Dienstwagenprivileg

P4ge schrieb:
Mods ihr seid in der Pflicht solche Falschbehauptungen zu unterbinden

Nein, das sind wir nicht. Wie kommst du darauf? Das können wir gar nicht leisten. Vor allem Dingen, wenn es nicht total offensichtlich ist. Außerdem solltest du dich etwas zurückhalten bei der Behauptung ob hier jemand bewusst lügt oder es schlicht nicht besser weiß.
 
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TheManneken schrieb:
Nein, das sind wir nicht. Wie kommst du darauf?
Nach den PuG die ihr aufgestellt habt schon.
Boardies müssen ein Mindestmaß an objektiver Faktenbasis bzw. Themendarstellung, sowie eine stringente und eigene Argumentationskette mit einer diskussionswürdigen These enthalten!

Wenn ich den TE mehrmals daraufhinweise das seine Argumente falsch sind, noch dazu mit Beweisen dies untermauere, lässt das leider nur den Schluss zu das hier bewusst etwas falsches gesagt wird.
TheManneken schrieb:
Außerdem solltest du dich etwas zurückhalten bei der Behauptung ob hier jemand bewusst lügt oder es schlicht nicht besser weiß.
Er weiß es sehr wohl besser. Andernfalls hat er sein eigen gestartetes Thema nicht mehr im Griff und liest sich nicht durch was hier gepostet wird. Was wiederum dazuführt das eine objektive Faktenbasis seinerseits nicht aufgebaut werden soll.
Vom Threadersteller (Ausnahme: Redakteure) wird erwartet, dass er die Diskussion sachlich begleitet und gegebenenfalls deeskalierend einwirkt.

Komisch steht auch in den Regeln so drin.

Btt.:

Weil hier öfter mal das Bonus-Malus System aufgerufen wird welches z.b. Norwegen aufruft.

Heise Artikel 2015

Nach aktuellen Zahlen hat Norwegen einen eigenen elektrischen PKW Anteil von ca 90%. Und das "obwohl" dieses Programm 10 Jahre her ist. Würde wir dieses System auf Deutschland übertragen (was Heise schon damals als nicht realistisch hielt) muss man auch an das Null-Emissions Ziel 2035 denken.
Sprich die Co2 Flotten Ziele zwingen die Autokonzerne sowieso den E-Anteil derzeit zu erhöhen, daher auch die vielen Preissenkungen die derzeit ausgerufen werden, auf Fahrzeuge die erst nächstes Jahr geliefert werden. Golem
Der Verbrennerbasis wird also stück für stück selbst die Grundlage genommen.

Was vom TE als Kritik übrig bleibt ist die "All-You-Can-Tank" Flatrate. Dafür ist aber nicht das angesprochene Gesetz verantwortlich sondern die Menschen die es so ausnutzen. Es müsste also eher gesellschaftlich geächtet sein, so auf Kosten fremder sein Privatleben zu gestalten, stattdessen sehen viele mit Neid auf dieses Verhalten.

Um auch mal diejenigen abzuholen die nicht ganz im Gesetzgebungsverfahren drin sind. Wenn Gesetze "grundlegend " geändert werden, muss immer eine Prüfung stattfinden, welche gesellschaftlichswirtschaftlichen Folgen dieses Gesetz hat. Derzeit baut der Dienstwagenbonus darauf auf, dass dadurch mehr Fahrzeuge schneller in den Gebrauchtwagenmarkt kommen. Würde dieser Bonus komplett / oder großflächig gestrichen fällt das Argument des Gebrauchwagenmarktes. Erhöhen wir die Prozente für Verbrenner muss daraus eine nachvollziehbare Ableitung entstehen welche positive wirtschaftliche Auswirkungen dadurch entstehen. Wäre es so einfach wie viele hier behaupten, müsste das Wirtschaftsministerium ebenfalls zu diesem Schluss kommen. Seit 2017 sehen wir da aber keinen Ansatz aus Berlin, obwohl das Thema einigemale angefasst wurde.
Anders hingegen die derzeit geplante "Änderung" der schnelleren Abschreibung. Hier soll nur eine Degressive AfA gelten, die zwar zu Steuermindereinnahmen führt, aber die BEV Quote erhöht mitsamt aller Folgen auf die anderen Bereiche. Sprich der Fiskus verzichtet zwar auf einen Teil der Unternehmensteuern, bekommt aber vermutlich mehr über USt bei Kauf, LSt bei Dienstwagen, div. Steuern bei Stromtanken, Zunahme PV ..... Der Rattenschwanz liese sich Stundenlang vorsetzen.

Ich sehe immer noch nicht DEN Grund für diese Debatte, da er sich auf absehbare Zeit zum gro0en Teil selber löst.
 
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Neuer Lesestoff.
https://www.spiegel.de/auto/dienstw...o-jahr-a-f17bf521-47c7-480c-9725-51f41ac50c3f
Zuerstmal, wie man auf die 13,7 Millarden kommt:
Gemessen werden die Subventionen an den höheren Einnahmen, die der Staat hätte, wenn die Beschäftigten dieselben Autos mitsamt aller Nebenkosten privat finanzieren müssten und dafür ein entsprechend höheres Gehalt bekämen.
Ist natürlich insofern abwegig, als das das nicht passieren würde. Aber sachlich nicht falsch es so zu rechnen.


Da ich ja der Lüge bezichtigt werde zitiere ich hier einfach ein paar interessante Sätze aus dem Artikel:

»Unser Steuersystem bietet keinen echten Anreiz, auf E-Dienstwagen umzusteigen«, kritisiert Susanne Goetz, Referentin für E-Mobilität bei T&E Deutschland.

Der Bundesregierung fehle der Mut für den entscheidenden Schritt, um Geld zu sparen und zugleich dem Klima zu helfen: »Verbrenner unattraktiver zu machen«
Kann ich vollstens nachvollziehen und ist ja auch mein Hauptkritikpunkt.

Ein Arbeitgeber, der einen elektrischen VW ID.4 anstelle des Verbrenners VW Tiguan lease, spare lediglich zwölf Euro im Jahr.
Hierzu gibt es leider keine Infos, halte ich aber für weit her geholt. Zumal ja die TCO überhaupt nicht geklärt werden kann weil viel zu individuell.


https://www.tagesschau.de/wirtschaft/eu-foerderung-verbrenner-dienstwagen-100.html

Im Durchschnitt erhielten Dienstwagenfahrer einen jährlichen Steuervorteil von 6.800 Euro, bei größeren Modellen mit hohem Schadstoffausstoß sogar bis zu 21.600 Euro.
"Es ist völlig unlogisch und inakzeptabel, dass wir immer noch Milliarden von Steuergeldern in eine Technologie investieren, die dem grünen Wandel der Europäischen Kommission widerspricht", sagte Stef Cornelis, Flottenmanager bei T&E, der Nachrichtenagentur Reuters.
EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hat den neuen EU-Klimakommissar beauftragt, Vorschläge für den Ausstieg aus fossilen Subventionen zu erarbeiten.
Danke Uschi.
 
h00bi schrieb:
Hierzu gibt es leider keine Infos,
Das fehlt leider fast immer es wird behauptet und geschätzt aber irgendwie so gut wie nie eine Angabe gemacht wie man denn auf die Zahlen kommt.

Je nachdem welche Interessenverband da gerade vor sich her labert kommt mal das eine oder Mal das andere heraus.
 
Sagen wirs mal so, die Schaffungshöhe von h00bis Beitrag ist marginal wennüberhaupt. 90% Copy&Paste 10% recht dünne Einordnung.
ABER wir wollen Ja das positive in dem Beitrag mal analysieren.

Eins vorweg, egal ob Spiegel oder Tagesschau, beide haben 1zu1 den Pressetext kopiert. Maximal der EU-Beitrag von der Tagesschau ist nice to know, aber wirklich hilfreich ist auch der nicht. Wie sagte ein großer Philosph einmal.... EGAL.
Eine neue Studie dürfte die Diskussion um das sogenannte Dienstwagenprivileg erneut anheizen. Der deutsche Staat fördere fossil angetriebene Firmen-Pkw mit etwa 13,7 Milliarden Euro jährlich, schätzt die Londoner Umweltberatungsfirma ERM in einer Untersuchung im Auftrag der Organisation Transport & Environment (T&E).

Schauen wir uns erst einmal an wer T&E ist. Laut Wiki stecken da in DE der Verkehrsclub Deutschland und der NABU dahinter. Für die Einordnung sollte das schonmal hilfreich sein. Bei ersteren hilft es deren Kernpunkte sich einmal anzuschauen: "ab 2030 keine neuen Diesel und Benziner mehr, Zahl der Pkw deutlich verringern"
Das ist keine Kritik an den Vereinen, wenn aber eben diese Vereine eine Studie in Auftrag gibt, ist eben der Wohlwollen dementsprechend nachvollziehbar.

Die 13,8 Mrd "Subventionen" die die Studie hier aufführt sind für mich nicht nachvollziehbar. Zunächst einmal weil die Studie nicht öffentlich bis zum Zeitpunkt dieses Beitrages abrufbar ist.
Weitergehend sollte man sich das kleingedruckte unter der Pressemitteilung durchlesen, denn die 13,8 Mrd basieren auf:
Um die Gesamtsubventionen zu ermitteln, vergleicht ERM zwei Szenarien: ein Business-as-usual-Szenario mit den derzeitigen Steuern und ein kontrafaktisches Szenario, das zeigt, wie viel von ihrem Gehalt Autofahrende ausgegeben hätten, wenn sie ihre Fahrzeuge privat gekauft hätten. Die endgültigen Zahlen basieren auf einem Szenario, in dem 80 Prozent der Dienstwagenfahrten privat sind.

JA h00bi hatte genau dieses Argument schon einmal gebracht und es ist ja auch richtig. Würde sich jeder diesen Firmenwagen privat genauso kaufen UND entsprechend nutzen?
ABER das größere Problem sehe ich in den 80% private Nutzung. Bei 30.000km Jahreslaufleistung würde dies 6000km dienstlich bedeuten und 24.000km privat? Bei 200 Arbeitagen wären das 30km.... Ich weiß ja nicht ob das wirklich Wirklichkeitsnah ist.

Wir sind uns einig das Firmenwagen privat genutzt werden, kein Thema. 80% halte ich aber PAUSCHAL für ALLE Fahrzeuge für extrem hoch. Das daraus natürlich 13,8 MRD Euro resultieren ist nur logisch.

Den Part mit dem 12 Euro Steuervorteil kritisierst du zurecht. Wenn beide Fahrzeuge identisch viel kosten, was bei den genannten Modellen möglich ist, frage ich mich wie 1% zu 0,25% in nur 12 € resultieren sollen. Zumal welche Steuern? Es heißt "Beim Arbeitgeber". Die Lohnsteuer fehlt weg weil Arbeitnehmer die zahlt. Umsatzsteuer bleibt gleich, was bleibt sind Gewerbesteuer, Körperschaftssteuer oder Einkommensteuer (beim Unternehmer)? Aber wo 12 Euro und wieso? Das diese 12€ der Grund sein sollen warum es nicht atraktiv genug ist lässt die Frage zu, dass die seit Jahre geltenden 0,25% quasi nutzlos waren. Aber defacto haben wir ja im gewerblichen Bereich die Zulassung von 11,7%, wohl gemerkt im H1 2024. Das war das Halbjahr NACHDEM die Förderung gestrichen wurde.

Die Studie zeigt zudem, dass es mehr klimaschädliche Steuervorteile gibt, je größer das Auto ist. Auf einen geleasten Opel Corsa kommen in Deutschland Subventionen in Höhe von 4.015 Euro pro Jahr, auf einen geleasten Audi A6 fast doppelt so viel.
Ich sags mal so, ein Opel Corsa kostet 22680,- € ein 55.500 - 73.150,- € der S6 sogar 84.000,- Das daraus natürlich höhere zahlen beim geldverten Vorteil etc kommen liegt in der Natur der Sache. Fassungsloser FunFact Ein Porsche Firmenwagen für 120.000,- € ist sogar noch über den 8.040,- € Steuervorteil.
Dafür brauche ich keine Studie, das ist Basic wissen an diesem Punkt.

Vor allem mit fossilen Brennstoffen betriebene SUV-Dienstwagen erhalten hohe Steuervorteile, die jährlich zwischen 6.477 und 8.544 Euro liegen. Dies erklärt auch, warum Unternehmen mehr klimaschädliche SUVs zulassen als private Haushalte. Von den insgesamt 13,7 Milliarden jährlichen Subventionen für fossile Dienstwagen gehen 4 Milliarden an SUVs.

Die Suggestion das SUV´s hohe Steuervorteile genießen, dies dem Unternehmer bekannt sind und er deswegen ebendiese kauft/nutzt, ist eine nicht nachvollziehbare Herleitung. Wir haben auch ohne diese Studie schon seit Jahren den Trend hin zu SUV´s. Dies ist aber dem "Gefühl" der Sicherheit geschuldet. Gleichzeitig ist es das Segment in dem die meisten Modelle erscheinen und die Firmen (Hersteller) die größten Margen einfahren. Natürlich erfolgt hier die meiste Werbung und Nachlässe.

Das Problem ist hier auch die Tatsache das wir zwischen Fahrtenbuch und Pauschalversteuerung wählen "können". Wobei können so eine Sache ist. Ein Fahrtenbuch zu führen wäre natürlich die Perfekte Nachvollziehung und total gerecht. Das Problem ist hierbei allerdings, das der Unternehmer möglichst jede fahrt betrieblich haben möchte und das Finanzamt möglichst jede fahrt privat sieht. Es zu 100% sauber zu führen ist dementsprechend extrem schwierig. Anders die Pauschale. 1% vom BLP kann jeder errechnen. By the Way, Bruttolistenpreis, nicht der Preis den die Unternehmer wirklich zahlen (meist dicke Rabatte) sondern was BMW, VW und Mercedes aufrufen. Da kommen Gelder für den Staat rein, an die sie so sonst nicht kämen (mit Fahrtenbuch). Wenn ich das natürlich weiß ist auch deren Forderung mir vollkommen klar:
  • Die angekündigten Sonderabschreibungen für gewerblich zugelassene E-Autos sollten mit reduzierten Abschreibungsmöglichkeiten für Verbrenner eingeführt werden.
  • Der pauschale Steuersatz bei der Dienstwagenbesteuerung für Verbrenner soll auf 2 Prozent erhöht werden, um eine höhere Spreizung zwischen dem Preis für E-Mobilität und der auslaufenden Verbrenner-Technologie zu schaffen. Zudem soll der Steuersatz mit dem CO₂-Ausstoß des Autos steigen.
  • Die im Koalitionsvertrag angekündigte Anpassung des Steuersatzes für Plug-in-Hybride muss umgesetzt werden.

Die AfA bringt bei Leasingfahrzeugen keinen Effekt. Reine "Vollanschaffungen" kommen hier zum tragen. Da hat der Unternehmer aber derzeit nicht die Subventionen im Blick sondern eher die weichen Faktoren "Wie und Wo lade ich, gibt es den Transporter in elektrisch für den gleichen Preis?".
Den Steuersatz auf 2% zu erhöhen hatte ich oben schon genannt ist natürlich ein Hebel, die Frage ist aber auch "Was erhoffe ich mir dadurch für wirtschaftliche Folgen". Also sorgt dieses 1% mehr dafür das ich das Problem löse oder bringen die anderen Möglichkeiten mehr.

Da ich ja der Lüge bezichtigt werde zitiere ich hier einfach ein paar interessante Sätze aus dem Artikel:

»Unser Steuersystem bietet keinen echten Anreiz, auf E-Dienstwagen umzusteigen«, kritisiert Susanne Goetz, Referentin für E-Mobilität bei T&E Deutschland.

Dann hast du es leider an diesem Punkt nicht verstanden. Das tut mir für dich persönlich Leid, aber dafür kann ich nichts. Das Frau Götz (sollte man auch wissen schreibt regelmäßig für den Spiegel und ist voll bei VCD und NABU zu verorten) sagt diesen Satz mit dem Argument "Steuervorteil 12 €"...... Was ist das Argument "keine echte Anreize, wenn die Begründung nicht verständlich ist.

Abschließend sollte man auch hier festhalten, auch die T&E fordert nicht die Abschaffung der Tankkarte, obwohl das eigentlich der Hauptkritikpunkt von dir (h00bi) mitlerweile ist. Das Argument bleibt bei Strom ja weiterhin existent. Selbst die private Nutzung im Grundsatz bleibt bestehen.

Sollte ich Neuigkeiten haben würde ich diesen Beitrag editiren.
 
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P4ge schrieb:
auch die T&E fordert nicht die Abschaffung der Tankkarte, obwohl das eigentlich der Hauptkritikpunkt von dir (h00bi) mitlerweile ist.
Die Abschaffung der Tankkarte kann nicht funktionieren, weil der Arbeitnehmer ja auch für seine dienstlichen Fahrten tanken/laden muss und ist daher auch nicht mein Hauptkritikpunkt.

Mein Hauptkritikpunkt ist die 100%ige steuerliche Absetzbarkeit von Verbrenner-Betriebskosten.

Ein Arbeitgeber, der einen elektrischen VW ID.4 anstelle des Verbrenners VW Tiguan lease, spare lediglich zwölf Euro im Jahr.
Würde der AG von allen Kosten für den Tiguan nur 75% steuerlich absetzen können, wäre der Unterschied deutlich größer.
 
h00bi schrieb:
Die Abschaffung der Tankkarte kann nicht funktionieren, weil der Arbeitnehmer ja auch für seine dienstlichen Fahrten tanken/laden muss und ist daher auch nicht mein Hauptkritikpunkt.
Aktuell oder schon immer? Das las sich die anderen 95 Seiten deutlich anders für mich. Und wäre im Prinzip ein diskutabeler Punkt wie man "vermeintliche" private Kosten eindämmt.
h00bi schrieb:
Mein Hauptkritikpunkt ist die 100%ige steuerliche Absetzbarkeit von Verbrenner-Betriebskosten.
DAS wiederum ist nicht möglich und schlicht nicht umsetzbar. Diesel für den dienstlichen Verbenner würden dann ja auch damit hinfallen. Es gibt noch nicht für alle Szenarien eine elektrische Alternative.
h00bi schrieb:
Würde der AG von allen Kosten für den Tiguan nur 75% steuerlich absetzen können, wäre der Unterschied deutlich größer.
Dem Unternehmer 25% seiner Kosten abzusprechen, nur weil es ein Verbrenner ist (?!) halte ich auch für eine gewisse Wilkür. Natürlich ist der Ansatz diskutabel, es muss aber ein Korridor gefunden werden, offensichtliches (nachweisbar 100% dienstlich) von möglicherweise (1% Methode) zu unterscheiden. Ich denke die akzeptanz von Fehlern im Fahrtenbuch sollte weniger streng ausgelegt werden. Das alle Schummeln sollte bewusst sein und das lässt sich niemals abstellen, aber deswegen die Ausnahme zur Regel zu machen ist auf Dauer auch der falsche Weg.
 
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h00bi schrieb:
Mein Hauptkritikpunkt ist die 100%ige steuerliche Absetzbarkeit von Verbrenner-Betriebskosten.

Warum nicht andersrum denken? Warum nicht komplette Steuerfreiheit für privat Fahrten bei BEVs? Oder noch stärker - warum muss ein BEV Dienstwagen überhaupt vom Arbeitnehmer versteuert werden? Einfach hier Steuerfreiheit gewähren und fertig.

Am Ende entscheiden sich ja die Arbeitnehmer für den entsprechenden Dienstwagen.

Ob ein Arbeitgeber jetzt nur 75% der Kosten eines Verbrenners ansetzen kann oder nicht, wäre dem m.E. völlig egal. Aktuell wählst du als Arbeitnehmer ja aus einer Vorauswahl von Dienstwagen dein Fahrzeug aus. Da ist dann meist von Kleinwagen bis VAN meist ein Fahrzeug mit dabei. Der wesentliche Kostenfaktor ergibt sich somit eher aus der Auswahl der Fahrzeuggröße und nicht wie viel steuerlich absetzbar sind.
 
Ich wollte ursprünglich meinen Beitrag ja ergänzen / editieren sobald ich die Studie von T&E finde, aber dazu muss ein ganzer Beitrag folgen.

T&E Publikation auf der linken Seite findet man den Download für die englische Version. Leider existiert keine angepasste deutsche Variante. Ich habe mich mal das verlängerte WE dran gesetzt und den Text auseinander genommen, was wie ich finde keine Jornalistische Selle getan hat. Eins vorweg, ich drehe niemanden einen Strick dadurch. Es ist heute üblich ungefiltert "Studien" zu übernehmen und Aussagen abzuschreiben, als sich deren Datengrundlage einmal anzuschauen.

Im gesammten Dossier findet sich nirgendwo die Aussage mit dem "Steuervorteil von 12 Euro". Wenn dem so sein sollte, steht es im Zwischentext den nur die Beteiligten verstehen mögen. Für mich bleibt hier eine Behauptung im Raum bei der Frau Götz anecken möchte und Benzin ins Feuer gießen will.

Ein weiterer großer Kritikpunkt ist, das die Studie ihre Datengrundlage zum großen Teil auf eigene Vorstudien bezieht. Wenn ich aber so vorgehe und schon "beschönigende" positive Zahlen für mich nutze, ist das nun vorliegende Ergebniss nicht gerade überraschend.

Auch in dieser Studie sprechen die Autoren von "Subventionen", aber mit dem Hinweis, dass es de facto keine Subventionen sind sondern nur als solche "betrachtet" werden können. Man merkt also schon das sie sich bewusst sind das diese falsch Behauptung schnell zerissen werden würde.

Als "Datengrundlage" für die angesprochenen 13,8 Mrd Subventionen gehen die Autoren davon aus, dass für Deutschland 243 Befragte angegeben haben, wie sie ihre Firmenwagen nutzen. 28% (67 Leute) gaben an den PKW ausschließlich privat zu nutzen und 72% (176) mixed use. Dazu muss man erwähnen, das die Pendelstrecke schon zu 100% als Privatenutzung angesehen wird von den Autoren. Laut einer genannten EU Studie beläuft sich die Privatenutzung im Bereich zwischen 30-50%. Die Autoren gehen für ihre Studie aber von einem 80% Anteil aus. Die Bründung: In DE ist der Private-use Anteil mit 28% extrem niedrig im Vergleich zu den restlichen Studienländern. (Schnitt 35%) Es werden aber alle Länder zusammengefasst und daraus das "Mittel" errechnet um darauf die Studie aufzubauen. (siehe Seite 42)

Wie ich bereits vor einigen Tagen ausgeführt habe, sehe ich diese Aussage als extrem kritisch an. 80% Privatanteil anzunehmen bei einem Firmenwagen der privat genutzt werden kann auf einer Datengrundlage die sich auf EU-weit 1271 Aussagen bezieht. Man beachte es gibt in der EU 252,2 Mio PKW.... .
Bei den Kraftstoffkosten wird mit 1,84 € für Super Benzin und 1,76 € Diesel gerechnet. Ich denke es wird hier darauf abgestellt, dass vermehrt an der Autobahn getankt werden soll, anders lassen sich diese Werte nicht erklären. Innerhalb der Studien Ergebnis gibt es auch "Alternativen" für die 80% Annahme (13,8 Mrd Subvention). Wird "nur " ein privat Anteil von 65% angenommen, sinkt die "Subvention" auf unter 10 Mrd. Seltsam das man damit in die Regionen der EU-Aussage kommt. Könnte es sein, dass ein hoher angenommener Privatanteil vielleicht für hohe "Subventionssummen" sorgt? Ist hier vielleicht eine Studie zu gunsten einer Aussage getrimmt worden? Das wäre ja nicht nett.

Um die Kosten in Verbindung mit der Realität zu bringen, hat man sich "typische" PKW´s aus den entsprechenden Segmenten genommen:
1730705968647.png


VW Up VW EA211, 4,0 - 4,8l Super
Golf VW EA211, evo2, EA211 evo, evo 2, EA888 4,5l Super - 8,3l Super Plus
Passat VW EA288, Evo 3,7l - 5,9 Liter Diesel
Audi VW EA897 evo3 7,5l Diesel

Mich dünkt hier beruhen die Zahlen rein Auf VW Motoren die sehr "genau" differenziert werden. Könnte es auch hier sein, dass zum "wohle der Objektivität " hier ein Mittelwert gebildet wurde, der der Studie dient? Ich vermute es, aber die Beweisführung war mir zu aufwendig.

Positives hat die Studie aber auch zu bieten und das ist erstaunlich das dies nicht genutzt wird. Im Eingangstamtam wird auf Belgien bezug genommen. Dort wurde eine Grundlegende Reform der Firmenwagen angegangen. Die Abschreibungen, sogar die Kosten können nur bedingt abgeschrieben werden. Bei Verbrennern max. 75% bis 2028 0% und bei BEV´s 100% in 2023 bis 67,5% in 2031. Damit wäre ein "Druck erzeugt worden, der eine höhere Kostenabsetzung bei BEV´s zu tage fördern kann. Dazu sollte man wissen der BEV Anteil beträgt in Belgien derzeit 4,2% am Gesamtbestand. Ebenfalls wächst der Bezinanteil, alles zu "lasten" des Diesel.

Hätten wir doch nur so ein Steuerungsorgan in DE..... oh wait, haben wir ja das Fahrtenbuch. Wenn denn die Politik es wirklich nutzen wollen würde.

Mein Resümee der Studie fällt natürlich ernüchternd aus. Mir war schon klar, dass hier bewusst versucht wurde "Subventionen" zu finden und zu stigmatisieren. Mit der nötigen Objektivität und Relativierung wäre das Ergebniss natürlich nicht so "grausam" wie die 13,8 Mrd. Aber es würde der Diskussion mehr dienen zu schauen wo wirklich Möglichkeiten liegen und dass es nicht einfach nur dieser und jener Punkt ist. Denn die Studie z.b. geht an keinem Punkt auf das Argument ein, dass die Firmen PKW´s den Gebrauchtwagen Markt günstiger erreichen können. Dies ist bei BEV´s das Sprungbrett um günstige Stromer abseits der Händler in den Markt zu bringen.

Ich warte mal die nächste Studie von der Auto-Lobby ab, die gehen bestimmt ins Gegenteil
 
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