Die alten Kämpfe sind beendet. Die neuen Lager der Zukunft: Umwelt vs Wirtschaft

D0m1n4t0r

Commodore
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Die Europawahl hat eindrücklich gezeigt wohin die politische Reise der Zukunft geht.
War es früher rechts vs links, so war diese Europawahl der Anfang vom Ende der bisherigen Politik.
In der Zukunft wird es nämlich genau zwei Lager geben die sich gegenüber stehen. Und zwar weltweit.
Umweltschutz vs Wirtschaftsinteressen.

Die Grünen Parteien werden dabei darauf setzen in einer intakten Umwelt so gut zu leben wie eben möglich während die Wirtschaftsparteien weiterhin auf größtmögliches Wirtschaftswachstum zu lasten der Umwelt setzen werden. Oder um es mal polemisch zu formulieren, den einen ist der Planet wichtig auf dem wir Leben und den anderen die Arbeitsplätze.

Wie ist eure Meinung dazu ?
 
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D0m1n4t0r schrieb:
Wie ist eure Meinung dazu ?

Ich setze auf die Forschung. Umweltschutz gern aber ich habe keine Lust wie meine Urgroßmutter vor 100 Jahren zu leben.
Ich will die Welt bereisen und kennenlernen (Fliegen in ferne Länder - Sprachen lernen ist irgendwie ziemlich sinnlos, wenn man diese nicht nutzt), ich will Individualverkehr (gern als E-Auto) und ich habe keine Lust im Sommer zu schwitzen (Klimaanlage) , solange Ökostrom teuer ist; bleibe ich bei Atomkraft und werde auch weiterhin kein Veganer werden.
Auf meine Arbeit würde ich natürlich auch nur ungern verzichten.

Wofür werden eigentlich die Milliarden an Forschungsgeldern genutzt? Gebt mir Alternativen (und nein der Zug ist innerhalb von Europa keine - da kann Greta noch so oft damit nach Deutschland fahren)
 
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es ist anders als es viele lobbyisten gerne darstellen kein kampf wirtschaft gegen umwelt sondern ein kampf alteingesessene wirtschaft vs. moderne umweltfreundliche wirtschaft. auch photovoltaik oder schadstoffreinigungsanlagen erforschen und bauen sich nicht von alleine. aber die etablierten fürchten halt gewinneinbußen, darum werden so märchen erzählt wie umweltschutz würde arbeitsplätze kosten. das gegenteil ist der fall, es schafft massiv arbeitsplätze. klar schmälter es die millardengewinne der konzerne, die diese umwelttechnologien z. b. zur abgasreinigung kaufen müssen oder die ölindustrie wenn man auf e-autos setzt. aber es schadet nicht der wirtschaft, es schadet nur bestimmten unternehmen, aber fördert sehr viele neue und schafft neue arbeitsplätze.

es ist der lobbyarbeit von industrien wie atom- und kohleenergie, ölindustrie und co. zu verdanken, dass umweltverträgliche systeme für wirtschaftlich schädlich gehalten werden, weil diese die verlierer dieser entwicklung wären und über milliardenbudgets für propagandakampagnen verfügen.

btw: das gabs schon in den 70ern in den usa, allem vorran florida, wo photovoltaik massiv auf dem vormarsch war. die atom-/kohlestromlobby hat milliardenschwere kampagnen gestartet, um den menschen zu erzählen wie schlecht solarstrom ist, und dass man an dem alten festhalten müsse. tatsächlich konnte der solarstrom-boom so binnen weniger jahre zu grabe getragen werden.

noch eins zum thema wirtschaft: wenn unsere wirtschaft nicht langsam aufwacht und die neuen trends mitmacht, geht unsere wirtschaft auf absehbarer zeit wirklich vor die hunde, denn die chinesen schlafen nicht und haben schon massive fortschritte auf dem gebiet gemacht.
 
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Lübke schrieb:
die chinesen schlafen nicht und haben schon massive fortschritte auf dem gebiet gemacht.

Naja, so dolle ist das nun aber auch nicht.

https://gailtheactuary.files.wordpr...oduction-by-fuel-plus-consumption-to-2017.png

Quelle: https://ourfiniteworld.com/2019/05/22/why-it-sort-of-makes-sense-for-the-us-to-impose-tariffs/


Ohne Kohle geht da garnichts und sie müssen sogar noch Energie importieren, weil die eigenen Resourcen nicht reichen.

Man kann es drehen und wenden wie man will, ohne fossile Energieträger geht nichts von dem, was heute noch als das normale Leben angesehen wird. Schon garnicht für 9 Milliarden Menschen, die alle essen wollen, die vieleicht auch alle mal ein Handy oder einen Computer haben wollen oder sogar mal echtes Klopapier benutzen wollen.

Das ist unmöglich mit Wind-, Wasser- und Solarenergie. Zumal die Produktion der dafür genutzten Anlagen auch auf fossilen Energieträgern basiert.
Man kann mit Holzkohlefeuern kein hochreines Silizium für Solarzellen herstellen oder hochfesten Stahl für die Lager eines großen Windkraftwerks.

Genauso sind Nuklearkraftwerke kein Ersatz für fossile Energie, sondern werden auch nur durch diese überhaupt möglich. Sowohl der Bau als auch der laufende Betrieb sind nur durch fossile Energie möglich.

Aber das wichtigste Thema ist natürlich die Produktion von Nahrung. Durch die heutige industrielle Landwirtschaft schaffen wir es ja die Weltbevölkerung zu ernähren und es würde sicherlich auch noch ein bischen mehr gehen. Aber nur, weil diese Industrie zum großen Teil auf fossiler Energie beruht, hauptsächlich Erdöl. Vor dem Erdölzeitalter waren über 80% der Bevölkerung damit beschäftigt Nahrung anzubauen und zu ernten, heute sind es noch 2 bis 3%.
Diese harte Arbeit wird heute von Maschinen erledigt, die mit Erdöl gebaut und betrieben werden. Die Fungizide, Pestizide und Herbizide, die die Ernten vor einer früher häufig vorkommenden Vernichtung bewahren, werden aus Erdöl hergestellt.

Nur ein Beispiel, bis in die 1950er Jahre waren in Europa Mutterkornvergiftungen eine große Gefahr. Das ist ein Pilz der auf Getreideähren wächst. Wurde er bei der Ernte nicht entdeckt und gelang mit ins Mahlgut, starben die Leute, die dieses Brot gegessen haben eine qualvollen Tod. Zuerst faulten die Finger und Zehen ab und Tage später erst kam der Tod wie eine Erlösung.

Alles kein Thema mehr heute dank dem Einsatz von fossilen Energieträgern.

Unser wichtigstes Ziel muß daher eine weltweite Angleichung der Einkommen sein, damit sich jeder einen bescheidenen Wohlstand erarbeiten kann. Wenn zuviele Leute arm sind und sich keine Produkte aus Erdöl leisten können (Nahrung, Transport, Behausung, Kommunikation), dann sinkt der Preis für Erdöl bis wieder genügend Käufer am Markt sind. Sinkt der Preis aber zu weit nach unten, lohnt es sich für niemanden mehr das Öl zu fördern. Das wird ja auch immer energieintensiver und kostspieliger, weil die leicht abbaubaren Vorkommen längst verbraucht sind.

Lohnt es sich finanziell nicht die verbliebenen Reserven zu fördern, bleiben sie im Boden und dann gibt es tatsächlich katastrophale Zustände auf der Welt, wie sie niemand erleben möchte.
Während so eines Massensterbens kümmert es natürlich niemanden mehr, ob sich das Klima verändert. Es geht ums nackte Überleben.
Wer kühlt dann weltweit die vielen Kernkraftwerke, die hoffentlich noch geordnet heruntergefahren wurden? Die Brennstäbe und Reaktoren müssen noch ein paar Jahre weiter gekühlt werden, sonst passiert das gleiche wie in Fukushima.
Mit welcher Energie werden die nötigen Pumpen betrieben? Wer bezahlt die Leute die diese Arbeit machen?

Also ich denke es ist klar geworden. Ich stehe ganz klar auf der Seite des Umweltschutzes und setze deshalb voll auf wirtschaftliche Stabilität und ausreichend Arbeitsplätze für die Menschen.
Denn die Alternative ist Energieknappheit und in deren Folge Armut, Krieg, Massensterben und eine Umweltzerstörung katastrophalen Ausmaßes.

Gruß
Michael
 
Lübke schrieb:
es ist anders als es viele lobbyisten gerne darstellen kein kampf wirtschaft gegen umwelt sondern ein kampf alteingesessene wirtschaft vs. moderne umweltfreundliche wirtschaft. auch photovoltaik oder schadstoffreinigungsanlagen erforschen und bauen sich nicht von alleine. aber die etablierten fürchten halt gewinneinbußen, darum werden so märchen erzählt wie umweltschutz würde arbeitsplätze kosten. das gegenteil ist der fall, es schafft massiv arbeitsplätze. klar schmälter es die millardengewinne der konzerne, die diese umwelttechnologien z. b. zur abgasreinigung kaufen müssen oder die ölindustrie wenn man auf e-autos setzt. aber es schadet nicht der wirtschaft, es schadet nur bestimmten unternehmen, aber fördert sehr viele neue und schafft neue arbeitsplätze.

es ist der lobbyarbeit von industrien wie atom- und kohleenergie, ölindustrie und co. zu verdanken, dass umweltverträgliche systeme für wirtschaftlich schädlich gehalten werden, weil diese die verlierer dieser entwicklung wären und über milliardenbudgets für propagandakampagnen verfügen.

btw: das gabs schon in den 70ern in den usa, allem vorran florida, wo photovoltaik massiv auf dem vormarsch war. die atom-/kohlestromlobby hat milliardenschwere kampagnen gestartet, um den menschen zu erzählen wie schlecht solarstrom ist, und dass man an dem alten festhalten müsse. tatsächlich konnte der solarstrom-boom so binnen weniger jahre zu grabe getragen werden.

noch eins zum thema wirtschaft: wenn unsere wirtschaft nicht langsam aufwacht und die neuen trends mitmacht, geht unsere wirtschaft auf absehbarer zeit wirklich vor die hunde, denn die chinesen schlafen nicht und haben schon massive fortschritte auf dem gebiet gemacht.
Das ist nur die halbe Wahrheit. Es wird immer wieder vergessen, dass wir eine globale Wirtschaft haben, und dass es sehr wohl große wirtschaftliche Nachteile mit sich bringt, wenn man als Firma zu Mehrkosten gezwungen wird, um umweltbewusster zu sein, während die Konkurrenz in den USA und China noch nicht mal die Standards erfüllen, die der Unternehmer mitunter jetzt schon erreicht. Umwelt/Klimaschutz ist nicht zwangsläufig auch Fortschritt für ein Unternehmen, sondern kann ihm erhebliche Nachteile bringen. Deswegen funktioniert Umwelt/Klimaschutz auch nur weltweit und das kannst Du knicken, denn USA, Russland und China machen da nicht mit.
 
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@Phasenschmied: ich meinte damit jetzt ganz allgemein technologien wie photovoltaik, e-automobile, etc. wo sie teilweise schon heute weltmarktführer sind und bmw, mercedes, vw und co schon abgehängt sind.

@Smartin: das ist schon richtig, aber duch durchaus umsetzbar. zum einen sollten die eu-staaten und idealerweie auch andere sich einig sein, zum anderen könnte man pauschal die steuern erhöhen und für umweltfreundliche produktion ermäßigungen gewähren. (würde mans andersrum sagen wäre der aufschrei wieder groß, siehe umweltsteuer für flugzeuge in der eu).
ganz wichtig wäre imho auch schiffe mit schwerölantrieb aus dem verkehr zu ziehen. wenn diese in europa nicht mehr anlegen dürfen, werden die reedereien schnell auf weniger fatale antriebe umstellen, weil sie schlicht keine wahl haben. und vermutlich ist kein fortbewegungsmittel besser für den e-antrieb geeignet als ein schiff, dass tonnenweise batterien im maschinenraum unterbringen und sogar durch windkraft und solarkraft einen teil der benötigten energie während der fahrt kostenlos aufnehmen kann. aber allein schon die umstellung auf diesel würde einen massiven gewinn für die globale umwelt bedeuten. ein einziges schwerölbetriebenes containerschiff soll mehr dreck in die luft pusten als der gesamte deutsche straßenverkehr. ganz davon abgesehen, dass viele ihre tanks auf see ausspülen und so jedes mal eine kleine ölpest verursachen. da sehe ich sehr großes potential für den internationalen umweltschutz. klar, die usa werden das wieder behindern, aber dann sollte der rest der welt auch mal zusammenhalten und sich nicht von den usa auf der nase rumtanzen lassen. ich weiß, ist alles viel leichter gesagt als getan und wird am anfang auch geld kosten (handelsstreit), aber wenn wir gar nichts machen, ist die umweltzerstörung irgendwann irreversibel. das problem ist, dass die auswirkungen so langsam und für den einzelnen so weit weg sind, dass die meisten menschen es gar nicht realisieren bis die auswirkungen dann richtig fatal sind. die vermehrten unwetter, das massensterben von tierarten... das reicht scheinbar als weckruf noch immer nicht aus.
 
Lübke schrieb:
ich meinte damit jetzt ganz allgemein technologien wie photovoltaik, e-automobile, etc. wo sie teilweise schon heute weltmarktführer sind und bmw, mercedes, vw und co schon abgehängt sind.

Moin Lübke

Ja, natürlich sind sie da Marktführer und sie werden diese Position auch weiter ausbauen.

Am Beispiel Solarzellen wird das ja auch überdeutlich. Um Solarzellen herzustellen braucht man große Mengen Energie. Wenn man als ein Unternehmen sehr billig an diese Energie herankommt, kann man seine Produkte natürlich am Weltmarkt günstiger anbieten als seine Mitbewerber.

In China ist Energie wesentlich billiger als zB. in Europa, ganz zu schweigen von Deutschland. Es ist nur logisch, daß China uns in allen Belangen weit hinter sich lassen wird, wenn das hier so weiter geht.


Lübke schrieb:
schiffe mit schwerölantrieb aus dem verkehr zu ziehen.

Und was passiert dann mit all dem Schweröl, daß bei der Produktion von Kerosin, Diesel, Benzin und Grundstoffen für die chemische Industrie nun mal übrig bleibt? Da geht es um zigtausende Tonnen jeden Tag. Der weltweite Verbrauch von Rohöl liegt zur Zeit bei 95 Millionen Barrel pro Tag.

Ein Barrel entspricht etwa 159 Litern.

Verbrennen? (Also außerhalb von Schiffsmotoren), Verbuddeln? Ins Meer kippen?

Gruß
Michael
 
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Lübke schrieb:
@Phasenschmied: ich meinte damit jetzt ganz allgemein technologien wie photovoltaik, e-automobile, etc. wo sie teilweise schon heute weltmarktführer sind und bmw, mercedes, vw und co schon abgehängt sind.

@Smartin: das ist schon richtig, aber duch durchaus umsetzbar. zum einen sollten die eu-staaten und idealerweie auch andere sich einig sein, zum anderen könnte man pauschal die steuern erhöhen und für umweltfreundliche produktion ermäßigungen gewähren. (würde mans andersrum sagen wäre der aufschrei wieder groß, siehe umweltsteuer für flugzeuge in der eu).
ganz wichtig wäre imho auch schiffe mit schwerölantrieb aus dem verkehr zu ziehen. wenn diese in europa nicht mehr anlegen dürfen, werden die reedereien schnell auf weniger fatale antriebe umstellen, weil sie schlicht keine wahl haben. und vermutlich ist kein fortbewegungsmittel besser für den e-antrieb geeignet als ein schiff, dass tonnenweise batterien im maschinenraum unterbringen und sogar durch windkraft und solarkraft einen teil der benötigten energie während der fahrt kostenlos aufnehmen kann. aber allein schon die umstellung auf diesel würde einen massiven gewinn für die globale umwelt bedeuten. ein einziges schwerölbetriebenes containerschiff soll mehr dreck in die luft pusten als der gesamte deutsche straßenverkehr. ganz davon abgesehen, dass viele ihre tanks auf see ausspülen und so jedes mal eine kleine ölpest verursachen. da sehe ich sehr großes potential für den internationalen umweltschutz. klar, die usa werden das wieder behindern, aber dann sollte der rest der welt auch mal zusammenhalten und sich nicht von den usa auf der nase rumtanzen lassen. ich weiß, ist alles viel leichter gesagt als getan und wird am anfang auch geld kosten (handelsstreit), aber wenn wir gar nichts machen, ist die umweltzerstörung irgendwann irreversibel. das problem ist, dass die auswirkungen so langsam und für den einzelnen so weit weg sind, dass die meisten menschen es gar nicht realisieren bis die auswirkungen dann richtig fatal sind. die vermehrten unwetter, das massensterben von tierarten... das reicht scheinbar als weckruf noch immer nicht aus.
Auch wieder nur die halbe Wahrheit. E-Energie ist nicht zwangsläufig "saubere Energie". Schon gar nicht wenn man an den ganzen Elektroschrott, seltene Erden und andere Chemikalien in den Akkus etc. denkt. Da werden "nur" andere Rohstoffe für verbraucht.
Ich sage auch nicht, dass man nichts machen kann (zB gegen Verklappung u.ä. vorzugehen). Echter Umweltschutz geht aber nur durch Verzicht. Und gerade diejenigen, die sich als "Umweltschützer" aufspielen, ist jetzt nicht zwingend die Generation, die für Verzicht bekannt ist.
 
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Smartin schrieb:
Echter Umweltschutz geht aber nur durch Verzicht.

Verzicht führt aber auch in die Katastrophe.

Unser Finanzsystem ist nun mal auf ständiges Wachstum angewiesen. Nur wenn immer genügend Nachschuldner gefunden werden, können Altschulden zuzüglich Zinsen je zurückgezahlt werden.
Geld fällt ja nicht vom Himmel sondern entsteht durch besicherte Kredite.
Selbst die Staaten sitzen in dieser Zwickmühle und können sich frisches Geld am Markt nur durch Staatsanleihen besorgen und mit diesen Anleihen verpfänden sie zukünftige Steuereinnahmen.

Kredit kommt von Credere = Vertrauen

Wenn dieser Kettenbrief durch Verzicht reißt, öffnen sich die Tore der Hölle.

Gruß
Michael
 
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@Phasenschmied:
Verbrennen? (Also außerhalb von Schiffsmotoren), Verbuddeln? Ins Meer kippen?
klar ist das ein abfallprodukt, aber man könnte es kontrolliert unschädlich machen. aktuell ist es die schlimmste form, es unkontrolliert in die umwelt zu blasen, shice auf die konsequenzen. das wäre so als wenn du sagst "lass uns die brennstäbe der akw doch ins meer werfen, was willste sonst damit machen?"
ich sage nicht, dass es einfach ist, aber ich sage dass es zwingend notwendig ist. solange wir uns sowas leisten, ist jedes tempolimit oder dieselfahrverbot ein absoluter witz. das hat angesichts der sonstigen umweltverschutzung einen anteil außerhalb jeder messbaren skala. so ist das alles augenwischerrei und populismus.

mal anders gefragt: bist du der meinung wir können einfach immer so weiter machen? besteht also kein handlungsbedarf diesbezüglich? oder was wären deiner meinung nach die alternativen?

@Smartin: verzicht nur sehr bedingt. wir müssen uns einfach mal weiterentwickeln und nicht immer auf dem gleichen stand stehenbleiben. das ist so als hätte man zu zeiten der dampfmaschinen gesagt es ist zu teuer auf andere systeme zu wechseln und außerdem sind die nicht so ausgereift wie dampfkraft...
neue anforderungen gehören halt zum fortschritt, auch wenn keiner die teuren investitionen tragen mag.

und seltene erden werden auf dauer auch in immer mehr bereichen ersetzt. sind in modernen akkus überhaupt noch seltene erden enthalten?

Phasenschmied schrieb:
Unser Finanzsystem ist nun mal auf ständiges Wachstum angewiesen. Nur wenn immer genügend Nachschuldner gefunden werden, können Altschulden zuzüglich Zinsen je zurückgezahlt werden.
Geld fällt ja nicht vom Himmel sondern entsteht durch besicherte Kredite.
Selbst die Staaten sitzen in dieser Zwickmühle und können sich frisches Geld am Markt nur durch Staatsanleihen besorgen und mit diesen Anleihen verpfänden sie zukünftige Steuereinnahmen.
auch nicht ganz richtig: das geld, das "schmutzige" unternehmen investieren müssen um sauberer zu werden verdienen die unternehmen, die die technologien dafür herstellen. und ganz nebenbei brauchts für herstellung, montage und wartung auch noch arbeitsplätze... fortschritt passt also durchaus zu wachstum.
 
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Smartin schrieb:
Echter Umweltschutz geht aber nur durch Verzicht. Und gerade diejenigen, die sich als "Umweltschützer" aufspielen, ist jetzt nicht zwingend die Generation, die für Verzicht bekannt ist.

Danke für diese beiden Sätze! Genau dieser Punkt stört mich an der ganzen Debatte rund ums Klima am meisten. Ich habe größten Respekt vor Menschen, die wirklich in jedem Lebensbereich ihren Konsum einschränken, um umweltbewusst zu leben. Zu dieser Gruppe dürften aber mittlerweile nur noch die wenigsten der Wähler der Grünen gehören. Und das scheint die Partei nicht im geringsten zu stören. Im Gegenteil. Klimarettung ist ja cool, tut niemandem weh und nimmt niemandem etwas weg. Für mich billigster Populismus.
 
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@BelaC
Das wird sich auch noch zeigen, wenn die Grünen in der Regierungsverantwortung sind und nicht nur kluge Ratschläge von der Oppositionsbank liefern brauchen.
 
Lübke schrieb:
bist du der meinung wir können einfach immer so weiter machen? besteht also kein handlungsbedarf diesbezüglich? oder was wären deiner meinung nach die alternativen?

Meiner bescheidenen Meinung nach müssen wir so weiter machen, einfach weil wir keine Alternative haben, die nicht ins Chaos führt.

Das einzige was die Umwelt so bewahren würde, wie wir sie jetzt kennen und was auch das Aussterben der Arten stoppen würde, wäre eine Reduzierung der Menschen auf 500 Millionen bis maximal 1 Milliarde weltweit.

Aber das ist natürlich ein furchtbares Gedankenverbrechen und macht denjenigen, der so denkt zu einer Abscheulichkeit, schlimmer als die Nazis und die Roten Khmer zusammen.

Die einzige Hoffnung die ich habe, ist, daß es aus innerer Einsicht heraus genau so kommen wird und die fossilen Energieträger noch bis dahin zur Verfügung stehen.

Ansonsten sehe ich tiefschwarz für die Zukunft und ich fürchte, ich werde es noch miterleben.

Gruß
Michael
 
ich hoffe dass die grünen ihre chance bekommen. ich erwarte mir da durchaus spürbare veränderungen, die zum teil lange überfällig sind. natürlich können die die welt auch nicht im alleingang retten und die veränderungen werden auch nicht so dramatisch ausfallen, aber hier und da werden sie vermutlich etwas bewirken.

was konsumverzicht und müllvermeidung angeht brauch ich mir imho nichts vorwerfen lassen, da lege ich tatsächlich im alltag wert drauf. auch möglichst wenig strom verschwenden. ich bin zwar nicht grad fanatisch was das angeht, aber ich gebe schon acht auf sowas und es fließt durchaus in meine kaufentscheidungen mit ein.
das ändert nichts daran, dass einige der größten umweltsünden von unternehmen und konzernen begangen werden, die es sich problemlos leisten könnten, umweltfreundlicher zu handeln. aber der profit ist halt die einzige maxime bei vielen. kann ich auch durchaus nachvollziehen, aber eben nicht gutheißen. und da sehe ich durchaus die politik gefragt. dass die unternehmen hier nicht aus eigeninitiative tätigwerden ist schon logisch. darum muss die politik entsprechende vorgaben machen, um die unternehmen diesbezüglich zu lenken.

Phasenschmied schrieb:
Meiner bescheidenen Meinung nach müssen wir so weiter machen, einfach weil wir keine Alternative haben, die nicht ins Chaos führt.
das ist imho der falsche ansatz. klar haben dir noch keine alternativen weil es sich für die wirtschaft einfach zu wenig lohnt, hier lösungen zu entwickeln. so etwas entwickelt sich mit der zeit stetig. nur muss man dazu mal nen anfang machen, um diese entwicklung einzuleiten. und genau das passiert leidernicht.
 
Ein Massensterben von Arten würde ich aber nicht mit den Untergang der blauen Kugel gleichsetzen - es ist tragisch und keiner will es aber die Erde dreht sich weiter. Wir, Säugetiere, sind auch nur durch ein großes Massensterben an die "Macht" gekommen - wer weiß, was danach kommt.

Phasenschmied schrieb:
Das einzige was die Umwelt so bewahren würde, wie wir sie jetzt kennen und was auch das Aussterben der Arten stoppen würde, wäre eine Reduzierung der Menschen auf 500 Millionen bis maximal 1 Milliarde weltweit.
Man könnte auch erst einmal anfangen damit, das Bevölkerungswachstum vor allem in den Schwellenländern, Afrika und asiatischen Raum zu deckeln. Chinas Einkindpolitik könnte man abwandeln, dass natürlich jeder so viele Kinder haben kann, wie er will - es aber umgedreht nicht weniger Steuerfreibeträge für mehr Kinder gibt, sondern umwelttechnisch (ist ja hier ein Thread für Umweltschutz) - derjenige, der wenig Kinder in die Welt setzt kriegt den Freibetrag.
 
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Kausu schrieb:
Wir, Säugetiere, sind auch nur durch ein großes Massensterben an die "Macht" gekommen - wer weiß, was danach kommt.

Nicht mehr viel. Ein Zitat von Sir Fred Hoyle aus dem Jahre 1964:

"It has often been said that, if the human species fails to make a go of it here on Earth, some other species will take over the running. In the sense of developing high intelligence this is not correct. We have, or soon will have, exhausted the necessary physical prerequisites so far as this planet is concerned. With coal gone, oil gone, high-grade metallic ores gone, no species however competent can make the long climb from primitive conditions to high-level technology. This is a one-shot affair. If we fail, this planetary system fails so far as intelligence is concerned. The same will be true of other planetary systems. On each of them there will be one chance, and one chance only."

http://dieoff.com/page125.htm

Gruß
Michael
 
Ich sprach auch nicht von höherer Intelligenz aber ich lese mir das nachher mal durch. Danke.
 
Kausu schrieb:
Ein Massensterben von Arten würde ich aber nicht mit den Untergang der blauen Kugel gleichsetzen - es ist tragisch und keiner will es aber die Erde dreht sich weiter. Wir, Säugetiere, sind auch nur durch ein großes Massensterben an die "Macht" gekommen - wer weiß, was danach kommt.

Bis dann einfach mal fröhlich Biotope kollabieren aus denen die Menschheit Wasser, Lebensmittel und Sauerstoff bezieht.
 
@Lübke
und ich habe die Grünen in Berlin in der Regierung und mache 3 Kreuze, wenn die endlich wieder weg sind (und in Berlin ist das einfach verrückt, was sie vorschlagen, das mag im Bund noch etwas anders aussehen). Die ganzen Sinnlosvorschläge führen zu nichts außer zu totalem Chaos in der Stadt. Die Grünen sind für mich eine "Verbotspartei" und nicht mehr. Das ist nicht besser als AFD und Co. Populismus in anderer Form.
Ausfahrtsstraßen zurückbauen auf 2 Spuren, damit der Feierabendverkehr nur noch im Stau steht und die Luft verpestet, Biofleisch, was sich keiner mehr leisten kann, außer die elitäre Wählerschaft. Aber wenn man selbst kein Fleisch isst, dann ist es ja egal, und wenn man selbst kein Auto fährt, dann kann das Parken in der Stadt ja auch 4 Eur/h kosten (wie aktuell in Berlin vorgeschlagen wird). Anstatt Alternativen anzubieten wird einfach verboten und unattraktiv gemacht. Dieses Gutmenschen- und Weltverbessertum nach eigenen Maßstäben geht mir einfach auf den Keks.
Die Grünen führen Berlin gerade zurück in die 1960er Jahre. Die sind für mich genauso unwählbar wie die AFD.
 
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