News Digitale Agenda ist „ein Kniefall vor Telekom-Anbietern“

Ist doch irgendwie klar. Das vorhandene Netz ist wahrscheinlich "abbezahlt" und macht momentan Gewinn wie nie zuvor. Alle sind ja ständig verbunden mit inet usw. Da ist sehr viel Geld im Spiel. Wahrscheinlich ist irgend ein ehemaliger Telekom-Lobbyist in der Bundesregierung und hat auf das Kupfer bestanden.
Das hat Ähnlichkeit mit dem Atomausstieg. Die Alten Kraftwerke sind "abbezahlt" und jede kWh bringt Gewinn. Klar wollen die Konzerne die Alten Dinge so lange benutzen, wies nur möglich ist. Es geht immer nur ums Geld.
 
HominiLupus schrieb:
VDSL ist keine schrittweise Einführung. Das ist Weiterwursteln mit altem Bestand mit massivem Vorteil für die Konzerne mit Besitzstand, allen voran die Telekom: Vectoring z.B..
Doch, VDSL bringt die Glasfaser immer näher an den Endkunden, durch die reduzierte Reichweite. Früher gab es nur Hauptverteiler, in den alle Kupferkabel liefen. Hat später auch den Vorteil, dass man nicht jedes einzelne Kabel bis zum Hauptverteiler ziehen muss, sondern das Glasfaser-Kabel einfach in das DSLAM-Gehäuse steckt (zumindest denke und hoffe ich das :D ). Evtl. gibts hier ja n Telekom-Techniker, der das näher erläutern kann.


HominiLupus schrieb:
Da es schon deutlich absehbar ist wie an FTTH auf mittlere Sicht kein Weg vorbei führt, wieso noch in Stopgaps investieren? Nur damit dem Staatskonzern noch eine Weile geholfen wird? Ja die Telekom ist immer noch Staatskonzern, Staat und KfW sind die de facto Eigentümer.
Das bestreitet auch keiner. Die Telekom ist trotzdem eine AG und MUSS wirtschaftlich handeln. Man kann der Telekom nicht vorwerfen, wie ein privatwirtschaftliches Unternehmen zu handeln, wenn der Staat es vor Jahren privatisiert hat.
 
@wazzup

Das musst du mir näher erklären, warum FTTH "weder nötig noch sinnvoll" ist. Wie lange willst du denn noch auf Kupfer setzen. Möchtest du dann in Zukunft immer noch mehr Cabinets und noch näher an die Häuser bauen? Für VDSL darf man maximal ~900m vom Cabinet entfernt sein, damit man überhaupt die 50MBit gerade noch so bekommt. Kupfer kann man nur noch verwenden, weil man die Distanz immer weiter verringert zwischen Endkunde und Cabinet. Das muss man bei Glasfaser eben nicht.
Drum finde ich deine Aussage total falsch, weil das die kosten nur noch viel viel mehr steigern würde und total sinnlos wäre, weil man eben die Anzahl der Cabinets extrem erhöhen müsste. Das ist technisch und wirtschaftlich sinnfrei.
 
Zuletzt bearbeitet:
68Mrd. Euro für FTTH flächendeckend?
Mit dem Geld, was die HRE geschluckt hat, hätte man also allein 2x ganz Deutschland mit FTTH versorgen können?

Schritt für Schritt, schon alleine weil man nicht ein ganzes Land in eine riesen Tiefbaugrube verwandeln kann. Dazu fehlen auch schlicht und einfach die Leute.
Bitte, es ist dank neuer Gesetzeslage sogar möglich, die Infrastruktur lokaler Versorger / der Stadt mit nutzen zu können. So steht einer Nutzung von Kanalisation / Wasserleitungen oder Strommasten für die Verlegung von Glasfaser nichts mehr im Weg und dass ist ja das Tolle an LWL - ihnen ist egal ob sie neben Hochspannungsleitungen liegen :D
 
DSL 50 ist ok,aber ich bin auch der meinung das man falls es machbar ist,einmal richtig Geld für einen DLS ausbau in die Hand nehmen sollte,sonst Investiert man Später Doppelt.
 
phi schrieb:
Ich komme da nicht ganz mit, Firmen können auch jetzt schon jede beliebige Datenrate erhalten. aber was soll Privatnutzer "Lieschen Müller" mit 100mbits downstream?

Aber nur mit entsprechendem Budget. Was machen Kleinstbetriebe und Startup-Unternehmen?
 
Ganjaware schrieb:
Was kann 100Mbit, was 50Mbit nicht auch schafft. Ist "4K in Echtzeit streamen" denn soo wichtig?

Du musst voraus denken. 4k Filme brauchen sehr viel mehr an Daten und Spiele werden auch deutlich größer von Jahr zu Jahr
 
Hallo Leute macht Euch mal klar, dass es hier um unsere Steuergelder geht. Das Geld kommt nicht von der Bundesregierung sondern von uns. Es ist also schon sinnvoll darüber nachzudenken üb man 68 oder 20-30 Milliarden Euro ausgibt für etwas was man eigentlich nicht braucht. Ich habe 32 MBit und habe noch nie den Bedarf 100 MBit zu brauchen.

Macht euch mal klar, dass bei einer Investitionssumme von 68 Milliarden Euro und 81 Millionen pro Bürger 850 € an Steuergeldern aufgewendet werden müssen! Dass das kein Unternehmen schultern kann ist doch klar.
 
Bogeyman schrieb:
Hätte man damals Trinkwasser privatisiert müssten die Leute auf dem Land heutzutage auch das Wasser ausem nächsten Fluß holen, weil es sich wirtschaftlich einfach nicht rechnen würde diese Leute auf dem Land mit Trinkwasser zu versorgen.

Son ne Privatisierung ist schon was feines
Sehr guter Vergleich! Bei Strom, Wasser und Abwasser beschwert sich niemad über zu hohe Kosten auf dem Land.

Was ich nicht verstehe:
Andy schrieb:
Die Bundesregierung will keine staatlichen Mittel einsetzen, sondern lediglich die Erlöse aus anstehenden Frequenz-Versteigerungen (Digitale Dividende II) bereitstellen
Das macht doch überhaupt keinen Unterschied. Staats-Einnahmen sind doch genauso Staatliche Mittel. Und diese werden eindeutig für den falschen Zweck, nämlich die falschen Technologien verwendet.
 
phi schrieb:
Ich komme da nicht ganz mit, Firmen können auch jetzt schon jede beliebige Datenrate erhalten. aber was soll Privatnutzer "Lieschen Müller" mit 100mbits downstream?

Schon wieder das Argument mit "Lieschen Müller" oder "Oma Erna" oder wem auch immer :rolleyes: Natürlich brauchen die meisten Kunden keine Anschlüsse mit 100 Mbit/s Download oder mehr. Meine Eltern kommen mit 6 Mbit/s auch ganz gut klar. Normales Surfen ist problemlos möglich, Youtube funktioniert auch in HD ganz ordentlich. Für größere Downloads muss man sich eben etwas Zeit lassen oder den PC über Nacht laufen lassen.
Aber vor einigen Jahren kam man auch mit 56K gut zurecht. Nur hat das Internet sich nicht an diese Grenze gehalten und hat sich rasant weiterentwickelt. Wer meinte "Mir reicht das was ich habe!" stand plötzlich ziemlich dumm da. Mein Opa ist mit seinem Modem praktisch von 95% des Internets ausgeschlossen, sofern er es noch in diesem Jahrzehnt nutzen will. Selbst ihm ein oder zwei Bilder schicken ist unmöglich. Da ist ja die Post schneller.
Was heute "gut genug" ist kann morgen hoffnungslos veraltet sein. Und wenn die Statistiken uns eins sagen, dann folgendes: Die Datenmenge im Internet kann nur steigen und wird nur steigen. Wer das Internet heute und morgen oder auch übermorgen nutzen will, muss sich über kurz oder lang dem Stand der Technik anpassen. Personen wie "Lieschen Müller" sind da eher die Ausnahme, sozusagen die Aussteiger der digitalen Gesellschaft und kaum eine sinnvolle Referenz.

Der flächenmäßige Ausbau MUSS stattfinden, sonst wird Deutschland als Standort für IT Konzerne noch uninteressanter als es jetzt schon ist (zur Info: Deutschland hat in den letzten Jahren praktisch keine nennenswerten internationalen IT Konzerne hervorgebracht. Diese sitzen fast alle in den USA oder in Asien).
Natürlich wird das teuer, aber umsonst legen sich die Leitungen auch nicht und Mutti Merkel wird wohl nicht demnächst mit einer Kabeltrommel und einem Spaten durch Deutschland wandern und den Ausbau selber vorrantreiben. Andererseits ist das Aussitzen oft noch teurer, denn die bestehende Technik ist dann hoffnungslos veraltet und ist nicht mehr Anpassbar. Das merkt man doch schon im kleinen: Versucht mal einen aktuellen Haswell Prozessor in ein Sockel 775 Mainboard zu stecken :D Da hilft nur aufrüsten.

Und sein wir mal ehrlich: Die Politik verschwendet wesentlich größere Geldmengen für sinnlosere Projekte, von welchen am Ende keiner profitiert.
 
Ganjaware schrieb:
Was kann 100Mbit, was 50Mbit nicht auch schafft. Ist "4K in Echtzeit streamen" denn soo wichtig?

Was kann 50Mbit, was 2Mbit nicht schafft. Ist "Full HD in Echtzeit streamen" denn soo wichtig?

Du machst den gleichen Fehler, wie die Politiker - mit heutigen Maßstäben denken.
Wer hätte sich vor 10 Jahren denn erträumt, eine riesige Onlinemediathek (Netflix, Snap und wie sie alle heißen) mit einem Mausklick zur Verfügung zu haben?
Was dann wohl in nochmal 10 Jahren möglich ist?


Das Internet beeinflußt heute schon unser Leben kolossal, das wird sich nicht ändern.
 
Nennt mich in dem Ounkt konservativ, aber "flächendeckend" sollte "DSL 16000" (16 Mb/s) doch wohl locker reichen. Unternehmen, die unbedingt Extremstbandbreite brauchen, können sich vielleicht auch eine Standleitung zum nächsten Point of Presence eines ISP legen. Der Steuerzahler muss nicht 50 Mb/s in jedem Winkel der Republik finanzieren. Kriegt ja auch nicht jedes Dorf eine eigene ICE-Haltestelle und wenn man in Oberniedergrashügel eben nicht mehr als 16 Mb/s bekommt, dann weiß man eben auch, warum die Grundstückspreise dort so niedrig sind. Es ist ja nun nicht so, als könnte man mit 16M nichts anfangen, wo Netstream-HD-Videos bei Netflix, Maxdome und Konsorten sowieso weit unter 16 Mb/s bleiben.

Immer, wenn ich jemanden sehe, der sich über fehlendes Breitband beschwert, dann hat der eben nichtmal DSL und deshalb war ich - im Gegensatz zur FTTH Council Europe (wer oder was ist das eigentlich?) - darüber erschrocken, dass da so viel Bandbreite für die Flächendeckung versprochen wurde.
 
phi schrieb:
Ich komme da nicht ganz mit, Firmen können auch jetzt schon jede beliebige Datenrate erhalten. aber was soll Privatnutzer "Lieschen Müller" mit 100mbits downstream?

Dir ist schon klar, dass manche Dörfer nicht mal DSL haben? Wie soll da eine Firma jede beliebige Datenrate erhalten?
Und selbst für zuhause möchten schon jetzt einige 100MBit (ich gehört nicht dazu). In 10 Jahren wollen aber vielleicht schon sehr viele eine 100MBit-Leitung für zuhause.
 
flappes schrieb:
(...)
Deutschland ist eine IT-Bananenrepublik die sich primär auf das Konsumieren beschränkt.

Und selbst das wird schwierig, wenn die entsprechenden Verbindungen fehlen.
 
Wenn der Ausbau mit Steuergeldern finanziert wird sollte man darüber nachdenken das Kabelnetz (FTTH-Netz) zu verstaatlichen und für einen festen Betrag an die Telekommunikationsanbieter zu vermieten.

Eines steht auch fest, ohne FTTH ist man nicht mehr zukunftsfähig.
 
phi schrieb:
Ich komme da nicht ganz mit, Firmen können auch jetzt schon jede beliebige Datenrate erhalten. aber was soll Privatnutzer "Lieschen Müller" mit 100mbits downstream?

Schwachfug. Firmen auf dem Land sind genau so auf den Ausbau angewiesen wie Privatanwender.
Einer unserer Außenstandorte hat maximal 384k DSL-Light.
Da kann man nur mit Kanalbündelung arbeiten (aktuell auf 8Mbit).
Fakt ist, Deutschland wird mit dieser Politik immer hinterher hinken.
Solange es Hintertürchen wie LTE gibt bleibt das alles eine Farce.
Warum nicht einfach mal die LTE- Drossel rausnehmen, wenn es keine Alternative mit ähnlicher Bandbreite gibt?
Ja weil die Politik das nicht vorschreibt und ich würde die Kunden auch melken, wenn ich die Telekom wäre.
 
Jeder, der der Meinung ist, dass 50MBit/s als Ausbau-Ziel ausreichen, läßt auser acht, dass andere Länder jetzt bereits weiter sind, und wir immer mehr zurückfallen.

Sendung Frontal 21 (29.07.2014 21:00 Uhr) - Internet: Wie Deutschland hinterhersurft schrieb:
Bis 2014 sollten 75 Prozent aller deutschen Haushalte mit Highspeed-Anschlüssen surfen, versprach die Kanzlerin vor fünf Jahren. Doch von diesem Ziel ist Deutschland inzwischen weit entfernt.

http://www.verpasst.de/sendung/180204/Frontal_21.html
Interessant wird es ab 07:10-09:00 wo gesendet wird, dass das Wochenendhaus unserer Bundeskanzlerin einen VDSL-Anschluss hat, wo bis 100MBit/s möglich sind. Die besondere Leitung wurde aber nicht auf eigene Rechnung der Telekom ausgebaut, wer den Auftrag erteilt hat, unterliegt dem Datenschutz.
 
Yakomo schrieb:
Habs mir anders überlegt, will zu dem Thema nix mehr sagen...
1,5 bis 2km Tiefbau + Aufrüstung der Technik und Anschluss von ein paar Wohneinheiten auf dem Land entspricht grob 150.000€ (oder mehr). Sehr logisch, dass das von einem einzigen Unternehmen innerhalb von 4 Jahren für ganz Deutschland umgesetzt werden kann :freak:

Herr Tauber kann ja sein komplettes privates Vermögen für den Breitbandausbau zur Verfügung stellen, wenn es ihm mit den 100Mbit nicht schnellgenug geht.

Und ganz nebenbei:
Der VDSL- bzw. Vektoringausbau bis zum OutdoorDSLAM ist nahezu identisch mit dem FTTH-Ausbau und lässt sich, sobald wieder Geld verfügbar ist, relativ "einfach" bis zum Kunden fortsetzen (was dann reinem FTTH entspricht).

Schritt für Schritt, schon alleine weil man nicht ein ganzes Land in eine riesen Tiefbaugrube verwandeln kann. Dazu fehlen auch schlicht und einfach die Leute.
Kann hier nur zustimmen.
Es ist durchaus verständlich, dass um FTTH langfristig gesehen nichts herum führt, da über Glas nunmal quasi unendlich Spielraum nach oben ist. Die einzige Möglichkeit von heut auf morgen FTTH aus dem Boden zu stampfen wäre eben wie du schon sagst mit einer einzigen riesigen Baustelle im Land verbunden. Als Privatunternehmen fehlt freilich für diese exorbitanten Chargen Personal und vor allem die mindestens 70 Mrd. €. Das zahlt kein Unternehmen der Welt alleine. Entweder muss in dem Fall vom Staat in oberster Instanz subventioniert werden oder man trifft Subventionierungsverträge mit einzelnen Kommunen. Und es wird erfahrungsgemäß auf Kommunen hinauslaufen. Wenn der Herr Staat eine gewisse Quote fordert, dann sollte er nicht einfach nur dasitzen, sondern auch selbst etwas dafür tun.
Auch richtig ist hier, dass das Glas durch FTTC (Vectoring) schon sehr dicht in Richtung Kunde gewandert ist. Möchte man daraus FTTH machen, muss man stark vereinfacht gesagt nicht viel weiter tun, als die restlichen fehlenden Meter Glas verlegen und das durch WDM-Technik effizient nutzen. Vielen ist garnicht bewusst, dass durch FTTC bereits ein riesiger Anteil in Richtung FTTH erbracht sein wird.
Und die FTTH-Bandbreiten werden heutzutage noch von kaum jemandem benötigt, nicht mal im Ansatz. In sehr vielen Kommunen ist ein FTTH-Rollout aufgrund mangelnden Interesses Seitens der Kunden gescheitert (viel zu geringe Vorvertragsquoten). Klar wäre es "nice to have", aber das ist dann schon als Luxusgut einzustufen.
Unternehmen denken leider nun mal lukrativ. Wenn aktuell kaum jemand FTTH Verträge haben möchte (siehe ein paar Zeilen zuvor), dann würde man sich erstmal richtig tief ins Minuskapital begeben, bis die Margen wieder eingefahren sind. So ist nun mal unternehmerisches Denken.
Ich finde es sehr schade, dass hier vielerlei so stark vereinfacht gedacht und dann gemault wird, ohne sich konsequent mit der Materie zu beschäftigen. Da steckt viel mehr drin, als von außen für den Laien sichtbar.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ganjaware schrieb:
Was kann 100Mbit, was 50Mbit nicht auch schafft. Ist "4K in Echtzeit streamen" denn soo wichtig?

Was konnte 64kbit/s was 32kbit/s nicht konnte? Was konnte man im Jahr 2000 mit 64MB RAM tun, das man 1999 mit 32MB RAM nicht auch konnte? Sind Computer denn überhaupt wichtig? War es in der Höhle vor dem Feuer nicht eigentlich vieeel schöner? ;)

Technik entwickelt sich weiter, und mit mehr Bandbreite kann man nicht nur 4K streamen (was dir jetzt vielleicht unwichtig scheint) sondern beispielsweise auch Cloud Dienste besser nutzen, oder tausend andere Anwendungen, die uns bisher vielleicht noch gar nicht eingefallen sind. Sobald aber mehr Bandbreite da ist, ergeben sich neue Möglichkeiten, die auch genutzt werden!
Im Jahr 2000 konntest du mit 64kbit/s noch gut im Netz surfen - mach das mal heute! Die Seiten und Dienste passen sich der durchschnittlich verfügbaren Geschwindigkeit an, und derjenige, der nicht mitziehen kann, landet im Abseits.
 
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