Telefonkabel DLM Thread - Dynamic Line Management

P

pufferueberlauf

Gast
Und ein weiterer Thread-Umzug....

Hier ging/geht es um das DLM/DSM (dynamic link/spectrum management) System das die Telekom vor einigen Jahren eingeführt hatte (Assias DSLExpresse).

Hier mal der Text aus den ersten Posts:

So, hier mal ein Versuch alle Informationionen zum Thema DLM zu buendeln.

Einleitung:
Eine Reihe von Nutzer haben hier und in anderen Foren berichtet, dass bei Ihren VDSL-Leitungen plötzlich die maximalen Grenzen im Vergleich zum "normalen" Ausgangszustand abgesenkt wurden, z.B. von 109.NNN Mbps auf exakt 100 Mbs oder noch geringer. Die Reaktion von Telekom Mitarbeitern im Telekom-Hilft Team und auf der Telekom Support Community deuten an, dass es sich dabei nicht um Fehler handelt sondern um ein bewusstes Eingreifen in die Leitungsparameter wohl mit dem Ziel die Leitung zu stabilisieren (wobei möglicherweise diese Stabilisierung fuer ein ganzes Kabel-Bündel durchgeführt wird, so dass auch solche Leitungen betroffen sein können, die selber gar keine Stabilitätsprobleme gezeigt haben). Es fehlt jedoch an wirklich belastbaren Aussagen zur Funktionsweise und zu den Schwellenwerten deren Unter- oder Überschreiten solche Eingriffe auslösen (und genau dieses Problem sollte dieser Thread behandeln).

In Großbritannien wird ein solches System unter dem Namen DLM bereits seit einigen Jahren eingesetzt und darum gibt es dort bereits mehr Informationen zu diesem Thema. Auch wenn nicht klar ist welches System die Telekom verwendet, ist davon auszugehen, dass es wohl sehr ähnlich zu den britischen Systemen sein wird. D.h. wie TCP auf verlorene Pakete mit einer Reduzierung der Geschwindigkeit reagiert, wird das System versuchen bei Störungen (die eine bestimmte Schwelle überschreiten) die Stabilität zu erhöhen, was in der Regel mit Erhöhung der Latenz und Reduzierung der Bandbreite einhergeht (welche den Kunden dann auffallen). Und genau so wie TCP dann langsam die Sendebandbreite wieder erhoeht sollte auch ein DLM-System die Eingriffe langsam zurücknehmen so weit bis der Bereich gefunden ist in dem die Leitung nach der internen Definition des DLM Systems stabilisier ist. (Dieser Zustand zeichnet sich dadurch aus, dass eine weitere Reduktion der Latenz oder Erhoehung der Bandbreite wieder zu ueberschwellig vielen Fehlerereignissen fuehrt oderdass bereits wieder die maximale Profilgrenze erreicht wuerde).


Hier mal eine Beschreibung eines solchen System vom britischen ISP plusnet:
https://web.archive.org/web/20180410...s/ba-p/1322799


Es waere schoen wenn wir hier weitere technische Beschreibungen zur Existenz und zur Funktionsweise zu DLM im allgemeinen und zur Implementierung der Telekom im speziellen hier sammeln könnten. Die Diskussionen zur Kundenzufriedenheit und zur Vertrags-Konformität sind IMHO besser in den Unterforen der jeweiligen ISPs aufgehoben [IMG]https://www.onlinekosten.de/forum/images/smilies/wink.gif[/IMG]

Gruss
P.

Hier noch eine weitere englische Quelle zur Funktionsweise des dortigen DLMs:
http://www.kitz.co.uk/adsl/DLM.htm

Dann bis heute 6100+ weitere Postings. Mal sehen ob sich die Diskussion hier fortsetzt...


Ein Zeichen dafuer, dass das DLM der Telekom eingegriffen hat, ist das die maximal vom DSLAM akzeptierten Syncraten im Vergleich zum normalen Profil herabgesetzt werden, interessanterweise oft/meistens (aber nicht immer) auf relativ runde Werte. Bei Fritzboxen wird dieses Limit mit in der GUI angezeigt, bei anderen Modems erkennt man das daran, dass der Sync knapp unter einem solchen runden Wert liegt.

Hier eine (noch unvollständige) List der bekannten Drosselwerte in Mbps (wenn ein Wert auch "normale" Profil-Grenze ist steht der Profilname in Klammern):
(*): der Wert ist nicht als DSLAM max. reportiert sonder durch Aufrunden der aktuellen Datenrate.

Download:
292.032 (VDSL250); 250.000; 225.000; 204.416 (VDSL175); 185.856(VDSL250); 125.000(*)
116.800 (VDSL100); 111.520(VDSL175); 105.000; 95.000; 80.000; 70.000; 65.000;
63.680 (VDSL50); 60.000; 55.000; 55.504 (VDSL100); 50.000; 45.000; 40.000;
29.184 (VDSL25/16); 27.968 (VDSL50); 16.704 (VDSL25); 10.944 (VDSL16)

Upload:
46.720 (VDSL250/175/100); 42.640; 37.000; 32.000; 30.000; 27.000; 23.360?; 23.000; 21.312 (VDSL250/175/100);
12.736 (VDSL50);
5.824 (VDSL25/16); 3.776 (VDSL50); 2.752 (VDSL25); 0.768 (VDSL16)


Profil-Grenzen (Obergrenze ; erwartete Untergrenze) Download/Upload [Mbps] 2022:
Quelle: Leistungsbeschreibung L2-BSA-VDSL Stand Alone (2020):
L2-BSA_(2020)_V08-25_AnhA_LB_VDSL-SA_ÜF.pdf
VDSL16: 29.184 / 5.824; 10.944 / 0.768
VDSL25: 29.184 / 5.824; 16.704 / 2.752
VDSL50: 63.680 / 12.736; 27.968 / 3.776
VDSL100: 116.800 / 46.720; 55.504 / 21.312
VDSL175: 204.416 / 46.720; 111.520 / 21.312
VDSL250: 292.032 / 46.720; 185.856 / 21.312

DLM wird inzwischen auch bei ADSL Anschluessen verwendet, aber da gibt es IMHO die Randbedingung zu erfuellen, dass alle Raten ganzzahlige Vielfache von 32Kbps sein muessen, d.h. die DLM-Werte werden nicht ganz so glatt ausfallen.


Die Werte sind aus der Erinnerung und daher möglicherweise nicht ganz korrekt, ueber Mithilfe wuerde ich ich freuen.
Dank an: @cabut @Sebbi

Um DLM auf die Spur zu kommen, bzw. um herauszufinden warum DLM möglicherweise aktiv wurde ist es hilfreich die Fehlerzähler des eigenen Modem abzufragen. Das geht bei Fritzboxen ganz gut mit Bordmitteln wird aber schnell unübersichtlich. Alternativ kann man bei verschiedenen Modemmodellen auch go-dsl verwenden, das dann (mit etwas Glück) Plots ähnlich wie folgendem erzeugt ("Save" speichert die einzelnen Graphen als SVGs und den Text als Text ab):
Screen Shot 2022-06-11 at 11.25.37.png

Das hier ist von einem Nicht-AVM Modem mit Lantiq-DSL-Chip (BT HomeHub 5A mit OpenWrt), da ist so ziemlich alles drin was man sich wuenschen kann. (Der SNR-Plot zeigt auch Minima (blau) und Maxima (grün) an, aber damit die vom aktuellen Wert erkennbar abweichen, muss man das Tool eine zeitlang laufen lassen.)
Was hier im Vergleich zu Fritzboxen fehlt ist die Angabe des DSLAM-Sync-Limits, aber i.d.R. liegt die "Actual net data rate" knapp unter dieser Grenze, hier im Upstream 36998 was auf ein Limit von glatten 37000 Kbps hindeutet.
 

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Anscheinend ist ja mittlerweile auch ohne Reconnect eine Anpassung der Datenraten möglich. Ich will es hier nicht provozieren ;) Wäre aber interessant, hier von mehr Usern zu lesen, dass das möglich ist bzw. gemacht wird. Wäre ja im Prinzip nicht verkehrt, schön wäre aber vor allem, wenn auch das "wieder Hochstufen" schneller geschieht.
 
Das nennt sich Seamless Rate Adaption, allerdings verwendet das die Telekom, warum auch immer, allenfalls an vereinzelten DSLAM, und nicht flächendeckend, obwohl das Feature schon zu ADSL-Zeiten "erhältlich" ist.
 
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wie ich schon im OK Forum geschrieben hatte:

Ich würde gerne wisssen wollen, warum die Telekom lieber auf ASSIA / DLM setzt als auf das SRA Feature von den Spezifikationen des (A)(V)DSL Standards.
SRA wäre meiner Meinung nach wenn es korrekt funktioniert wesentliche besser, auch in Zusammenarbeit mit Vectoring.

Wenn man sich irgendwo bei nen Pilot anmelden kann für SRA, bitte Link dazu :)
 
25.12.21
20:23:23
IPv6-Präfix wurde erfolgreich aktualisiert. Neues Präfix:
25.12.21
20:08:23
IPv6-Präfix wurde erfolgreich bezogen. Neues Präfix:
25.12.21
20:08:22
Internetverbindung IPv6 wurde erfolgreich hergestellt. IP-Adresse:
25.12.21
20:08:22
Internetverbindung wurde erfolgreich hergestellt. IP-Adresse: , DNS-Server: und , Gateway: , Breitband-PoP: DUIJ09
25.12.21
20:08:22
Information des Anbieters über die Geschwindigkeit des Internetzugangs (verfügbare Bitrate): 247584/43939 kbit/s
25.12.21
20:08:12
PPPoE-Fehler: Zeitüberschreitung.
25.12.21
20:07:27
DSL ist verfügbar (DSL-Synchronisierung besteht mit 263022/46718 kbit/s).
25.12.21
20:06:00
DSL-Synchronisierung beginnt (Training).
25.12.21
20:05:45
Zeitüberschreitung bei der PPP-Aushandlung.
25.12.21
20:05:44
Internetverbindung IPv6 wurde getrennt, Präfix nicht mehr gültig.
25.12.21
20:05:44
Internetverbindung wurde getrennt.
25.12.21
20:05:40
DSL antwortet nicht (Keine DSL-Synchronisierung).
25.12.21
20:05:36
Es hat eine Anpassung der DSL-Datenrate statt gefunden. Weitere dynamische Anpassungen werden automatisch vorgenommen (ohne Nennung).
24.12.21
11:39:25
IPv6-Präfix wurde erfolgreich aktualisiert. Neues Präfix
24.12.21
11:24:25
IPv6-Präfix wurde erfolgreich bezogen. Neues Präfix:
24.12.21
11:24:25
Internetverbindung IPv6 wurde erfolgreich hergestellt. IP-Adresse:
24.12.21
11:24:25
Internetverbindung wurde erfolgreich hergestellt. IP-Adresse: , DNS-Server: und , Gateway: , Breitband-PoP: DUIJ09
24.12.21
11:24:25
Information des Anbieters über die Geschwindigkeit des Internetzugangs (verfügbare Bitrate): 247636/43750 kbit/s
24.12.21
11:24:11
PPPoE-Fehler: Zeitüberschreitung.
24.12.21
11:23:26
DSL ist verfügbar (DSL-Synchronisierung besteht mit 263076/46716 kbit/s).
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11:21:59
DSL-Synchronisierung beginnt (Training).
24.12.21
11:20:46
Zeitüberschreitung bei der PPP-Aushandlung.
24.12.21
11:20:45
Internetverbindung IPv6 wurde getrennt, Präfix nicht mehr gültig.
24.12.21
11:20:45
Internetverbindung wurde getrennt.
24.12.21
11:20:41
DSL antwortet nicht (Keine DSL-Synchronisierung).
Um weitere Informationen zu einem Ereignis zu bekommen, klicken Sie auf das Ereignis.

User rentek schrieb dazu:

So wie es aussieht, ist bei dir Seamless Rate Adaption aktiv. Ich dachte immer, die Telekom hat dieses Feature nicht im Repertoire, aber anscheinend doch. ^^

Ob SRA nun wirklich Aktiv ist, dafür bin ich kein Fachmann.
Ich hänge an
Hersteller: Adtran:
Broadcom: Version 12.4.25
 
Sebbi schrieb:
SRA wäre meiner Meinung nach wenn es korrekt funktioniert wesentliche besser
weil es für die Telekom dabei nur sekundär um Bandbreite geht.
In erster Linie geht es um Bewertung und störungsfreien Betrieb.
 
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h00bi schrieb:
In erster Linie geht es um Bewertung und störungsfreien Betrieb.

das wäre durch SRA aber wesentlich besser gewährleistet als mit DLM etc.
Denn ein Initialer Resync durch ASSIA in der Nacht (HO mit Nachtschicht und so) / Störungen ist wesentlich störender und länger andauernd als ein der dynamisch angepasste Sync durch SRA, wo es eben keinen Abbruch der PPPoE Verbindung gibt weil der Sync nicht unterbrochen wird.

Zumal ASSIA ja schon offenbar alleine getriggert wird, wenn gehäufte CRC Fehler (CRC Bursts) durch kurzzeitige Störungen auftreten, ohne das der SRM einbricht. Wobei ich gelernt habe, das wenn im Durchschnitt auf einer DSL16k Leitung unter 10 CRC pro Minute auftreten, die Leitung stabil ist und es keine Probleme in der Qualität der z.B. VoIP Verbindungen gibt. ASSIA scheint aber wesentlich eher anzusprechen, zumindest seit Mitte des Jahres.

Denn seit dem Zeitpunkt bereitet mir diese DLM Probleme. Denn ich habe hier eine Freileitung und immer mal Störungen, gerade wenn die Sonne etwas aktiver ist und uns dezente Störungen schickt.
Bis Mitte diesen Jahres keine Probleme. Aber seit dem regelt DLM hin und her. Letztens wurde auch eine Leitungsstörung beseitigt, die ein korrodierter Blitzschutz im Hausanschlusskasten verursacht hat (Widerstand gegen Erde nur noch ~ 1 MOhm statt > 10 ). Geholfen hat das nichts hatte 9 Tage keinen Resync, nur 1x paar Stunden mit CRC werten um 30 CRC Fehler die Stunde. Im Wartungsfenster am nächsten Tag hat ASSIA dann zugeschlagen und meinen Sync begrenzt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gab es zu SRA nicht mal Tests mit relativ durchwachsenen Resultaten? DLM ist unabhaengiger von individuellen Modemeigenschaften.

Frage hat schon jemand SRA im Einsatz gesehen der keinen SuperVectoring-Tarif oder zumindest ein SuperVectoring-taugliches Modem hat?
 
@myfan Poste mal bitte einen Screenshot der Tabelle "DSL" unter "DSL-Informationen", da sieht man, ob SRA aktiv ist.
 
pufferueberlauf schrieb:
DLM ist unabhaengiger von individuellen Modemeigenschaften.

und Leitungseigenschaften leider auch, siehe mein Edit. Das Problem ist das Anschlüsse an Freileitungen, anfälliger für kurzfristige Fehlerschübe sind, wohl unnötigerweise eingedrosselt werden und mit der Zeit, wenn immer wieder kurzzeitige Störungen ohne Resync oder Störung der Qualität durch was auch immer auftreten, immer weiter nach unten gedrosselt werden.

Darum würde ich SRA bevorzugen, wobei ich dann den Sync Korridor anpassen würde mit auf das vertragliche Minimum. Und erst wenn es da noch weiter Probleme, sprich richtige Resyncs, gibt, kann dann DLM eingreifen und den Korridor eine Stufe nach unten schrauben zur Stabilisierung der Leitung.
 
Aah, danke für die Info. Bei mir (SVVDSL) ist es für RX/TX deaktiviert. Ich werde das mal beobachten. Linecard ist bei mir eine Adtran mit BCM 12.4.25
 
Sebbi schrieb:
Störungen ist wesentlich störender und länger andauernd als ein der dynamisch angepasste Sync durch SRA, wo es eben keinen Abbruch der PPPoE Verbindung gibt weil der Sync nicht unterbrochen wird.
Du siehst das aus Kundensicht.
Aus Providersicht siehts genau andersrum aus, deswegen auch DLM und nicht SRA.

pufferueberlauf schrieb:
Frage hat schon jemand SRA im Einsatz gesehen
Vor Jahrzehnten an QSC Anschlüssen wenn ich mich recht erinnere
 
Bei den alten Telefonica Anschlüssen mit Centillium oder BCM LC war SRA auch aktiv in der Regel.
 
Es gibt glaube kaum ein Thema bei DSL Anschlüssen um das sich mehr Diskussionen, Vermutungen, Gerüchte und Befürchtungen ranken als DLM/ASSIA. Egal ob Telekom Hilft, IP-Phone Forum, und durch den Umzug von Onlinekosten nun auch hier.

Wirklich belastbare Informationen dazu habe ich nie gefunden, die Telekom hält sich da ja auch sehr bedeckt.
Das folgende ist also nur meine persönliche Einschätzung aus allem was ich dazu gefunden habe und persönlichen Erfahrungen. Ein paar Infos konnte ich auch mal im Gespräch aus einem Telekom Techniker herauskitzeln...

Wenn man auf der Website von ASSIA (das ist der Hersteller, das Produkt heißt wohl "DSL-Expresse") schaut, ist das Ziel der Lösung die Profitabilität von Internet Anschlüssen zu erhöhen, es geht also nicht unbedingt um maximale Performance. Und natürlich kosten Kunden, die genervt die Hotline wegen einer Störung anrufen, sehr viel Geld. Und Kunden rufen vor allem an, wenn die Verbindung ausfällt, selbst ein kurzer Resync dauert ja bei DSL 2-3 Minuten und das kann massiv stören. Das oberste Ziel von DSL Expresse ist also, für stabile Leitungen zu sorgen. Wenn ich mich im Freundes/Bekannten Kreis so umschaue, wissen die meisten Leute nicht einmal wie schnell der Sync ihrer Leitung ist. Sie wissen auch nicht, wieviel von der DSL Leitung über WLAN noch am Endgerät ankommst. Solange Netflix/Youtube/Teams/Zoom nicht stockt, ist alles in Ordnung.

DSL-Expresse ist laut diesem Flyer https://assia-inc.com/products-services/pdf/DSL-Expresse-Product-Brief.pdf
ja nicht nur DLM, sondern sehr viel mehr.
Aber DLM ist meines Erachtens ein wichtiger Baustein und kann nicht als Alternative zu SRA, sondern eine Ergänzung. bzw. Vorrausetzung. Laut Unterlagen von ASSIA wird ein erheblicher Teil der DSL Leitungen bei statischer Provisionierung (also Ermittlung der DSLAM-Max Rate anhand von statischen Leitungsparametern wie Länge) falsch eingeschätzt. DLM vermisst nun die Leitungen im dynamischen Betrieb und stellt Datenraten ein, die einen stabilen Betrieb ermöglichen.

DLM ist übrigens keineswegs so "dumm" das es ein paar Neustarts des DSL Modems als Störung wertet, wie oft geschrieben wird. Das hat mir übrigens besagter Telekom Techniker bestätigt. Lediglich wenn eine Verbindung schon instabil ist und eine schlechte Qualität aufweist, kann das System zusätzliche manuelle Resyncs von den sowieso auftretenden Abbrüchen nicht mehr sicher unterscheiden.

Aus eigener Erfahrung weiß ich, das DLM, zumindest mittlerweile, nicht mindestens zwei Wochen wartet, bis es die Leitung wieder hochstuft. Ich hatte vor kurzem wieder mal eine temporäre Verschlechterung der Qualität meiner Leitung (das passiert bei mir ca. 1-2 im Jahr für ein paar Tage, die Telekom hat dafür nie eine Ursache gefunden). Früher habe ich bei solchen Ereignissen immer tagelang mit Resyncs leben müssen.

Jetzt beim letzten Ereignis, hat DLM meine Leitung recht schnell von 116800 downstream auf 100000 runtergestuft. Damit war sie "überstabil" mit 12db Störabstandsmarge, deswegen ging es am nächsten Tag dann auf 110000 rauf. Nach weiteren 3 Tagen wurde sie dann wieder auf die 116800 geschaltet, bei der Gelegenheit wurde auch mein Upstream, der vorher einige Monate auf 37000 begrenzt wurde, wiederf freigeschaltet. Abgesehen von den DLM Eingriffen hatte ich tagsüber keine Resyncs.

Ich war positiv überrascht, diesmal musste ich nicht vor jeder Teams Konferenz (Arbeite immer noch im Homeoffice) den Leuten sagen "es kann sein, das ich gleich weg bin".

Natürlich schaue ich als "Technik-Nerd" auf die Leitung und warte, das sie wieder höherstuft wird. Ab ganz ehrlich, in Wirklichkeit ist das komplett egal, ich habe den Unterschied nicht bemerkt. Natürlich ist es was anderes, wenn eine Leitung stärker gedrosselt wird. Aber wenn ich die neuen Verbraucherrechte richtig verstanden habe, darf ein Provider einen Internetanschluss nicht längere Zeit unter die "normalerweise erreichte Geschwindigkeit" in den Produktinformationen drosseln. Also diese Vorstellung das die Telekom VDSL 100 verkauft und dauerhaft nur die Mindestgeschwindigkeit von 55Mbit Downstream liefert, stimmt also auch nicht mehr.
 
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TomH22 schrieb:
Aber DLM ist meines Erachtens ein wichtiger Baustein und kann nicht als Alternative zu SRA, sondern eine Ergänzung. bzw. Vorrausetzung.

und genau hier ist ja der Hase im Pfeffer, es wird ja scheinbar als Alternative eingesetzt.
Ansich stören mich die Drosselungen auch nicht direkt, außer wenn ich dann doch fast 25 % meiner normalen Netto SyncLeistung eingebüßt habe (normal erreiche ich ca. 60 Mbit/s, bei Eingriff geht es meist runter -> 55 -> 50 -> 45 (ab dann erholt sich das) -> 40 (tiefster Extremfall) ), allerdings stört mich der fast tägliche Resync im Wartungsfenster zwischen 03 - 04 Uhr stattfindest, sobald eine Beeinflussung statt gefunden hat.
Es ist bescheiden im HO wenn man die RDP Verbindung für ca. 3 Mins verliert, obwohl es eigentlich physische keine Veranlassung dazu gibt und auch die ganzen Tage zuvor kein SNRM oder CRC Burst war und der Router auch nicht einmal von selbst den Sync verloren hat aufgrund der Leitung sondern einfach nur weil DLM / ASSIA irgend was festgestellt hat und meint, der Sync muss angepasst werden.
 
pjo schrieb:
Bei den alten Telefonica Anschlüssen mit Centillium oder BCM LC war SRA auch aktiv in der Regel.
Das kann ich so nicht bestätigen. Ich bin seit 2007 Kunde von O2-DSL, damals noch mit eigener Vermittlungstechnik, zunächst mit Centillium-, dann mit Broadcom-Chipsatz auf ADSL2PLUS-Basis, aber nie war SRA aktiv.
 
Zitat:
DLM ist übrigens keineswegs so "dumm" das es ein paar Neustarts des DSL Modems als Störung wertet, wie oft geschrieben wird. Das hat mir übrigens besagter Telekom Techniker bestätigt. Lediglich wenn eine Verbindung schon instabil ist und eine schlechte Qualität aufweist, kann das System zusätzliche manuelle Resyncs von den sowieso auftretenden Abbrüchen nicht mehr sicher unterscheiden.

Doch, ist genau so dumm. Ich war nie gedrosselt, nach dem mehrfachen Stromausfall wegen eines Körperschlusses bei der Heizung war ich gedrosselt, und es bedurfte den Kontakt zu jemandem, der es resetten konnte. Und der bestätigte, dass auch Routerreloads und Stromausfälle genau das bewirken. Und das war kein "Techniker", sondern jemand, der das System genauer kennt. Die "Techniker" wissen oft rein gar nichts, leider, behaupten nur viel.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aus Sicht eines Technikers liegen Welten zwischen dem Neustart und dem ausschalten (Stromlos machen, Stromausfall, was auch immer) eines DSL-Modems.
 
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Sebbi schrieb:
[...] allerdings stört mich der fast tägliche Resync im Wartungsfenster zwischen 03 - 04 Uhr stattfindest, sobald eine Beeinflussung statt gefunden hat.
Dafür ist das Wartungsfenster allerdings da.
Da hilft dann ggf. nur DLM deaktivieren lassen. Bei Telekom-eigenen Anschlüssen entweder gar nicht oder nur mit viel Hilfe (@Telekom hilft) möglich. Bei Reseller Anschlüssen (1&1 z.B.) können diese bei der Telekom angeblich DLM deaktivieren lassen für einzelne Anschlüsse.
frid0lin schrieb:
Doch, ist genau so dumm. Ich war nie gedrosselt, nach dem mehrfachen Stromausfall wegen eines Körperschlusses bei der Heizung war ich gedrosselt, und es bedarf den Kontakt zu jemandem, der es resetten kann.
Nein, Bedarf es normalerweise nicht. Würde eher schätzen zu ungeduldig.
In den Anfangszeiten vom DLM hat es ja gerne auch mal länger gedauert.
frid0lin schrieb:
Und der bestätigte, dass Routerreloads und Stromausfälle genau das bewirken. Und das war kein "Techniker", sondern jemand, der das System genauer kennt. Die Techniker wissen oft rein gar nichts, leider.
Jemand von der Hotline der das System genauer kennt?
Etwas genau so unwahrscheinlich wie Techniker im Außendienst, die sich damit gut auskennen.
 
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Zitat:
Jemand von der Hotline der das System genauer kennt?
Etwas genau so unwahrscheinlich wie Techniker im Außendienst, die sich damit gut auskennen.

Von Hotline stand da nix ;-). Persönliche Kontakte sind nun mal das A und O, wie damals in der DDR. Egal, ob man Anfang dieses Jahres einen Impftermin brauchte, oder das Internet stresst. Alleine darum würde ich nie zu Vodafone wechseln. Kabelinternet macht oft noch mehr Stress, höre das Gejammer von Bekannten andauernd, und ich kenne dort bei Vodafone niemanden.
 
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