Verstehe ich das richtig:
Bei Vectoring muss man mit steigenden Datenraten die DSLAMs immer und immer näher an die Haushalte bringen. Deshalb schießen ja auch überall die Kästen aus dem Boden. Mein kleines Heimatstädchen (etwa 15.000EW in dem, was echtes Stadtgebiet ist) gehört zu einer der T-Com Vectoring Modell Gemeinden (sind es nicht 70 oder so?) man bekommt nahezu flächendeckend 50 Mbit nur in der historischen Altstadt gibt es stellenweise noch größere Probleme, die aber oft in an der Hausverkavelung liegen. Dafür sind aber auch überall diese Kästen in Kleiderschrankgröße aufgetaucht. Wirklich überall - in jeder einzelnen Straße. Bei mir steht einer genau gegenüber vom Haus. Das tolle ist: auch mein 1&1 16mbit Vertrag der vorher so zwischen 17 vor Jahren und 11 vor dem Ausbau schwankte, hat auch enorm profitiert. Ich glaube so um die 19mbit bei wesentlich besserem Ping
Jedenfalls: wäre es mit FTTH/B (ich finde die B-Variante sollte für Altbauten in Stadtgebieten das Ziel sein, für den Rest ist dann der Eigentümer/Mieter zuständig) doch möglich in so einer kleinen Stadt nur noch ein einziges großes DSLAM in Trafo Haus Größe zu bauen, weil die Glasfaser Kabel ja nahezu beliebig lang sein können. Bringt das nicht auch massive Spareffekte, die bisher nicht einkalkuliert sind? Die kleinen Verteilerkästen sind doch ohnehin mit Glasfaser angebunden. Wozu dann all die Kästen - das müssen Zehntausende auf Bundesebene sein-, wenn man auch zentralisierte Knoten bauen könnte?
Warum dieses entweder oder? Klar der Technologiemix wird propagiert ist aber Augenwischerei, weil am Ende nichts anderes getan wird, als in Städten das alte Kuper auszuquetschen und auf dem Land dieser lächerlichen LTE Masten aufzustellen. Es wird gemacht, was bei den geringsten Kosten die höchsten Umsätze garantiert. Das an sich kann man den Providern auch nicht vorwerfen. Aber dem Staat. Da ist es ignorante Kurzsichtigkeit.
Geben wir jetzt mal 20mrd aus für unsere 50mbit und 2030 dann nochmal 30mrd, weil ohnehin Glasfaser gebaut werden muss. Aber das interessiert ja dann keinen mehr in der Politik. Nach mir/in der nächsten Legislaturperiode die Sintflut
Weitsichtige Politik wird scheinbar seit den 70ern nicht mehr betrieben.
Die vernünftigste Lösung wäre wohl folgende gewesen:
Ausbau nach Einwohnerdichte/Gemeindegröße. Nur als Beispiel die Zahlen: über 1000EW/km^2 oder 10.000EW in einer Gemeinde
Pflicht FTTB mit Förderung durch die KFW (Darlehen mit leicht negativem Zins) für Eigentümer, wenn sie FTTH wollen. Darunter Vectoring und LTE wirklich nur für irgendwelche Orte ohne gelbes Ortsschild oder irgendeine Hallig. Kostet natürlich merklich mehr ist aber nicht ganz so unvernünftig wie die generelle Forderung nach FTTH, garantiert einem Großteil der Bevölkerung (sicher über 80%) wirklich schnelles Internet, das nahezu beliebig ausgebaut werden kann, den restlichen (Beispiel) 19% VDSL mit 50mbit und das restliche 1% (wenn überhaupt so viele Menschen in den Löchern mit grünem Ortsschild leben) bekommt eben LTE. Das tolle an den bereits gelegten Glasfasern ist, dass man sie nahezu unbegrenzt erweitern kann, indem man die Wandler und das Backend tauscht. Bis so ein Glasfaserkabel an die Bandbreitengrenze gelangt, müssen schon einige Gigabit durchgequetscht werden. Das spart in Zukunft massiv Kosten, weil man nicht extra noch mal neu alles ausbuddeln muss, um endgültig die Kupferkabel zu ersetzen.