Seltsam dass Du auf meine Fragen nicht eingehst. Also noch mal:
warum wird immer über die E-Book-Preise gemeckert, bei Musikdownloads ist das Preisverhältnis in Ordnung?
Postman schrieb:
Das nenne ich aber eine freie Marktwirtschaft, wenn jeder den Preis anbieten kann, den er selbst möchte.
Ich bin zwar auch analog dem Mindestlohn für eine gewisse Schmerzgrenze und auch eine Rabattregulation, dass ich aber für ein ebook 1:1 fast immer das gleiche in Deutschland zahle kann nicht sein, da jegliche Lagerung und auch der Druck entfällt und auch keine Neuauflagen produziert werden müssen.
Diese von Dir genannte "freie Marktwirtschaft" bedeutet aber auch, dass die Unternehmen, welche eine große Marktmacht besitzen, kleine einfach vom Markt fegen können. Was meinst Du, was passieren würde, wenn Amazon selbst Preise bestimmen könnte? dann würden die kleinen innerhalb kürzester Zeit schließen, weil sie die Preise von Amazon nicht mitgehen können. Wird nicht passieren? Ist in den USA aber passiert. Dort hat Amazon, als sie anfingen die Kindles über die E-Book-Käufe zu subventionieren, die Preise bis zum geht nicht mehr runtergezogen - mit dem Ergebnis, dass die Leute wie blöd Kindles und E-Books gekauft haben und der statinäre Buchhandel in den Keller ging da kaum noch einer gedruckte Bücher gekauft hatte. Das hat einem Großteil des Büchermarktes in den USA das Genick gebrochen. Und das würde hier auch passieren - oder glaubst Du wirklich, wenn 3-4 große Händler den Markt unter sich aufteilen, das Bücher dann auf Dauer günstig bleiben? Mal davon abgesehen, dass diese Händler massiven Einfluß darauf nehmen können, was erscheint und was nicht - nämlich das, was sie zum Verkauf anbieten.
Der zweite Teil zeigt, dass Du Dich noch nie mit der Kostengestaltung bei Büchern beschäftigt hast. Druck und Lagerkosten machen bei Büchern höchstens 20% aus, meistens aber deutlich weniger. Der Rest geht für Dinge wie Lektorat, Korrektorat, Covergestaltung, Werbung, Marketing und natürlich auch die Autorenvergütung drauf. Das, was für den Verlag am Ende übrig bleibt, ist ungefähr das, was auch der Autor erhält (natürlich gibt es Unterschiede bei bekannten und unbekannteren Autoren). So viel verdient der Verlag also nicht, trägt aber das unternehmerische Risiko. Aktuell kann man sagen, das ein Bestseller 9 Flops finanziert.
Dann ist da noch die Sache, dass gedruckte Bücher mit 7% MwSt besteuert werden, E-Books aber mit 20% - und damit ist die Einsparung an Druck- und Lagerkosten auch aufgebraucht. Darüber hinaus muss ein E-Book auch erstellt werden - und wenn Du meinst dass das einfach durch ein Programm gejagt werden muss und damit auf allen Readern gleich dargestellt wird, dann hast Du noch nie wirklich ein eigenes E-Book hergestellt. Zudem werden die Preise mittlerweile als Mischkalkulation berechnet.
Und hier noch mal die Frage: Warum ist der Preisunterschied bei Musikdownloads in Ordnung und bei E-Books nicht? Bei Musik kann man auch sagen, dass der Download ja auch nur ein "Abfallprodukt" von der CD ist - die Musik ist ja eh schon da.
Postman schrieb:
Was dass an Kosten verursacht interessiert offen gesagt den Verbraucher wenig, denn bei anderen Produkten hat auch schon lange der Asiate die Oberhand. Was hilft mir der soziale Gedanke, wenn sich nur wenige originale ebooks leisten können?
Was hat das mit dem sozialen Gedanken zu tun? Wenn ein Produkt X Kosten verursacht, dann kann ich es nicht darunter verkaufen. So einfach.
Postman schrieb:
Nach wie vor sage ich: 20 EUR sind für ein ebook nicht wenig und der Preis nicht gerechtfertigt.
Das ist Deine eigene Ansicht. Wenn die Herstellung eine E-Books aber 15 Euro kostet, dann ist der Preis gerechtfertigt. Die einzelnen Posten habe ich schon oben beschrieben.
Zu Deinen Negativ-Beispielen: Ist der Verlag dazu verpflichtet, Dir entsprechende Bücher zukommen zu lassen? Wenn er es macht, ok, wenn nicht, in meinen Augen nicht wirklich ein Problem. Vielleicht ist Deine Erwartungshaltung zu hoch? Und es sollte klar sein, dass manche Dinge bei einem kleineren Verlag eher gehen als bei großen, wo 20 Leute befragt werden müssen.
Dennoch: Du hast immer noch nicht meine Frage beantwortet, was der Verlag mit der Buchpreisbindung zu tun hat. Wenn Du schon solche Dinge behauptest, dann solltest Du auch drauf eingehen.
@Teralios
Wie gesagt, ich kenne die Probleme nicht, mein alter Sony stellt die Sachen immer noch dar. Das einzige was ich mir erklären kann wäre, dass die endsprechenden Büchereien auf das neue System von Adobe setzen - da würde aber auch kein Firmware-Update helfen weil ganze Komponenten geändert werden müssten.
@v_ossi
Damit farbige Displays zu kaufen sind, muss es sie erst mal geben. E-Ink hat aber vor geraumer Zeit schon gesagt, dass diese noch einige Zeit bis zur Marktreife brauchen. Und dann ist noch die Frage, wie hoch der Preis wird. Und da höre ich schon das nächste Gemeckere.