News Digitale Gewalt: Regierung will Neuregelung der Impressumspflicht

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Endlich tut sich da mal was!
 
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Wie verträgt sie das eigentlich mit der DSGVO, dass man im Impressum die Hosen runterlassen muss?
 
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Ich finde auch die Idee mit dem "Kennzeichen" äußerst begrüßenswert. Da bleibt dann nur noch die Frage, wer dann alles technisch in der Lage sein muss, aus dem "Kennzeichen" die reale postalische Meldeadresse zu ermitteln? Da dürfen nicht zu viele Personen Zugriff drauf haben und es muss auch klar geregelt sein, ab wann man als "Zugriffsperson" überhaupt von diesem Recht Gebrauch machen darf (z.B. richterliche Anordnung, Brief vom Staatsanwalt, Brief vom gegnerischen Anwalt etc.).
 
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22428216 schrieb:
Das System mit dem "Kennzeichen " ist eine gute Idee. Aber wer prüft denn, ob mein Anliegen wirklich rechtens ist, oder ob ich es mir nur ausdenke, um an die Anschrift zu kommen?

So wie ich es verstehe, wird nicht die Anschrift herausgegeben, sondern Post weiterleitet.
Also quasi wie eine Art Adressverkürzer.

Die Datenbank wäre dann bei der Post.


22428216 schrieb:
Aber hier besteht natürlich die Gefahr, dass die Datenbank der Kennzeichenstelle gehackt wird.
Kann man bei .de Domains nicht eh checken, auf wen die registriert sind???

Nur sind heute auch andere TLDs in Verwendung.
Oft ohne Bezug zu einem Land.
 
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Impressumpflicht ist ein Überbleibsel aus der Kaiserzeit oder noch schlimmer.
Kann ersatzlos gestrichen werden.
 
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@Simanova auch in unserer heutigen Zeit gilt ein Poststempel auf einer Briefmarke als Nachweis.

Gewisse Dinge werden wohl auch noch länger so zugestellt werden müssen. Bei einem Einschreiben mit sogar potentiellem Rückschein kannste nicht sagen "habe ich nicht erhalten"...bei E-Mails kannste dir aussuchen, ob du eine Lesebestätigung als Nachweis für den Sender gibst.

Die Idee mit einer Regelung wie mit den Kennzeichen finde ich als Ansatz gar nicht so übel.

@mischaef vielleicht könnt ihr hier ein paar Ideen aufnehmen und an die Stellen weiterleiten.
 
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Ich finde die Impressumspflicht wichtig und richtig.

Zum einen weiß man sofort, befindet sich auf einer Homepage kein Impressum -> Finger weg
Zum anderen findet man im Zweifel immer einen Weg an die Firma heranzutreten. Denn dies wird oft nicht unbeabsichtigt einem schwer gemacht.

Ich habe in England gelebt, hier gibt es diese Pflicht nicht. Herauszufinden an wen man sich bei Ungereimtheiten wirklich wenden kann und vor allem wo ist wirklich ein Pain.

Allerdings sollte es hier Anpassungen geben, ja. Ist die Firmenanschrift mit der Privatanschrift identisch, dann kann das schon zum Teil sehr unangenehm sein. Dann darf man halt kein Schrott vermarkten wie zum Beispiel Wünschelruten oder Globuli gegen Krebs etc... ;)
 
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Ich würde das undefinierte und ziemlich dumme Unwort "digitale Gewalt" einfach mal komplett aus der Diskussion nehmen.
Es geht doch um Datenschutz und imho ist das gerade nicht nur für "Journalisten" (was auch immer das ist) wichtig, sondern ebenso für Privatleute.

Warum muss ich im Internet die Hose runter lassen, wenn ich nur einen Blog über meinen Gemüsegarten führen möchte? Ja auf meinem eigenen Server, mit meiner eigenen URL, weshalb ein Blogdienst von wem anders nicht in Frage kommt.
Pikanter wird es, wenn man ein online Tagebuch führt und auch mal politisch wird, dann kommen schon mal Reaktionen von der ein oder anderen Seite, gerade wenn man an Reichweite gewinnt.
 
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Die alte Regel der Impressumspflicht funktioniert sehr gut und ist trotzdem ein Kind einer Zeit, als dieses "Internet" wirklich noch "Neuland" war.

Es ist aber immer noch sehr angenehm, auf "seriösen" Seiten, ganz zum Ende zu scrollen, dort das Impressum und auch den Datenschutzbutten zu finden. Da kann man dann im besten Falle den Handelsregister Eintrag, mit Geschäftsführern des Unternehmens finden oder die Cookies direkt wieder löschen lassen, mit allen weiteren Einwilligungen.

Wenn ich Geschäfte mache, möchte ich aber in gewissen Grenzen wissen, mit wem ich Geschäfte mache. Wenn das Oskar Anton in XY auf der Gaunerstraße ist, fahre ich vorbei, wenn es um die Ecke ist. :evillol:

Ein Update des Impressums kann man diskutieren, es wirklich "besser" zu machen, wird aber im Zuge des Datenschutzes kaum möglich sein.

mfg
 
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D0m1n4t0r schrieb:
Wäre ich Journalist, dann registrier ich meine "Peter-Mueller-Journalist.de" Webseite eben auf den Marshallinseln
Die Marshallinseln haben aber keine .de Domain.

Gerade für Käufe im Internet schaue ich immer nach dem Impressum, weil das zumindest erst mal mehr Vertrauen schafft, wenn das gepflegt ist. Auch wenn ich eine italienische Pizza bestellen will, schaue ich im Impressum, dass dort auch ein italienischer Name steht.

Bei Privatpersonen ist es natürlich dann eher mit Nachteilen verbunden. Ich hoffe man findet da eine gute Lösung. Ganz drauf verzichten, fänd ich nicht gut.
 
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22428216 schrieb:
Kann man bei .de Domains nicht eh checken, auf wen die registriert sind???
Durch die DSGVO zum Glück nicht mehr. Vorher war das Whois ja für .de wie ein offenes Telefonbuch.
 
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jotecklen schrieb:
Besser fände ich ein System, dass so funktioniert wie ein Nummernschild am Auto.
Genau das wird doch im Artikel erklärt.

@Topic:
Wird auch höchste Zeit! Als Einzelunternehmer seine private Adresse online stellen zu müssen ist einfach ein Unding.
 
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Ja, hier prallen "Interessenssphären" aneinander.
Hier das berechtigte Interessen, den Urheber / Betreiber einer Seite für das von seiner Seite ausgehende Übel greif- und haftbar zu machen.
Da das berechtigte Interesse eines Seitenbetreibers, nicht von jedem Hinz und Kunz an seiner Privatanschrift belästigt zu werden.
Es wird aber auch langsam mal Zeit, dass sich da was ändert an der Rechtslage. Zwar könnte man schon heute theoretisch eine Geschäftsadresse anmelden ("Briefkastenfirma"), aber das sind zusätzliche Kosten und Aufwand, den man sich nicht zwingend machen muss, wenn es auch einfachere Lösungen gibt.
 
Ganz ehrlich wer denkt sich sowas aus? Klarnamen + Anschrift. Im Internet, dass voll von zwiespältigen Persönlichkeiten und Diensten ist, die sich nicht zu erkennen geben müssen. Sowas 2024. Sowas ist grob fahrlässig. Überall wird teilweise notwendige Anonymität abgeschafft und neue Gefahren heraufbeschworen. Das Internet ist aber öffentlicher Raum, also sollte jeder das Recht haben anonym etwas zu posten, einen Artikel zu schreiben, einen Blog zu führen usw. Und ja bei gewerblicher Absicht sollte ein Postfach ausreichen, oder eine spezielle Geschäftsanschrift vorliegen oder ein Code zur Identifikation. Privatanschriften haben im Internet nichts zu suchen und sollten zukünftig immer geschützt sein.
 
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Viel schlimmer als ein Impressum einer Seite finde ich den Zwang, solche Daten als Domaininhaber bei den jeweiligen Betreibern
a) hinterlegen zu müssen
b) dass diese auch noch öffentlich zugänglich sind

Also über a) könnte man ja noch diskutieren (die Daten dürfte man dann entsprechend nur rausgeben wenn z.B. richterlich angeordnet), aber b) finde ich schon sehr grenzwertig. Ich habe Domains, die ich nur für E-Mails nutze. Da kommt es durchaus zu Spam-Anrufen und E-Mails (gerade an den E-Mails erkenne ich den Zusammenhang zur Domain)...

Aber hier ist halt auch wieder das Recht der einzelnen Länder sowieso nicht einheitlich...
 
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EdwinOdesseiron schrieb:
Pikanter wird es, wenn man ein online Tagebuch führt und auch mal politisch wird, dann kommen schon mal Reaktionen von der ein oder anderen Seite, gerade wenn man an Reichweite gewinnt.

Man muss nicht mal politisch werden.

Bei queeren Menschen, insbesondere transgeschlechtlichen Personen, reicht schon die bloße Existenz im Netz für Hasskommentare aus.
Auch viele Frauen sind von Hasskommentaren und Sexismus betroffen.

Lauter Hass – leiser Rückzug
Wie Hass im Netz den demokratischen Diskurs bedroht: Ergebnisse einer repräsentativen Befragung.


Mehr als die Hälfte der Internetnutzer*innen bekennt sich aus Angst vor Hass im Netz seltener zur eigenen politischen Meinung und beteiligt sich weniger an Diskussionen. Besonders für junge Frauen sind sexualisierte Übergriffe in den sozialen Netzwerken Alltag. Auch Personen mit sichtbarem Migrationshintergrund und queere Menschen sind dort vermehrt Gewaltandrohungen und Beleidigungen ausgesetzt. Das ergibt die heute veröffentlichte, repräsentative Studie „Lauter Hass - leiser Rückzug“.

Berichte und Infos zur Studie:
https://www.zdf.de/nachrichten/poli...-hass-netz-kompetenznetzwerk-debatte-100.html

https://neuemedienmacher.de/aktuelles/beitrag/studie-zu-hass-im-netz/

https://www.das-nettz.de/neue-studi...ss-im-netz-den-demokratischen-diskurs-bedroht

https://kompetenznetzwerk-hass-im-netz.de/lauter-hass-leiser-rueckzug/


Link zur Studie:
https://kompetenznetzwerk-hass-im-n...024/02/Studie_Lauter-Hass-leiser-Rueckzug.pdf


EdwinOdesseiron schrieb:
Ich würde das undefinierte und ziemlich dumme Unwort "digitale Gewalt" einfach mal komplett aus der Diskussion nehmen.

Was ist das Problem mit digitaler Gewalt?
Gewalt ist nicht nur eine physische Verletzung. Bei Sitzblockaden reicht selbst passives rumsitzen aus, um jemanden "mit Gewalt an der Fortbewegung zu hindern" und damit den Tatbestand der Nötigung (§ 240 StGB) zu erfüllen.

Urteile gab es im letzten Jahr genug.
https://dejure.org/gesetze/StGB/240.html

Psychische Gewalt kann problemlos auch virtuell, also digital erfolgen, sei es durch Beleidigung, Bedrohung, verhetzende Beleidigung/Volksverhetzung, Nachstellung (u.g. Stalking) etc.

Selbst indirekt durch eine schwere Straftat bei Angehörigen ausgelöste psychische Erkrankungen führen nach neuster Rechtssprechung des Bundesgerichtshof (BGH) zu einem Anspruch auf Schmerzensgeld.

https://www.lto.de/recht/nachrichte...ng-aenderung-senatsrechtsprechung-missbrauch/
 
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@DKK007
Viel geschrieben, aber wenig gesagt.

Was ich für ein Problem mit dem Begriff habe? Er ist undefiniert und höchst subjektiv, das sollte doch offensichtlich sein. Ist halt ein Kampfbegriff der alles und nichts meinen kann und ist eines Rechtsstaates unwürdig.
 
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BDR529 schrieb:
Es geht um die geschäftliche Anschrift, und daran ist meiner Meinung nach überhaupt nichts verwerfliches. Dann lässt du dir deinen Firmensitz eben nicht an der privaten Adresse eintragen... ist sowieso Schwachsinn meiner Meinung nach.

Du willst die Anbieter schützen? Das ich nicht lache. Wer schützt denn die Verbraucher? Es gibt so viele schwarze Schafe! Und letztendlich öffnet eine Entschärfung der Impressumspflicht wieder die Türen für Schindluder.

Ich finde die Impressumspflicht sinnvoll und sie sollte beibehalten, oder gar weiter verschärft werden.
Das sehe ich ehrlich gesagt auch so. Ich schaue immer ins Impressum und teils ist man überrascht, wer die Seite betreibt. Eine Abschaffung oder Aufweichung davon wäre ein schwarzer Tag für den Verbraucher.

DKK007 schrieb:
Lauter Hass – leiser Rückzug
Wie Hass im Netz den demokratischen Diskurs bedroht: Ergebnisse einer repräsentativen Befragung.
Dort geht es aber um digitale Gewalt. Selbst wenn das hier auch so im Titel steht, hat die Adresse im Impressum ja gerade nichts mit digital zu, sondern mit physischen Übergriffen oder Psychoterror am Wohnort. Im Internet sind die Leute, versteckt hinter vermeintlicher Anonymität oder Pseudonymität, häufig halt viel ausfallender und sagen schnell unverblühmt die Meinung.

DKK007 schrieb:
Psychische Gewalt kann problemlos auch virtuell, also digital erfolgen, sei es durch Beleidigung, Bedrohung, verhetzende Beleidigung/Volksverhetzung, Nachstellung (u.g. Stalking) etc.
Spielt hier ja gerade keine Rolle, weil es um die Adressen geht und kein Stalking per Whatsapp oder auf Facebook.
 
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Das mit den Chiffrenummer hätte ich auch gerne für meine Bankverbindung, Adresse und Handynummer. Schönen Proxy davor wäre echt mal ein Fortschritt.
 
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BDR529 schrieb:
Falsch. Du musst nirgends deine private Adresse teilen... hört auf hier solchen Unsinn zu verbreiten.

Es geht um die geschäftliche Anschrift, und daran ist meiner Meinung nach überhaupt nichts verwerfliches.

Duststorm schrieb:
Ich finde die Impressumspflicht wichtig und richtig.

Zum einen weiß man sofort, befindet sich auf einer Homepage kein Impressum -> Finger weg
Zum anderen findet man im Zweifel immer einen Weg an die Firma heranzutreten. Denn dies wird oft nicht unbeabsichtigt einem schwer gemacht.

Bitte nochmal den Artikel lesen, es geht hier nicht um Firmenanschriften sondern darum, dass auch faktisch jeder Privatmensch auf seiner Homepage ein Impressum angeben muss. Es gibt viele Abmahnanwälte die das ausnutzen. Davor gibt es aktuell nur einen Schutz, dass sind Firmen die ein Impressum per Postkasten bereitstellen. Und das ist eben mit Kosten verbunden.
 
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