ein spielball? die ukraine hat ihr schicksal also nicht in der hand? ziemlich amüsant. natürlich hat es auch die ukraine in der hand, was aus ihr wird. es ist ja nicht so, dass sie keine handlungsspielräume besitzen würde und eine höhere macht ihr zuflüstert, was sie zu tun und lassen hat. sie hatten und es durchaus in der hand. die ukraine trägt eine entscheidende mitschuld an der misere, in die sie sich hineinmanövriert hat. hineingeschlittert à la lloyd george ist sie sicher nicht. die ukraine hats aber was versäumt, sich in den letzten jahren zu reformieren und dementsprechend ist ihre eigene position geschwächt. und dann kommt noch die aussenpolitische komponente dazu, die ukraine ist ein brückenstaat, interessant für west und ost. ein seilziehen um die ukraine, wo es nun in der hand aller liegt, aber irgendwie die einzelnen rollen dennoch undurchsichtig bleiben.
nein, die antwort ist nicht einfach. auch wenn man es gern hätte und dabei den lieblingsfeind nr. 1 anprangern würde, die usa. da spielen langfristige und kurzfristige entwicklungen zusammen und in der aktuellen krise kommen noch die innen- und aussenpolitischen faktoren dazu. das in allen facetten zu berücksichtigen ist aber schwierig, nicht nur weil uns der interne einblick in das innere der regierung fehlt (das wäre das filetstück), sondern weil auch generell die informationslage lückenhaft ist und auch keine einfache aufgabe ist. die reduktion auf marionetten und strippenzieher, wie es hier ab und zu suggeriert wird, ist meiner ansicht nach weder zielführend, noch sinnvoll.