News Deutsche Fair-Trade-Maus mit ökologischer IT-Technik vorgestellt

Eine funktional vergleichbare Maus bekommt man für weniger als die Hälfte. Umweltschutz und Fair Trade sind zwar schön und gut, nehm ich bei gleichen Qualitäten gerne mit, auch wenn es mich so gar nicht interessiert, aber jedem das seine.

Wir haben heute in der Vorlesung die Maus kurz spaßeshalber angesprochen, ich halte das Teil für ein Gadget, das einige wenige erstehen werden. Die Intention ist zwar gut und schön, und v.A. ein mutiger Schritt, sich in solche Bereiche zu wagen. Betrachtet man aber das Produkt, was bisher dabei rausgekommen ist, stellt sich mir die Frage:
Eine so billig wirkende Maus für 25 Euro? Welche funktional und vermutlich auch qualitativ vergleichbar ist mit dem billigsten Logitech-Nager für weniger als die Hälfte?

Ich finde, wenn man 2 Produkte hat, und eines ist 100% zu Lasten der Menschen und Umwelt, und eines nur zu 66%, dann ist doch klar, welches Produkt unter diesem Aspekt zu bevorzugen ist - oder?
Wenn es nicht 500% soviel kosten würde und nicht (persönliche Meinung) so potthässlich aussehen würde, dann gerne. Ansonsten zählt für mich und verm. für die breite Masse der eigene Nutzen mehr.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mieße Ausbeutung von Behinderten, die für die Sklaventreiber monotone und stumpfsinne Arbeiten zum Billiglohn verrichten müssen.
 
Gangwars schrieb:
Wenn es nicht 500% soviel kosten würde und nicht (persönliche Meinung) so potthässlich aussehen würde, dann gerne. Ansonsten zählt für mich und verm. für die breite Masse der eigene Nutzen mehr.

Also, wie gesagt, Conflict Minerals... z.T. mit Sklavenarbeit, im Jahr 2012... (aber keine Sorge, ist bei der meisten Schokolade auch so, wie kürzlich eine britische Doku gezeigt hat)


Ist doch wirklich beschämend, dass wir das so einfach in Kauf nehmen, nur damit wir das tollste Gadget zum besten Preis haben, oder?


Wie können wir diese Firma unterstützen, damit sie ein Produkt herausbringen, das beide Ziele - Absatz und ethische Herstellung - gleichzeitig erfüllt?
 
Desti schrieb:
Mieße Ausbeutung von Behinderten, die für die Sklaventreiber monotone und stumpfsinne Arbeiten zum Billiglohn verrichten müssen.

Wenn sie denn Lohn dafür bekämen. Dieser wird nämlich direkt mit dem Sozialamt verrechnet, so das die Menschen nichts davon haben. Nichtmal das Urlaubsgeld dürfen sie behalten, denn auch das wird verrechnet.

Allerdings geht es diesen Menschen insgesamt immer noch besser als den ausgebeuteten Indern, Chinesen, etc.
Wobei, das ist in einem Land wie Germany auch kein Trost, denn Ausbeutung ist Ausbeutung.
 
@ Design, Größe - auf der Homepage sind verschiedene Modelle in Farben etc. verfügbar. Die CB-Abbildung ist das Modell "S", vllt. sind die anderen größer.
 
Hab ich kürzlich im Spiegel gelesen, soll anscheinend ne ziemlich komplizierte sache gewesen sein faire Rohstoffe zu finden. Aber wieso wieso nicht in mehr farben?
 
Clausewitz schrieb:
Mei, schade halt, dass sie nicht schnurlos ist und von Logitech. Weil dann würde ich jetzt ohne nachzudenken auch 100€ für die ethisch korrekte Maus bezahlen. Zu Hause brauche ich so eine Maus nicht. Vielleicht ja im Büro oder als Geschenk... ;-)

Hey, sorry - der Link den ich rausgesucht hab war ein bißchen ungünstig gewählt. Der Preis von 60,- € bezieht sich auf den 10er-Pack :D Einzeln kostet die weniger und ist eine sehr sehr preiswerte Maus. Und nein, fair-trade ist die nicht - eher das Gegenteil. Aber so ist das nun mal, auch die öffentliche Hand muß ihre Ausgaben rechtfertigen und kann nicht aus der guten Laune heraus den Gönner raushängen lassen - grade bei den knappen Kassen heutzutage. Es muß für uns nun mal alles günstig und vom Besten sein; das Verhalten ist menschlich und wird sich nur ändern, wenn uns das Wasser bis zum Halse steht. Bis dahin gilt "nach mir die Sinnflut", und um den hohen Lebensstandart zu halten wird halt die ein oder andere Leiche am anderen Ende der Welt billigend in Kauf genommen.

Will jetzt hier nicht rumlabern, ist sowieso viel zu kompliziert und schon allen bekannt und zigmal durchgekaut worden ;)

Mir sagt die Maus jedenfallsl nicht zu, da sie 1) zu teuer ist für das was sie bietet 2) die eigene Firmen-Ideologie nicht hinreichen erfüllt ist (sie sollten sich Kooperationspartner suchen die nach den gleichen Regeln spielen).

Irgendwann in einer fernen Zukunft, wenn es keine Zahlungsmittel mehr gibt und Roboter jegliche Drecksarbeit erledigen, wird dieser Maus alljährlich erfürchtig gedenkt als der erste Schritt in die richtige Richtung. *sabbel*
 
Grillwetter schrieb:
[...] Entweder keine Infos oder bekannte unfaire Zustände. Da das Projekt wohl noch in den Kinderschuhen steckt, gibt es noch viel Potential auszuschöpfen.

Das Konkurrenz-Produkt dürfte u.a. die Logitech RX 250 sein. Die sieht man immer wieder in Beamtenstuben im Einsatz.

Und du ziehst jetzt hier deine Infos mehr oder weniger aus dieser Newsmeldung hier? Im aktuellen Spiegel ist zu der Maus übrigens ein etwas längerer Artikel als was hier auf Computerbase steht. Daraus wird ersichtlich, dass durchaus versucht wurde die komplette Maus "fair" und "öko" herzustellen bzw. zu konzipieren - leider gibt es wohl einige Bauteile, die auf dem Markt nur aus konventionellen Quellen zu beziehen waren und sind.
 
Gangwars schrieb:
Wir haben heute in der Vorlesung die Maus kurz spaßeshalber angesprochen, ich halte das Teil für ein Gadget, das einige wenige erstehen werden.

Child schrieb:
Und du ziehst jetzt hier deine Infos mehr oder weniger aus dieser Newsmeldung hier? Im aktuellen Spiegel ist zu der Maus übrigens ein etwas längerer Artikel als was hier auf Computerbase steht.

Merkwürding wie die Maus hohe Wellen schlägt... Hat man was wichtiges verpasst, wenn man zufällig nichts von alle dem mitbekommt?
 
@ Grillwetter: Zum Glück können in der kommunalen Beschaffung weitere Kriterien definiert werden. So hat z.B. mal eine Kommune einen Steinmetz für einen Friedhof abgelehnt, weil dessen Grabsteine, nun ja, aus pakistanischer Kinderarbeit stammten. Der hat dann geklagt, und die Kommune hat Recht bekommen.
Genau so könnten Kommunen das auch bei Computer-Ausrüstung machen.

Für uns Privatverbraucher ist der Schritt eher, mit solchen Aktionen auf Logitech & Co. zuzugehen und einzufordern, dass die in ihrer Lieferkette mehr machen. Andere - wie Nokia, Intel und Apple - sind da schon weiter und haben z.B. Termine angegeben, wann sie ohne Conflict Minerals fertigen wollen. Das ist nur ein erster Schritt, aber wir sollten unsere Macht als Kunden nutzen, um von jedem einzelnen Hersteller immer noch einen ersten Schritt einzufordern... :)
 
Welche Macht als Kunde meinst du genau? Schon beruflich brauch ich eine Maus mit der ich vernüftig arbeiten kann. Was bleibt mir also für eine Wahl als bei den Nicht-Fair-Trade-Herstellern zu kaufen?
Genauso benötige ich ein Smartphone -> gibt nur Nicht-Fair-Trade.
Welche Macht habe ich also als Kunde, ausser Komplettverzicht verbunden mit Hartz4?
 
Mr.Wifi schrieb:
Verzicht hilft der Umwelt aber mehr
Auch wenn hinter deinem Beitrag ein ironischer Smilie steht, hast du den Nagel auf dem Kopf getroffen. Man muss nicht mal die Glaskugel bemühen um festzustellen, dass man sich in Zukunft mehr auf den Verzicht, vorallem was grenzenlosen und ressourcenhungrigen Konsum angeht, gewöhnen müssen wird.

@Grillwetter
Bin genau auf den gleichen Gedanken gekommen. Man sollte sich im übrigen auch einmal die Herstellungsländer angucken. Denn Fair Trade, wie ja nun schon häufig angemerkt wurde, ist in erster Linie ein "Zertifikat" für menschenwürdige Arbeitsbedigungen, wenn nicht sogar die Schaffung und Einhaltung von menschenrechtl. Grundsätzen. Das gilt natürlich für Länder in denen die Rechte der dortigen -"Arbeitnehmer"- mit Füßen getreten werden, eben in Ländern wie Thailand, Hong Kong, Taiwan, Indonesien, Kambodscha, China usw. Ob das nun in Ländern wie der BRD, Japan oder Israel der Fall ist, bleibt mal dahin gestellt...

Mal abseits dessen, das Bittere daran ist ja in der Tat, dass der Nachhaltigkeitsanspruch für dieses Produkt, in keinsterweise gerechtfertigt ist.

@Wolfsrabe
So ein eingeschränktes Welt-/Menschenbild kann und wird einem irgendwann mal auf die Füße fallen. Unabhängig davon wo das Produkt hergestellt wird, sollte jeder menschenwürdige Arbeitsbedigungen und ein entprechendes Auskommen für seine Arbeit vorfinden.

http://www.un.org/depts/german/grunddok/ar217a3.html
Artikel 23
 
wer es braucht... Ich halte Öko und Fairtrade-Produkte generell für Abzocke. Durch die überteuerten Preise bekommen die Menschen in der dritten Welt dabei prozentual gesehen oft noch weniger vom Kuchen ab als bei normalen Produkten, nur der Hersteller verdient kräftig in die eigene Tasche. Außerdem liegen die Marktpreise für Rohstoffe fast immer über den Fairtrade-Preisen. Verkauft wird nur das Gefühl, etwas gutes zu tun was oftmals gar nicht stimmt aber wer es hat kann sich gerne ausnehmen lassen.
 
irgendwie erscheint mir das etwa so sinvoll wie das ehemals propagierte wassersparen - der umwelt zu liebe.
War damals auch sinnfrei.
1. hat mitteleuropa kein versorgungsproblem bezügl. des Trinkwasers
2. hat das dadurch reduzierte abwasser probleme beim abschwämmen der abwässer in den kanälen bis hin zu schäden verursacht, die wiederum durch zuführen von frischwasser behoben werden mussten.

Kaufe ich mir also eine dieser Mäuse, werden schon wieder rohstoffe verbraucht, meine alte "böse" Maus landet in der ecke.
Und das diese dinger da in irgend einer weise konkurrenzfähig sind, ist stark zu bezweifeln - nicht wegen des Preises, sondern wegen der technischen und haptischen eigenschaften.

Nich falsch verstehen, ich finde die "FairTrade" idee edel, aber ein schlechtes Produkt bleibt ein schlechtes Produkt, ganz egal wie fair die bedingungen waren unter denen die Menschen das Produkt hergestellt haben.

Vielleicht wäre ich bereit den dreifachen Preis für meine G500 zu bezahlen, wenn diese unter fairen bedingungen hergestellt wurde. Aber auch nur weil ich von dem Produkt ansich überzeugt bin.
Von den dingern da oben bin ich es jedenfalls definitiv nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Toll. Absolut unergonomisch, technisch schlecht und dennoch teuer.
Da bin ich einfach nicht "Gutmensch" genug.
 
@ etking: Das ist nicht richtig. Fair Trade bei Lebensmitteln bedeutet z.B. (Fair Trade Label Organization, kurz FLO, vergibt ja das Siegel), dass der Einkauf von Genossenschaften passieren muss. Wenn vorher ein Kleinbauer also, sagen wir, seinen Kaffee einem Händler im größten Hafen des Landes verkauft hat - und dieser Händler als Nachfrage-Monopolist den Preis setzt - dann hat er meist nur gerade seine Existenzkosten zurück. Der Händler verkauft dann z.B. an den deutschen Kaffeeröster.
Bei Fairtrade (FLO-Siegel) muss der deutsche Kaffeeröster direkt bei der Genossenschaft kaufen, was viel eher gewährleistet, dass die Gewinnmarge bei den Kleinbauern landet. Da das ganze genossenschaftlich organisiert ist, haben die Bauern auch viel mehr Einfluss darüber, zu welchen Bedingungen sie verkaufen, weil sie als kollektive Organisation einfach mehr Macht haben, relativ zum ersten Zustand.

Der Wikipedia-Artikel zu FLO stellt das auch dar. Es gibt auch kritische Argumente. Alles in Allem ist es aber deutlich wahrscheinlicher, etwas zu verändern, wenn man Fair-Trade einkauft, als wenn man so weitermacht wie bisher und seinem Hersteller das Geld letztlich dafür gibt damit er, nun ja, seine Wertschöpfungskette dafür bezahlt, dass sie Kinder-Sklaven kaufen, die jahrelang ohne Lohn z.B. Kakaobohnen ernten. (mal ein besonders tragisches Beispiel - ein aus Malawi entführtes 13jähriges Kind kostet in der Elfenbeinküste, wo es dann 3-4 Jahre Kakaobohnen erntet, schlappe 230€)

@WhiteShark:
Du hast schon Recht. Was wir machen können, ist aber, den Herstellern ein Signal senden - durch Kaufverzicht, durch Umstieg auf "fairere" Produkte, dadurch, dass wir sie bei Facebook oder per Mail auf unsere Erwartung aufmerksam machen... - alles Maßnahmen, die es dem einen oder anderen Produktmanager einfacher machen, z.B. bei Logitech den Vorschlag zu machen, selbst eine faire Maus zu entwickeln.

@Grillwetter:
Wir haben ein wenig aneinander vorbei geschrieben. Ich meine, wenn Logitech eine faire Maus hätte (und ich verzichte mal auf die Sachen, die mir bei der it-nager-Maus fehlen), dann... das wäre eine gute Sache. Weil dann wäre sie auch für den einen oder anderen hier (mich eingeschlossen) kaufbar, weil nutzbar.
 
Ökologisch aber ohne Kabel?
 
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