DualBoot mit Linux Mint und Windows 11 funktioniert nicht

7vor10 schrieb:
Der TE dürfte bei seiner erfolgreichen Installation von Windows 11 die Hardware-Anforderungen mithilfe der Bypass-Ratschläge aus dem Internet umschifft haben. Dass ihm das bei einem System gelungen ist, welches anscheinend für maximal Windows 7 ausgelegt ist, liefert der Grundlagenforschung neue Erkenntnisse.

Ok... also dann hab ich etwas hinbekommen, was überhaupt nicht so einfach möglich wäre? Naja ich war selbst erstaunt, dass Windows 11 so gut auf diesem Rechner läuft.

Ich versuche mal, meine Vorgehensweise detailliert darzustellen, vielleicht lässt sich ja der Fehler so erkennen?

Vom Ursprungszustand (Win10) die Windows 11 .iso original von MS heruntergeladen

Dann hab ich Rufus installiert und nach einer Anleitung aus dem Internet mit Rufus die .iso auf einen USB Stick gepackt und zwar so, dass etliche Prüfungen wie z.B. RAM-/Festplattenspeicher, TPM, Microsoft-Konto, Secure Boot, Art des Prozessors usw. nicht erfolgen:

Laut dem Video habe ich, da mein Rechner älter bzw. aus dem Jahr 2015 stammt, in Rufus das "Partitionsschema" auf MBR gestellt und bei "Zielsystem" BIOS (bzw. UEFI-CSM) ausgewählt, mit Start bestätigt und im folgenden Fenster "Customize Windows Installation" ein Häkchen bei "Remote requirement for Secure Boot, TPM, +4GB..." usw. gesetzt. Rufus hat dann Windows 11 auf den Stick kopiert.
Dann hab ich von diesem Stick aus die Windows 11 (Pro) Installation gestartet.

Nach Installation des OS sowie allen verfügbaren Updates habe ich den Schnellstart von Windows deaktiviert, damit es bei Dual Boot mit Linux nicht zu Problemen kommt.

Als nächstes habe ich versucht, eine zweite Partition auf derselben HDD zu erzeugen, indem ich unter Windows mit der Datenträgerverwaltung 20 GB von der Windows Partition "abgezwackt" und diese mit NTFS formatiert habe. Diese bekam automatisch dem Laufwerksbuchstaben E. Mit einem vorbereiteten, mit Rufus erzeugten Linux Mint Stick (akt. Version 21) habe ich anschließend den PC neu gestartet und Linux vom USB Stick aus gebootet (da kam mir dieses 2.2TB Infinity zugute, da konnte ich den USB Stick auswählen, ohne extra im BIOS etwas zu verändern.

In Linux wählte ich die OEM Installationsart für Hersteller und Verkäufer aus (wusste da noch nicht, dass Linux nur vorinstalliert wird und man danach die Installation nochmals ausführen muss) und wollte Linux auf die freie 20 GB Partition installieren. Leider klappte dies nicht, weil Linux eine eigene Partition erzeugen wollte.

Also fing ich wieder komplett von vorne an: Mit Gparted von der Linux Live-Session vom Stick die HDD wieder gelöscht, alle Partitionen entfernt und die gesamte Platte mit NTFS formatiert, dann nochmals Windows 11 (wie oben beschrieben) installiert und dann den PC heruntergefahren, eine zweite HDD dazugeklemmt, die Windows HDD aber nicht abgeklemmt und Linux auf die zweite HDD installiert.

Nach dem Neustart saß ich dann zwei Minuten vor einem dunklen Bildschirm, ehe dann Linux startete. Es erschien kein Bootloader o.ä. und als ich die Linux HDD abzog und Windows starten wollte, landete ich in dem Grub Bildschirm, wo ich nichts auswählen konnte.

Hier nochmal ein paar Infos zum System:

AMD Athlon II X2 250, 3.00 GHz "Regor"
Socket AM3 (938)
Mainboard: MSI 760GM-P23(FX) MS-7641 mit PCI-E 2.0
BIOS: AMI Bios V17.17 AMD Agesa OrochiPIV1.5.0.0, 04/22/2015
RAM: 8 GB DDR3 (2x4 GB Samsung/Corsair) Dual Channel Unganged, PC3-10700 (667 MHz)
Grafikkarte: AMD Radeon HD 5570, 1 GB
HDD:
Samsung HD502IJ 500 GB (Windows 11)
Seagate Barracuda 7200.7 160 GB (Linux)

Windows 11 Pro 64-Bit Version 21H2
OS Build 22000.1042
Stand 25.09.2022
 
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Na das ist ja mal eine ausführliche & ebenso kompakte Beschreibung. Gefällt mir! 🤩

user_julian schrieb:
Leider klappte dies nicht, weil Linux eine eigene Partition erzeugen wollte.
An der Stelle bzw. schon beim "Abzwacken" könntest Du auch einfach die neue Partition unformatiert lassen.
Noch besser diese Partition wieder löschen bzw. gar nicht erst erstellen. Dann könnte Linux diesen Speicherplatz einfach für sich nutzen. Wäre ein Dual-Boot auf selbem Datenträger oder "Linux neben Windows installieren".

Und 2. Stelle wäre gewesen, den vorhandenen Windows-Datenträger vor der Installation von Linux zu enfernen.
Hast Du nun aber bestimmt viel Anregungen für die nächsten Experimente erhalten, oder? :daumen:

Grüße
 
user_julian schrieb:
Nach dem Neustart saß ich dann zwei Minuten vor einem dunklen Bildschirm, ehe dann Linux startete. Es erschien kein Bootloader o.ä. und als ich die Linux HDD abzog und Windows starten wollte, landete ich in dem Grub Bildschirm, wo ich nichts auswählen konnte.
Ja, genau das war zu erwarten. Ich darf noch mal zitieren:

riversource schrieb:
Nach der Linux Installation bootet Linux ja auch. D.h., grub bootet und startet auch ein Betriebssystem. Mehr ist für Dual-Boot ja nicht erforderlich, denn grub kann ja auch Windows booten.
Lediglich die Anzeige des Boot-Dialogs fehlt, und es dauert recht lang. Dafür kann es meines Erachtens zwei Gründe geben:
  • Windows wurde nicht im grub Bootmenu hinzugefügt. Das könnte am deaktivierten os-prober liegen, wie bereits mehrfach erwähnt. Der ist bei diversen Distris inzwischen standardmäßig aus und wird nur unter bestimmten Randbedingungen eingeschaltet.
  • Das Boot-Menu am Anfang wird nicht angezeigt, vielleicht aufgrund unpassender Timeout Einstellungen oder weil grub einen Grafik-Modus verwendet, der nicht angezeigt werden kann (dafür spricht die lange Wartezeit). Hier sollte man die grub Einstellungen überprüfen und ggf. auf einen sehr rudimentären Grafikmodus wechseln sowie auf Hintergrundbilder verzichten.
Ich glaube, es besteht eine realistische Chance, das System als Dual-boot zum Laufen zu bringen.
 
Ich habe jetzt mal folgendes probiert:

Die Windows 11 HDD abgeklemmt. Es steckt jetzt nur noch EINE angeschlossene Platte im Rechner!

Nun habe ich die zweite HDD gelöscht und Linux darauf neu installiert.

Dann starte ich den PC nur mit angeklemmter Linux HDD.

Es dauert immer noch knapp zwei Minuten, bis das Linux Mint Logo auf dem Monitor erscheint und das System startet, solange bleibt das Bild schwarz.
Da ist ja der Windows Start 10-mal schneller!

Was mach ich bloß verkehrt?
 
user_julian schrieb:
solange bleibt das Bild schwarz.
Mach mal sudo nano /etc/default/grub und nimm in der Zeile mit GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT="quiet splash" das quiet und das splash raus. Mit strg+s speichern und mit strg+x beenden. Dann sudo update-grub. Danach sollte beim nächsten start zu sehen sein, was das System gerade versucht und woran es hängt.
 
@Garmor Also du meinst von:
GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT="quiet splash"
zu:
GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT

mit dem = oder ohne das = Zeichen?
 
Ich hab tatsächlich keine Ahnung, ob das gänzlich ohne eine Angabe stehen darf. Ich war bisher immer vorsichtig und habe GRUB_CMDLINE_LINUX_DEFAULT="" daraus gemacht. Aber das update-grub wird sich schon beschweren, wenn in der Datei ein Fehler ist.
 
@Garmor ok... Da konnte ich jetzt nicht folgen beim Neustart, das ratterte zu schnell übern Bildschirm runter. Kann man dies in einer Logfile irgendwie nachlesen? Dauert aber immer noch knappe 2 Minuten bis zum Start.
Hab's versucht zu fotografieren (Sorry für den zahlreichen Bilderupload)

Wenn das so kompliziert ist, ein Dual Boot mit Linux einzurichten, bleib ich lieber beim bewährten Datensammler Microsoft Windows!
 

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Alles ganz normal. So muss das.
Solange da überall [OK] angezeift wird, muss Dich das nicht sonderlich interessieren.
Du siehst nun aber immer, dass Linux startet. :daumen:

Weiß nicht, was daran jetzt kompliziert war. In Windows kann man die Startprotokollierung auch aktivieren.
Da gibt es mehrere Stufen, welche allerdings nicht die Details wie Linux anzeigen.

In Linux Mint kannst Dir hinterher mittels sudo dmesg die Startprotokollierung anzeigen lassen & in Ruhe lesen.
Edit: Mit sudo dmesg > bootlog.txt wird das Protokoll in eine Datei geschrieben. Das lässt sich besser scrollen.
Edit2: Statt dmesg noch besser journalctl -b -x bzw. journalctl -b -x > bootjrnl.txt zur kompletten Ausgabe der Bootprotollierung nutzen.


Der "OS-Prober" ist auch aktiv, d.h. GRUB wird Dir, wenn die Windows-Platte wieder angestöpselt ist, auch Windows zur Auswahl stellen. Möchtest Du das nicht, kann man das auch wieder deaktivieren.

Es hilft Dir aber vielleicht, dass Du nicht immer die Bootmenü-Auswahl-Taste beim PC-Start drücken musst.
Du kannst dann also über den GRUB entweder Linux Mint oder Windows 11 starten.
 
Zuletzt bearbeitet: (bootlog; journalctl ergänzt)
user_julian schrieb:
Nun habe ich die zweite HDD gelöscht und Linux darauf neu installiert.
Ich hab zwar keine Ahnung, warum das erforderlich war, aber dem Menschen Wille ist sein Himmelreich.

user_julian schrieb:
Dauert aber immer noch knappe 2 Minuten bis zum Start.
Was dauert 2 Minuten? Der gesamte Bootvorgang, oder bis die Textausgabe startet? Der Console Log sieht normal aus für ein modernes Linux, und die Kernel-Phase dauerte nur 12 Sekunden.
 
@user_julian
Deine Infos in Post #41 verändern die Sicht der Dinge abermals:
  • Der Rechner ist deutlich jünger als es den Anschein hatte. 2015 ist völlig ok, sowohl für Mint als auch für Windows 11, dem Du ja schon im Voraus den Zahn gezogen hast, was übertriebene Hardware-Anforderungen angeht. Von daher nehme ich meine 'Entweder -Oder'-Prognose vollumfänglich zurück (Post #33).
  • Dass Du Dein Dual-Boot-System fast fertig hinbekommen hast, ist auch nicht einfach nur Glück. So wie Du das beschreibst, bist Du die Sache sehr durchdacht angegangen und hattest lediglich etwas Pech, was die Lokalisierung von Mint angeht. Deine ursprüngliche Idee, Mint ganz einfach auf die Platte mit Windows zu installieren, war schon die richtige. Lediglich nur 20 GB für Mint ist schon arg knapp bemessen, auch wenn zu berücksichtigen ist, dass die Windows-Platte mit 500 GB für heutige Ansprüche nicht gerade üppig ausgestattet ist. Bedenke aber, dass man umfangreiche Benutzer-Daten auch auf andere Datenträger auslagern kann (z.B. die zweite Disk mit 160 GB).
Am besten schreibe ich hier jetzt mal hin, wie ich die Sache in Deinem Sinne angegangen wäre (ohne Berücksichtigung, was Du in der Zwischenzeit gemacht haben solltest; denn Windows 11 läuft ja wohl weiterhin nicht mehr, oder?):
  • im Rechner hätte ich erstmal nur die erste Platte (500 GB) dringelassen
  • als nächstes hätte ich Windows 11 installiert und zwar (fast) genauso wie Du es in Post #41 beschreibst. Da Windows 11 für GPT und UEFI ausgelegt ist, hätte ich das Quell-Medium aber zuvor mit Partitionsschema UEFI (statt MBR) angelegt (Mit Rufus hatte ich in der Vergangenheit schonmal Probleme; ich bevorzuge daher Etcher)
  • nach der Installation kontrollieren, ob weiterhin alles so ist, wie es sein soll:
    • UEFI-BIOS: Betriebsart mindestens Legacy+UEFI (CSM) (das dürfte 2015 Standard gewesen sein). Festplattenbetriebsart = AHCI (nicht etwa IDE, weil zu langsam). FastBoot-Optionen deaktiviert (Konflikt: Windows - Linux). In der Boot-Auswahl müßte ein Eintrag für den Windows-BootManager vorhanden sein (nicht bloß der Name der Platte; andernfalls Verdacht, dass Windows 11 klassisch als Legacy installiert wurde - unwahrscheinlich)
    • HDD-Inhalte (per GParted auf dem Mint-Live-Stick): also, ob GPT, EFI-Partition mit einen Ordner von MS-Windows befüllt.
  • dann wiederum mit denselben Werkzeugen, 50 GB (gern auch mehr) von der HDD abzwacken, um daraus 2 Partitionen zu formen:
    • 49 GB für Mint selbst (formatiert als Ext4)
    • 1 GB für SWAP (als Swap definiert; auch wenn eine extra Swap-Partition heutzutage eigentlich nicht mehr zwingend benötigt wird)
  • nun kann die Installation von Mint vom Stick aus erfolgen:
    • Wichtig: wähle die Installationart 'Etwas Anderes'. Dann bestimmst Du selbst, wo genau Mint landen soll:
    • als Ort für Mint wählst Du die vorbereitete 49-GB-Partition (eingehängt als '/' (Root-Partition) )
    • für Swap gibst Du die vorbereitete SWAP-Partition an
    • als Ort für den Bootloader benennst Du die EFI-Partition
    • vergewissere Dich in den Rückmeldungen, dass der Installer, die HDD als für EFI vorbereitet erkennt
    • falls irgendwelche Unklarheiten an dieser Stelle aufkommen >> Abbruch der Installation, andernfalls
    • Installation von Mint ausführen lassen.
  • Nach der Installation kontrollieren, ob weiterhin alles so ist, wie es sein soll (siehe oben)
Im Ergebnis sollten jetzt Windows 11 und Mint als EFI-Systeme lauffähig installiert sein; wählbar entweder per Infinity-Starter oder direkt im UEFI-BIOS oder per Grub-Menü.

user_julian schrieb:
Wenn das so kompliziert ist, ein Dual Boot mit Linux einzurichten, bleib ich lieber beim bewährten Datensammler Microsoft Windows!
Nee, wenn das wirklich so kompliziert wäre, wie es sich für Dich momentan anfühlt, hätten längst alle anderen Linuxer die Brocken hingeschmissen, inklusive meiner Wenigkeit. Das kriegst Du schon hin. Wenn nicht auf diesem System, dann auf einem anderen.

Die Schwierigkeit im Augenblick besteht nur darin, das halb-vermurkste System wieder gerade zu biegen, mit möglichst wenig Aufwand.
Windows 11 wirst Du wahrscheinlich nur ungern nochmal neu installieren. Es muß nur als bereits installiertes EFI-System vom Rechner wieder erkannt werden. Wenn das erreicht ist, sollte Mint neu als zweites OS auf die erste Platte installiert werden. Die zweite Platte sollte hingegen komplett gelöscht und anschließend als Daten-Disk genutzt werden (sie sollte möglichst in einem Zustand sein ohne versteckten Reste einer boot-fähigen Disk).
 
Folgendes bitte nur als Anmerkung zu verstehen.

Das BIOS seines Rechners hat sicherlich keine Fastboot-Option und sehr wahrscheinlich auch keine CSM-Option. Man kann einfach UEFI-Boot aktivieren oder deaktivieren. So ist es jedenfalls bei meinem AM3+ Board.

Ein graphisches UEFI liegt hier auch nicht vor. Hier gibt's nur wunderbar simples CGA-"Design".

Die einzig wundersam spezielle Option ist "2.2TB Infinity". Macht aber bei einer 0.5TB-Platte keinen Sinn.



Bei Windows 11 bräuchte man "einfach" ;) nur eine Reparatur des Bootloaders durchführen.
Die Daten sind ja sicherlich nach-wie-vor noch vohanden. Nur der Bootloader wurde auf Linpus geändert.
@user_julian
Mit Linux Mint mal efibootmgr bzw. efibootmgr -v ausführen und hier posten.
Die Windows-HDD muss natürlich angeschlossen sein. Dann kann man sehen, was im NVRAM des BIOS los ist.

https://www.linuxbabe.com/command-line/how-to-use-linux-efibootmgr-examples

Grüße
 
Zuletzt bearbeitet: (Link hinzugefügt)
mkossmann schrieb:
Das Problem dürfte die "2,2TB Infinity" Krücke sein. Das ist ein MSI spezifischer Diskmanager , der es erlaubt das Windows auch ohne UEFI von Platten > 2 TiB booten kann.
@Tanzmusikus Ja, dieses 2.2TB Infinity macht mir gerade mächtig Sorgen:

Wenn ich es im BIOS in der Bootreihenfolge (Standard CMOS Features > Boot Sequences) auf den letzten Platz verschiebe oder gar auf "disabled", also deaktivieren stelle und eine HDD mit egal welchem Betriebssystem an erste Stelle setze, von wo aus ich booten möchte, startet der PC überhaupt nicht mehr.

Das heißt, an der Stelle wo sonst beim booten das "2.2TB Infinity" erscheint und den Rechner mit Windows (oder Linux) bootet, blinkt stattdessen links oben ein weißer Cursor auf schwarzem Bildschirm vor sich hin und da hilft auch kein Tastendrücken oder ähnliches. Der PC bootet einfach nicht mehr - an dieser Stelle ist Ende.

Der Infinity-Mist verhindert sehr wahrscheinlich den Start von Grub, weil es ein UEFI implementiert, das nativ überhaupt nicht vorhanden ist. Der PC besitzt lediglich ein klassisches AMI BIOS wie früher, also kein UEFI-BIOS oder sonst irgendwas.
mkossmann schrieb:
Irgendwie riecht das nach einer abgespeckten UEFI Implementierung, die nur das bereit hält, was Windows x64 zum Booten braucht.
Und damit bist du in einer Zwickmühle : Grub wird nur funktionieren, wenn du das abstellst. Dann wird aber das Windows11 nicht mehr funktionieren weil es UEFI Boot voraussetzt.
Was ein Graus, jetzt vermute ich, warum Dual Boot bei allen anderen hier klappt aber bei mir nicht. Würde das sch... Ding von MSI Motherboard am liebsten gleich in die Tonne treten.

Gibt es nicht irgendeine andere Möglichkeit, dieses 2.2TB Infinity dauerhaft zu deaktivieren, ohne dass der PC sich weigert, zu starten?
 
Zuletzt bearbeitet:
user_julian schrieb:
Gibt es nicht irgendeine andere Möglichkeit, dieses 2.2TB Infinity dauerhaft zu deaktivieren, ohne dass der PC sich weigert, zu starten?
Meine Idee dazu: Lass es einfach an. :p

Vielleicht baust Du ja mal in Zukunft eine 4TB SSD in das alte Mainboard ein und willst davon booten.
Dann wäre diese Funktion bestimmt wieder hilfreich. Ich weiß - ist unwahrscheinlich. 😉



Oder deaktiviere die Einstellung "2.2TB Infinity" im BIOS im HDD-Untermenü, speichere und restarte den PC.
Evtl. noch besser: Fahre den PC herunter nach der Änderung, ziehe den Netzstecker. Dann wieder PC starten.

Wenn's das aber wirklich nur im Boot-Untermenü gibt, dann die Partitionen der Betriebssysteme sowie EFIs einzeln sichern, "2.2TB Infinity" deaktivieren & wiederherstellen der Daten aus der Sicherung.

Grüße & viel Glück!
 
Zuletzt bearbeitet:
@user_julian
Wenn ich das recht verstehe, ist der momentane Zustand Deines Rechners so, dass nur die kleine Platte eingebaut ist mit einem jetzt neu installierten und lauffähigen Mint.
Das wäre natürlich ein guter Zeitpunkt, den Zustand des BIOS (klassisch oder doch mit EFI-Features) und des Fesplatteninhalts genauestens zu untersuchen.

Im BIOS: alles was Aufschluß über den tatsächlichen Betriebsmodus des Rechners liefert; ob in der Boot-Reihenfolge nur der Name des Datenträgers oder zusätzlich auch der Name des Bootloaders (Ubuntu) genannt wird.
Gibt es Optionen für FastBoot; gibt es Optionen für Festplattenbetriebsmodus?
Die Ausgabe von efibootmgr wie von @Tanzmusikus vorgeschlagen.

Auf der Disk: Stil (GPT oder MSDOS); gibt es eine EFI-Partition und ist da ein Ordner mit Inhalt für Ubuntu drin (in dem Fall also für Mint)? Hattest Du die Neuinstallation als klassisch (MBR) oder UEFI vorbereitet?

Ja, dieses Infinity-Dings ist die Blackbox, mit dem wir Anderen hier keine Erfahrung haben (und im Internet steht anscheinend nicht viel dazu).

Fakt ist aber, dass trotz Infinity beide Systeme bei Dir liefen; nur bisher noch nicht im Wechsel.

Zur Geschwindigkeit: auf HDDs brauchen Linuxe bei mir grundsätzlich eine Zeit in Minuten vom Grub-Menü bis zum Login-Screen; nur auf SSDs geht es deutlich schneller.
Windows würde für einen kompletten Neustart auch deutlich länger brauchen. Bei der Gelegenheit: von den Optionen für Herunterfahren in den Ruhezustand würde ich dringend abraten, wenn Betriebssysteme im Wechsel betrieben werden sollen. Wirst Du vermutlich aber bereits wissen. Ansonsten könnte das, wenn man es vergisst, das jeweils andere OS zerschießen.
 
@user_julian
7vor10 schrieb:
Zur Geschwindigkeit: auf HDDs brauchen Linuxe bei mir grundsätzlich eine Zeit in Minuten vom Grub-Menü bis zum Login-Screen; nur auf SSDs geht es deutlich schneller.
Ja, das Booten von HDD dauert beim Rechner meiner Eltern (Phenom II X4 955 BE, 8GiB DDR2-800) mit KDE neon auch so um die 2 Minuten. Gerade die vielen kleinen Konfig-Dateien zu laden geht bei HDD viel langsamer als bei SSD.

7vor10 schrieb:
Bei der Gelegenheit: von den Optionen für Herunterfahren in den Ruhezustand würde ich dringend abraten, wenn Betriebssysteme im Wechsel betrieben werden sollen. Wirst Du vermutlich aber bereits wissen. Ansonsten könnte das, wenn man es vergisst, das jeweils andere OS zerschießen.
Ja, ähnliche Erfahrungen habe ich auch machen können.

"Fastboot in Windows deaktivieren" wurde ja bereits vorgenommen.
"Ruhezustand/Hibernation sowie Hybrid-Standby deaktivieren bzw. nicht nutzen" wäre eine 2. vorsorgende Maßnahme.
 
user_julian schrieb:
Gibt es nicht irgendeine andere Möglichkeit, dieses 2.2TB Infinity dauerhaft zu deaktivieren, ohne dass der PC sich weigert, zu starten?
Wenn das "2.2 TB Infinity" Feature wie vermutet eine abgespeckte UEFI Implementation ist, dann nicht. Dann schaltest mit dem Verschieben/Abschalten dieses Features UEFI ab. Die installierten Betriebssysteme sind aber nur zum Starten aus einem UEFI eingerichtet und können, wenn du auf Legacy Boot umschaltest, nicht mehr Starten.
 
Nochmal kurz zum Zeitbedarf für das Booten von Mint. Ich habe es eben mal auf meinen Rechnern mit Mint von Hand gestoppt. Objektiv gemessen geht es schneller als nur subjektiv von mir so gefühlt!:)
Auf meinem alten Notebook (von 2011, nur klasssisches BIOS) benötigt Mint 20 insgesamt 1:12 Minuten (0:55 von Grub-Auswahl bis Login + 0:17 vom erfolgten Login bis Desktop). Fast auf die Sekunde genau schafft das auch Mint 19 beim Starten von der externen USB3-HDD. Das wären in etwa Werte, wie sie auch der TE von seinem 2015er-System erwarten könnte.

Von der internen SSD meines Desktop-PCs startet Mint 20 in insgesamt 18 Sekunden. Das Mint-Logo erscheint übrigens auf diesem Rechner gar nicht; nur das MSI-Emblem.

Tanzmusikus schrieb:
"Fastboot in Windows deaktivieren" wurde ja bereits vorgenommen.
Wird das von Windows so an das BIOS durchgereicht? Bei meinem MSI-Board gibt es gleich 2 FastBoot-Optionen, die ich beide dem Multi-Boot zuliebe händisch im UEFI-BIOS deaktiviert habe.
 
Ja, "2.2TB Infinity" ist anscheinend nötig.

Hier gibt's noch eine Lösung, wie man Win7 über GRUB starten kann. Vielleicht gilt das auch für Win10.
https://www.linuxquestions.org/ques...s-with-2-2tb-infinity-4175481440/#post5061022



Für die spätere Verwendung von SSDs wäre das "my way to go":
Sollten alle Stricken reißen, würde ich persönlich auf die "2.2TB Infinity"-Funktion verzichten (deaktivieren) und alle Datenträger/Partitionen auf MBR-(MSDOS)-Partitionsstil konvertieren. Dann den SATA-(bzw. RAID-)Mode auf "AHCI" stellen.

Zur Not alles komplett ohne 2.2TB, aber mit AHCI, neu installieren.

Edit: Sieht LM-Forum ähnlich: https://forums.linuxmint.com/viewtopic.php?t=246981

Edit2: Falls man ohne "2.2TB Infinity"-Funktion immer noch nicht von einem USB-Stick booten kann, dann empfehlt sich ein PATA- (nicht SATA-) CD/DVD-Laufwerk zu nutzen.

Auf so eine CD/DVD könnte man dann z.B. den Plop Bootmanager 5.0 Live-Medium z.B. mittels ISO brennen.
So hätte man nur eine CD/DVD verbraucht und könnte diese für ähnliche Fälle wieder benutzen. 😇
Mittels Plop BM lassen sich diverse Geräte (z.B. USB, CDROM, Floppy, PCMCIA, SD-Card, HDDs, SSDs) booten.

Alternativ dazu könnte ich auch den Plop-Bootmanager direkt in dein AMI-BIOS von MSI als ROM integrieren.
Dann wäre quasi "von Hause" aus ein Bootmanager für diverse Medien im BIOS integriert.



7vor10 schrieb:
Das wären in etwa Werte, wie sie auch der TE von seinem 2015er-System erwarten könnte.
Die 160GB-HDD könnte langsamer sein als neuere HDDs mit 500 - 2000GB.
Ältere Modelle schaffen manchmal nur 50 - 80MB/s, während neuere 80 - 120 (teils gar 150) MB/s schaffen.
Dies könnte man aber herausfinden.

7vor10 schrieb:
Wird das von Windows so an das BIOS durchgereicht? Bei meinem MSI-Board gibt es gleich 2 FastBoot-Optionen, die ich beide dem Multi-Boot zuliebe händisch im UEFI-BIOS deaktiviert habe.
Nein, das Fastboot in Windows ist ein Software-Feature des Betriebssystems, welches auch erst beim Booten von Windows wirkt. Ist dann auch egal, ob UEFI- oder Legacy/BIOS-Boot -> wirkt eben aus OS-Ebene.

Das Fastboot über ein (echtes) UEFI wirkt vom Start des PCs aus ... und endet beim Boot des Betriebssystems.
Funktioniert dementsprechend nicht im Legacy/BIOS-Mode.

Beide speichern gewisse Konfigurationsdaten von Treibern (bei Windows auch von Programmen) und laden diese direkt in den Arbeitsspeicher. Ist ähnlich wie beim Ruhezustand (Hibernation). Soweit jedenfalls mein Verständnis.

Grüße
 
Zuletzt bearbeitet: (LM-Forum Hinweis+Link hinzugefügt)
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7vor10 schrieb:
von den Optionen für Herunterfahren in den Ruhezustand würde ich dringend abraten, wenn Betriebssysteme im Wechsel betrieben werden sollen. Wirst Du vermutlich aber bereits wissen. Ansonsten könnte das, wenn man es vergisst, das jeweils andere OS zerschießen.
Meinst du damit den Schnellstartmodus in Windows? Den sollte man ja bei Dual Boot-Betrieb deaktivieren, damit es nicht zu Problemen kommt beim Paralleleinsatz zwischen Windows und Linux, nicht wahr?
 
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