@_killy_ das würde ich so pauschal nicht sagen. Zum Einen unterscheidet sich das Pensum ja schonmal danach, was man wo studiert und dann zum Anderen nochmal danach, was man aus dem Studium machen möchte.
Einer aus dem familiären Bekanntenkreis z.B. studiert Theologie und das - sein eigener Wortlaut - weil er so viel Freizeit wie möglich bei gleichzeitig nicht all zu schlechten Chancen auf Anstellung mit auskömmlichen Einkommen haben möchte.
Sprachen und Auswendiglernen fallen ihm leicht, Präsenzzeiten oder überhaupt Übungs-/Seminar-/Projektleistungen gibt es bei ihm wenig. Inwiefern das immer zutrifft, vermag ich natürlich nicht zu beurteilen, aber laut ihm hat er über große Teile des Semesters stets <20h pro Woche Aufwand. Und durch irgendwelche Praktika bei einer lokalen Kirchengemeinde auch schon eine Stelle mit für ihn auskömmlichen Einkommen in Aussicht.
Ich beispielsweise finde Bildung überaus wichtig, bin zu einer der Elite-Unis gegangen und bei uns war Informatik, besonders in den ersten Semestern, viel Mathematik, Algorithmik, allgemein viel Theorie. Die Durchfallquoten in den ersten Semestern waren entsprechend sehr hoch, d.h. immer weit über 50%, häufig um die 70%, bei den wirklichen Siebfächern auch mal bis zu 90% zumindest im Erstversuch.
Rückblickend betrachtet habe ich relativ schnell Tutorien geleitet, noch im Bachelor angefangen international zu publizieren, verlasse die Uni voraussichtlich nicht ohne Doktor und bin auch im Master zügig an interessante EU-weite Forschungsprojekte gekommen, d.h. ich war sehr deutlich überdurchschnittlich.
Trotzdem hatte ich in den ersten Semester schon alleine 20h Vorlesungszeit und mit Übungen, wöchentlichen Abgaben usw. usf. bin ich selten mit weniger als 50h wöchentlich ausgekommen. Einen Nebenjob (immer min. 10h pro Woche, im zweiten Semester sogar die vollen 20h) hatte ich durchgehend seit Studienbeginn
zusätzlich.
Besonders in den harten Algorithmik- und Mathebereichen war ich normalerweise nach den Vorlesungen immer noch bis abends mit anderen in Gruppen organisiert in der Bib, um Stoff zu wiederholen und Übungen zu bearbeiten.
Und zumindest von uns kann ich berichten, dass z.B. die Physiker noch schlimmer dran waren ^^
Später im Studium nimmt die Regelmäßigkeit
notwendiger Belastungen zwar ab, aber ich finde (1) z.B. gerade KI- & Robotikthemen selbst in meiner Freizeit sehr interessant und mache dementsprechend häufig etwas diesbezüglich (also extracurricular) und (2) war mir schon sehr früh klar, dass ich an interessante Nebenjobs und vor allem Forschungsprojekte nicht mit durchschnittlichem Lebenslauf komme.
Ich möchte damit sagen es gibt ja durchaus eine
große Bandbreite an Belastung im Studium.
Wenn man - beispielsweise - an renommierten Adressen im MINT-Bereich studiert ist die Arbeitsbelastung insbesondere in den ersten Semestern i.d.R. schon deutlich höher als jeder normale Job, v.a. wenn man zu dem Teil der Studierenden gehört, die noch einen Nebenjob haben.