Die gewollte Krise - Gründe und Auswirkungen des Sozialabbaus

So ich wollte es nochmal klarstellen da ich gestern nicht soviel zeit hatte, meine gefühlte inflation deckt sich ja mit der Inflationsrate vom statistischen Bundesamt. In einem Jahr passiert nicht viel aber mit großen auswirkungen über die Letzten 10 jahre, da mein lohn halt nicht so gestiegen ist und wie Melvin erwähnte die liste lang ist von dingen die gestiegen sind. Mich z.b. hat der ständig steigende spritpreis anfang letzten jahres dazu bewogen aufs bike umzusteigen.

Aber das die Lst gesunken ist hab ich garnicht mitbekommen xD

oh ich hab
 
Mich z.b. hat der ständig steigende spritpreis anfang letzten jahres dazu bewogen aufs bike umzusteigen.

Na dann gibt es also doch positive Auswirkungen von Steuererhöhungen (Ökosteuer) .. ;)
 
triangolum schrieb:
- Zuzahlung zu Medikamenten
- weniger Leistungen der Krankenkasse
- schlechtere medizinische Versorgung (auf dem Land Katasrophal)

....hat genau was mit Inflation und Steuerbelastung zu tun?

triangolum schrieb:
(besonders die Sozialversicherungspflichte beschäftigte nahmen rapide ab und Geringverdiener massiv zu)

Juni 2005: 26,2 Mio. sozialversicherungspflichtig Beschäftigte
Juni 2012: 28,9 Mio. sozialversicherungspflichtig Beschäftigte

Quelle: Bundesagentur für Arbeit

triangolum schrieb:
- Pendler müssen für Auto/Bahn/Bus seit 2005 ~9% mehr bezahlen im Monat (teils gar 15%)

....in 7 Jahren also 9% Preissteigerung. Inwiefern beißt sich das jetzt mit der offiziellen Inflationsrate des statistischen Bundesamtes von ~2% im Jahr?
 
diRAM schrieb:
Na dann gibt es also doch positive Auswirkungen von Steuererhöhungen (Ökosteuer) .. ;)

xD .. Naja mein auto wäre auch so nichtmehr durch den TÜV gekommen, Motorschaden und so .. stand zwischen neues Auto und alternativ..

@Melvin
Ich glaub er meinte allgemeine belastungen die Größer geworden sind. Man kann sich ja leider nicht ein Aspekt aus dem ganzen raussuchen und nur das betrachten da alles miteinander verflochten ist. Kostensteigerungen für den Bürger sind nunmal nicht nur steuern :D Die Problematik ist das das einkommen der bürger nicht angemessen mitsteigt

Hier quellen:
http://de.statista.com/statistik/da...e/jahresarbeitslohn-in-deutschland-seit-1960/
http://www.eu-info.de/deutsche-europapolitik/umfragen-statistiken-deutschland/reallohn/


zu erwähnen wäre noch die Private Rentenvorsorge die man heute treffen sollte. ...

edit.. darum sind wir auch der super Exportweltmeister, die anderen Euro ländern können bei unseren Dumping Preisen einfach nicht mithalten und exportieren weniger..
 
Das Argument, dass wir nur aufgrund von Dumping-Preisen Exportweltmeister sind kann ich langsam echt nicht mehr hören. So ein Blödsinn. Die wichtigsten Exportbranchen sind Maschinenbau, Chemie, Elektronik und Fahrzeuge. In diesen Branchen werden in Deutschland mit die höchsten Löhne der Welt gezahlt. Die deutschen Produkte verkaufen sich nicht über den Preis sondern über ihre Qualitiät, Innovativität und zum Teil auch weil weltweit sonst keiner vergleichbare Produkte anbietet. Oder glaubst du ernsthaft, dass Frankreich mehr Renaults exportieren würde wenn BMW seine Löhne um 10% anhebt? Oder dass Portugal mehr Abfüllmaschinen verkaufen würde wenn der deutsche Maschinenbau seine Löhne um 10% anhebt? Ich denke nicht.
 
Nach deiner Ansicht gibts in Chemie, Elektronik und Maschinenbau also keine Leiharbeit?
Überdenke das noch mal. Auch Mercedes und co greifen gut auf Leiharbeiter zurück und die bekommen nicht den "höchsten Gehalt" wie Festangestellte.
Neuester Schrei sind Werkverträge, da gibts wieder den richtigen Dumping Tarif festgelegt von der Christlichen Gewerkschaft.
 
Mag sein dass dort Leiharbeit genutzt wird, aber selbst wenn man das berücksichtigt dürfte der Durchschnittslohn der Mitarbeiter in diesen Branchen in Regionen liegen, bei denen von Lohndumping nicht mal ansatzweise die Rede sein kann.
 
|MELVIN| schrieb:
....hat genau was mit Inflation und Steuerbelastung zu tun?
Es hat was mit dem thema gemein. Ein Thema versuchen auf einen Aspekt zu beschränken um damit das eiegntliche zu verschleichern klappt nicht. genau das sollte es deutlich machen.
|MELVIN| schrieb:
Juni 2005: 26,2 Mio. sozialversicherungspflichtig Beschäftigte
Juni 2012: 28,9 Mio. sozialversicherungspflichtig Beschäftigte
Quelle: Bundesagentur für Arbeit
Nun, gehe doch noch einmal in die Stats... und suche mal nach vollwertigen Leistungsträgern.
Da sieht es mit 17% weniger als 2002 deutlich schlechter aus.
|MELVIN| schrieb:
....in 7 Jahren also 9% Preissteigerung. Inwiefern beißt sich das jetzt mit der offiziellen Inflationsrate des statistischen Bundesamtes von ~2% im Jahr?

Das mag für Dich Annehmbar sein nur die Lohnentwicklung und Steuerentlastung mit jährlich 1,9% Inflation seit 2002 sagt = -7,7% weniger Geld für den Durchschnittsbürger. Und für Bürger/innen in unteren Einkommensklassen sogar 15,3%.

Von Zusatzkosten, u.a. weiter oben angeführt, ganz zu Schweigen.
 
Wäre schön wenn du auch mal Quellen angibst. Deine -17% bei den sozialversicherungspflichtig Vollzeitbeschäftigten seit 2002 widersprechen sich nämlich mit den Zahlen der Bundesagentur für Arbeit:

Juni 2002: 23,3 Mio
Juni 2011: 22,7 Mio

Für Juni 2012 liegen noch keine Zahlen vor, verglichen mit Juni 2011 dürften es aber mindestens 200.000 mehr sein. Dann haben wir seit 2002 ein Minus von gerade mal 1,7%, Tendenz sinkend.
 
|MELVIN| schrieb:
Das Argument, dass wir nur aufgrund von Dumping-Preisen Exportweltmeister sind kann ich langsam echt nicht mehr hören. So ein Blödsinn. Die wichtigsten Exportbranchen sind Maschinenbau, Chemie, Elektronik und Fahrzeuge. In diesen Branchen werden in Deutschland mit die höchsten Löhne der Welt gezahlt. Die deutschen Produkte verkaufen sich nicht über den Preis sondern über ihre Qualitiät, Innovativität und zum Teil auch weil weltweit sonst keiner vergleichbare Produkte anbietet. Oder glaubst du ernsthaft, dass Frankreich mehr Renaults exportieren würde wenn BMW seine Löhne um 10% anhebt? Oder dass Portugal mehr Abfüllmaschinen verkaufen würde wenn der deutsche Maschinenbau seine Löhne um 10% anhebt? Ich denke nicht.

Ich sag BMW ist groß, es gibt leute die dort bestimmt gut verdienen, aber es gibt auch genug leiharbeiter.

Ich z.b. Arbeite bei UPS, wir haben dort viel mitarbeiterflow, sprich es ist ein kommen und gehen. Ich bezieh mich hier wohlgemerkt auf die Sortierung und nicht auf die Fahrer. Jemand der lange dort ist bekommt Urlaubsgeld und Weihnachtsgeld und den übertariflichen lohn, aber die anfänger bekommen ca. 15-20% (genaue zahlen sind mir gerade nicht bekannt müsste ich erfragen) weniger lohn und urlaubs und weihnachtsgeld steigert sich erst über die Jahre. Also haben wir einen großen teil der weit unter dem UPS durchschnitt verdient die meistens aufhören bevor sie voll verdienen.

Fakt ist das unser lohn stagniert und in der Wirtschaft macht der Unterschied von 50cent auf ein produkt auch schonmal nen ausschlaggebenden punkt, ich meine damit nicht BMW aber z.b. Dresselhaus(schrauben) oder Stockmeier (Chemie) .. oder Schüco .. seidensticker .. etc

Es gibt halt nicht nur Autobauer und so ..

Wenn in Deutschland endlich wieder vernünftige löhne gezahlt werden würden können die anderen auch mehr exportieren.. z.b. wenn der maschinenbau leiharbeit abschafft und die löhne um 5-10% anhebt könnte es durchaus dazu führen das firmen in der ganzen EU dadurch mehr verkaufen. Angebot und nachfrage halt wenn es das irgendwo günstiger ist insgesamt wird es auch da gekauft, das lernt man zumindest in der Handelsschule. :)


Oh und, zum thema innovativität und so .. die chinesen kopieren alles! :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Der Großteil der europäischen Volkswirtschaften hat aber gar keinen nennenswerten Maschinenbau-Sektor, und wenn doch dann in der Regel nicht auf dem selben technischen und qualitativen Niveau wie Deutschland. Der deutsche Maschinenbau hat eine Lohnquote von vielleicht 20%, sprich: Selbst wenn die Löhne in der Breite um 10% steigen und man die Gewinnmarge konstant hält würden die deutschen Maschinen nur um 2% teurer werden. Glaubst du ernsthaft, dass der deutsche Maschinenbau nennenswert Marktanteile an europäische Länder verlieren würde, wenn die Produkte 2% teurer werden? Wohl kaum. Von daher ist es ein Trugschluss, dass höhere Löhne in unseren Exportbranchen dazu führen, dass andere europäische Länder mehr exportieren und Deutschland weniger.

Edit:
Nur weil dein Lohn stagniert ist das noch lange kein "Fakt", der auf alle Arbeitnehmer in Deutschland zutrifft. In meiner Branche (deutschlandweit mehrere Hunderttausend Arbeitnehmer) gab es beispielsweise im Schnitt der letzten Jahre jedes Jahr etwa 3% mehr.
 
Zuletzt bearbeitet:
Bei uns gehts auch jedes jahr mit 2-3% lohnsteigerung.

In einer funktionierenden Marktwirtschaft ist es ja so das wenn sich eine lücke auftut dadurch das der Maschinenbau in Deutschland 10% mehr lohn bekommt ein anderer Unternehmer, aus Polen (z.b.) dort seine chance sieht und eine Unternehmung gründet. Nur weil es jetzt keine nennenswerten Maschinenbau in der EU gibt, außer in Deutschland heißt es nicht das es sowas nie geben würde wenn hier die löhne steigen würden.

Nun ja das der Lohn stagniert, heißt ja nicht das er überall stagniert, bei manchen wird gekürzt bei manchen gibts ne steigerung und bei anderen bleibt es gleich. Das problem ist ja nicht das es mal nen Jahr vorkam, sondern das sich in der statistik ein Trend abzeichnet. Leider geht die nur bis 2008 und eine andere fand ich bisher noch nicht.

Wichtig zu erwähnen wäre auch noch das wir reelle werte ins Ausland schicken und wir bekommen schuldscheine zurück von denen Niemand weiß ob und wie lange diese Schuldscheine sich noch halten können. Lass es mal zu einem Bankrun kommen, wie wir fasst hatten in 2008. Wo sich die Kanzlerin noch hingestellt hat und behauptete das das gesparte geld sicher ist...... aber das is wieder ein anderes thema ...
 
Letztere Behauptung kann man so nur Unterstreichen, ein fortwährender und überaus großer Aushandelsüberschuss ist nichts worüber man sich freuen müssen. Es verlassen hier nämlich nur Güter das Land, ohne, dass dafür etwas "handfestes" zurück kommt.
 
Ganzir schrieb:
.....Es verlassen hier nämlich nur Güter das Land, ohne, dass dafür etwas "handfestes" zurück kommt.
Das mögest du mal erklären. Ich verstehe es nämlich nicht. Was heißt nichts handfestes? Wenn der Überschuß zB dafür verwendet wird, zu expandieren, dann ist das für mich etwas handfestes. Wenn Überschuss in Form von Gewinn an Anteilseigner ausgezahlt wird und davon ein Teil verwendet wird, um sichj wieder zu beteiligen, für mich handfest.

Generell was den Sozialabbau angeht. Auch wenn es extrem vereinfacht sein mag, wir befinden uns nicht mehr in Konkurrenz mit Europa oder Amerika, sondern mit der Welt. Und dort gelten unsere Standards nicht. Und daran orientieren sich in meinen Augen auch Konzernleitungen. Und für die zählt, wie kann ich noch mehr rausquetschen. Nachhaltigkeit spielt doch in unserer Gesellschaft keine Rolle. Es gibt von allem genug (Strom, "Umwelt", Arbeitskraft.......), so zumindest der Glaube.
 
Unser gesamtes Wirtschaftskonzept und die Art unseres Denkens sind zum Scheitern verurteilt. Wir versuchen mit Schulden das Schulden Problem in den Griff zu bekommen. Um das zu erkennen muss ich nicht Wirtschaftswissenschaften Studiert haben, dazu reicht einfach gesundern Menschen Verstand. Und dieser Verstand sagt mir auch das man aus Geld kein Geld machen kann, oder hat schon jemand Geld ne Schippe in die Hand gedrückt und gesagt arbeite jetzt?
 
|MELVIN| schrieb:
Mag sein dass dort Leiharbeit genutzt wird, aber selbst wenn man das berücksichtigt dürfte der Durchschnittslohn der Mitarbeiter in diesen Branchen in Regionen liegen, bei denen von Lohndumping nicht mal ansatzweise die Rede sein kann.

Das Geld holt man sich von den Zulieferern und die habn oft die A*karte gezogen. Kann ich aus 1. Hand bestätigen. Umso kleiner bzw. wehrloser das Unternehmen umso mehr wird gedrückt. Nebenbei bemerkt wird auch die dt. Autoindustrie zunehmend exportiert. Mittlerweile wird ca. 60-70% im Ausland produziert.

Es ist bie Konzernen leider so dass shareholder value oberste Priorität hat und selbst bei Rekordgewinnen wird noch optimiert und optimiert und optimiert...
 
Ein_Nutzer schrieb:
Das mögest du mal erklären. Ich verstehe es nämlich nicht. Was heißt nichts handfestes? Wenn der Überschuß zB dafür verwendet wird, zu expandieren, dann ist das für mich etwas handfestes. Wenn Überschuss in Form von Gewinn an Anteilseigner ausgezahlt wird und davon ein Teil verwendet wird, um sichj wieder zu beteiligen, für mich handfest.

Genau das ist ja nicht der Fall, denn sonst hätten wir keinen Außenhandelsüberschuss. Das heißt doch letzten Endes, dass mehr Güter das Land verlassen als reinkommen, stattdessen bekommt man für sein Exporte Fremdwährung. Wie sich diese Entwickelt (kaufkraft) ist Fraglich. Den Außenhandelsüberschuss sagt ja gerade so viel, wie dass ich eben das eingenommene Geld nicht wieder für neue Investitionen ausgebe und davon Güter/Rohstoffe beziehe sondern das Geld eben horte.
 
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