Ich hätte gerne mal eine wirklich breit angelegte Studie, welche nicht von den Filmstudios oder sonstigen daran anknüpfenden Parteien gesponsert wurde, die überprüft, in wie weit tatsächlich Verluste durch digitale Raubkopien entstehen. Sowohl im Bereich Film, als auch im Bereich Musik und Apps.
Denn in allen möglichen Artikeln sieht man immer nur die völlig unrealistische Annahme, dass jeder, der eine mp3 runterlädt, sich diese auch gekauft hätte, wenn es den illegalen Alternativ-Weg nicht gäbe. Aber das ist einfach nur Schwachsinn. Denn dann müsste das Durchschnitts-Einkommen der Bevölkerung um das 20-fache größer sein, schließlich sieht man bei jedem 3. jüngeren Menschen (zumindest hier in DE) Musik-Sammlungen in Terrabyte-Größenordnungen. Man Rechne sich mal hoch, wie viel Geld derjenige hätte investieren müssen.
Bei Filmen ist es dasselbe, es gibt genug Leute, die saugen sich alle möglichen Filme und schauen die den Tag über an. Gäbe es keine Raubkopien, würden diese Leute sich wohl eher vom normalen TV-Programm zuballern lassen, als dass sie (oft täglich mehrmals) in's Kino gehen würden oder sich die DVD/BD ausleihen/kaufen würden. Auch hier wieder eine ganz klare Geldfrage. Bei Computerspielen ist das ganz genauso...
Bei Apps reicht eigentlich das typische Beispiel: Office. Es keucht und fleucht ohne Ende ein Office Pro Plus oder noch teurere Versionen auf den Privat-Rechnern dieser Welt rum. Und nein, die Leute würden sich diese Versionen nie kaufen, maximal noch eine Home & Student oder ähnliches.
Nunja, altes Thema, immer wieder dasselbe. Das wird's alles ewig geben, auch wenn ich das Gefühl habe, dass durch die Musik- und Film-Streaming-Portale das ganze deutlich zurückgegangen ist.
Ich halte das alles nicht unbedingt für eine gute Sache, bin da wohl auch raus gewachsen (zu wenig Zeit für Filme und Spiele), aber irgendwie muss ich zugeben, dass die heutige Jugend fast schon gezwungen wird, auf solche Mittel zurückzugreifen. Wenn ich da meinen Neffen sehe, der sowohl in den Medien als auch durch den Freundeskreis bombadiert wird, dass er jeden Film gesehen haben muss, jedes Spiel gespielt haben muss und gleichzeitig natürlich das neueste Album von Avicii laufen lassen sollte, dann wundert mich das gar nicht. Als ob er sich das auf legalem Wege alles leisten könnte. Der ist 15 und bekommt 50€ Taschengeld (glaube ich, müsste nochmal meine Sis fragen). Davon geht schon mal ein bisschen was für den Handy-Vertrag weg. Neben sonstigen Ausgaben, die junge Leute so haben, wie soll sich der Kerl denn bitte seinen PS-Plus Account, neue PS4-Spiele, regelmäßige Kino-Besuche, hier und da ein Musik-Album und dann dann noch DVDs/BDs leisten können?