News Deutsche Fair-Trade-Maus mit ökologischer IT-Technik vorgestellt

[henmar22]

warum sehen die aus wie 3 stück seife? warum nicht in schwarz?

auf jeden fall ein schritt in die richtige richtung... wenn das ding in massen abgenommen werden würde, würde das sicherlich ein zeichen setzen.

 

[FrAGgi]

Ein richtiger Ansatz, der meiner Meinung nach aber nicht das Problem behebt ... es nützt "nichts", ein solches Produkt zu entwerfen und anzubieten, wenn im Regal daneben das "gleiche" für den halben Preis liegt ...

Man sollte eher die Hersteller, die unter den genannten "menschenunwürdigen" Arbeitsbedingungen herstellen, zur Rechenschaft ziehen und dort das Übel an der Wurzel bekämpfen.

 

[mace1978]

Manche sind hier ja echt witzig.

Dabei sind sie für viele auch nur eine günstige Arbeitskraft.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass das mitnichten Wahr ist. Schon mal drüber nachgedacht, dass zu einer günstigen Arbeitskraft nicht nur ein niedriger Lohn sondern auch eine hohe Effektivität gehört. Ich arbeite nicht mit Behinderten, deshalb kann ich dir nicht sagen, wie effektiv sie arbeiten, aber eins ist sicher, wenn das billige Arbeitskräfte wären, dann würde die Arbeitsmarktsituation für diese ganz anders aussehen. Und Aufgrund von Marktgesetzen würden diese Arbeitskräfte dann auch wieder mehr verdienen.

Natürlich ist der Punkt, wie soll man der Umwelt helfen, indem man etwas konsumiert, welches weniger schädlich ist, wenn man die alternative hat garnicht zu konsumieren berechtigt. Aber schon mal auf die Idee gekommen, dass Logitech gerade nicht unbedingt vor der Pleite stehen, da nun endlich alle eine Maus haben?
Natürlich ergibt eine Neuanschaffung so keinen Sinn, aber wenn man eh eine neue braucht....

Und dann die ganz schlauen, die es als Abzocke bezeichnen und viel zu teuer.
Also der Weltladen bei mir auf der Strasse ist ein e.V. und ist damit sicher nicht der einzige. Als e.V. dürfen diese Läden gar keine Gewinne erwirtschaften, vieles bei denen wird im Ehrenamt geleistet. NagerIT ist jedenfalls auch ein e.V.
Also schöne Theorie mit der Abzocke.
Und der Vergleich von Mäusen mit Smartphones ist ja unbedingt sehr clever. Was meint ihr, was das iphone in der Herstellung kostet, da sind bekanterweise grosse Margen für apple drin. In der Modebranche kann fair Trade mit Markenklammotten ab einem gewissen Preissegment auch mithalten.

An dieser Billigmouse verdient aber Logitech sicher so gut wie nichts. Sicher ist es durch die pure Menge doch wieder was....wenn logitech 5 Mio mal 0,50 € Gewinn macht, dann ist das ein ganz schöner batzen.
Wenn NagerIT angenommener weise von einer Person als Halbtagsstelle geführt wird, sagen wir 1000€ p.M. verdient und sie 5000 der Mäuse absetzen(p.A.), dann macht das schon einen Aufschlag von 2,40€.
Zu vermuten ist aber, dass die Anzahl von 5000 Mäusen sogar zu hoch angesetzt ist und die Arbeit mit einer Halbtagsstelle nicht zu erledigen ist, allerdings ist es natürlich auch möglich, dass im Ehrenamt gearbeitet wird.
Eins ist jedenfalls klar mit fair Trade verdient man sich keine goldene Nase, und das liegt vor allem daran, dass es leider nur eine Randerscheinung ist.
Würden die grossen Firmen auf Fair Trade setzen, dann wäre der zu zahlende Aufschlag gering, aber ohne dass Kunden ihnen demonstrieren, so nicht, wird sich da auch nichts ändern.
Desweiteren stellt sich ja auch durchaus die Frage in wie fern man die Produkte vergleichen kann.
Die Logitech-Mäuse haben meiner Erfahrung nach durchaus eine gute Lebenserwartung, wenn wir aber z.B. mal Drucker nehmen, die gibt es ab 50€ oder so, aber diese Billigdinger sind bekannter massen darauf ausgelegt möglichst schnell einen neuen Kunden zu haben. Wenn ein Fair Trade Drucker an sich das Vierfache kosten würde, aber dafür 5 mal so lange nutzbar wäre, wäre das für den Kunden eine sinnvolle Investition.
Aber tatsächlich würde der Fair-Trade-Druckerwohl trotzdem nicht von den Kunden angenommen werden, hauptsache wir schaffen Wachstum um diese Erde immer schneller zu zerstören.

edit:

Denn ich glaube das kaum jemand bereit wäre soviel Aufpreis zu zahlen, wodurch das ganze zum Flop wird. Also lieber spenden.

Ist natürlich super. Dein Gewissen beruhigt, ein wenig Edel kannst du dich fühlen, du hast ja schliesslich gespendet.
Schon mal auf die Idee gekommen, dass Spenden völlig absurd sind?
Sie erhalten eine ungerechte Struktur. Wenn man die ausbeuterischen und ungerechten Strukturen abschaffen würde, dann bräuchte niemand zu spenden. Eine Spende heisst soviel wie, ich gebe dir das, was dir eigentlich eh schon zusteht, aber damit wir uns klar sind, du bist von meiner Gnade abhängig.

Man sollte eher die Hersteller, die unter den genannten "menschenunwürdigen" Arbeitsbedingungen herstellen, zur Rechenschaft ziehen und dort das Übel an der Wurzel bekämpfen.

Wer ist man?
Desweiteren ist zur Rechenschaft ziehen auch der völlig falsche Ansatz, was hat man davon, wenn man alle Unternehmen der IT-Branche an den Pranger stellt? Nur eine grossartige Headline.
Weltweit müssen Gesetze her, die diese Arbeit verbieten, aber das ist wohl leider nicht realistisch. Aber was realisierbar wäre, wenn unsere Parlamentarier da nicht im Interessenkonflikt ständen wäre ein Verbot der Einfuhr und des Verkaufs von Produkten welche nicht Lückenlos ihre Unbedenklichkeit nachweisen können.

 

[Clausewitz]

@Whiteshark.
Ich teile Deine Überlegungen. Ich bin aber davon überzeugt (bin studierter Volkswirt und werde diese Frage irgendwann zu meinem Hauptberuf machen), dass man diese sozialen und ökologischen Ausbeutungsproblemen auf der Welt nicht durch Spenden verändern kann, sondern nur, wenn Unternehmen anders Wirtschaften. Alleine durch Fair Trade wird das nicht, aber es ist eine von mehreren Komponenten. Andere Komponenten sind die Politik bei uns, die Politik dort, die Politik in Handelsabkommen (sprichst Du ja alles an), und das Verhalten von Anlegern und Aufsichtsräten, sowie das Verhalten der Medien - alle diese Faktoren bedingen sich gegenseitig.
Deshalb würde ich eher gleich das gut hergestellte Produkt kaufen, als durch Spenden den beim schlechten Herstellen entstehenden Schaden zu reparieren.

Was Du sagst, dass es ein Flop werden könnte, ist ein absolut guter Einwand. Was hilft es, eine gute Organisation zu unterstützen, wenn sie nach ein paar Jahren wieder verschwindet? Deshalb würde mich interessieren, wie die Herstellung dieser Maus betriebswirtschaftlich aussieht, oder ob die Firma eine überzeugende Strategie hat, z.B. die Großen der Branche wie Logitech dazu zu bringen, auch solche Produkte anzubieten.

 

[guckmalrein]

Ich finde das Projekt sehr gut aber das Produkt leider nicht - warum muss "Öko" häufig schlecht aussehen? Die sogenannten "Softtouch" Oberflächen sind kein spezielles Gummi sondern ein ganz normaler Lack, der auch in Deutschland erhälltlich ist.
Damit ein mal die Maus überziehen und man hat sofort ein deutlich wertiger aussehendes Produkt welches vor allem eine "verschmutzungsfreie" Oberfläche hat.
Wenn man zu großen Teilen in Deutschland produziert, sollte man auch ein deutsches Design abliefern - genügend wirklich fähige Industriedesigner haben wir ja.
Dann würde ich das Teil in jedem Fall kaufen - auch wenn es noch mal 5,- € teurer wird.

Ergänzung (7. Dezember 2012)

Wer ist man?
Desweiteren ist zur Rechenschaft ziehen auch der völlig falsche Ansatz, was hat man davon, wenn man alle Unternehmen der IT-Branche an den Pranger stellt? Nur eine grossartige Headline.
Weltweit müssen Gesetze her, die diese Arbeit verbieten, aber das ist wohl leider nicht realistisch. Aber was realisierbar wäre, wenn unsere Parlamentarier da nicht im Interessenkonflikt ständen wäre ein Verbot der Einfuhr und des Verkaufs von Produkten welche nicht Lückenlos ihre Unbedenklichkeit nachweisen können.

...das wird man nicht verbieten können und das sollte man auch nicht. Der Staat sollte nicht alles regulieren. Vielmehr muss ein Umdenken bei den Kosumenten stattfinden - vor allem im Computerbereich. Ich kaufe mir einen überteuerten Audi "made in Germany" aber ein fast schon dreist überteuertes Apple Produkt "made in China" - da passt etwas nicht und läuft auch etwas komplett falsch - vielleicht auch durch den Mangel an Alternativen.
Ich bin aber der Meinung, dass der Konsument und nicht der Staat an diesem Problem schuld ist. Es ist leider illusorisch zu glauben, dass China in absehbarer Zeit diese Probleme angeht - im Gegenteil einige Unternehmen wandern ja schon wieder ab weil China eben nicht das billigste Land ist (Vietnam, Indonesien). China wird sich mit Sicherheit nicht seinen wirtschaftlichen Werdegang diktieren lassen. Zumal die bei fairen Löhnen nicht mehr wettbewerbsfähig zu den führenden Industrienationen wären - dazu ist die Produktivität noch viel zu gering.
Wir Konsumenten haben es in der Hand - und da sollte sich der Staat auch raus halten.

 

[mace1978]

...das wird man nicht verbieten können und das sollte man auch nicht. Der Staat sollte nicht alles regulieren. Vielmehr muss ein Umdenken bei den Kosumenten stattfinden - vor allem im Computerbereich.

Mit Verlaub wohin uns dieser Liberalismus bringt sieht man doch. Wir zerstören unsere Welt. Von der globalen Ungerechtigkeit ganz zu schweigen. Hier könnte man ruhig mal feststellen, dass es in der Praxis eben nicht klappt.

Und die Schuld dem Konsumenten zuzuschieben ist auch witzig. Es gibt in Deutschland genug Menschen, die sich von Angebotsfleisch vom Discounter ernähren, und trotzdem kaum über die Runden kommen. Dass da eine 25€ Mouse drin sitzt nur weil es für die Welt besser ist....
In anderen Staaten sieht es eher schlimmer aus. Der Kunde ist nicht frei er unterliegt Sachzwängen. Leider wirken diese sogar bei Menschen, die Wirtschaftlich unabhängig sind.

 

[nebukadnezar.ll]

Die Maus wird der Verkaufsschlager. Alleine das Design ist unwiderstehlich und appetitlich. Da habe ganz große Köpfe zusammengesteckt und habe einen wirklich guten Anfang geschaffen, der die IT-Welt nachträglich noch zum guten ändern wird.

 

[phreeze]

Wollte nur mal testweise wissen, ob das Gehäuse aus recyceltem Plastik besteht:

"Unser Gehäuse

Herkunft: Landshuter Werkstätten, Fertigung dort.
Rohstoffe: Holzabfälle aus europäischen Quellen, Fasern, minerlische Füllstoffe, Naturharze und -wachse (Hersteller ist nicht sehr auskunftsfreudig)

Unser Scrollrad

Herkunft: ADH Industrial, Zhan Hong Rubber Factory, China (keine weiteren Informationen)

Konventioneller Rohstoff

Erdöl, vereinzelt auch nachwachsende Rohstoffe
Mögliche Probleme in der Herstellung (bei uns ausgeschlossen)
Keine eigenen Berichte. Übliche Problematik (Überstunden, unzureichende Löhne, Gesundheitsgefährdung, fehlende soziale Absicherung, etc.)"

-> Fail !!

Entweder keine Infos oder bekannte unfaire Zustände. Da das Projekt wohl noch in den Kinderschuhen steckt, gibt es noch viel Potential auszuschöpfen.

Das Konkurrenz-Produkt dürfte u.a. die Logitech RX 250 sein. Die sieht man immer wieder in Beamtenstuben im Einsatz.

Nie gesehen, und 60€, zu teuer.
Quasi überall gibts es diese Maus: ob von Dell, oder HP. Ist glaub ich von Logitech:
http://h10003.www1.hp.com/digmedialib/prodimg/lowres/c01273310.jpg

 

[donphilipe83]

Das ist ein wichtiges Thema und in zukunfst immer bedeutsamer. Sher edel, dass man diesen Schritt wagt. Das Problem ist allerdings das Design. Die Maus sieht einfach zu "öko" aus und hätte für mich keinerlei Kaufreiz. Nur weil ein Produkt öko ist, kaufe ich es nicht, ich muss auch von der Gestaltung und der Funktion überzeugt sein.

Das ist leider ein häufiges Phänomen solcher Entwicklungen, weshalb sie sich oft nicht dursetzen können und schnell vom Markt verschwinden.

Ich hoffe man lernt hierbei schnell daraus.

 

[JAIRBS]

Gibt's zu dem endhässlichen Grün auch farblich passende pissgelbe "Atomkraft, nein danke!" Aufkleber, damit diese Maus zumindest als ökologisches Wurfgeschoss auf dem nächsten Jutesackträger-Treffen als Waffe eingesetzt werden kann? Oder schimmelt die in der Sonne? Vielleicht würde das die Optik aufwerten.

Und verkauft wird der Dreck mit dem Hundeblick "Die Arme Umwelt, die armen vom Schicksal körperlich/geistig Benachteiligten (hier: Behinderte)."

 

[Dario]

Schöner Beitrag, sehr schön *clap-clap*. That was a joke, haha. Mehr muss man dazu jawohl nicht schreiben, ein Bezug zu Arbeitslosigkeit besteht bei Fair Trade nicht - die Bedingungen hierzulande sind für die Arbeitnehmer gut genug.

Da hast Du wohl Recht, aber so abwegig finde ich die Idee nicht. Ich denke viele würden lieber zu deutschen Produkten greifen auch wenn sie etwas teurer sind um deutsche Arbeitnehmer zu unterstützen.

Von daher wär es vielleicht einen Versuch wert, ein Logo alâ Made in Germany neu zu promoten und dementsprechende Produkte auf diesem Wege zu veräussern.

Nichts gegen Asien oder andere Billig Lohnländer. Aber unsere relativ guten Arbeitsbedingen sollte man auch unterstützen können, indem man unsere Produkte kaufen kann.

 

[mace1978]

Wir Konsumenten haben es in der Hand - und da sollte sich der Staat auch raus halten.

Was haben wir in der Hand?
Dieser Hersteller gibt sich viel viel Mühe und schafft gerade mal einen Grad von 66% Fair und Öko zu erreichen. Als Konsument soll ich 100% erreichen?

Schau dir doch einfach mal nur die Kommentare in diesem Thread an, dem Grossteil der Kunden fehlt es einfach an Information und aufgrund dessen ist er völlig damit überfordert faire und ökologische Produkte zu kaufen.

Schau dir z.B. das Thema geplante Obsoleszenz an(z.B. http://www.youtube.com/watch?v=_hC-9qNrr0Y&NR=1&feature=endscreen oder http://www.youtube.com/watch?v=3emLsN3Tu_I&NR=1&feature=endscreen etc.) wenn der Kunde es in der Hand hätte, dann würde es sowas nicht geben, denn dieses dient nur dazu ihn zu melken.

 

[FrAGgi]

Wer ist man?

Beantwortest du doch einen Absatz später selbst. Die Gesetzemacher

 

[florian.]

Manche sind hier ja echt witzig.

Ich bin mir ziemlich sicher, dass das mitnichten Wahr ist. Schon mal drüber nachgedacht, dass zu einer günstigen Arbeitskraft nicht nur ein niedriger Lohn sondern auch eine hohe Effektivität gehört. Ich arbeite nicht mit Behinderten, deshalb kann ich dir nicht sagen, wie effektiv sie arbeiten,

Eine Maus besteht aus 5-6 einzelteilen die man zusammen stecken muss.
Das macht ein "behinderter" fast genau so schnell wir ein "Normaler" Mensch.

Bei einem Geistig behinderten dauert es eventuell länger bis er die Arbeitsabläufe verstanden hat, aber auch die verstehen das.

 

[AbstaubBaer]

Da hast Du wohl Recht, aber so abwegig finde ich die Idee nicht. Ich denke viele würden lieber zu deutschen Produkten greifen auch wenn sie etwas teurer sind um deutsche Arbeitnehmer zu unterstützen.
[...]
Nichts gegen Asien oder andere Billig Lohnländer. Aber unsere relativ guten Arbeitsbedingen sollte man auch unterstützen können, indem man unsere Produkte kaufen kann.

Die Maus z.B. wird in Deutschland gebaut, nur die Einzelteile nicht - was auch nicht möglich ist. Ist sie dann ein "deutsches" Produkt? Kannst du "deutsche" Produkte etwa nicht im Handel kaufen? Müssen sie nur hier entwickelt, oder auch gebaut oder bis in alle Einzelteile hergestellt werden, beziehungsweise wie soll das mit der Globalisiserung denn bitte gehen oder eine größere Relevanz haben? Sind wir hier noch Stammtisch oder schon rechts davon? Just kidding - halb. Das Thema ist zu komplex um es als OT am Rande zu erörtern.

 

[mace1978]

Eine Maus besteht aus 5-6 einzelteilen die man zusammen stecken muss.
Das macht ein "behinderter" fast genau so schnell wir ein "Normaler" Mensch.

Bei einem Geistig behinderten dauert es eventuell länger bis er die Arbeitsabläufe verstanden hat, aber auch die verstehen das.

Eigentlich komisch, dass sie die Arbeit nicht von Chimpansen machen lassen.