Die alten Kämpfe sind beendet. Die neuen Lager der Zukunft: Umwelt vs Wirtschaft

Silberlocke schrieb:
Welchen Ansatz sollte man verfolgen um die vielschichtige Mobilität in eine umweltschonende Richtung zu lenken?
Verursacherprinzip bei den anfallenden Kosten anwenden und die Subventionierung einstellen. Wer sein Wohnort so wählt, dass ein Kraftfahrzeug zur Notwendigkeit wird um Arbeit, Einkaufsmöglichkeiten, Freizeitangebote zu erreichen sollte sich das nicht von der Allgemeinheit finanzieren lassen sondern selber tragen. Beim Wohnort muss man dann entsprechend zwischen Mietpreisen und Kosten der Mobilität optimieren.
Sowas auf einen Schlag einzuführen wäre natürlich äußerst ungeschickt und durch viele sicher nicht zu tragen. Über 2-3 Legislaturen sollte das aber wohl machbar sein.

Ob irgendwelchen sehr Vermögenden die Kosten nicht sonderlich jucken soll dann nicht das Problem sein. Wer ohne Ausbeutung Gewinne macht und dabei sich die Anreise seiner Angestellten nicht Subventionieren lässt und die Folgekosten für die Umwelt auch brav bezahlt soll von mir aus auch ne ein dickes Auto fahren dürfen.
 
@Piktogramm:
Beim Verursacherprinzip sehe ich nur ein Problem ... um das konsequent durchziehen zu können, müsste man es unmöglich machen, durch das Verursacherprinzip entstandene Kosten auf den Kunden abzuwälzen.

So wie es momentan umgesetzt werden könnte, wäre es der kleine Konsument (Endverbraucher), der die komplette Zeche auch weiterhin zahlt.
Kostenumlage kommt allerdings beim Konsumenten/Wähler als Preissteigerung an ...

In diesem Land wird doch alles strikt abgelehnt, wodurch der Preis für 1kg Hackfleisch wieder über 1,99,- klettern könnte (das Hackfleisch hier nur als Beispiel ... Tofu-Pads oder Akkus gehen auch).

Die Kombination aus Kostenumlage und "bitte nicht NOCH teurer" Mentalität wird deinem Verursacherprinzip den Hals brechen ... egal ob man dafür nun Eine oder 10 Legislaturen einplant.

Das Problem dabei ist nichtmal die Wirtschaft oder die Politik ... es ist lediglich der Unwille der existierenden Wählermehrheiten ... z.B. der Unwille, mehr als €2,50 für 1L Benzin zu bezahlen (wo man doch täglich 100km pendeln MUSS).
Das ist zwar verständlich, in der Sache aber eher kontraproduktiv.
 
Smartin schrieb:
Darum geht's doch gar nicht. Und selbst wenn die Dose im Gebüsch liegen würde, die verrottet eher als Plastik.
Sagt ja aber auch keiner, dass man, um das zu Verhindern, nicht irgendwie gegensteuert, durch Recyling Pfand oder ähnlichem. Wenns aber um Umweltschutz geht, hätte ich eher Einwegplasteflasche verboten und wäre zu Dosen gegangen als das, was wir jetzt haben.
doch genau darum geht es. der grund des verbotes oder besser der beschränkung ist, dass sowas überall in die umwelt geworfen wird. würde es recycelt wäre es ja nicht weiter tragisch. und dass man die dosen einschränkt heißt nicht, dass man plastik nicht auch einschränkt. denn genau das passiert ja grad schirttweise. nicht von jetzt auf gleich alles, aber es wurden zumindest erste schritte durch das verbot von ersten wegwerfartikeln gemacht. und dass alle getränkeflaschen bis 3 l inhalt pfandpflicht haben, ist auch so ein schritt in die richtige richtung. genau wie auch das dosenpfand. dann kann man seinen müll nicht einfach liegen lassen, weil er bares geld wert ist. ein vernünftiger wenn auch noch sehr kleiner schritt.

Dafür sind die jetzige Plastiktüten umweltschädlicher als vorher, weil richtig dickes Plastik verwendet wird (und nein ich habe keine Lust mit Aldi- oder Lidl-Werbung durch die Gegend zu laufen). Wo man vorher die Taschen noch für den einen oder anderen Mülltransport verwendet hätte, kauft man jetzt wieder Müllbeutel, um diese zur Müllentsorgung zu verwenden. Unterm Strich kommt da gar nichts bei raus.
dann sind die bezahltüten halt doppelt so dick. wenn sie nur dreimal verwendet würden (was schon extrem wenig ist), wären sie umweltfreundlicher als die dünnen tüten, die sofort weggeworfen werden weil man ihr eine zweite verwendung nicht zutraut.
und wenn du ernsthaft mit den einwegtüten die müllbeutel ersetzen konntest, hattest du aber einen besorgniserregend hohen verbrauch an einwegtüten. das wären mindestens jede woche drei stück (gelber sack, bio, restmüll).

Ich nutze auch Baumwolltaschen, manche seit 10 Jahren und mehr. Es ist aber auch ein Trugschluss zu sagen, dass diese umweltschonend seien. Hinsichtlich Müllvermeidung ja, hinsichtlich Energiebilanz nicht.
mal abgesehen davon, dass die maßnahme der müllvermeidung dient und nicht der energiebilanz, aber ich bezweifel dass eine baumwolltasche so viel energie kostet wie hunderte von plastiktüten.

Blinder Aktionismus. Hauptsache wir machen was, ob es Sinn und Verstand hat, wird sich zeigen. Daran krankt die Politik insbesondere die Klimapolitik seit Jahren. Atomausstieg, Kohleausstieg, die Politik um erneuerbare Energien, Dieselfahrverbot, uswusf. Alles halbgar und nicht durchdacht bzw. richtig gemacht.
in dem punkt muss ich dir recht geben. leider ist eine große vernünftige maßnahme aber auch nicht durchsetzbar in einer demokratie, denn je einschneidender die veränderung, des so mehr personen und lobbys haben etwas dagegen einzuwenden.
aber nochmal: nichtstun bringt uns gar nicht weiter. ich wünsche mir ja auch größere schritte. darum hoffe ich auch dass die grünen bei einer regierungsbeteiligung etwas bewirken können.


Die USA haben das gemacht, nicht um die Schuldigen zu bestrafen, sondern um die Konkurrenz zu schwächen.
sag ich doch. aber auch wenn das motiv falsch ist, ist die maßnahme richtig. hätte es keine einschneidenden konsequenzen, würden vw und co einen feuchten furz darauf geben aufgeflogen zu sein. in einem monat hat der konsument das eh vergessen, also lass einfach laufen.
und dass die usa so ziemlich das letzte land auf der welt sind an denen man sich in sachen umweltpolitik ein beispiel nehmen sollte, da sind wir uns wohl einig.

Gerade wer ein Diesel kauft, dem ist klar oder sollte klar sein, dass die Karre mehr Dreck rausbläst, als Benziner zB.
das stimmt nicht. er bläst anderen dreck raus und verbraucht dabei deutlich mehr treibstoff. auch benziner sind nicht sauberer. die stehen nur grad nicht im fokus der öffentlichkeit weils da keine schummelsoftware gibt. aber wenn das mit dem dieselskandal durchgekaut ist, werden die umwelthilfe und co. sich sicher auch auf die benziner stürzen. bin jetzt kein fan von denen, aber irgendwoher muss ja mal etwas druck auf die autolobby kommen, die umwelt nicht sinnlos dem letzten cent der gewinnmarge zu opfern.

Wenn man umweltschonend unterwegs sein will, läuft man, nimmt die Öffis oder fährt Fahrrad.
in der großstadt vollkommen richtig, auf dem land sind das aber eher keine optionen. da sind die distanzen zu groß und busse fahren da vllt zweimal am tag und nicht wie in der stadt alle paar minuten.
diesel wäre an sich nicht so ein großes problem, würde man sie sauberer bauen und gäbe es nicht den ps-wahn. aber das sind schon zwei große probleme.
 
Lübke schrieb:
doch genau darum geht es. der grund des verbotes oder besser der beschränkung ist, dass sowas überall in die umwelt geworfen wird. würde es recycelt wäre es ja nicht weiter tragisch. und dass man die dosen einschränkt heißt nicht, dass man plastik nicht auch einschränkt. denn genau das passiert ja grad schirttweise. nicht von jetzt auf gleich alles, aber es wurden zumindest erste schritte durch das verbot von ersten wegwerfartikeln gemacht. und dass alle getränkeflaschen bis 3 l inhalt pfandpflicht haben, ist auch so ein schritt in die richtige richtung. genau wie auch das dosenpfand. dann kann man seinen müll nicht einfach liegen lassen, weil er bares geld wert ist. ein vernünftiger wenn auch noch sehr kleiner schritt.
in was für einer Welt lebst Du? In meiner Welt wird immer mehr Plastik verwendet, was dann im Müll landet. Egal ob Pfand drauf ist oder nicht. Auch die EinwegPfandflaschen werden gepresst und sind Müll.
Da nimmt man besser Rohstoffe, die man wiederverwenden kann. Aber auch das muss sinnvoll sein, und vieles ist es nicht. Vieles ist nur noch Abzocke. Der Bürger wird doch nur noch verarscht und abgezockt. Wofür zahlen wir alle eigentlich den Grünen Punkt? Dass wir jetzt unseren Müll alle selbst ins Geschäft bringen, weil Pfand drauf ist, oder wie? "Morgen" wird dann auf Yogurtbecher Pfand erhoben, übermorgen auf Margarinebecher usw. Wo soll das alles hinführen?
Und magnetische, einschmelzbare Dosen lassen sich nun mal deutlich besser Trennen und recyceln als Plastik, zumal mal das gesammelte Material einfach bei der Neuproduktion von Dosen mit verwenden kann. Bei Kunststoff geht das nicht. Oder man nimmt tetrapaks.

Wie mir scheint, fällst Du schön auf die Werbemaschinerie rein. Einkaufstaschen sind mittlerweile ein Geschäftsmodell geworden. Läden setzen damit Millionen um und das auf Kosten der Umwelt. Obendrein habe ich zu Hause bald 10 Beutel rumzuliegen, die ich nicht brauche, aber natürlich auch nicht wegschmeiße. Spitze für die Geschäfte. Wir verkaufen Beutel für 2 Eur, die wir billig auf Kosten der Baumwollpflücker und der Umwelt produzieren lassen. Und der dumme Kunde denkt, er tut was für die Umwelt.
https://www.merkur.de/wirtschaft/tr...eko-gewissen-beruhigen-sollen-zr-9442283.html
https://www.deutschlandfunk.de/nach...nders-oeko.697.de.html?dram:article_id=415385
Und natürlich geht es auch um die Energiebilanz. Wenn in armen Ländern haufenweise kostbares Wasser dafür verschwendet wird und massenweise CO2 ausgestossen wird, muss man das hinterfragen. Aber nee, wir machen ja im Gegenzug Fahrverbote zur CO2 Reduzierung :freak:

Und nochmal, ich nehme kein "nachhaltigen" Plastiktaschen mit Werbung. Bin ich die Litfaßsäule für Aldi und Co oder wie? Bin ich bescheuert oder was?

Ich habe die "alten" normalen Beutel mehrfach verwendet. So manchen wahrscheinlich locker 10-20 mal. Teilweise sogar noch öfter (Glas/Papier). Nur die Obstbeutel überleben nicht mehr als 1-2 Nutzungen. Dafür wird aber auch nur 1% der Plastikmenge der anderen Beutel verwendet.


Hinsichtlich USA und Bestrafung. Völlig blöd. Jeder Kriminologe würde sagen, dass das der falsche Ansatz ist. Man erreicht nur eine Trotzreaktion und eine Ablehnung der negative Auswirkungen der Tat, wenn Motivation der Bestrafung und Grund nicht übereinstimmen. Man kann Unrecht nicht mit Unrecht bekämpfen.

Hinsichtlich Diesel.
99%
Kunden kaufen Diesel, um weniger Kraftstoff zu verbrauchen und von der Steuerbegünstigung zu profitieren und nicht um umweltschonend unterwegs zu sein.
 
Piktogramm schrieb:
Verursacherprinzip bei den anfallenden Kosten anwenden und die Subventionierung einstellen. Wer sein Wohnort so wählt, dass ein Kraftfahrzeug zur Notwendigkeit wird um Arbeit, Einkaufsmöglichkeiten, Freizeitangebote zu erreichen sollte sich das nicht von der Allgemeinheit finanzieren lassen sondern selber tragen. Beim Wohnort muss man dann entsprechend zwischen Mietpreisen und Kosten der Mobilität optimieren.

Als ob man in Zeiten von mangelndem Wohnraum und horrenden Mieten "die Wahl" hat und sich ungeachtet seiner wirtschaftlichen, beruflichen und familiären Situation einfach niederlassen kann wie man gerade lustig ist...
Da reichen auch keine 2-3 Legislaturperioden um das zu ermöglichen.
 
Oder weil es sicher auch wünschenswert ist, dass alle, die in der Stadt arbeiten auch dort leben. XD Dann platzen die Städte ja erst recht aus allen Nähten...
 
Mustis schrieb:
Dann platzen die Städte ja erst recht aus allen Nähten...
Womit sie dann ja auch nichts anderes tun, als die letzten Jahrzehnte über.
Wenn mich etwas schon mein ganzes Leben begleitet, dann ist das die Verwunderung darüber, dass das Verkehrschaos immer schlimmer wird ... weil jeder einzelne irgendeinen Grund findet, dann doch lieber mit dem auto zu fahren.

Und daran wird sich auch nicht das Geringste ändern, solange Autofahren so billig und praktisch ist.

Praktisch ist es, ja ... und dagegen kann nur unsere Stadtplanung was tun.
In unserer Altstadt hat es geklappt ... enge Strassen, größtenteils als Sackgasse oder Einbahnstrasse angelegt ... das Ergebnis war eine nahezu autofreie Altstadt (macht halt keinen Spass, da Auto zu fahren) ... und als Bonbon eine kräftige Entlastung der Töpfe, aus denen die Kommune die Instandhaltung denkmalgeschützter Gebäude fördert.
Und da man da nun nicht mehr so viel Smog einatmet, sind auch die Strassencafés endlich wieder gut besucht, was mehr Steuereinnahmen bedeutet.
Drei Fliegen mit einer Klappe ;)
... eigentlich sogar Vier, denn über ein komplettes Fahrverbot in der Altstadt würde sich hier wirklich niemand mehr so richtig ärgern.
 
Smartin schrieb:
In meiner Welt wird immer mehr Plastik verwendet, was dann im Müll landet. Egal ob Pfand drauf ist oder nicht. Auch die EinwegPfandflaschen werden gepresst und sind Müll.
ja sie sind müll. solange sie auch im müll landen und nicht von den leuten einfach in die landschaft geworfen werden, ist das ein fortschritt. kein großer, zumal leider viel zu viele menschen derart faul sind, dass sie sogar pfandfalschen wegwerfen, aber wenigstens ist es eine verbesserung.

Da nimmt man besser Rohstoffe, die man wiederverwenden kann.
die da wären? die alternativen für so eine größenordnung sind leider überschaubar. maisstärke? dann werden massenhaft anbauflächen statt für die ernährung der menschen für verpackungsmüll belegt. papier? dafür müssen massenhaft wälter sterben. was würdest du vorschlagen? ich bin mir sicher, dass nicht nur die grünen für einen lösungsvorschlag offen wären.

Aber auch das muss sinnvoll sein, und vieles ist es nicht. Vieles ist nur noch Abzocke. Der Bürger wird doch nur noch verarscht und abgezockt. Wofür zahlen wir alle eigentlich den Grünen Punkt? Dass wir jetzt unseren Müll alle selbst ins Geschäft bringen, weil Pfand drauf ist, oder wie? "Morgen" wird dann auf Yogurtbecher Pfand erhoben, übermorgen auf Margarinebecher usw. Wo soll das alles hinführen?
dahin dass der konsument endlich bereit ist, mehr geld für wiederverwertbare verpackungen auszugeben weil einweg zu teuer wird. dann gibts den yogurt und die getränke halt wieder im mehrwegglas. schmeckt eh besser und ist gesunder als aus plastik. aber geiz ist geil und gesundheit und umwelt egal...

Und magnetische, einschmelzbare Dosen lassen sich nun mal deutlich besser Trennen und recyceln als Plastik, zumal mal das gesammelte Material einfach bei der Neuproduktion von Dosen mit verwenden kann. Bei Kunststoff geht das nicht. Oder man nimmt tetrapaks.
du wohnst vermutlich in einer größeren stadt, oder? die dosen liegen in massen im wald und den gräben. das weißblech wird nicht recycelt, weils keiner in den laden zurückbringt. darum pfand drauf damit die leute nen anreiz haben, das zu tun, was eigentlich der anstand schon gebieten sollte.

Wie mir scheint, fällst Du schön auf die Werbemaschinerie rein. Einkaufstaschen sind mittlerweile ein Geschäftsmodell geworden. Läden setzen damit Millionen um und das auf Kosten der Umwelt.
du willst sagen die plastiktüten gehen nicht auf kosten der umwelt? mal gesehen wie viele von den dingern in der landschaft rumfliegen? im gegensatz zu den stofftaschen!

Obendrein habe ich zu Hause bald 10 Beutel rumzuliegen, die ich nicht brauche, aber natürlich auch nicht wegschmeiße.
warum kaufst du dir dann so viele stoffbeutel wenn du sie nicht gebrauchen kannst?

Und nochmal, ich nehme kein "nachhaltigen" Plastiktaschen mit Werbung. Bin ich die Litfaßsäule für Aldi und Co oder wie? Bin ich bescheuert oder was?
wirklich? daran scheiterts? wen interessiert bitte was auf den tüten steht? es gibt leute die zahlen viel geld für pullover oder t-shirts mit dem logo oder der aufschrift des modelabels. möglicherweise trägst du selbst sowas. ich für meinen teil hab schon pullis und t-shirts mit puma oder adidas oder was auch immer für aufdrucke getragen und da hatte das nichtmal einen vorteil für umwelt oder preis, im gegenteil. und die einwegtüten hatten ebenfalls einen aufdruck des supermarktes aus dem sie kamen. daher verstehe ich nicht ganz dein problem damit.

aber gut, wir treten hier das thema müllvermeidung breit, dabei gehts hier eigentlich um das thema ob wirtschaft und umwelt konkurrieren.
imho ist das nicht der fall. viel mehr konkurrieren hier alte etablierte lobbys mit moderner ökologisch sinnvoller industrie.

Hinsichtlich Diesel.
99%
Kunden kaufen Diesel, um weniger Kraftstoff zu verbrauchen und von der Steuerbegünstigung zu profitieren und nicht um umweltschonend unterwegs zu sein.
das ist in allen bereichen so. 99% der menschen denken nicht darüber nach ob ihr handeln ökologisch sinnvoll ist. darum braucht es eine lenkung durch den staat, die finanzielle oder andere anreize für ökologisch sinnvolles handeln schafft. das löst das problem leider bei weitem nicht in gänze, aber es hat immerhin eine positive auswirkung, auch wenn diese noch deutlich zu gering ist.
 
Lübke schrieb:
ja sie sind müll. solange sie auch im müll landen und nicht von den leuten einfach in die landschaft geworfen werden, ist das ein fortschritt. kein großer, zumal leider viel zu viele menschen derart faul sind, dass sie sogar pfandfalschen wegwerfen, aber wenigstens ist es eine verbesserung.
Das ist für mich kein Umweltschutz. Letztlich landet das alles auf der Deponie. Besser ist es doch, den Müll erst gar nicht zu produzieren.

Lübke schrieb:
die da wären? die alternativen für so eine größenordnung sind leider überschaubar. maisstärke? dann werden massenhaft anbauflächen statt für die ernährung der menschen für verpackungsmüll belegt. papier? dafür müssen massenhaft wälter sterben. was würdest du vorschlagen? ich bin mir sicher, dass nicht nur die grünen für einen lösungsvorschlag offen wären.
Blechdosen, Tetrapacks, Glas, Fleisch, Wurst und Käse wieder an der Theke und nicht aus Plastik aus der Truhe, Verpackungen aus Papier/Pappe (zB Eis, Jogurt, etc.). Das würde viel mehr ausmachen, als dem Bürger die Plastiktüte madig zu machen. Gegenfrage, wie oft kommt es denn überhaupt vor, dass Du eine Plastiktüte gebraucht hast? Bei mir und bei vielen anderen ist das doch die Ausnahme, weil man gerade keinen Beutel dabei hat.

Lübke schrieb:
dahin dass der konsument endlich bereit ist, mehr geld für wiederverwertbare verpackungen auszugeben weil einweg zu teuer wird. dann gibts den yogurt und die getränke halt wieder im mehrwegglas. schmeckt eh besser und ist gesunder als aus plastik. aber geiz ist geil und gesundheit und umwelt egal...
ja und nein. Besser wäre es mitunter, wo man kann die Verpackung an sich zu reduzieren. Früher kam der Eiermann, Milchmann, Eismann, usw. Teilweise konnte man sich Milch selbst in Flaschen abfüllen (beim Edeka gabs das mal), Bedienungstheken, usw.
Allein schon der Irrsinn mit Wasserflaschen. Wasser kommt aus der Leitung. Da braucht man wenn überhaupt eigentlich nur Wasser mit Kohlensäure aus Flaschen. Es gäbe genug Beispiele, wo man deutlich an Verpackung und damit an Müll sparen könnte.
Vielleicht geht's auch wieder mehr Richtung Mehrweg. Wenn das mit den Lebensmittellieferungen zunimmt, kann der Lieferant auch den leeren Kasten mitnehmen. Der Mensch ist bequem. So ist der Mensch.

Lübke schrieb:
du wohnst vermutlich in einer größeren stadt, oder? die dosen liegen in massen im wald und den gräben. das weißblech wird nicht recycelt, weils keiner in den laden zurückbringt. darum pfand drauf damit die leute nen anreiz haben, das zu tun, was eigentlich der anstand schon gebieten sollte.
Jupp in Berlin.
Nochmal das Pfand auf Dosen kann ja durchaus bleiben. Früher (zu DDR Zeiten) war das System sogar noch mal ganz anders. Da hat man Rohstoffe zum Recylinghof gebracht und dafür Geld bekommen. ZB eine Weinflasche (grünglas) 5pf, Weißglas 20pf, Gurkengläser 30pf. Papier 1Kg Zeitungspapier 30pf, Buntpapier war weniger, Metall, Daunenfedern usw. Da ist fast gar nichts in den Müll gewandert, weil (aus Mangel) fast alles recycelt wurde. Und Leute haben sich ein Zubrot verdient. Als Kind habe ich jeden Tag Haushalte abgeklappt, habe Sachen für SeroAltstoffe (So hieß das) gesammelt und so mein Taschengeld aufgebessert. Man muss da ja nicht hin, aber mehr Bewusstsein, dass Müll mitunter ein "Rohstoff" ist, wäre nicht verkehrt. Die Müllindustrie hat das verstanden. Sie sagen es dir aber nicht, sondern sammeln das lieber still und ein leise ein und mauzen Dich voll, wenn Du wieder mal nicht richtig "getrennt" hast.

Lübke schrieb:
du willst sagen die plastiktüten gehen nicht auf kosten der umwelt? mal gesehen wie viele von den dingern in der landschaft rumfliegen? im gegensatz zu den stofftaschen!
Das sage ich nicht. Aber man packt ein "Miniproblem" an, was unterm Strich die Lage nicht verbessert sondern das Problem nur verlagert. Anstatt sich um den Quatsch mit den Plastiktaschen zu kümmern und das Problem auf den Konsumenten wiedermal anzuwälzen, sollte man die Industrie verdonnern, weniger Verpackung/Müll zu produzieren. Das ist mein Punkt. Allein schon diese künstlichen Großpackungen müssten verboten werden (Ich meine zB Kornflakes Verpackungen, die nur 2/3 oder bestenfalls 3/4 voll sind, weil es dem Kunden eine große Verpackung mit viel Inhalt suggeriert). Das ist aus mehreren Gründen ökologischer Schwachsinn, da LKWs haufenweise "Luft" durch die Gegend fahren.
Die Plastiktütendiskussion ist doch nur eine Ablenkungsmanöver und Opium fürs "grüne" Volk in homöopathischen Dosen.

Lübke schrieb:
warum kaufst du dir dann so viele stoffbeutel wenn du sie nicht gebrauchen kannst?
Weil ich manchmal spontan einkaufe und keinen Beutel dabei habe. Kommt nicht oft, aber ab und an vor.

Lübke schrieb:
wirklich? daran scheiterts? wen interessiert bitte was auf den tüten steht? es gibt leute die zahlen viel geld für pullover oder t-shirts mit dem logo oder der aufschrift des modelabels. möglicherweise trägst du selbst sowas. ich für meinen teil hab schon pullis und t-shirts mit puma oder adidas oder was auch immer für aufdrucke getragen und da hatte das nichtmal einen vorteil für umwelt oder preis, im gegenteil. und die einwegtüten hatten ebenfalls einen aufdruck des supermarktes aus dem sie kamen. daher verstehe ich nicht ganz dein problem damit.
Mich. Für mich ist Aldiwerbung auch was anderes als das Tragen von Markenklamotten.

Lübke schrieb:
aber gut, wir treten hier das thema müllvermeidung breit, dabei gehts hier eigentlich um das thema ob wirtschaft und umwelt konkurrieren.
imho ist das nicht der fall. viel mehr konkurrieren hier alte etablierte lobbys mit moderner ökologisch sinnvoller industrie.
Ich denke für sinnvolle Vorschläge ist die Industrie immer offen. Aber viele Vorschläge sind halt purer sinnloser Aktionismus auf Kosten der Industrie.
 
DerOlf schrieb:
... und es wird Opfer geben ... und zwar nicht wenige.
Entweder durch Konflikte um die Ressourcenverteilung ... oder aus Gründen des Machterhalts (keine gibt Macht gerne ab, wenn er sie auch verteidigen kann ... Macchiavelli's "il principe" lesen - und Angst bekommen.

Opfer gab es in der Geschichte immer, egal was los war.
Die Frage der kommenden Jahre wird sein, ob es den Mächtigen gelingen wird, die Kosten des Wandels einmal mehr bei der Mitte und den Armen abzuladen oder nicht. Allerdings ebenso, ob sie ihre Macht werden halten und weiter ausbauen können. Spätrömische Dekadenz auf Kosten der Umwelt und des Klimas, wie sie die Mehrheit der Vermögenden zur Zeit weltweit pflegen, wird irgendwann nicht mehr vermittelbar sein.

Wir selbst werden allerdings auch umdenken müssen. Unseren Konsum weitreichend auf Nachthaltigkeit auszurichten ist leichter als viele glauben und heute schon in vielen Bereichen möglich. Ein Hauptziel dabei wäre, Waren, solange sie nicht irreparabel kaputt gehen, möglichst lebenslang zu benutzen, wie es unsere Urgroßeltern auch schon einmal hinbekommen haben.
Irgendwann werden wir die Sache mit der privaten Mobilität auch einmal völlig anders sehen und dann begriffen haben, dass der private PKW für die Umwelt ein riesiges Desaster war.
 
Mal zur Plastiktütendiskussion:

Mir stellt sich die Frage, ob ich eine Tüte kaufe, erst garnicht, weil ich sowieso immer einen Rucksack dabei habe .... für nen Spontaneinkauf ist da immer genug Platz drin.
Das ist aber wohl vielen zu kompliziert (scheinbar).

Obst in Extra Plastiktüten einzupacken? Wozu?
Die Umwelt liefert meist sehr gute Verpackungen ... bei Bananen oder Zitrusfrüchten, Kiwis, Mangos (u.v.m.) isst man die Schale nichtmal mit ... und wer sein Obst, welches mit Schale gegessen werden kann, vorm Verzehr nicht gründlich wäscht, ist sowieso selbst schuld.
Ein extra Behältnis braucht man eigentlich nur für Kirschen, Beeren u.Ä.

Die einzigen Plastiktüten in meinem Leben sind Mülltüten ... und da wäre ich gerne bereit, mehr zu zahlen, wenn das dann dafür keine erdölbasierten Kunststoffe mehr sind.

Es gibt übrigens auch einige Algenarten, die zu den besten Zellusloselieferanten zählen ... und die schwimmen in über 60% der Erdoberfläche rum ... nur wegen der Angst um die Anbaufläche für unser Essen ... auch für das könnten wir nebenbei auf Algen umsteigen.
Es ist eigentlich garnicht nötig, den Biosprit-Wahnsinn beim Bioplastik zu wiederholen.
Smartin schrieb:
Für mich ist Aldiwerbung auch was anderes als das Tragen von Markenklamotten.
Das hat aber nichts mit Werbung zu tun, nehme ich mal einfach an.
Mit den Markenklamotten drückst du etwas aus, was du darstellen möchtest ... bei der Alditüte ist die Message eine ganz andere, als z.B. bei einem Pullover von Hilfiger oder Boss.
Ich kann die Abneigung aber immerhin verstehen ... schließlich laufe ich auch nie Werbung für die Supermärkte, in denen ich einkaufe ... und bei Klamotten stehe ich auch eher auf die Variante "unbedruckt" ... ich will den Leuten nicht noch Geld hinterherwerfen, um ihnen dann als Werbefläche zu dienen.

Aber viele sehen wohl Markennamen und Logos nicht direkt als Werbung ... da gehts dann wohl eher um Image und Symbolik.
 
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DerOlf schrieb:
@Piktogramm:
Beim Verursacherprinzip sehe ich nur ein Problem ... um das konsequent durchziehen zu können, müsste man es unmöglich machen, durch das Verursacherprinzip entstandene Kosten auf den Kunden abzuwälzen.

So wie es momentan umgesetzt werden könnte, wäre es der kleine Konsument (Endverbraucher), der die komplette Zeche auch weiterhin zahlt.
Kostenumlage kommt allerdings beim Konsumenten/Wähler als Preissteigerung an ...
Die Kosten werden immer bei denjenigen ankommen, die die Ware / die Dienstleistung nicht weiterveräußern sondern konsumieren, also den Endverbrauchern. Was an sich aber auch nicht verkehrt ist eigentlich ist das ganze Wirtschaften vorher ja "nur" dazu da um eben diesen Konsum zu füttern.

Das da dann die Bevölkerung ganz fix am rumheulen ist, ist sicherlich wahr.

Das realistische Szenarion ist mein Augen auch eher, dass die Menschheit weiter macht bzw. dank der Doktrin des ewigen Wirtschaftswachstum es immer schlimmer wird. Es wird eine ordentlichen Klimaumschwung geben. Die Lebensmittelproduktion wird global einen deutlichen Einbrauch sehen und es werden "unruhige" Zeiten geben.
 
DerOlf schrieb:
Aber viele sehen wohl Markennamen und Logos nicht direkt als Werbung ... da gehts dann wohl eher um Image und Symbolik.

Vor allem geht es um Prestige und Zugehörigkeit. Wenn man sich anschaut, wieviel Konsum die Mehrheit alleine deswegen tätigt, um irgendwo dazuzugehören, wird einem richtig schlecht.

Wenn du dich einmal mit dem Thema amüsieren willst, betrachte einmal Wohngebiete mit Einfamilienhäusern auf Satellitenaufnahmen. Wenn dort jemand einen Pool im Garten hat, ist die Wahrscheinlichkeit deutlich erhöht, dass in unmittelbarer Nachbarschaft ein oder mehre genauso ein Ding im Garten haben, selbst wenn ein öffentliches Freibad nur ein paar Minuten Fußweg entfernt ist.
Das ist kein Zufall. Mit dem simplen Herdentrieb und dem ewigen "das Gleiche, aber möglichst in besser/teurer als der andere haben wollen" funktioniert fast die gesamte wachstums- und konsumorientierte Wirtschaft.

In dieses System muss der Wandel auch hinein, es muss eben "cool" sein, keinen fetten SUV mehr vor der Garage stehen zu haben, weil man begriffen hat, dass die Dinger nicht nur wegen ihrem CO2-Ausstoß eine Sauerei für die Umwelt sind.
 
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Schrammler schrieb:
Vor allem geht es um Prestige und Zugehörigkeit. Wenn man sich anschaut, wieviel Konsum die Mehrheit alleine deswegen tätigt, um irgendwo dazuzugehören, wird einem richtig schlecht.
Das in etwa meinte ich mit Symbolik ... mir wird davon schon seit einiger Zeit nicht mehr schlecht (obwohl es dazu allen Grund gibt).
Die Menschen haben schenbar ein angeborenes Bedürfnis, sich von anderen abzusetzen ... das kann man schon daran sehen, dass getrennt aufgewachsene eineiige Zwillinge weniger Unterschiede entwickeln (im Bezug auf Äusserlichkeiten und Gestik), als welche, die gemeinsam aufgewachsen sind.
Gleichzeitig hat der Mensch aber auch das Bedürfnis sich zugehörig zu fühlen ... wahrscheinlich ist das tief in unserer Evolution verankert ... ohne Gruppe keine Chance.

Der ganze Hype, den wir um den Kosnum aufgebaut haben, dient letztlich der Befriedigung dieser Bedürfnisse ... der Ferrari (Extrembeispiel) ist zwar keine Notwendigkeit, aber wenn er in den Augen der näheren Bekanntschaft eben dazu gehört, dann kann es passieren, dass man Dich schneidet, weil du eben keinen hast.
Klappt mit Kleidung genauso (oder mit jedem anderen Konsumgut) ... und es klappt in wirklich jeder sozialen Schicht unserer Gesellschaft.

Das, was Soziologen unsere materielle Kultur nennen, entwickelt sich durch Protzerei und Nachahmung weiter.
In den 1920ern war Tennis noch ein Sport für die Reicheren ... heute ist Tennis Breitensportart ... und wenn man sich über seinen Sport vom "Plebs" abgrenzen will, muss man schon Golf spielen.
Das gleiche ist mit den Automobilen passiert ... ehemals Luxusgut für wenige Reiche ... heute Alltagsgegenstand ... zum symbolisieren muss es da schon ein besonders seltenes und teures Auto sein.
Vor 100 Jahren war man schon der große Zampano, wenn man überhaupt ein Auto besaß.
Oder die Farben Rot und Blau ... mit denen ist ähnliches passiert, denn im Mittelater durfte das normale Volk nur Erdtöne tragen ... war man bunt gekleidet, war man also was besseres ... trug man Rot oder Blau, war man wahrscheinlich König. Und das ganze war sogar in Gesetzen fixiert.

Was diesen Aspekt unseres Daseins angeht, entwickelt sich Mensch halt doch nicht so richtig weiter ... nur die gesetzliche Fixierung ist nicht mehr nötig ... bei uns regelt das das liebe Geld.

Die Umwelt schädigt dieses Verhalten aufgrund der schieren Masse an Menschen am Markt und durch die massive Beschleunigung ... die Produktlebenszyklen werden immer kürzer ... und "last-" oder "nextGen" ist leider auch ein Symbol ... und daher gibt es auch Menschen, die jede neue Generation kaufen und andere belächeln, weil sie das nicht tun oder können. Natürlich hat das fatale Folgen, wenn die Generationen dann im Quartalstakt auf den Markt geworfen werden, denn für die Ressourcen in dem Gerät ist es letztlich egal, ob es 3 Jahre oder 3 Monate tatsächlich genutzt wird.
Und eigentlich ist diese Nutzung der Ressourcen alles andere als intgellgent oder wirtschaftlich ... das setzt nur viel Material und Geld in Bewegung.
 
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