Erfahrungsbericht Eigenbau:
Sodelle, nun ich mal.
Vorgeschichte: Weihnachten nahte, somit auch der Sonderzuschlag des Arbeitgebers. Frau gönnt sich Ikea-Möbel, Kinder sind rundum versorgt, nur was kauf ich mir? Eigtl. bin ich "noch" wunschlos zufrieden und brauch nix, ich bescheidener Vorzeigeehemann. So lange ich meinen Games/Modding, Tri-Training und der Musikmacherei nachgehen kann, ist alles groovy.
Frau: "Du...ich könnte noch einen neuen Rechner gebrauchen"..."ich hab da mal was rausgesucht...bei Tschibo".
Mann: *Sieht Laptop mit Celeron Prozessor, 4GB RAM, Intel 605 GPU und 14" Bildfläche für 549€*,
denkt sich: "Echt jetzt! Tschibo!...wieso nicht gleich Otto?, oder Aldi?"
*.
Frau:"Ja, aber da ist Windows schon drauf und 128GB SSD...und der ist so schön silber!"
...: "Silber...aha...CELERON! Echt jetzt!?!"
*: so schlecht sind Aldirechner jetzt auch wieder nicht. Nur halt deutlich überteuert, wie alle Fertigrechner?
...hmmm, also wenn sie bereit ist 600€ auszugeben, kann ich doch gleich was besseres für mich suchen". Gesagt getan. Eins führte dann zum anderen. Aus ihrem Office-Laptop wurde dann nach und nach mein neuer Gamingrechner. Ausschlaggebend für ihre Zustimmung war meine Vorführung des alten Rechners, der innerhalb von 2 Sekunden hochfuhr und in etwa die *insert Leistungsstufe here*-fache Potenz des Tschibo-Laptops besaß. Wahrscheinlich hätte aber auch der kernige Satz: "Tschibo macht Kaffee und keine Computer", vollkommen ausgereicht. Schließlich muss der Herr im Haus ab und zu ein Machtwort sprechen. Man(n) kann sich dadurch langatmige Erläuterungen sparen, oder wahlweise in stundenlange ermattende Diskussionen ergeben, die natürlich immer von der Frau für sich entschieden werden. Stichwort: "...aber die Kinder...".
Planungsphase: Wie immer hatte ich mein Auge auf eine sorgenfreie Kompaktlösung geworfen, wobei ich zusätzlich zu den 600€ meiner Frau, mit insgesamt ~1.000€ kalkulierte. Irgendwann befand ich mich dann bei der Einsicht, eine Verbesserung zum alten System, nicht unter ~1.500€ zu bekommen. Wohl gemerkt, ohne neue Grafikkarte. Nach der x-ten Plattform die einem individuelle Zusammenstellung erlaubt, kam mir dann die Idee einen Rechner eigenständig zu montieren, was meine Preisvorstellung in greifbare Nähe rückte. Ein wenig Erfahrung mit Hardware-Komponenten hatte ich in der Vergangenheit ja schon. So schwer kann das angesichts der Menge an YT-Eigenbauvideos ja nicht sein. Langfristig versprach ich mir den Nutzen, das in Zukunft dann immer so machen zu können, um so bis zum Rentenalter diverse Euronen einzusparen. Lernen tut man schließlich fürs Leben tun.
Nachdem sich die Vorgehensweise dann immer mehr verdichtete, kamen Fragen auf, die ich mir nicht ausreichend, oder gar nicht über Google beantworten konnte. Ergo ich musste ein Fachforum aufsuchen.
Denkmaschine_01: "Computerbase. Die haben dich doch schon bei deinem Receiver kompetent beraten...probier es doch da!". Was uns zum Anfang dieses Threads zurückwirft. Mit glücklichen Augen vernahm ich, meine sowieso schon massive Kostenersparnis, um weitere 300€ zu drücken. Und natürlich gleich wieder hoch, auf die vorkalkulierten 1.000€+noch bessere Hardware...
Denkmaschine_02: Benchmarktests, Preisvergleich, Intel, AMD, Graka ja oder nein? Benchmarktests, ja oder nein, Graka...Blödsinn, brauch kein Schwein! Die ist jetzt noch besser als alles andere von AMD. Aber die Vega 64? 38%+, dafür 700€? Nö...1080er, 2070er Nvidia...noch teuererer, aber geil...Ne, kannste nicht bringen, die Kinder...hmmm, wenn ich dann doch zu Ryzen wechsele? Soll ich es wagen. Benchmarkvergleiche...: "Alter, viel besser als i7-8700k", aber im Singlecorebereich nicht!?...egal, denk zukunftsorientiert, sagen die ja auch im Forum. Singlecore wird nicht mehr lange Standard sein. AMD, ich komme wieder zurück zu dir...für die Graka reichte es immer noch nicht. Dafür bin ich jetzt bei ~900€*
Erwerb: Jetzt vergleich ich schon Preise! Paradigmenwechsel? Jedes mal 500€ zusätzlich ausgegeben nur wegen des Komforts? Faule Socke, seh zu! Forum sagt Mindfactory, Geizhals sagt Amazon, Ungeduld sagt Computeruniverse, geil, gleich um die Ecke, haben alles da, kann ich morgen abholen.
Hinweis: auf Amazon lag ich am Schluss bei etwa 850€, hätte aber auf mindestens 2 Komponenten bis Weihnachten warten müssen. So viel zum Thema "Warum alle immer bei Amazon kaufen". Weil es da am billigsten und gleichzeitig komfortabelsten ist. Mensch ist verdorben bis ins Mark und faul...
Mindfactory hatte nicht alles im Angebot und hätte den Preis auf 1120€ hoch getrieben, obwohl 4 Komponenten billiger waren, als bei den anderen zwei Anbietern. Aber ausgerechnet den Prozessor und das Motherboard, gab es da nicht im Angebot. Es wurde dann also letztendlich Computer Universe, mit denen ich in der Vergangenheit gute Erfahrungen gemacht habe. Ich musste dann am selben Tag noch den Kühler und das Gehäuse umswitchen, da auch die zwei, erst 1 Woche später erhältlich waren...meine Ungeduld im Kaufrausch. Bin da wie ein Predator: Ziel erfasst...muss jagen...jetzt! Vite vite! Zu dem Zeitpunkt war für mich ein Gehäuse nur ein Gehäuse und ein Lüfter nur ein Lüfter. Schnell die Maße überprüft. Hmmm, der Lüfter könnte eng werden. Egal, frag nochmal genau nach. Die werden dir schon abraten, wenn der Lüfter nix taugt*.
*Genau! Des Verkäufers Strategie ist es auch dir unbedingt vom Kauf abzuraten, des wegen heißt er ja auch Abrater und nicht Verkäufer...finde den Fehler^^
Abholung: Die kam dann Donnerstag Abends zustande, nachdem ich meine Frau überzeugen konnte, dass es egal ist, ob jetzt heute oder morgen, das Geld würde so oder so erst später abgebucht. Glücklich betrat ich den Laden und malte mir schon aus, wie glücklich und zufrieden die Jungs bei CU sind, dass es mal wieder einen "Großeinkäufer" gab. Mir scheint dabei entfallen zu sein, dass CU mittlerweile zu einem "Giganten" mutiert war. Vorbei die Zeiten des kleinen Ladens von nebenan. Das Ergebnis waren gestresste Verkäufer, die so viel Zeit für kompetente Beratung nicht hatten...oder eventuell auch keine Lust.
War mir aber inklusive der zig ebenfalls anstehenden Kunden hinter mir wurscht. Instinktiv hatte ich, vor allem bei dem Lüfter, meine Zweifel ob das alles passt. Ich penetrierte Mr. Superbowl also permanent mit der Frage: "Passt das auch alles". So lange bis sich sein Gegenüber ein Herz nahm, seine Beratung für einen anderen Kunden abbrach und mir schnell am Rechner meine Fragen durchkalkulierte. Mich interessierten speziell die ausreichende Leistung des Netzteils und die Bemessung des Kühlers/Gehäuse, sowie die Notwendigkeit von zusätzlicher Wärmeleitpaste für die CPU.
Bitte nicht falsch verstehen!
Mir ist der situative Stress durchaus bewusst. Zudem kann nicht jeder Verkäufer auch gleichzeitig Fachmann für EDV-Fragen sein. Dann macht man sich aber die Mühe abzugleichen ob alles passt, bevor der Kunde kommt. Speziell dann wenn auch schon in der Email penetriert wurde, ob alles passt, mit der Bitte nach freier Entscheidung die Komponenten Gehäuse und Lüfter, bei Nicht-Passen, auszutauschen, gegen einen im Rahmen bleibenden Aufpreis versteht sich.
Der MA brachte dann nach und nach die Komponenten und bei Abschluss zückte ich schnell meine EC-Karte. Zeugs ans Auto bringen, sauber und sicher verpacken und ab nach Hause. Nebenbei fing ich dann meine Videodoku an, inklusive Zwischenstopp bei McDonalds. Definitiv ein guter Tag...
Zusammenbau: Ein Zusammenbau der Komponenten am selben Tag ging ich dann allerdings nicht an. Anders als mein ungeduldiges Verhalten vorher, wollte ich es ruhig und gelassen angehen. Insbesondere da so ziemlich jeder themabezogene Thread bzw. jedes Video dazu aufrief. Statt dessen registrierte ich die Hardware schon mal bei den verschiedenen Herstellern und lies mich noch in diverse Eigenbauthreads ein.
Am folgenden Freitag ging es dann los. Als Werkstatt baute ich mich in der Küche auf, da dort der Boden gefliest war und die Ablage aus Glas ist. Zudem gab es dort die mit Abstand besten Lichtverhältnisse. Licht ist wichtig! Als antistatische Unterlage nutzte ich simple Baumwollhandtücher bzw. die Antistatikfolie des Motherboards. Beim weiteren Vorgehen kam auch gleich der erste "Fehler" zustande, den ich so kein zweites mal machen würde:
Sich beim Zusammenbau blind auf die beigelegten Instruktionen zu verlassen und alle Komponenten der Reihenfolge nach einzubauen. Im speziellen bedeutet das, heute würde ich erst alle Komponenten auf das Motherboard montieren, bevor ich das Motherboard ins Gehäuse einbaue. Am Netzteil würde ich zuerst alle Kabel anbringen, bevor ich das NT einbaue und dann die Kabel an die entsprechende Hardware anschließe, und nicht umgekehrt.
Es bleibt wohl unnötig zu erwähnen, was insbesondere der Einbau von MB und Netzteil, so wie die Kabelverlegung, für ein Gefrickel ist. Das was mir am meisten Gedanken machte, war im Umkehrschluss am einfachsten: CPU einbauen und Paste aufbringen. Auch die Kabel richtig anbringen war selbst ohne Beschreibung selbsterklärend, da alles überall sauber gekennzeichnet war und man die Stecker gar nicht falsch einsetzen konnte, wegen den richtigen Abstandshaltern, die einem aufzeigten, wie rum das Kabel richtig platziert ist. Schwierig war nur das Verlegen der Kabel selbst, da man natürlich geneigt war sinnvolle Wege zu suchen, mit dem Ziel am Schluss alles sauber aussehen zu lassen und möglichst keine der Kabel unter Zug irgendwo anzubringen. Die Reihenfolge des Einbau bzw. Aufbau war dann:
Gehäuse -> Motherboard -> Prozessor -> RAM -> CPU-Lüfter -> Netzteil -> Verkabelung -> Keyboard -> Monitor
Von Anfang an hab ich den PC nach der "Null-Methode" zusammengebaut. Die man eigtl. erst bei Problemen anwendet. Ich dachte mir aber: "Wir machen das alles Schritt für Schritt mit Geduld". Der Gedanke dabei war, falls Probleme auftreten sofort die Fehlerquelle zu identifizieren. Das dieser Gedanke aber vollkommener Blödsinn war, kann man als Laie schon falsch verstehen. Beim Einbau des Lüfters hatte ich ein extrem mulmiges Gefühl, da man dafür den Unterbau des Stock-Lüfters abmontieren musste, um den Lüfter auf dem MB anzubringen, die Beschreibung des MB aber ganz klar sagte, dass man zwar die original Stege der Lüfter-Halterung abbauen soll, nicht aber die auf der Rückseite montierte Platte.
Das ganze konnte aber nicht funktionieren, da man den Lüfter dann hätte so fest anschrauben müssen, dass ich mir sicher war, den Lüfter unter viel zu viel Druck auf den Sockel anzubringen und dadurch natürlich auch die angegebene Höhe des Gehäuses überschritt. Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, dass der Kühler schon einigermaßen fest sitzen, bzw. auf die CPU drücken sollte. Das wurde mir erst einen Tag später aus unten beschriebenen Gegebenheiten klar. Die Schrauben waren für die, laut Beschreibung empfohlene Vorgehensweise, viel zu kurz. Wider besseren Instinkts hab ich es dann nach stundenlangem Gefrickel irgendwann hinbekommen, ohne zuviel Kraft auszuüben. Meine Frau musste dafür lediglich alle 4 Schrauben von hinten ein bisschen nach oben drücken...die Spannung die mir Unbehagen bereitete, blieb aber trotzdem bestehen.
Fehler des tödlich nervigen Todes: Stolz wie Oskar schaltete ich den PC nach Abschluss der Arbeiten, einen Tag später, an. Der erste Gedanke war: "Geil, das funktioniert!". "Regenbogeneinhornfarben...lulz". Ich wusste, dass der PC eventuell ein paar Momente braucht, um alles aufeinander einzustellen, also bin ich erst mal runter an den alten Rechner, um weitere Daten von der alten Platte zu transferieren und mittels Media Creation Tool, meine Windows 10 Version zu brennen. Nach etwa 10 Minuten kam ich wieder hoch und nichts...Bildschirm schwarz. Hmmm...alles gecheckt, alles korrekt. "Eigtl. müsste der funktionieren". Noch ein bisschen gewartet...nichts. Also wieder runter gefahren und nochmal an: gleiches Ergebnis. Nach weiteren Versuchen dann ins Netz sofort nach den Fehlersymptomen "schwarzer Bildschirm" bzw. "keine Spannung auf Peripherie/Keyboard/Maus" gesucht. Oder simpler ausgedrückt: "PC Eigenbau X Komponente funktioniert nicht".
Die Mehrheitliche Meinung deutete auf Fehler des Monitors/Keyboards/Maus hin. Nein! Dann das Motherboard! Nein...das leuchtete doch. Dann CPU...oh scheiße...da wurde mir etwas mulmig. "Ok Alter, die CPU ist nicht kaputt...die CPU ist nicht kaputt!". Also immer wieder an, Fehlersuchhorizont erweiternd. Null-Methode, PC an mittels Überbrückung um Falschverkabelung des Frontpanels auszuschließen. Weiß nicht mehr was ich noch alles ausprobiert habe...wahrscheinlich alles. Nichts funktionierte. Es traf also quasi der Supergau ein, einen PC zu bauen, der dann nicht funktioniert und dafür knapp 1.000€ bezahlt zu haben. "Gib ihn ab und lass ihn zusammenbauen", erwiderte meine Frau.
Ich werd bekloppt: Da stand ich nun. Ding wollte nicht funktionieren. Und ich ahnte schon:"Alter! Dieser *%&$% Kühler! Wer kommt auf so eine Idee bei empfindlicher Elektronik, den Lüfter so da drauf zu kloppen?". Das er sowieso nicht gepasst hätte stellte sich erst im weiteren Verlauf raus, als der Deckel nicht zugehen wollte. 3mm...3mm! Eine Fehlerquelle identifizieren fand an diesem Tag nicht mehr statt, also ging ich es am nächsten Samstag noch mal etwas weniger genervt an.
Nichts! Langsam schlug der Schock in sich nach und nach aufbauenden Frust um und bekanntlich kommt nach dem finalen Wutausbruch dann die Erkenntnis. Im meinem Fall in der Form, dass ich mich sofort ins Auto setzte, um ein neues Motherboard zu kaufen. Hohes Risiko, aber diesmal ging ich strikt nach Instinkt und spürte die Macht die mir zurief:"Es ist das Motherboard". Die einzige sinnvolle Option war hier wieder CU. Also ab dafür und los geht’s!
Als ich im Laden ankam, war übelst die Hölle los. Stress everywhere. Ich überlegte kurz wie ich argumentiere. Im Nachhinein wäre die beste Lösung gewesen, sich schnell ein Motherboard zu kaufen und abzuzischen. Das andere reklamieren hätte ich immer noch gekonnt. Der Sachbearbeiter war merklich nervös. Geht nach hinten holt Ersatz, merkt am Rechner das es das ASUS Prime x470 Pro Mobo(also das defekte, dass ich schon besaß) war, ging wieder zurück, holt das nächste...ich so:"Ehrm...wir haben gesagt das MSI x470"...vor mir lag ein AsRock Xen Carbon oder sowas? Hätte ich auch genommen...war aber vorbestellt. Dann hat er noch die Daten für EC-Zahlung falsch eingegeben und vergessen die Ware einzuscannen, so das ich dann an der Diebstallsicherung laut gepiept habe.
Ich schwöre, der wäre vor Scham fast im Boden versunken und hat fast angefangen zu heulen. Der war, so denke ich, keine 20 Jahre alt. Ich schau ihn an und meine nur: "Bleib locker, alles cool. Mein Tag ist bis jetzt auch nicht gerade der beste". Auf der Rückfahrt hörte ich mich innerlich laut fluchend, warum ich mich dazu hab überreden lassen, wieder auf AMD umzusteigen. Für fast umsonst hab ich dann noch neue Kühlerpaste, sowie eine weitere Crucial SSD 256GB mitgenommen. Hatte noch ein wenig "Taschengeld" vom Vormonat einstecken. Davon weiß in der Familie aber niemand was...also nicht weitersagen...
Aufbau die zweite: Der Rechner war bereits zerlegt, da ich die letzten Versuche mit einem offene Bau absolvierte, also ohne Gehäuse, Mobo einfach aufem Tisch liegend. Die schon erwähnten Fehler hab ich diesmal nicht gemacht und somit war nach gut 2 Stunden das neue Setup fertig. Tags zuvor hab ich noch rund 4-6 Stunden gebraucht. Wieder mit Null-Methode, aber am offenen Aufbau. Denn wo lag der nicht zu missachtende Vorteil des neuen Boards? Richtig! Einsichtige Kontrolleuchten die auch noch schön im Handbuch erläutert werden. So etwas hatte das ASUS Board nicht, oder war zumindest nicht einsichtig. Wahrscheinlich war der fette Kühler dafür verantwortlich...ja...der fette. Der heißt ab sofort jetzt so: Der fette regenbogenfarbene Kühler...wobei, das war ja das Motherboard. Ach §$%&§egal, sollen sie sich doch gemobbt fühlen die zwei Arschis. Mir egal! Nur weil man aussieht wie eine, muss man sich nicht anstellen wie ne Diva. Snickers füttern hat im übrigen auch nicht geholfen.
Power On: Und da war er dann, der zweite große Moment. Ich könnte mich nicht erinnern, jemals so geschwitzt zu haben. Mag auch daran gelegen haben, dass meine Frau die Heizung bis Anschlag hochgeballert hatte. Es wurde ja "kalt". 28°C, aber "kalt"! Die Logik die Heizung hochzuballern, anstatt nicht im Seidenhemd rumzulaufen verstehe ich bis heute nicht...egal...anderes Thema!
Und ja. Es ging..................wieder nicht?...echt jetzt? ECHT JETZT!? SCHON WIEDER NICHT??! Aber ich entspann das hier gleich mal. Es war für mich schnell nachvollziehbar, dass speziell dieses MSI-Board wirklich eine sehr lange "Einstellzeit" hat. Ich glaub das hat gut 3 Minuten gedauert, in denen der CPU-Ventilator ständig aus und anging. Im 3 Sekunden Takt. Insider wissen worauf dies hinauslief, richtig? Jup,
Ventilator3SekundenAnAusgehSchleife ist eigtl. ein zwingender Hinweis auf defekte CPU. Hab mich aber nicht weiter nervös machen lassen, da ich die, nach dem ich ja schon das zweite mal den Lüfter von der CPU trennen musste, sorgsam mit Isopropanol gereinigt habe. Hauptberuflich als Restaurator zu arbeiten, hat auf Chemikalien bezogen seine Vorteile^^
Im Nachhinein hat sich die An-/Ausgehschleife dann im BIOS als das "Smart"-Feature des CPU-Kühlers herausgestellt. Wie zynisch ich darauf reagiere, dass ein eigtl. erdachtes "Smart"-Feature einen verarscht und somit nicht unbedingt "smart" erscheint, möge hier nur nebenbei Erwägung finden. Man sieht sich immer zweimal im Leben, Erfinder des "Smart-Lüfter-Features".
Die Erlösung: Gab dann auch eine gewisse Situationskomik. Zumindest für meine Frau. Die stand während ich die Verkabelung in den drei Minuten auf Fehler überprüfte und ständig wiederholend lamentierte: "Des kann doch net sein! Des kann doch net wahr sein! Wer zur Hölle verlässt sich auf AMD!...ich Depp natürlich!...DANKE KARMA!", die ganze Zeit neben mir. Irgendwann fiel mir meine Frau dann lachend auf und als ich mich rüber drehte, streifte mein Blick das wunderschön rot leuchtende MSI-BIOS auf dem Monitor. Rot, nicht Regenbogen...SO!...hasdde jetzt davon ASUS! Ich bin nach wie vor am überlegen, was man aus den vier Buchstaben ASUS an diskreditierender Verballhornung basteln kann. So viel schon mal vorweg, weder Regenbogen-ASUS noch der fette Trümmerlüfter bekommen eine Empfehlung. Gut, das Grün der Maus und Blau des Keyboards ergaben dann wieder Regenbogenfarben...aber das tut hier nichts zur Sache...
Erkenntnisse: Und gab's die? Also jetzt technischer Natur? Ja klar. Emotionale Achterbahnen in einem Computer-Wurstfachverkäuferforum zu veräußern hat nur marginalen Mehrwert, also folgt nun der Output in Form von technischer Verbesserung für den nächsten Eigenbau:
Gehäuse:
- Tut euch selbst einen Gefallen und zerlegt das Ding so weit wie nur möglich, inklusive Verkabelung. Arbeitswege werden sehr viel angenehmer und insbesondere für Anfänger, viel einfacher nachzuvollziehen. Wenn ihr Zweifel habt, eventuell nicht mehr alles an seinen Platz zu bekommen, macht Vorher/Nachher-Bilder mit dem Smartphone. Und selbst wenn nicht, die Sorge ist unbegründet, da Ikea...ehrm, der Hersteller eine wirklich sehr ausführliche Anleitung beilegt.
- Legt das Ding flach auf den Boden, ohne Unterlage. Wirklich gar nix drunter. Die Unterlage wollt ihr unbedingt fixiert haben. Da ihr das Gehäuse wirklich sehr oft drehen und wenden müsst. Eine nicht fixe Unterlage, verschiebt und verwurschtelt sich dadurch permanent. Natürlich sollte die Unterlage antistatisch sein.
- Vergesst nicht die rückseitige Blende der Steckerleiste des Motherboards anzubringen. Die nach Einbau des Motherboards rein zu bekommen ist unmöglich.
Motherboard:
- das wie ich finde wichtigste: entgegen der Anleitung erst CPU, RAM und Kühler aufbringen, dann Mobo im Gehäuse montieren.
- Abstandshalter nicht vergessen! Das sollte in der Tat der allererste Schritt sein!
- wenn CPU-Kühler und/oder Graka zu "mächtig" daher kommen, beides erst nach der Verkabelung am Schluss aufbringen.
- nicht hin und her schieben. Das Mobo lässt sich gemeinsam mit Blende wunderbar in das Gehäuse, punktgenau einheben. Wenn ihr keine Punktlandung vollzieht, wieder sauber anheben und so lange landen bis es eine Punktlandung gibt. Nicht hin und herschieben, oder wohlmöglich auf den Abstandshalter rumkratzen. Steht aber auch noch mal dick gedruckt in der Anleitung.
RAM+CPU+GPU:
- nahezu selbsterklärend inklusive Verkabelung.
- ein etwa 4-5mm² "satter" Tropfen mittig auf der CPU ist eine vollkommen ausreichende Menge an Wärmeleitpaste...vergesst Kreuzverbund etc. Das Zeug wird sobald ihr den Lüfter einspannt so weit eingedünnt und sauber verteilt, dass ich sogar eher zu 3-4mm² raten würde. Auch bei Übertritt der Paste nicht gleich verzweifeln. Damit die Paste die Pins erreicht, müsste ihr es schon übelst derbe übertreiben. Was mit der zuvor beschriebenen Menge nicht passieren wird.
- RAM muss "selbstschließend" die zwei Riegel "einklicken". Alles andere sitzt nicht richtig, auch wenn ihr das so wahrnehmt. Es müssen wirklich beide Riegel, bei sanftem Druck, von selber in die korrespondierende Nut fallen. Ganz ohne Gewalt. Wenn das nicht klappt, dann achtet nochmal genau darauf, ob ihr den RAM auch wirklich gerade nach unten führt.
- Gleiches gilt für GPU.
- Die CPU kann man gar nicht falsch einlegen, die fällt bei richtiger Anwendung im Prinzip auch von ganz alleine in die Löcher bzw. Pins bei Intel.
Netzteil:
- da gibt's im Prinzip nur die Sache der Reihenfolge: erst Kabel dran, dann einbauen, dann verkabeln an die Hardwarekomponenten.
Verkabelung:
- mein zuvor mit größter Sorgenfaktor. Wirklich vollkommen selbsterklärend, nicht nur aus dem Handbuch, sondern auch auf den Bezeichnungen der Stecker bzw. Mobo. Ihr könnt die Stecker gar nicht falsch einstecken, da ein falsches Einstecken, immer ein gewisses Maß an Gewalt nötig machen würde.
- Die Kabel möglichst auf der Rückseite des Gehäuses zusammenführen.
- Die Kabel mit Kabelbindern sauber abbinden. Dabei auf sinnvolle Gruppenzuteilungen achten. Z.B. Frontpanel-Kabel zusammen. Festplattenkabel zusammen etc..
Bilder:
Werden nach und nach aktualisiert
Video:
Kommt bald