches Wissen/Gewissen zu entwickeln, zeigt aber nur einmal mehr, dass die Politik an sich nicht bis zu den Bürgern durchkommt, da die mediale Welt, insbesondere die privaten Sender ein völlig verzerrtes Bild darstellen. Oder wie ist es zu erklären, dass fast 90% der Befragten mit den Namen Per Steinbrück, Oskar Lafontaine und Günther Beckstein nichts anfangen können aber im gleichen Atemzug die Namen aller "DSDS-Kandidaten" nennen können. Habe hierzu einige wirklich erschreckende Beispiele und Umfragen während meiner Promotion (Politikwissenschaft) gesehen.

Um meine Gedanken mal zusammenzufassen: Wirklich politikinteressierte Menschen gibt es. Jedoch zu wenige - und es werden insbesondere in der jüngeren Generation immer weniger, da Politik zunehmend ein Opfer medialer Spektakel wird und von wirklichen Inhalten, abgesehen von Schlagworten, die sich hervorragend in Stammtischparolen pressen lassen, nichts bzw. wenig überbleibt.

Das aus dem oben genannten Grund ein tatsächliches und realistisches Aufbegehren nach Besserung nicht entstehen ist klar. Ohne Wissen und Hintergründe "kann ich mich eben nur auf Autobahnen setzen".

@Jan1985nov:
Du und offensichtlich auch dein VBWL Lehrer scheinen dabei zu übersehen, dass "Parteienoligarchie" die Folge dessen ist, dass sich Leute nicht durch eben Nachrichten und Tageszeitungen hinreichend informieren. Ganz im Gegenteil sollten sie viel mehr Nachrichten und politische Runden im Fernsehen und Radio hören und dafür lieber mal auf ein oder zwei Talkshows und so einen Schwachsinn wie das "Dschungelcamp" verzichten. Ich möchte dir und deinem Lehrer nichts Böses unterstellen und auf gar keine Fall zu nahe treten - aber lass mich raten: Dein Lehrer ist um die 55 Jahre alt und war 1968 Student? Diese Äußerungen sind durchaus typisch für die 68er.
 
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Es ist halt echt schlimm wie dumm das normale Laufvolk ist .. wie viele Wahlberechtigte wissen nicht einmal wofür sie eigentlich eine Erststimme und eine Zweitstimme abgeben !

Die Leute wollen sich mit dem theoretischen garnicht ausseinander stetzen .. und Zeitungen wie Bild prügeln halt auf Klischees ein weil´s gut ankommt.

An sich verdummt die Welt v.A. durch die ganze Technik allmälich wie ich finde (das klingt alles sehr überheblich oder - aber wenn man sich mit solchen Themen beschäftigt und in solchen Sachen fit ist dann merkt man erst einmal wie unwissen eigentlich die Mehrheit ist)
 
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Tja, aber dann sollte man vielleicht versuchen, mal seine Meinung zum Ausdruck zu bringen und nicht sagen: ist eh nichts für das Forum. Wozu macht man sich dann überhaupt die Mühe hier auf Qualität zu achten. :(

Nur zu sagen, die Anderen sind dumm, das tut es halt auch nicht.

Es ist übrigens erstaunlich, dass eine breitere Fächerung des Parteienspektrums sich gerade die Volksparteien immer gegenseitig anlasten. Das geht los mit der CSU, die erfolgreich den rechten Rand mitnimmt, die CDU hat in den Anfangsjahren jede kleine konservative Partei geschluckt bis fast hin zu FDP und die SPD soll den linken Rand abgreifen und ganz sicher sind solche Parteien auch nie "regierungsfähig". Und dann hat man halt wie jetzt die Hängepartie im Lande Hessen und glaubt das sei gut für eine Demokratie. Dann wird noch schnell was von "Regierungsauftrag" gefaselt und perfekt ist halt schon wieder die Missachtung von politischen Realitäten. Sowas regt mich viel eher auf, als das man bestimmte Maßnahmen nicht selber bestimmen kann. :rolleyes:
 
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Ja da gebe ich dir recht ... einen Lösungsvorschlag habe ich nicht gegeben.
Aber solch ein Lösungsvorschlag wäre auch gegen unsere demokratisch-parlamentarische Grundordnung :) Nicht dass ich jetzt noch den Bundestrojaner auf´n Rechner bekomm :)

@ HappyMutant: Vollkommen richtig !
 
manu` schrieb:
Ich denke eher weniger, dass die Ursachen in "deutscher Mentalität", Beqeumlichkeit oder gar unserer Vergangenheit liegt

Ich denke genau anders herum... es ist die "deutsche Mentalität".
Ich hab das schonmal irgendwo geschrieben. Ich glaub es war im Thread um die Bahnstreiks, dennoch hier passts ja jetzt noch besser rein. Ich musste mich damals schon rechtfertigen, warum ich mich für die Streiks der GDL ausgesprochen habe. Hier hat man gesehen, ich war selbst verwundert, dass sowas in Deutschland noch möglich ist. Eine Gruppe von Menschen die sich, wie sich ja jetzt herausgestellt hat mit Erfolg, auf Teufel komm raus quer gestellt hat.

Der Deutsche an sich hat es verlernt auf die Straße zu gehen zu demonstrieren, zu streiken - seine Stimme zu erheben. Man wird mir hier sicherlich widersprechen, wahrscheinlich unter anderem mit der Wiedervereinigung Deutschlands. Natürlich da stimme ich zu, doch das sind im großen und ganzen Ausnahmen.

Im Allgemeinen ist der Deutsche jemand der flucht. Er flucht über die Politik, er meckert hier und meckert da - dennoch... innerlich akzeptiert er. Er fügt sich...
Doch warum macht er das?

Ich komme auf mein Lieblingsthema Bahn zurück. In den 90ern wollte man den französischen Lokführern die Gehälter kürzen - was passierte? 3 Wochen Dauerstreik flächendeckend in Frankreich. Die Politik lenkte ein, um zu verhindern das Frankreich im Chaos versinkt. -2007- Sarkozy plant die Lokführerrente (mit 50!) in Frankreich abzuschaffen, da diese nicht mehr tragbar ist, bzw. niemand mehr bezahlen kann. Was passiert? 2 Tage lang wird die Pariser Metro bestreikt - keine Ersatzzüge fahren, ... Paris ist aufgeschmissen. Sarkozy wirft den Vorschlag vorerst über den Haufen um seinen Amtsantritt nicht in ein schwarzes Licht zu stellen.

Ist das ein einmaliges Beispiel?
Nein - ob Frankreich, Spanien, Italien ... und weitere Länder. Die Bevölkerung bzw. jeweilige Bevölkerungsgruppen nutzen ihre Stimme, ihre Macht für Veränderungen bzw. diese zu verhindern.

Betrachten wir das ganze von der anderen Seite...
Welche Vorteile bringt es Deutschland eine Bevölkerung die alles, ok fast alles, akzeptiert?

Wirtschaftlich gesehen ist Deutschland trotz höherer Löhne, Verbindlichkeiten für den Arbeitnehmer und und und, für Firmen interessant.
Lasst den Arbeitnehmer nur meckern, ... am Ende akzeptiert er doch, dass wir die Löhne nicht erhöhen werden. In Zeiten in denen jeder sowieso ständig um seinen Arbeitsplatz Angst haben muss, erhebt man eh nicht seine Stimme. Man möchte ja nicht am nächsten Tag einen Job suchen müssen...

Nun zum eigentlichen Thema, der Politik:
Dazu mal ein aktuelles Beispiel: Die Voratsdatenspeicherung. Ein Gesetz, dass unverantwortbar ist (meiner Meinung nach). Hier wird rigoros die Privatssphäre jedes einzelnen verletzt - was passiert? Vereinzelt Demos hier und da. Das Thema ist schon wieder von der Bildfläche verschwunden - keiner kümmert sich mehr. Jeder akzeptiert...

Die Politik interessiert sich einen sche** um die Meinung der Bevölkerung. Ein großer Kindergarten mit verschiedenen Ansichten, um die eine Wahlperiode diskutiert wird - Gesetze verabschiedet werden. Mehr oder weniger gar nix voran geht [nette Pattsituation], sich gegenseitig die Schuld in die Schuhe geschoben wird und wenn die Wahlperiode vorm Ende ist, die großen Versprechen kommen. Wählt mich, ich verbessere das und das.... Am Ende kommt allerdings wieder nichts dabei heraus. Wie ist sowas denn möglich?

Genau durch eine Bevölkerung die nicht auf den Tisch haut und sagt "So nicht mit uns...". Solange das Volk brav meckert und trotzdem alles akzeptiert haben die Politiker einen Freischein für alles.

Dieser Text scheint an manchen Ecken überspitzt formuliert zu sein, ... dennoch sind dies meine Ansichten wofür ich, ich weiß es jetzt schon, herbe Kritik einheimsen werde. Vielmehr will ich manche zum denken anregen... auch wenn sie andrer Ansicht sind.

Gruß Drachton
 
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Ich denke, neo-bahamuth hat etwas sehr wichtiges angesprochen: Hier in Deutschland geht es uns zu gut. Jeder Einschnitt ist für sich betrachtet zu klein, um die Menschen tatsächlich aufzurütteln.
Solange es einen selbst nicht betrifft (oder man nicht merkt, dass einen betrifft), interessiert es einen nicht - bis die ganzen "Mikro-Einschnitte" in ihrer Summe dazu führen, dass man doch recht ordentlich draufzahlen (Geld oder auch Freiheit) muss. Aber dann ist es eigentlich zu spät.
 
@ Drachton: Dem 2. Teil deines Textes kann ich nicht wiedersprechen, dem 1. schon.
Streiks, weil man sich irgendwelche sinnfreien Gehaltserhöhungen vorstellt (mit der Rente kann ich ja verstehen - aber über was für prozentuale Erhöhungen da teilweise geträumt wurden) - angeheizt durch irgendwelche Gewerkschaftsbosse die dann mal schnell in´ Urlaub fahren - sollten (mit Waffengewalt :D) niedergeschlagen werden ... weil sowas einen immensen wirtschaftlichen Schaden und einen noch größeren Schaden bei jedem Einzelnen anrichtet die wie im Fall der Lokführer Streiks z.B. auf dieses Verkehrsmittel angewiesen sind.
Da steht die Allgemeinheit meiner Meinung nach über dem Einzelnen (hört sich irgendwie kommunistisch an - das ist keinesfalls meine Intension!)
Sowas können wir uns als gerade mal wieder im Aufschwung befindlichem Industrieland nicht leisten ... und mit Demokratie hat das nix zu tun !

v.A. in der Situation: Dann wurde der Bahn verboten in der Zeit Ersatz-Lokführer einzustellen ?! Wo sind wir denn eigentlich ? Wieviele Millionen sind da den Bach heruntergegangen weil Produktionsstätten keinen Nachschub geliefert bekamen, wieviele Pendler mussten darutner leiden.

Im Endeffekt hat die Gewerkschaft ein paar Prozent erreicht ... die Chefs haben sich eine goldene Nase verdient um am Ende vom Jahr nimmt der Staat ihnen das Mehrgeld an einer anderen Stelle wieder weg ... wie auch immer die Steuer heißen mag.

Aber das war Alles eigentlich unmittelbar am Thema vorbei ... naja das Beispiel ist einfach zu explosiv
 
Ist doch perfekt als Beispiel. Nämlich das es nie eine einheitliche Stimmung in Deutschland geben wird und somit auch den hier geforderten Schulterschluss nicht. Es wird bei einem Thema nie eine absolute Mehrheit geben. Es gibt die, die aktiv dafür und dagegen sind und es gibt die Mehrheit denen es egal ist, weil es sie nicht betrifft oder interessiert. Darf man dann andere als dumm bezeichnen, weil sie eine andere Meinung haben? Ist nicht genau die Divergenz demokratisch? Der Kompromiss die einzige Form der Entscheidung, selbst wenn er keinen zufriedenstellt?

Es wird also konsequenterweise immer nur eine Minderheit sein, die sich auf die Straße begibt. Skandalös zwar, dass du Streiks und Demonstrationen mit Waffengewalt niederschlagen(!) willst, aber offenbar ist das deine Vorstellung von mehr Demokratie. Aber auch du hast hier ein Thema, bei dem du schon einer bestimmten Partei ganz entscheidend zustimmst. Das z.b. 10% mehr Lohn nicht machbar sind. "Wir können uns das nicht leisten", dafür brauchst du nicht mal selber in die Politik gehen. Nur weiter oben mehr Einfluss fordern, aber gleichzeitig einschränken wollen, das funktioniert nicht. Inwieweit das überhaupt nachgedacht ist, wer weiß. Nach deiner Meinung dürfte nie jemand streiken, denn es wird immer jemanden treffen, gerade in der Industrie. Sind die Zeiten schlecht, ist kein Geld da, sind die Zeiten gut gefährdet man den Aufschwung...

Diese bewusstlose Wankelmütigkeit, das ist auch so ein Ding was die Bürger sicherlich nicht nur hierzulande ausmacht. Gegen den Staat (nimmt uns das Geld weg), gleichzeitig für den Staat (soll Streiks niederschlagen, mit welchem Geld wenn man fragen darf?). Mehr Einfluss wenn es mir passt, weniger Einfluss für Leute die mir nicht passen. Mehr Geld für mich, weniger Geld für die Schmarotzer da. Wir hier unten, die da oben. Der Deutsche kann sich nicht entscheiden zwischen purem Neo-Liberalismus und Sozialismus, zwischen Bürokratie und Anarchie. Immer dass, was einem am besten hilft. Denn Egoismus ist das was die Leute leitet, aber letztendlich die beständige Demokratie auch ausmacht. Schwierig das alles unter einen Hut zu bringen. Vielleicht auch beruhigend das sich so das Land immer leidlich in der Mitte bewegt.

Besonders enervierend trotzdem, wenn man dann für das Nein oder Ja keine befriedigende Begründung genannt bekommt. Denn sind wir mal ehrlich, Politik ist vorallem Bauchsache, selbst für die, die sich über Dummheit der anderen aufregen. Und ich schließe mich da nicht aus.
 
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Meiner persönlichen Einschätzung nach ist das Hauptproblem, dass die Politik sich immer mehr von den Bürger entkoppelt. In der Politik werden ständig Entschiedungen getroffen, die man als Bürger nicht nachvollziehen kann. Es fehlt da einfach an Transparenz in den Entscheidungsgremien, so dass man als Bürger versteht, warum und wie da jetzt ein Sachverhalt entschieden worden ist.
Politik müsste in meinen Augen transparent und nachvollziehbar sein. Aber momentan sit die Politik eher eine BlackBox, bei der man oben seine Stimme einwirft und unten dann ein Ergebnis dabei rauskommt, bei dem man nicht mal weiß wie das jetzt zu Stande gekommen ist.

Der zweite Punkt ist die Tatsache, dass man als Bürger keinen Einfluss hat auf die Politik. Der Einfluss begrenzt sich doch darauf, dass man an irgendwelchen Wahlen teilnimmt, bei denen man dann nur die Wahl hat zwischen irgemdwelchen Listenkandidaten, die einem vorgesetzt werden (trifft nicht auf die Erststimme bei der BT-Wahl zu).
Aber sobald man gewählt hat und die Politiker in Amt und Würden sind, kann man nur noch herzlich wenig machen als Bürger.
Und wenn dann noch eine Partei wie z.B. die SPD 2005 erst vollmundig verspricht nicht MWST zu erhöhen, es dann aber dann doch ganz dreist macht, dann ist es imho kein Wunder das der Wähler verärgert ist, weil dann genau das Gefühl auftritt "Die machen doch eh was sie wollen, wenn sie meine Stimme haben".
Die Krönung des Ganzen war aber die Aussage von Herrn Müntefering, dass man Parteien ja nicht an ihren Wahlversprechen messen kann. Das war in meinen Augen der GIpfel des Hohn.
Bei solchen Aussagen ist es kein Wunder, dass die Bürger "keinen Bock" mehr haben, weil sie sich da schlichweg verarscht vorkommen.

Ich würde also zusammenfassend sagen, dass es der Politik an Transparanz und auch Glaubwürdigkeit fehlt. Politik macht auf mich heutzuateg eher den Eindruck der Scharlatanerie, in der immer nur auf den kurzfristigen Erfolg geschielt wird und man sich nicht traut auch mal langfristig Probleme anzugreifen, weil das ja Stimmen kosten könnte.
Das stört mich persönlich immens, denn ich hab atm nicht das Gefühl, dass unsere Politiker Probleme lösen können. Bestenfalls verwalten sie die Probleme, sclimmstenfalls werden sie selbst Teil davon.

Ich denke also es liegt in der dt. Politik einiges im Argen, was verständlicherweise dazu führt, dass der Bürger sich abwendet.
 
der gag an der sache ist.... es war schon immer so und so wird auch immer bleiben...
denn es sind doch eh immer die selben leute da drin.. ich verfolg den ganzen schmarrn jetzt schon seit der ära kohl.. und es hat sich bis heute nichts grundlegendes verändert, abseits davon das gefühlt alles teurer wird und man im endeffekt mit weniger da steht.
wem soll man da dann auch seine stimme geben, wenn man das gefühl hat, es wird sich eh nichts ändern und das es vollkommen egal zu sein scheint wen man wählt.
und da bin ich auch nicht der einzige der so denkt, und das ist auch keine modeerscheinung die über nacht auftauchte und genauso schnell wieder verschwunden ist... ich denke das das die grundauffassung vieler menschen hier ist, und daran wird sich auch so schnell nichts ändern.
 
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Schade nur, dass solche beiträge wie dieser thread, nur von leuten wahrgenommen werden, die sich ohnehin schon mehr oder weniger für politik interessieren.
die uninteressierten sollten sich mal die zeit nehmen und sowas durchlesen.
man erfährt alles, von der problemstellung über vielerlei ursachen und auswirkungen bis hin zu eventuellen lösungen.
etwas deartiges in einer sinvollen form zusammengefasst sollte wöchentliche lektüre in jedem haushalt werden.
vielleicht hätte man dann einen aufrütteleffekt, der den leuten zeigt, was sache ist und was man bewirken kann.

zum thema:
es sind unheimlich viele gründe für die politikverdrossenheit genannt worden und ich denke in jedem steckt ein bisschen wahrheit.
letztlich müssten sich die bürger klar machen was vorgeht und welche möglichkeiten es gibt.und wer dann immernoch nicht die motivation hat, aktiv etwas zu tun (ich rede hier immernoch von einem flächendeckenden erwachen despolitischen Interesses), dem kann nicht mehr geholfen werden.
alle anderen, die tatsächlich unzufrieden sind und eine änderung bewirken wollen, müssen dann zu den entsprechenden maßnahmen greifen und tatsächlich auch wählen gehn oder gar selbst politisch aktiv werden. aber letztlich ist man dafür wieder zu faul bzw. zu hoffnungslos (was soll ich eine partei gründen...?).

nunja, einen realistisch machbaren ausweg seh ich nicht...
 
Ich stimme dem Threadersteller schon zu, dass jeder nur meckert, anstatt mal was zu unternehmen.
Es würde aber schon reichen, wenn wirklich jeder von seinem Wahlrecht gebrauch machen würde. Wenn
man nach Wahlen immer die Beteiligung sieht von 50-60%, fragt man sich schon, warum viele so desinteressiert sind.
Wenn man dann sieht, welche Parteien dann oft in die Landtage und auch in den Bundestag kommen,
kann ich nur den Kopf schütteln.
Vielleicht wachen diejenigen irgendwann mal auf.
 
schwierige frage. gibt viele zutreffende antworten.

z.b. fand ich in der faz die aussage

""Wahlen können nicht mit Traditionswählern gewonnen werden." Aufgrund der Bindungslosigkeit sehr großer Teile der Wählerschaft könnten an den Rändern keine Mehrheiten mobilisiert werden. Daher habe die CDU in fast allen sozialstrukturellen Gruppen an Unterstützung verloren."

und ist/wäre schon wieder die frage, ob und was man gegen "bindungslosigkeit" unternehmen kann - und ob man das überhaupt sollte (!).

... denn spontan heute abend etwas neues unternehmen kann ich nur, wenn ich heute abend keinen fix-termin habe, handballtraining oder ortsgruppensitzung (in "ortsgruppen" ist die spd organisiert).

und so wird "bindungslosigkeit" gerade heute auch auf ihre sozial-strukturellen positiv-möglichkeiten hin untersucht ("spontan zur demo"). (und "magelnde bindung" (aka angeblich "mangelnde mitverantwortung" beklagen häufig bloß die, die einem gestern nachtrauern (und wissen das oft nicht) - einem gestern also, in dem via "bindung" (an schon vorhandene "links" oder "rechts" -orientierungen) leichter zu führen und zu fokussieren war. solche beklagen also im grunde nichts weiter, als dass sie heute härter arbeiten müssen, als füher (wovon sie selbst schon fast überfordert scheinen oder sind. daher die jammerei(!)).


von daher muss also heutige politik mehr denn je aktiv auf die bürger zugehen (so, wie alle anderen, die etwas anzubieten haben, auch), wenn der bürger bzgl. politik passiv, also in empfangender haltung verharrt. (... und das ist auch freiheit des bürgers, nicht gleich und per sé negativ(!))


eine politik, die also weiter davon ausgehen möchte, dass eine mehrzahl der bürger sich von sich aus für politik interesieren sollte, wird weiter scheitern.



klar ist (für mich) auch: der thread-ersteller ist schon elite. wie er fragt und denkt die masse nicht. (die masse möchte (erfolgreich(!)) eigene kleine lebenspyramiden schichten. nach dem gesamtwohl fragt sie erst an nachgeordneter stelle. (wenn sie selber erstmal "raich" geworden ist). weil der bauch und das fressen (auf niederer stufe?) näher sind als die allgm. moral, aka das gemeinwohl, etc..


ohne die (vollkommen berechtigte) fragestellung oder gar den fragestellerzu kritisieren: ausserdem gilt wohl auch: wer oder was ist ein "bürger"? (ich verstand "bürger" hier so, als wären alle erwachsenen wähler damit meint. dabei ist klar: "bürger" sind eher nur "bürgerliche". andere sind anders, sind kleinbürgerlich, proletariat, priester oder aristokratie. oder künstler oder asozial. und dann wären je andere antworten zu geben.)


p.


http://www.sueddeutsche.de/deutschl...deutschland/artikel/835/155430/4/article.html
 
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ich denke das es genauso eine wunschvorstellung ist, wie die träumereien der verdrossenen nach einem umschwung und mehr klarheit.
ist ja auch schön immer schön den schwarzen peter weiterzuschieben. statt das diejenigen die tatsächlich noch wählen gehen, ein einsehen haben das sich mit der bekannten kostellation nichts ändert, wirds schön weiter gereicht, an die die mitlerweile schon die flinte ins korn geworfen haben.
 
kann sein. bleibt aber alles handlungsaufforderung. selber politik machen. und reisen. sich selber weiter so schnell wie möglich globalisieren.

hier: "amerika ist ein imperium im niedergang" . und noch immer war es so: "wenn amerika einen schnupfen bekam, hatten wir in deutschland eine schreckliche lungenentzündung."

http://www.faz.net/s/Rub48D1CBFB8D9...928F608AF8CE3DD027~ATpl~Ecommon~Sspezial.html


also müsste der deutsche bürger

a.) noch viel globaler denken und handeln - und
b.) das auch von seinen politikern aktiv einfordern.

nichts weniger ist der fall.


p.



"... Die Wirtschaftspolitik von George Bush ist ein vollkommenes Desaster. Doch das ist typisch für die amerikanische Politik: Es werden kurzfristige Programme verabschiedet, um bei der anstehenden Wiederwahl bessere Chancen zu haben. Die amerikanischen Politiker sind aber fehlgeleitet, wenn sie meinen, die Wirtschaft könne langfristig stimuliert werden, indem der private Konsum kurzfristig angekurbelt wird. Dadurch und mit den Zinssenkungen kann die Landung in der Rezession natürlich ein wenig weicher ausfallen. Aber eine wirkliche Trendwende wird das nicht herbeiführen. ..." Wenn die Bürger das so haben wollen? Oder sich gefallen lassen? Und wenn ein alterndes deutsche Volk (in zahlenmäsiger mehrheit) genau dasselbe will? Politisches SOMA statt wahrheit?


("bürgerliche" zeichnen sich aus, so sagt man allgemein, durch wirtschaftliches fragen, bis hin zum streben nach finanzieller unabhängigkeit - und darüber hinaus interesse an und fähigkeit zur verantwortungsübernahme hinsichtlich sozio-kultureller fragestellungen. ("wer wird unser neuer opernhausdirektor?")


(SOMA: wie bekannt die fiktive Droge in Aldous Huxleys Roman Schöne neue Welt , die top down und von staatswegen ganz einfach allen und täglich verabreicht wird, damit sie immer schön ruhig und glücklich sind; siehe auch wikipedia:

"Mittels physischer Manipulationen des Fötus und anschließender Konditionierung werden alle Menschen auf eine festgelegte Rolle in der Gesellschaft genormt. Durch permanente Beschäftigung mit Sex, Konsum und der Droge Soma zufriedengestellt, verlieren die Menschen das Bedürfnis zum kritischen Denken und Hinterfragen der Weltordnung. Eine reibungslose Regierung der Welt wird für eine Handvoll „wohlwollender“ Kontrolleure möglich.")

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Den oben angemerkten Mangel an Transparenz sehe ich darin begründet, dass die wahre und die nach außen kommunizierte Motivation hinter einem politischen Standpunkt sich oft unterscheiden.
  • Bei Tarifverhandlungen wird prinzipiell mit oberhöhten Forderungen begonnen, weil man davon ausgeht, dass man "runtergehandelt" wird.
  • Die "Öko-Steuer" hat mit "öko" nix zu tun, sondern dient der Rentenkasse.
  • Die SPD hat bei der MWSt nachgegeben, dafür konnte sie etwas anderes durchsetzen.
  • Politiker melden sich nicht zu Wort, wenn sie etwas zu sagen haben, sondern wenn sie in den Medien genannt werden möchten, damit sie bei der nächsten Wahl größere Chancen haben. (Da wird schnell auch mal die eine oder andere Phrase in den Raum geschmissen, nur damit man sich an den Namen erinnert. Wir Hessen kennen da einen...)
  • Unwichtige, aber populäre Positionen werden betont; wichtige, aber unpopuläre dagegen unter den Tisch geschoben.
Es geht in der Politik meistens um abgeschlossene "Deals", deren Hintergründe (und oft sogar Existenz) dem Wähler unbekannt sind. Diese sind aber Teil des Systems. Ohne geht es leider nicht.

Zum Thema "Mitbestimmung des Einzelnen": Bei Wahlen sollte man sich nicht die Illusion machen, dass man dem gesamten Wahlprogramm seine Stimme gibt. Eine Partei wird dieses in einer Koalition niemals 100%ig durchsetzen können. (Daher auch Müntes Spruch.) Ich sehe das eher so, dass man hier eine Grundeinstellung wählt, also "sozial", "liberal", etc., die bei anfallenden Entscheidungen dann durchzusetzen versucht wird. Das Wahlprogramm verdeutlicht nur diese Grundeinstellung bzw. Idealvorstellung. (Es kommt ja oft vor, dass eine Partei etwas durchsetzen möchte, aber nach Machtantritt merkt, dass diese gar nicht finanziert werden kann. Oder man gibt in einem Punkt geegnüber dem Koalitionspartner nach, um einen anderen durchsetzen zu können. Dann ist das Wahlversprechen auch dahin.)
Eventuell sollten Politiker versuchen, offener damit umzugehen. Dann hätte der durchschnittliche Wähler auch mehr Verständnis und Interesse für Politik.

Ein weiterer Grund für die Politikverdrossenheit: Oft passiert es, dass man nur einem Teil des Wahlprogramms zustimmt, beim Rest aber eher auf der Seite einer anderen Partei ist. Da man sich nicht entscheiden kann, wird also gar nicht gewählt (zumindest haben mir das schon viele so gesagt).
Vielleicht wäre es interessant, wenn man die einzelnen Minister direkt bestimmen könnte. Denn die unterschiedlichen Parteien haben in meinen Augen unterschiedliche Kompetenzen. Aber mehr als ein Gedankenspiel kann das in der Realität nicht sein.
 
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