Discord Geschäftsmodell

Pyrukar

Captain
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Hi,

ich hab mich gerade, auf der Suche nach einem brauchbaren Skypeersatz, mal über die AGB und Datenschutzbestimmungen von Discord hergemacht. Dabei sind mir einige Fragen aufgekommen, vor allem aber: Womit verdienen die eigentlich ihr Geld?!

Ich meine Klar es ist nicht der erste Dienst der Kostenlos ist ... streng genommen fällt mir auf anhieb keiner ein der Geld verlangt :)

Aber, Skype macht Werbung im Messenger, Whatsapp (Facebook), verkauft deine Daten höchstbietend ... Gut Teamspeak braucht weder einen Account noch machen sie Werbung, Aber Teamspeak stellt schließlich auch nur die Basis bereit, den Server muss man, wenn ich mich nicht ganz Irre, selbst aufsetzen und bezahlen.
Discord auf der Anderen Seite stellt sowohl die Basis als auch die Serverinfrastruktur zur verfügung und da wirds für gewöhnlich so teuer, dass man das nichtmehr aus spaß an der Freude kostenlos bereitstellt.

Ich hab mir jetzt also mal die Terms of Service und die Privacy Policy durchgelesen und bin da auf das übliche Juristen Bla Bla gestoßen, aber auch: "The Company is not in the business of selling your information"

Natürlich stehen da auch so schöne Dinge drinn, wie: Wenn die Firma Verkauft wir werden auch deine Informationen mitverkauft.
Bei solchen Formulierungen schießen mir unwillkürlich die 19 Milliarden durch den Kopf die Facebook für whatsapp gezahlt hat. Legen es die Discord Leute auf exakt so einen Deal an? Denn eine Andere, vernünftige Einnahmequelle erschließt sich mir derzeit nicht wirklich.

Ach ja eine andere Formulierung die mich etwas Stutzig gemacht hat, oder eben einfach nur mein begrenztes Englisch überfordert, ist folgende:
"By uploading, distributing, transmitting or otherwise using Your Content with the Service, you grant to us a perpetual, nonexclusive, transferable, royalty-free, sublicensable, and worldwide license to use, host, reproduce, modify, adapt, publish, translate, create derivative works from, distribute, perform, and display Your Content in connection with operating and providing the Service."

Dieser Satz gehört für mich in die Kategorie: Wenn man ihn verstanden hat, hat er seinen Sinn verfehlt.
Ich versuche es dennoch einmal: Für mich steht da drinn, dass alles was ich auf Discord Teile von Discord für beliebige Zwecke verwendet werden darf.
Sprich ich stelle ein Bild in meinen Freunden in einem Chatroom zur verfügung, und Discord verkauft dieses Bild an einen Beliebigen Werbetreibenden oder macht damit selbst Werbung.

Ich bin mir bewusst, dass ähnliche Formulierungen in jeglicher Cloudspeicher Dienst AGB zu finden sind aber stutzig macht mich das dennoch. Könnt ihr mir da vielleicht weiterhelfen?

gruß

Pyrukar
 
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Alternativen - ganz ohne Stress:

- Jitsi
- Tox
- Mumble
- Talk (Nextcloud)
 
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Hmm, für mich heißt dieser Satz das die mit allem was du da irgendwie "hochlädst" oder "teilst" machen können was sie wollen.

Also wenn du zum Beispiel selbst Musik machst und das dort jemandem zeigst, können die dein Lied nehmen und es bearbeiten, damit werben, es verändern und für alles mögliche benutzen, ohne das du dann irgendwas davon hast.

So verstehe ich das ganze jetzt.
 
Discord hat Premiumabos mit mehr Speicherplatz und zusätzlichen Emoticons etc.
Ich kann mir schon gut vorstellen, dass damit recht viel Geld reinkommt.

Und von dem Text den du zum Hochladen von "Content" zitierst ist ein großer Teil (wenn nicht sogar alles) von dem was sie dürfen notwendig damit sie überhaupt Kram von dir hosten dürfen!
perpetual = Sie wollen nicht ständig damit behelligt werden, dass irgendjemand Sachen die er in einem Channel gepostet hat depublizieren lassen will
nonexlusive = Allein zum Vorteil des Nutzers
transferable = sollten sie wirklich mal verkauft werden wollen sie nicht sämtlichen Content und alle Nutzerprofile etc. löschen müssen
royalty-free = Du sollst keine Sachen hochladen und dann von ihnen Geld dafür verlangen, dass sie deinen Benutzeravatar hosten dürfen
sublicensable = Da habe ich kein direktes Beispiel, aber wenn man wollte könnte man das z.B. so auslegen, dass sie eine dritte Firma beauftragen könnten die Daten zu hosten die du hochgeladen hast (z.B. Amazon AWS)
world-wide license = Wenn ein Nordkoreaner auf deinen Discord-Server kommt und deinen (von Discord gehosteten) Avatar sieht wollen sie sich nicht irgendwelcher Embargo-Übertretungen schuldig machen^^

use = überhaupt irgendetwas damit machen
host = deinen Content lagern
reproduce = deinen Content vervielfältigen (beispielsweise indem er auf mehreren Servern gespeichert wird)
modify = in andere Formate umwandeln, z.b. dein JPEG in PNG umwandeln
adapt = auch in andere Formate umwandeln
publish = anderen anzeigen
translate = eher ein vorsorglich verlangtes Recht, für zukünftige Möglichkeiten
create derivative works = aus deinem quadratischen Avatar einen runden Avatar machen
distribute, perform, and display Your Content in connection with operating and providing the Service. = Den Dienst Discord betreiben und dabei eben Content den du ihnen selbst anvertraut hast für die Funktionen dieses Dienstes (wie eben das Anzeigen eines Avatars) nutzen.

Natürlich könnten sie mit den Rechten auch Schindluder treiben, aber sie sind eben auch eigentlich alle notwendig um überhaupt einen Dienst zu betreiben in dem du eigenen Content generieren und vor allem hochladen (Bilder, Avatare) kannst.
 
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ich finde, wenn man bei Vertragsbedingungen, AGB oder wie immer ein Anbieter es auch nennt, stutzig wird und sich Skepsis bildet, dann hat man eigentlich schon eine, wenn nicht sogar DIE Entscheidungsgrundlage. Wer eine Dienstleistung oder ein Produkt haben will, weiß ja im Vorfeld, dass man unter Umständen etwas dafür zu geben hat. Nun muss man nur noch überlegen, wie wichtig ist einem das Gewünschte.
Wer eben besagte Bedenken hat, lässt es lieber gleich bleiben. Alles was nicht eindeutig, klar und unmissverständlich formuliert ist, bietet immer Raum zur Interpretation. Gleiches gilt für Verständnisschwierigkeiten.
 
Sterntaste schrieb:
Wer eine Dienstleistung oder ein Produkt haben will, weiß ja im Vorfeld, dass man unter Umständen etwas dafür zu geben hat.

Klar, genau darum geht es mir ja: Ich möchte verstehen, was Discord von mir haben möchte, denn ich bin mir recht sicher, dass in Zeiten von BigData sehr vieles im Kleingedruckten versteckt wird.

@Marek72: Interessante Alternativen: Das Problem das ich damit sehe ist, dass es eben auch noch die Leute benutzen müssen, mit denen man in Kontakt bleiben/treten möchte :)
@iSight2TheBlind: Danke für die präzise Übersetzung/Erklärungen der Textstelle.

Ich würde das jetzt eben mal so formulieren: Würdet ihr über einen Discord etwas Diskutieren und tlw. auch Austauschen was später mal ggf. für eine Publikation gedacht ist.

Und ach ja, etwas anderes Thema: Kann mir jemand ein bisschen über die Geräuschunterdrückung von Discord erzählen? Ich benutze ein Setup mit (günstigem) Tischmikro und Boxen und bisher ist Skype die einzige VoIP Software für die ich nicht die Boxen gegen Kopfhörer austauschen muss damit sich nicht jeder im Voicechat doppelt und dreifach hört.
 
Die Echounterdrückung funktioniert hervorragend. Umso sauberer das Signal von deinem Tischmikrofon ist, umso besser.
Wenn du ein Video abspielst, hören es aber deine Mitmenschen trotzdem, Discord kann nur den Ton unterdrücken den es selbst erzeugt. Alles weitere muss deine Soundkarte mit dem Treiber können.
Von der Audioqualität sollte aber so gut wie jede vorgeschlagene Lösung besser als Skype sein.

Wenn du sicher für ein Gruppenprojekt kommunizieren willst, bietet sich vielleicht Slack an, da es für Geschäftskunden gebaut (und monetarisiert) ist.
Oder Riot, was wie eine Mischung aus Discord und Slack wirkt. Habe damit noch keine tieferen Erfahrungen, aber Open Source Code und die Möglichkeit Server selber zu hosten klingen sympathisch. Bleibt dort aber auch die Frage nach dem Geschäftsmodell...
 
Zuletzt bearbeitet: (zweiter Absatz hinzugefügt)
@Pyrukar
Wie schon geschrieben können natürlich alle Punkte die ich versucht habe zu erläutern/zu deuten auch gegen die Nutzer verwendet werden, weil es eben sehr weitreichende Rechte sind.

Ich wollte aber ein wenig Aufklärung zu dem Thema beitragen und zeigen warum diese Vielzahl an Rechten nicht ein untrügliches Zeichen von bösartigen Absichten des Betreibers ist sondern warum eben alle notwendig sind um so einen Dienst wasserdicht betreiben zu können.
 
Mach doch mal nen Sammler aus deinem Thread, dieses Thema ist sehr ineressant, und zwar nicht erst seit dem Facebook Datenmassaker...

Hier noch was *ungetestet*

https://ring.cx/en
 
Ich würde das jetzt eben mal so formulieren: Würdet ihr über einen Discord etwas Diskutieren und tlw. auch Austauschen was später mal ggf. für eine Publikation gedacht ist.

NEIN! alles was nicht direkt für die Öffentlichkeit bestimmt ist würde ich niemals ausserhalb einer Plattform tun die nicht unter meiner eigenen Kontrolle steht! Nichtmal am Telefon!

zu deinen Textverständnis ...wie iSight2theBlind schon erläutert hat brauchst du als Betreiber solche Rechte einfach um nicht selbst alleine durch die Bearbeitung und Bereitstellung eines solches Dienstes verklagt werden zu können ... klar kann man damit auch Mißbrauch treiben ... das kannst du aber immer und überall, entscheidend ist dabei nur ob du too big too fail bist ... die kleinen fressen die Hunde, die großen kommen damit durch! (siehe Fratzenbuch & Co.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Würde auch zu Mumble raten.
Die Software für Client und Server ist open source, und die Verbindung ist verschlüsselt.

Wenn man nicht selbst auf seinem Rechner den Server laufen lassen möchte, kann man z.B. bei lan4play.de sich einen Server mieten (0,05 EUR pro Slot pro Monat).
 
Wäre der Absatz nur dazu gedacht Profilbilder zu hosten etc. ließe sich das auch so spezifizieren.
Sie halten sich einen (aus Anwendersicht) Missbrauch einfach frei.
Und dann wir am Ende wieder geschrieen...
 
Bezogen auf den ersten Beitrag tippe ich eher auf „wenn irgendetwas mit unserem Dienst nicht mehr geht, (Absturz, Anzeige, Hack oder gerichtliche Verfügung usw.) lehnen wir sämtliche Forderungen ab“.... so wie es alle tun. Abwägen was dir wichtig ist, entscheidest du selber.
 
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