News Digitale Agenda ist „ein Kniefall vor Telekom-Anbietern“

Hier werden Äpfel mit Birnen verglichen! Litauen oder Slowenien als Vergleich heranzuziehen halte ich für Quatsch. Deutschland ist das bevölkerungsreichste Land Europas. Wenn die Telekom einen Ausbau wagt, dann schlägt der sich natürlich prozentual bei weitem nicht so nieder wie es in Litauen oder Slowenien der Fall ist. Nahezu jedes Kuhkaff in Deutschland ist heutzutage bereits wenigstens mit 16 MBit ausgerüstet, und das ist eine enorme Leistung und Herausforderung. Ich glaube kaum, dass dies mit Slowenien oder Litauen vergleichbar ist, denn dort ist die krasse Internetanbindung auch nur in den größeren Städten oder Ballungsgebieten gegeben. Fährt man auch nur etwas weiter aufs Land, hat es sich mit dem Internet. Da werden auch keine kilometerlangen Glasfasergräben geschmissen, nur um den letzten Bauernhof anzuklemmen. Deutschland setzt hier sogar auf LTE, um auch wirklich den letzten ans schnelle Internet zu bekommen. Keine Frage, vieles ist ausbaufähig und die Tarife sind besonders in Hinblick auf LTE nicht perfekt, aber wir müssen uns echt mal vor Augen führen, von welch einem Niveau wir schimpfen, wenn es um den Ausbau Deutschland geht. Denn dieser ist weiß Gott nicht so schlecht wie manche hier immer stöhnen.
 
ata2core schrieb:
Es ist also schon sinnvoll darüber nachzudenken üb man 68 oder 20-30 Milliarden Euro ausgibt für etwas was man eigentlich nicht braucht. Ich habe 32 MBit und habe noch nie den Bedarf 100 MBit zu brauchen.

Die Regierung macht alles nur nicht das finanzieren was gebraucht wird.
Was die mit unseren Steuergeldern treiben sieht man sehr gut.
Da werden unsinnige Gesetze rausgegeben die Lobbyisten gefördert und irgendwelche sinnbefreiten Projekte in Stein gemeißelt.
Wenn man dann fragt ob mal was getan werden kann, heisst es strunzdumm wir müssen sparen.
Gürtel enger schnallen und so. ;)
Hätten sie den Ausbau nicht verpennt wären die Kosten nicht mal ansatzweise so hoch.
Btw: was man im Moment noch nicht braucht ist absolute Nebensache, denn zukünftig werden die Datenaufkommen noch steigen bspw. 4k Content und alles andere was man so über Onlineplattformen vertreiben kann wie Spiele und Software.
 
an diesem thread sieht man doch schön, woran es in deutschland krankt: weitsichtigkeit. die leute denken nicht weit genug, sie sehen nur das offensichtliche. ich komme jetzt mit dsl 6000 auch ganz gut klar. aber das heißt nicht, dass es in 10 jahren immer noch so ist. und wie wir sehen, sehen wir nichts, will heißen, so ein ausbau geschieht nicht in 2 jahren. das muss man frühzeitig planen und auch tatsächlich umsetzen, sonst wirds nix mehr.
und das glaube ich auch, deutschland und IT - das wird nix mehr. in ein paar jahrzehnten weine ich hinterher, weil ich miterlebt habe, wie die politik NICHTS gepeilt hat, als es noch möglich war. leute, schaut einfach mal über den tellerrand. nur weil ihr daheim kein glasfaser braucht, heißt das nicht, dass es euch indirekt nicht doch was bringen könnte. in form von arbeitsplätzen, steuereinnahmen etc...
 
Cai-pirinha schrieb:
an diesem thread sieht man doch schön, woran es in deutschland krankt: weitsichtigkeit. die leute denken nicht weit genug, sie sehen nur das offensichtliche. ich komme jetzt mit dsl 6000 auch ganz gut klar. aber das heißt nicht, dass es in 10 jahren immer noch so ist. und wie wir sehen, sehen wir nichts, will heißen, so ein ausbau geschieht nicht in 2 jahren. das muss man frühzeitig planen und auch tatsächlich umsetzen, sonst wirds nix mehr.
und das glaube ich auch, deutschland und IT - das wird nix mehr. in ein paar jahrzehnten weine ich hinterher, weil ich miterlebt habe, wie die politik NICHTS gepeilt hat, als es noch möglich war. leute, schaut einfach mal über den tellerrand. nur weil ihr daheim kein glasfaser braucht, heißt das nicht, dass es euch indirekt nicht doch was bringen könnte. in form von arbeitsplätzen, steuereinnahmen etc...
Aufgrund der Tatsache, dass sich das Dienstleistungsgewerbe immer weiter in Richtung Cloud bewegt, würde ich hier zustimmen. Allerdings schreit das Topic hier in Richtung Public Audience und nicht Unternehmen. Für eine Mehrzahl von Unternehmen ist es wesentlich simpler schnelle Bandbreiten bereitzustellen, das prozentuale Verhältnis von Unternehmen<>Bevölkerung liegt deutlich auseinander. Einzelne Lösungen über Glas sind schneller errichtet als multiple Lösungen für die gesamte Bevölkerung
 
Verstehe ich das richtig:

Bei Vectoring muss man mit steigenden Datenraten die DSLAMs immer und immer näher an die Haushalte bringen. Deshalb schießen ja auch überall die Kästen aus dem Boden. Mein kleines Heimatstädchen (etwa 15.000EW in dem, was echtes Stadtgebiet ist) gehört zu einer der T-Com Vectoring Modell Gemeinden (sind es nicht 70 oder so?) man bekommt nahezu flächendeckend 50 Mbit nur in der historischen Altstadt gibt es stellenweise noch größere Probleme, die aber oft in an der Hausverkavelung liegen. Dafür sind aber auch überall diese Kästen in Kleiderschrankgröße aufgetaucht. Wirklich überall - in jeder einzelnen Straße. Bei mir steht einer genau gegenüber vom Haus. Das tolle ist: auch mein 1&1 16mbit Vertrag der vorher so zwischen 17 vor Jahren und 11 vor dem Ausbau schwankte, hat auch enorm profitiert. Ich glaube so um die 19mbit bei wesentlich besserem Ping :evillol:

Jedenfalls: wäre es mit FTTH/B (ich finde die B-Variante sollte für Altbauten in Stadtgebieten das Ziel sein, für den Rest ist dann der Eigentümer/Mieter zuständig) doch möglich in so einer kleinen Stadt nur noch ein einziges großes DSLAM in Trafo Haus Größe zu bauen, weil die Glasfaser Kabel ja nahezu beliebig lang sein können. Bringt das nicht auch massive Spareffekte, die bisher nicht einkalkuliert sind? Die kleinen Verteilerkästen sind doch ohnehin mit Glasfaser angebunden. Wozu dann all die Kästen - das müssen Zehntausende auf Bundesebene sein-, wenn man auch zentralisierte Knoten bauen könnte?

Warum dieses entweder oder? Klar der Technologiemix wird propagiert ist aber Augenwischerei, weil am Ende nichts anderes getan wird, als in Städten das alte Kuper auszuquetschen und auf dem Land dieser lächerlichen LTE Masten aufzustellen. Es wird gemacht, was bei den geringsten Kosten die höchsten Umsätze garantiert. Das an sich kann man den Providern auch nicht vorwerfen. Aber dem Staat. Da ist es ignorante Kurzsichtigkeit.

Geben wir jetzt mal 20mrd aus für unsere 50mbit und 2030 dann nochmal 30mrd, weil ohnehin Glasfaser gebaut werden muss. Aber das interessiert ja dann keinen mehr in der Politik. Nach mir/in der nächsten Legislaturperiode die Sintflut :rolleyes:
Weitsichtige Politik wird scheinbar seit den 70ern nicht mehr betrieben.

Die vernünftigste Lösung wäre wohl folgende gewesen:

Ausbau nach Einwohnerdichte/Gemeindegröße. Nur als Beispiel die Zahlen: über 1000EW/km^2 oder 10.000EW in einer Gemeinde Pflicht FTTB mit Förderung durch die KFW (Darlehen mit leicht negativem Zins) für Eigentümer, wenn sie FTTH wollen. Darunter Vectoring und LTE wirklich nur für irgendwelche Orte ohne gelbes Ortsschild oder irgendeine Hallig. Kostet natürlich merklich mehr ist aber nicht ganz so unvernünftig wie die generelle Forderung nach FTTH, garantiert einem Großteil der Bevölkerung (sicher über 80%) wirklich schnelles Internet, das nahezu beliebig ausgebaut werden kann, den restlichen (Beispiel) 19% VDSL mit 50mbit und das restliche 1% (wenn überhaupt so viele Menschen in den Löchern mit grünem Ortsschild leben) bekommt eben LTE. Das tolle an den bereits gelegten Glasfasern ist, dass man sie nahezu unbegrenzt erweitern kann, indem man die Wandler und das Backend tauscht. Bis so ein Glasfaserkabel an die Bandbreitengrenze gelangt, müssen schon einige Gigabit durchgequetscht werden. Das spart in Zukunft massiv Kosten, weil man nicht extra noch mal neu alles ausbuddeln muss, um endgültig die Kupferkabel zu ersetzen.
 
HominiLupus schrieb:
Nur damit dem Staatskonzern noch eine Weile geholfen wird? Ja die Telekom ist immer noch Staatskonzern, Staat und KfW sind die de facto Eigentümer.

Das ist so nicht ganz richtig. Staat und KfW halten je etwa 16,6 %, besitzen damit aber zumindest eine Sperrminorität was natürlich bei wichtigen Entscheidungen sehr beeinflussen kann (und auch praktisch so erfolgt).
 
nschlichtmann schrieb:
Nahezu jedes Kuhkaff in Deutschland ist heutzutage bereits wenigstens mit 16 MBit ausgerüstet, und das ist eine enorme Leistung und Herausforderung.
Selten so gelacht. Weder meine Eltern am Rand einer 250k Einwohner statt, noch ich mitten in einer solchen Stadt (10min Fußweg bis zum Stadtzentrum) bekommen das. Bei meinen Eltern reichts für DSL6k, bei mir sind es sogar nur 2k. Ich dachte auch, hey, wenn du zum Studium mitten in die Stadt ziehst gibts da sicher schnelles Internet. Ja, schön gedacht, aber nix da.

[F]L4SH schrieb:
Jedenfalls: wäre es mit FTTH/B (ich finde die B-Variante sollte für Altbauten in Stadtgebieten das Ziel sein, für den Rest ist dann der Eigentümer/Mieter zuständig) doch möglich in so einer kleinen Stadt nur noch ein einziges großes DSLAM in Trafo Haus Größe zu bauen, weil die Glasfaser Kabel ja nahezu beliebig lang sein können. Bringt das nicht auch massive Spareffekte, die bisher nicht einkalkuliert sind? Die kleinen Verteilerkästen sind doch ohnehin mit Glasfaser angebunden. Wozu dann all die Kästen - das müssen Zehntausende auf Bundesebene sein-, wenn man auch zentralisierte Knoten bauen könnte?
Weil du dann von diesem einen Kasten eine Leitung in jedes Haus legen musst - und bei dem, was Glasfaser kostet ist das ein enormer Faktor. Da werden lieber ein paar mehr Verteiler gebaut, die dann mit 2-3 Leitungen vom Hauptverteiler aus 2 Straßen versorgen.

Ich würde auch grundsätzlich nur für FTTB votieren in der ersten Welle - auf den paar Metern Kupfer im Haus geht einiges an Tempo, bis die ausgereizt sind wird das Haus wahrscheinlich neu gebaut / kern saniert, dann kann ich da Glasfaser ins Haus legen statt jetzt alle Wände aufzureißen.
 
wie immer gilt: kaufe was du brauchst, wenn du es brauchst, nicht von staatlichen sonderangeboten (welche auch nur unsere Steuergelder sind!) blenden lassen!

doppelte gelder verschwenden und vorallem doppelte baustellen finde ich natürlich genauso dämlich, jedoch ist der punkto 100mbits für alle völlig übertrieben, denn auch 50mbits reichen für 4k streams (ist zumindest meine generelle erfahrung, wer weiß ob andere nicht faulere leitungen haben xD) privat nutzen wir in einem 3 personen haushalt ganke 18000 kbits welche ehrlich gesagt bei 3 HCgamern immernoch völlig ausreicht xD
 
c2ash schrieb:
@wazzup

Das musst du mir näher erklären, warum FTTH "weder nötig noch sinnvoll" ist. Wie lange willst du denn noch auf Kupfer setzen. Möchtest du dann in Zukunft immer noch mehr Cabinets und noch näher an die Häuser bauen? Für VDSL darf man maximal ~900m vom Cabinet entfernt sein, damit man überhaupt die 50MBit gerade noch so bekommt. Kupfer kann man nur noch verwenden, weil man die Distanz immer weiter verringert zwischen Endkunde und Cabinet. Das muss man bei Glasfaser eben nicht.

Kann ich gerne machen:
Kupfer liegt überall und ein GF Überbau der bestehenden KVZ ist vergleichsweise günstig zu realisieren. Der benötigte Platz hält sich in Grenzen und liegt im Schnitt bei +1m². Näher an die Häuser gebaut werden muss nichts, die KVZ stehen schliesslich da wo sie jetzt stehen schon 50 Jahre und mehr.
In den meisten Städten und Dörfern sind die Leitungen vom KVZ zum APL deutlich unter 1km lang. Das reicht mit aktueller Technik für VDSL und mit zukünftiger Technik sind da noch Steigerungen möglich. Man kann also mit relativ geringem Aufwand direkt 200 potentielle kunden erschliessen. Mach mal einen FTTH ausbau. Erstmal die Leerrohre verlegen, einblasröhrchen, Tiefbau in jedes Haus, GF APL, Wandler im Keller oder direkt Innenausbau bis in jede Wohnung... da hast du nach ein paar Häusern schon mehr kosten als bei einem GF Überbau. Und natürlich noch den höheren Aufwand bei einer Störung, du brauchst von jedem Kunden eine einwilligung usw.
Ausserdem musst du für jedes gebiet einen eigenen GF APL bauen. D.h. du pumpst hunderte km Leerrohre und GF in den Boden ohne am Ende einen merklichen vorteil zu haben. Klar könnte man dann weitaus mehr als die 50MBit/s schalten, aber die Mehrheit braucht diese Leistung in absehbarer Zeit einfach nicht, auch nicht auf 5 bis 10 Jahre gesehen. Darum sage ich klipp und klar ein FTTH Ausbau ist ausschliesslich in Ballungsgebieten durchführbar, aber eben auch da nicht zwangsweise profitabel oder von nutzen.
Ich habe sowohl FTTH als auch Kupferausbau gemacht und kann dir daher ziemlich genau sagen was sinnvoll ist und was nicht.
Kupfer auf der Strecke vom KVZ zum Endkunden ist auch noch für die nächsten 20 Jahre einwandfrei.
Selbstverständlich ist das alte Konzept mit der Versorgung vom HVT aus nicht mehr haltbar wenn man die Agenda umsetzen will. Aber die Telekom will ja ohnehin weg davon und am liebsten alles über Outdoor DSLAMs versorgen.
 
Eins ist klar: Das planlose Agieren der Regierung in der Breitbandfrage ist nichts neues. Und auch jetzt wird wieder nur gefordert, aber kein Weg aufgezeigt.
Die alten Kupferleitungen kann man aktuell schon noch nutzen und dort eben 50/100 MBit rauskratzen. Nur weil ein Kabel alt ist, bedeutet es nicht zwingend das es Mist ist.
Das FTTH die besser Wahl wäre, darüber brauchen wir hier auch nicht zu diskutieren. Aber die Mehrkosten und der Aufwand beim Bau sind Enorm viel Höher als beim jetzigen FTTC Ausbau.

Immerhin sorgt das FTTC Programm schonmal dafür, die Glasfaserkabel überhaupt in die Dörfer an die Verteiler zu bringen, von dort kann man dann später immer noch mit FTTH "die letzten Meter" zu Oma Elfriede graben um Ihr ihren 1Gbit Anschluss zu schalten ! :D
Ein Teil des Geldes wäre also immerhin sinnvoll investiert!
Auf jeden Fall ist es dort sinnvoller aufgehoben als 200 Milliarden in die Banken zu stecken und damit deren Fehler auszubügeln, schließlich hat jeder etwas davon !
 
Die ganzen Leute hier die nur schreiben "also ich brauch es nicht, dann brauchen es andere auch nicht", zeigt doch schon die Ignoranz die in Deutschland in Bezug auf Technologie herrscht. Immer schön ausbremsen wo es nur geht.

@ zorrkvonhui
Vom Gamen etc. auf die zukünftige Auslegung des Internets zu schließen ist schon sehr....engsternig, um es vorsichtig auszudrücken. Warum nutzt du eine 18MBit-Leitung, wenn fürs Zocken doch auch locker 2MBit (oder was das Minimum an deinem Standort ist) ausreichen.
Warum auch Monitoren mit FullHD...reicht doch der alte VGA-Standard auch um ein Bild zu erkennen? Warum immer schnellere Prozessoren...reicht doch die alte auch, dauert halt nur länger.

Lasst doch die Leute, die den technischen Fortschritt mitmachen möchten gehen. Die ständigen Nörgler und Meckerer können ja erstmal schön warten. Aber bremst die Leute, die mitziehen möchten, nicht aus. Die ganzen Nörgler können ja schon mal einen Brief an etliche Anbieter in ihrer Umgebung schreiben, dass diese nicht mehr für ihr Haus/Wohnung für einen neuen zukünftigen Anschluss sorgen müssen. Dann geht der Ausbau auch ein wenig schneller voran für die anderen, die mitziehen möchten.
 
Schwachfug. Firmen auf dem Land sind genau so auf den Ausbau angewiesen wie Privatanwender.
Einer unserer Außenstandorte hat maximal 384k DSL-Light.
Da kann man nur mit Kanalbündelung arbeiten (aktuell auf 8Mbit).

Das liegt aber daran das ihr nicht investieren wollt! Fast jedes Telekommunikationsunternehmen legt dir eine T1 mit Handkuss nur kostet das eben ... selbst hier auf dem Land (Einwohner unter 500) kriegst du als Firma das was du willst, eben nur nicht für nen Apple und nen Ei!
 
Lieber jetzt 60 Mrd für Glasfaser investieren statt 30 Mrd in eine veraltete Technik, die dann in einem Jahrzehnt für 60 Mrd oder so ersetzt werden muss, weil dann Deutschland endgültig weit abgeschlagen ist. Kurzsichtig Denken bringt nichts. Vor 10 Jahren hätte sich auch keiner Träumen lassen dass mal 16 MBit das Minimum für angemessene Verwendung des Internets sind.

Von mir aus auch gerne Subventieren und dafür wieder Verstaatlichen, und diesen Volumentarif-Schrott auch mal stoppen.
 
Ich kapier es nicht.... Da hat man mit den Piraten eine Partei die sich doch ideal dafür eignet. Holt die Piraten in die Koalition und schafft ein neues Ministerium. Da müsste man echt mal über den eigenen Schatten springen und Aufgaben nicht nur innerhalb der eigenen Partei verteilen sondern an kompetente Leute.
 
Aufgaben an kompetente Leute verteilen? In der Politik? Ich bitte dich, wo kommen wir da nur hin! Und die Piraten haben sich mit ihren innerparteilichen Streitereien ganz gut selbst demontiert...
 
zorrkvonhui schrieb:
wie immer gilt: kaufe was du brauchst, wenn du es brauchst, nicht von staatlichen sonderangeboten (welche auch nur unsere Steuergelder sind!) blenden lassen! ...
Und auch nicht von einem Verband namens "FTTH Council Europe" blenden lassen, der genau die Technologie, für die dieser Lobbyverband gegründet wurde, nun mit diesem Medientratra so schnell wie möglich in jedes Dorf gelegt haben will, damit die Unternehmen, die er vertritt, möglichst viel Geld verdienen, ohne dass man absehen kann, ob das wirklich nötig ist.
 
Das Hauptproblem, das ich sehe ist: Es gibt keine konkrete Definition was passieren soll. Der Technologienmix ist ja schön und gut, aber baut die digitale Spaltung nicht ab.

Es würde ja eine einfach Definition reichen: 16 Mbit/s für 98% der Haushalte ohne Volumendeckelung und sonstiges Einschränkungen.

Ich bin hier mit >50 Mbit/s laut Regierung über LTE von Vodafone / Telekom ausgebaut, nutze aber 2 Mbit/s über Kupfer bzgl. Volumen. Laut der bisherigen Definition bin ich ausgebaut und nichts wird mehr passieren... So wie mir geht es wohl einem Großteil im ländlicherem Raum... offiziell versorgt, tatsächlich Schneckentempo.
 
wazzup schrieb:
Kann ich gerne machen:
Kupfer liegt überall und ein GF Überbau der bestehenden KVZ ist vergleichsweise günstig zu realisieren. Der benötigte Platz hält sich in Grenzen und liegt im Schnitt bei +1m². Näher an die Häuser gebaut werden muss nichts, die KVZ stehen schliesslich da wo sie jetzt stehen schon 50 Jahre und mehr.
In den meisten Städten und Dörfern sind die Leitungen vom KVZ zum APL deutlich unter 1km lang. Das reicht mit aktueller Technik für VDSL und mit zukünftiger Technik sind da noch Steigerungen möglich. Man kann also mit relativ geringem Aufwand direkt 200 potentielle kunden erschliessen. Mach mal einen FTTH ausbau. Erstmal die Leerrohre verlegen, einblasröhrchen, Tiefbau in jedes Haus, GF APL, Wandler im Keller oder direkt Innenausbau bis in jede Wohnung... da hast du nach ein paar Häusern schon mehr kosten als bei einem GF Überbau. Und natürlich noch den höheren Aufwand bei einer Störung, du brauchst von jedem Kunden eine einwilligung usw.
Ausserdem musst du für jedes gebiet einen eigenen GF APL bauen. D.h. du pumpst hunderte km Leerrohre und GF in den Boden ohne am Ende einen merklichen vorteil zu haben. Klar könnte man dann weitaus mehr als die 50MBit/s schalten, aber die Mehrheit braucht diese Leistung in absehbarer Zeit einfach nicht, auch nicht auf 5 bis 10 Jahre gesehen. Darum sage ich klipp und klar ein FTTH Ausbau ist ausschliesslich in Ballungsgebieten durchführbar, aber eben auch da nicht zwangsweise profitabel oder von nutzen.
Ich habe sowohl FTTH als auch Kupferausbau gemacht und kann dir daher ziemlich genau sagen was sinnvoll ist und was nicht.
Kupfer auf der Strecke vom KVZ zum Endkunden ist auch noch für die nächsten 20 Jahre einwandfrei.
Selbstverständlich ist das alte Konzept mit der Versorgung vom HVT aus nicht mehr haltbar wenn man die Agenda umsetzen will. Aber die Telekom will ja ohnehin weg davon und am liebsten alles über Outdoor DSLAMs versorgen.

Und in 10 Jahren kommt der Ausbau dann deutlich billiger oder was? Und wenn wir jetzt in Kupfer investieren und in 10-15Jahren dann in Glasfaser soll das zusammen billiger kommen als wenn wir jetzt Glasfaser legen?

Ist ungefär so wie die Hütte renovieren obwohl man sie langfristig eh abreißen muss.

Das Problem ist doch nur das dass wir nicht langfristig denken. Jeder Unternehmer oder Politiker macht nur Dinge wo er selber dann die Früchte noch ernten kann anstatt irgendwann irgendein Nachfolger.

Man ist einfach nur zu blöde und dämlich. Wenn Pipelines gebaut werden kam man auch auf die kleverer Idee einfach paar Glasfaserkabel mit reinzuschmeißen.

Wenn hier aber Straßen renoviert werden, neue Gas, Stromleitungen etc geschieht dies aber nicht. Zu blöd nen Leerrohr mit reinzulegen. Besser dann später irgendwann alles nochmal aufreißen.

Es ist einfach nur ne Mischung aus Dämlichkeit, Sturheit und die Gier nach Geld.

Wir kommen doch längerfristig nicht drum herum. In meinen Augen sollte man da den Umbau eher vorlegen anstatt Geld in alte Technik in Unmengen zu investieren.
Wann soll sich Kupfer nicht mehr rechnen? Wenn wir vllt alle 100m nen Verstärker brauchen dann irgendwann?
 
@fireblade_xx: Das ist halt das Problem mit dem ganzen LTE-Gedöns. Als die Telekom (und andere) damit angefangen haben dachte ich mir sofort, dass die dann wahrscheinlich ähnlich wie bei den Mobilfunknetzen ne grausame Volumenbegrenzung einbauen. Weil technisch gesehen ist es ja das gleiche, nur dass die "Empfänger" halt keine Mobilfunkgeräte sondern Router in irgendwelchen Haushalten sind, aber das macht keinen Unterschied. Ich war eigentlich eher überrascht, dass die Volumengrenze so hoch ausfällt, verglichen mit den Datentarifen die man so vom Handy kennt.

Aber insgesamt führt es dann genau zu diesem Problem das du beschreibst - auf dem Papier sind plötzlich alle mit traumhaften "Anschlüssen" versorgt, nur praktisch nutzbar ist die Geschwindigkeit nicht oder nur wenn man wirklich nicht viel mehr als ein paar Websites und das gelegentliche 480p YouTube-Video anschaut. Bei allem anderem (Steam Downloads, Streams in HD, sonstige Downloads) tickt dann unweigerlich im Hinterkopf mit, dass man irgendwann in die Drossel rennt und dann entweder mehr blechen muss oder geschwindigkeitstechnisch in die 90er zurückversetzt wird. Eine wirkliche und vollwertige Alternative zu einem unbegrenzten Kabel- oder DSL-Anschluss stellt LTE noch lange nicht dar - aber das probieren die Telekom und andere ja mit "hey wir machen DSL schlechter indem wir dort auch ne Drossel einbauen" zu kompensieren, während der Politik der Unterschied zwischen "Theoretische Bandbreite" und "tatsächlich nutzbares Volumen" entweder nicht klar oder schlicht egal ist.

Ein wirkliches Konzept vermisse ich auf jeden Fall auch. Viel mehr als heiße Luft und irgendwelche groben Vorschläge/Wunschträume kommen ja nicht.
 
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