h00bi
Fleet Admiral
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Hallo zusammen, es handelt sich hierbei um mein erstes PuG Thema. Ich hoffe ich habe die Regeln eingehalten.
Die Abschaffung des Dienstwagenprivilegs ist mal wieder in aller Munde und leider wird auch wieder sehr viel falsches erzählt.
Grüne und Line wollen das Dienstwagenprivileg abschaffen oder einschränken.
https://www.n-tv.de/der_tag/Gruene-...ro-Ticket-zu-finanzieren-article23499910.html
Warum wird das Dienstwagenprivileg in Frage gestellt?
Aus Ökologischer Sicht:
Aus sozialer Sicht:
Doch was ist das Dienstwagenprivileg überhaupt?
Das Dienstwagenprivileg ist die Gestattung, dass der Arbeitgeber alle Betriebskosten des Fahrzeugs, auch die Kosten bei der Privatnutzung, als Betriebskosten von der Steuer absetzen kann.
Man muss aber sehen, dass Firmen generell nahezu ALLE Ausgaben aus Betriebskosten absetzen können. Jeder ausgegebene Euro ist kein Gewinn und was kein Gewinn ist muss auch nicht versteuert werden.
Das Dienstwagenprivileg hat nur bedingt mit der 1% Versteuerung (0,5% für Plug-in Hybrid und 0,25% für E-Autos) durch den Arbeitnehmer zu tun. Es ist bei weitem nicht so, dass man einen Verbrenner-Dienstwagen privat "praktisch umsonst" fährt wie oft behauptet wird.
Korrekt ist jedoch, dass ein Besserverdienender einen identischen Firmenwagen bei gleicher Pendelstrecke günstiger fährt und ein teurerer Dienstwagen in Relation zur Privatanschaffung gesehen zunehmend günstiger wird.
Aus der anderen Sicht wird die Kritik am privat genutzten Firmenwagen daher oftmals als Neid dargestellt, weil der Neider gerne selbst einen individuellen Neuwagen fahren würde statt einen günstigeren Gebrauchtwagen.
Findet ihr die steuerliche Absetzbarkeit durch den Arbeitgeber ungerecht?
Die Absetzbarkeit aller entstehenden Kosten (Leasingrate, Versicherung, Steuer, nicht von der Garantie gedeckte Reparaturen, Verschleissteile, Kraftstoff) durch den Arbeitgeber macht es ja erst lukrativ, statt mehr Gehalt einen Dienstwagen mit Privatnutzung drauf zu legen und damit weniger Sozialabgaben und Steuern zu bezahlen.
Die durchaus üppigen Summen der entstehenden Kosten, Absetzbarkeit hin oder her, macht es unmöglich einem Geringverdiener einen Dienstwagen zur Privatnutzung zu stellen.
Die Diskussion hier soll bitte ausdrücklich bei diesen Kernthemen bleiben:
Die Frage der sozialen Gerechtigkeit
Die Frage der ökologischen Vertretbarkeit einer "Auto-Flatrate"
Mögliche zukünftige Umsetzungen ohne unkontrollierbare Sonderregeln einzuführen
Die daraus resultierenden Folgen für die Wirtschaft, insbesondere für die Automobilbranche und deren Neufahrzeugabsatz sowie den Gebrauchtmarkt für Leasingrückläufer.
Die Abschaffung des Dienstwagenprivilegs ist mal wieder in aller Munde und leider wird auch wieder sehr viel falsches erzählt.
Grüne und Line wollen das Dienstwagenprivileg abschaffen oder einschränken.
https://www.n-tv.de/der_tag/Gruene-...ro-Ticket-zu-finanzieren-article23499910.html
Warum wird das Dienstwagenprivileg in Frage gestellt?
Aus Ökologischer Sicht:
- In vielen Fällen übernimmt der Arbeitgeber sämtliche Kosten einschließlich Kraftstoff. Der Arbeitnehmer versteuert meist pauschal. Je mehr er selbst und alle anderen zulässigen Fahrer privat fahren, desto lukrativer wird die Privatnutzung des Dienstwagens.
- Der Kraftstoffverbrauch und CO2 Ausstoß spielt bei der Fahrzeugauswahl durch den AN oftmals keine Rolle.
- Viele Firmen erlauben bzw. erlaubten bis vor kurzem ausschließlich Dieselfahrzeuge.
Aus sozialer Sicht:
- Dienstwagen zur Privatnutzung werden oft nur besserverdienenden Mitarbeiten angeboten, nicht normalen Angestellten.
- Bei der kompletten steuerlichen Betrachtung entsteht - angeblich - ein großes Defizit bei Steuern und Sozialabgaben.
- Der meist ohnehin gutverdienende Dienstwagen-Privatnutzer wird auf dem Rücken aller Steuerzahler besser gestellt, als wenn er sich das gleiche Auto privat zulegen würde.
- Dienstwagenprivatnutzer dürfen bei der Steuererklärung trotzdem die Pendlerpauschale ansetzen, auch wenn der Arbeitgeber sämtliche Kosten übernimmt.
Doch was ist das Dienstwagenprivileg überhaupt?
Das Dienstwagenprivileg ist die Gestattung, dass der Arbeitgeber alle Betriebskosten des Fahrzeugs, auch die Kosten bei der Privatnutzung, als Betriebskosten von der Steuer absetzen kann.
Man muss aber sehen, dass Firmen generell nahezu ALLE Ausgaben aus Betriebskosten absetzen können. Jeder ausgegebene Euro ist kein Gewinn und was kein Gewinn ist muss auch nicht versteuert werden.
Das Dienstwagenprivileg hat nur bedingt mit der 1% Versteuerung (0,5% für Plug-in Hybrid und 0,25% für E-Autos) durch den Arbeitnehmer zu tun. Es ist bei weitem nicht so, dass man einen Verbrenner-Dienstwagen privat "praktisch umsonst" fährt wie oft behauptet wird.
Beispiel A:
Ein Freund fährt einen 38000€ Ford Focus Kombi und hat eine Pendelstrecke von 42km.
Er muss jeden Monat 858€ zusätzlich versteuern, was sein Nettogehalt um etwa 450€ reduziert.
Beispiel B:
Ein anderer Freund fährt einen 80000€ Mercedes und hatte eine Pendelstrecke von 2km.
Er versteuert 848€ mehr, was ihn bei seinem höheren Bruttogehalt "nur" 420€ netto kostet.
Durch einen Umzug hat sich die Pendelstrecke jedoch auf 32 Kilometer erhöht, nun muss er 1568€ versteuern, was ihn Netto ca. 780€ monatlich kostet.
Richtig ist: Beide könnten sich von der errechneten Nettobelastung keinen entsprechenden Neuwagen bei gleicher privater Kilometerleistung unterhalten.
Wenn sie allerdings auf den Bonus eines individuell konfigurierten Neuwagens verzichten, könnten beide (bei Kraftstoffpreisen außerhalb der Kriesenzeit) inkl. aller Neben- und möglicher Reparaturkosten mit einem älteren PkW durchaus günstiger fahren.
Ein Freund fährt einen 38000€ Ford Focus Kombi und hat eine Pendelstrecke von 42km.
Er muss jeden Monat 858€ zusätzlich versteuern, was sein Nettogehalt um etwa 450€ reduziert.
Beispiel B:
Ein anderer Freund fährt einen 80000€ Mercedes und hatte eine Pendelstrecke von 2km.
Er versteuert 848€ mehr, was ihn bei seinem höheren Bruttogehalt "nur" 420€ netto kostet.
Durch einen Umzug hat sich die Pendelstrecke jedoch auf 32 Kilometer erhöht, nun muss er 1568€ versteuern, was ihn Netto ca. 780€ monatlich kostet.
Richtig ist: Beide könnten sich von der errechneten Nettobelastung keinen entsprechenden Neuwagen bei gleicher privater Kilometerleistung unterhalten.
Wenn sie allerdings auf den Bonus eines individuell konfigurierten Neuwagens verzichten, könnten beide (bei Kraftstoffpreisen außerhalb der Kriesenzeit) inkl. aller Neben- und möglicher Reparaturkosten mit einem älteren PkW durchaus günstiger fahren.
Aus der anderen Sicht wird die Kritik am privat genutzten Firmenwagen daher oftmals als Neid dargestellt, weil der Neider gerne selbst einen individuellen Neuwagen fahren würde statt einen günstigeren Gebrauchtwagen.
Findet ihr die steuerliche Absetzbarkeit durch den Arbeitgeber ungerecht?
Die Absetzbarkeit aller entstehenden Kosten (Leasingrate, Versicherung, Steuer, nicht von der Garantie gedeckte Reparaturen, Verschleissteile, Kraftstoff) durch den Arbeitgeber macht es ja erst lukrativ, statt mehr Gehalt einen Dienstwagen mit Privatnutzung drauf zu legen und damit weniger Sozialabgaben und Steuern zu bezahlen.
Die durchaus üppigen Summen der entstehenden Kosten, Absetzbarkeit hin oder her, macht es unmöglich einem Geringverdiener einen Dienstwagen zur Privatnutzung zu stellen.
Die Diskussion hier soll bitte ausdrücklich bei diesen Kernthemen bleiben:
Die Frage der sozialen Gerechtigkeit
Die Frage der ökologischen Vertretbarkeit einer "Auto-Flatrate"
Mögliche zukünftige Umsetzungen ohne unkontrollierbare Sonderregeln einzuführen
Die daraus resultierenden Folgen für die Wirtschaft, insbesondere für die Automobilbranche und deren Neufahrzeugabsatz sowie den Gebrauchtmarkt für Leasingrückläufer.