Ein halbes Pfund Butter für 1,49€

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Ein Brötchen oder Brot aus der Packung kommt mir nicht auf den Tisch. Dagegen wehre ich mich! Lieber bezahle ich mehr und verhelfe Leute in der Region zu Lohn und Brot. Außerdem kann jeder Bäcker was besonderes - zumindest bei mir in der Stadt. Es wird Zeit, dass ich mal wieder nach Deutschland komme :D
 
Bring guten französischen Käse mit, um mal wieder auf die Milch zu kommen.
 
Das viele Bäckerein von anderen Großbäckereien und Franchise-Verbunden zukaufen und abhängig oder teils sogar geknebelt sind, ist doch nicht neu. Auch die wenigsten Fleischer schlachten noch selber und produzieren nicht mehr jede Wurst, sondern kaufen genauso zu. Das geht oft garnicht mehr anders aus wirtschaftlichen Gründen und auch durch die zunehmende Grosskonkurrenz (Ketten) im Verdrängungswettbewerb.
Das ist genau das gleiche wie Discounter und kleine Tante Emma Läden. Klar das die da über den Preis nie konkurrieren können, sondern sich auf andere Dinge wie Service und Alleinstellungsmerkmale spezialisieren müssen.

Doch auch durch den gestiegenen Milchpreis wird das wenigste davon bei den Erzeugern/Bauern hängen bleiben und die Verarbeitungsindustrie genauso wenig auf ihre Entsendearbeiter und Niedriglöhner verzichten, leider.
 
Um wieder auf die Milch zu kommen ;) : Ich habe jetzt mal im Supermarkt hier um die Ecke geschaut, was die Butter kostet. Die günstigsten gehen ab knapp nem Euro los. Das ist allerdings nur eine Einzige (und dazu noch sehr sehr billig aussehend - es steht auch groß drauf: "Zum Backen"). Alle anderen Buttersorten im Sortiment liegen hier bei Paris zwischen 1,50€ (Für den Preis aber nur 225g, warum auch immer) und 3,00€.

Die Preise werden auch hier steigen. Wurde schon angekündigt. Übrigends ist Deutschland noch vor Frankreich der größte Milchproduzent in Europa.


@phil. wenn der Käse nicht bei den Temperaturen kaputt gehen würde, würde ich dir einen zuschicken
 
Um mal einige Unklarheiten aus der Welt zu schaffen...

Die Erhöhung der Preise für Milchprodukten kam mit Ansage.
Sicher, für den Otto-Normalverbraucher war das nicht sofort ersichtlich, aber der Reihe nach:

Entwicklung der Erstattungen bis Januar 07:
Teil 1
Teil 2

Wie man sehen kann, geht die Tendenz deutlich nach unten.
Die Subventionen für Milchprodukte stehen derzeit bei Null.
Gesetzestext im Wortlaut (Anhang mit den Sätzen weiter unten)
Seit Mitte Juni gibt es keinen Cent Subvention mehr für die Ausfuhr von Milchprodukten.
Die in den Medien immer wieder genannten "Butterberge" und "Milchseen" sind auf eine Minimum geschrumpft.

Die Situation jetzt hat sich langfristig entwickelt.
Die fortschreitende Globalisierung hat die ehemals eher verschlossenen Märkte in Asien geöffnet. Die Folge ist unter anderem, das die Nachfrage nach Milch und Milchprodukten dort geradezu explodiert ist. Allen voran Indien, China und Japan haben eine ungebrochen hohe Nachfrage nach solchen Produkten.

Verschärft wird die Situation beispielsweise auch dadurch, dass mit der Öffnung dieser Märkte auch massiv grosse Fastfoodketten in den asiatischen Raum drängen, dort aggressiv expandieren und so auch ihren Beitrag zur hohen Nachfrage nach Milchprodukten "leisten".

Es gibt natürlich noch andere Faktoren, die zu der heutigen Situation beigetragen haben.
Ich wollte aber mit dem Vorurteil und dem Nichtwissen aufräumen, es gäbe Unmengen an Subventionszahlungen für Milchprodukte.
 
Nun da hast Du wohl recht, außerdem sollte man nicht so tun als ob man nun verhungern müsste.

Die Ergüsse der Politik zu dem Thema kommen mir sowieso ziemlich scheinheilig vor so nach dem Motto wir sind nicht damit einverstanden und können auch nichts dafür, dabei ist s denen doch egal.
 
die Preise für landwirtschaftliche Produkte, Lebensmittel werden krass weiter steigen. Sicher fängt die regulierende Wirkung des Marktes einiges ab, aber der Verbraucher merkt schon, dass er für gewisse Sachen eben mehr zu berappen hat. Ich denke mal, dass die auf dem Land lebende Bevölkerung nun klar im Vorteil ist. Ein sinnvoll genutzter Garten ist gut für Gemüse, Kartoffeln usw.. Was spricht dagegen Kaninchen, Gänse und Enten für den Eigenbedarf zu halten? Zurück zur Natur ist die Devise und Mutti macht Marmelade wieder selbst und kocht auch wieder Gurken ein. Geht doch ... !
 
Ich verstehe die ganze Aufregung nicht. Wenn die Butter 50 Cent teurer wird, ist das Geschrei groß. Aber man sollte sich schon die Mühe machen und einen Blick auf den gesamten Warenkorb werfen. Als ich vor ca. 5 Jahren für meinen PDA eine 512-MB-Speicherkarte kaufte (SD), kostete mich der Spaß über 500 Euro. Mittlerweile bekomme ich 4 GB für ca. 30 Euro. Für diesen Preisunterschied kann ich bis zu meinem Lebensende in Butter baden.
 
jop aufregung ist groß um etwas was schon lange früher kommen hätte müssen und abzuwarten war, naja ich mach mal eine 5 personen haushaltshochrechnung,

butter kostet in meinem supermarkt um die ecke 30C mehr, bei einem kilo butter was wir im monat durchjagen sind das etwa 30€ im Jahr mehr,
milch ist von 54 auf 64cent gestiegen, naja wird im jahr auch ein paar euro machen genauso wie käse, aber alles zu verkraften ;)

ich sag nur früher sparmenue bei mc 5 DM heute 6 € und wir futtern immer noch da
 
Die Aufregung kommt dadurch zustande, das der Butterpreis nur die Spitze des Eisberges ist und noch jede Menge anderer Lebensmittel dranhängen.

Letztlich muss man ja befürchten das der Handel dieses Pilotprojekt bei Erfolg nutzt um bei anderen Dingen ebenfalls gehörig hinzulangen.

Wenn man dann noch bedenkt,das die EU durch ihre Quotenregelung das ganze noch unterstützt, kann einem schon schlecht werden.

Gerade jetzt kommt es doch auf schnelle Entscheidungen an, aber dazu ist der hochbezahlte Wasserkopf der EU nicht in der Lage.

OMaOle
 
@ keshkau, du hast durchaus Recht, wenn auch der Vergleich nicht so ohne Weiteres zulässig ist. Lebensmittel sind quasi jeden Tag nötig, SD-Karten braucht man nicht zum Leben und die machen sich auch schlecht auf'm Brot.
Deutschlands Lebensmittelpreise waren die letzten Jahre kaum von Preissteigerungen betroffen und sind im Vergleich relativ niedrig. Das war eben ein Vorteil von Deutschland, der nun auch zu schwinden scheint. Lebensmittelpreise und Mieten, brisantes Thema. Man darf aber nur nicht den Fehler machen und den billigen Fusel im Preis arg anziehen, das gäbe mit Sicherheit Zoff mit Blutvergießen ... !
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Bierhersteller haben angekündigt das trotz steigender Getreidepreise die eigenen nicht erhöht werden - zumindest bis zum Ende des Jahres.

Interessant fand ich eine Zahl, das 1/3 der Roggenernte schon für Biodiesel/-masse draufgeht.
 
Womit wir nun endgültig das Thema lt. Überschrift verlassen haben.

Bitte wieder ontopic plz.

Gruß

olly
 
Ein Liter Milch etwas teurer... ein Pfund Butter für einsfuffzig. Und? Für jeden schlechten Kräuterkäse im Mini-Plastikdöschen zahlt man mehr. Milch und Butter sind dagegen hervorragende Naturprodukte, die seit Urzeiten viel zu billig verschleudert wurden. Und die Bauern selbst verdienten einen feuchten Furz daran.

Das ist die sinnvollste Preiserhöhung der letzten Jahre. Ich hab mich drüber gefreut und hoffe, es hilft der Landwirtschaft. Wer nicht gerade ein Stück Butter pro Tag frisst, wird es wohl überleben, die paar Cents mehr zu zahlen. :rolleyes:

Liebe Grüße
marxx - der sich erstmal einen Kakao macht.. sehr lecker. Und immer noch billig.
 
@marxx

ALG II macht Kinder dick

Jetzt denk man ein wenig weiter und überleg dir mal die Konsequenz aus einer unausgewogenen Ernährung und deren Langzeitfolgen auch für die Gesellschaft bzw. chronisch Kranke durch Fettleibigkeit und die Kosten.

Ich hoffe du siehst die Zusammenhänge zwischen Kostenexplosion der Lebensmittel und unausgewogene Ernährung.
 
@Burgard
Es ist wohl richtig, dass es die Ärmsten am ehesten trifft, wenn die Lebensmittelpreise anziehen. Und ich möchte auch nicht unbedingt dem Artikel in der Netzeitung widersprechen, da ich Übergewicht (in manchen Fällen) durchaus als "typische Krankheit der Unterschicht" bezeichnen würde.

Das Ernährungsproblem resultiert aber nicht allein aus den fehlenden finanziellen Mitteln, sondern daraus, dass ausgerechnet in vielen sozial schwachen Familien trotz Hartz IV noch Geld für Bier, Zigaretten, Tiefkühlpizza und McDonald's vorhanden ist. Wenn die Tagesration der Kinder dann aus Burgern, Pommes und Coke besteht, geht es eben nicht mehr um die Mehrkosten für Milch oder Butter.

Ich will das nicht verallgemeinern, aber diesen Effekt gibt es tatsächlich. Da paart sich der übermäßige TV-Konsum mit Bewegungsmangel und schon geht die Figur in die Breite. Vor diesem Hintergrund kann man die Ursache nicht allein (!) bei Hartz IV suchen.
 
@keshkau

Selbstverständlich nicht und ich wollte es auch nicht verallgemeinern, nur wollte ich marxx einen Denkanstoss geben um über seine Wort nachzudenken.

Wie er schon selbst angemerkt hat, die Preiserhöhung kommt nicht beim Bauern an.
STand nicht am Anfang irgendetwas von 0,1-0,3 Cent für den Bauern?
 
Relict schrieb:
@fjmi
Das liegt nichtnur am Geiz-Ist-Geil der Verbraucher, sondern auch an der Profitgier der (grösseren) Unternehmen, welche die kleinen mit Kampfpreisen immer mehr verdrängen.
Und? Schmeckt denn Deine 1,69 Butter nun besser, ist sie durch die Preiserhöhung hochwertiger geworden? Gibts dadurch jetzt mehr Kleinunternehmen?
Geschenkt bzw Minus gemacht hatte vorher sicher auch keiner. Jeder bekam das, was er bezahlte.
Wie gesagt ich bin gerne bereit mehr zu zahlen, wenn Qualität und das P/L Verhältnis stimmen. Bioprodukte werden schliesslich auch zunehmend gekauft. (auch von mir) Die Branche kann nicht klagen.

wenn so eine profitgier nicht gewollt/akzeptiert werden würde, gäbe es die nicht.
wenn der käufer für minderwertige chemieprodukte (mitunter durch wegbung) unangemessen viel geld ausgibt und für wertvolle handarbeit etwa von bauern die gemüse pflegten und hegten oder für brote, oder für milch, butter um jeden cent knausern, dann muss einem doch klar werden, dass die schuld NICHT beim achso gierigen discounter liegt sondern einzig und allein beim konsumenten.

und ja, mir ist es egal ob die butter nun 20 cent teurer ist oder nicht. wenn ich mir die 1,49 leisten WILL dann sind auch die 1,69 ok, oder wie oft kaufst du butter? ich kauf nicht soviele, zwei im monat? und da ziehe ich diese butter aus meiner region jeder anderen geizistgeilbilligbutter vor. und wenn ich es mir nicht leisten will ich kauf ich mir eben keine (luxus) butter.

und nein, sie schmeckt nicht besser, warum auch? ist dein RAM schneller bloß weil er eben einmal um 20% teurer wurde?
und doch, minus gemacht hat vorher wer, und zwar die erzeuger oder sonst wer in der kette nur dir war es nicht bewusst!

bioprodukte gabs früher auch schon, nur war es eben gerade nicht 'in'. dafür darf jetzt ja ein bioprodukt auch bio genannt werden trotz 0,9% GENtechnik drinnen!
weil sich der 0815konsument bescheissen lassen will. weißt du wie es mit den bauern abläuft? zuerst werden sie von keten animiert auf bio umzurüsten, auf eigenen kosten selbstverständlich, und dann wird der ursprünglich vereinbarte preis nicht mehr bezahlt.
wenn es denen nicht passt, können sie sich ja einen anderen suchen - das ist also dein 'die branche kann nicht klagen' ?


olly3052 schrieb:
Womit wir nun endgültig das Thema lt. Überschrift verlassen haben.

Bitte wieder ontopic plz.

Gruß

olly

sind denn in CB lebendige diskussionen in denen das thema zeitweise auch etwas vom ursprünglichen abweicht nicht erwünscht?

marxx schrieb:
Für jeden schlechten Kräuterkäse im Mini-Plastikdöschen zahlt man mehr. Milch und Butter sind dagegen hervorragende Naturprodukte, die seit Urzeiten viel zu billig verschleudert wurden. Und die Bauern selbst verdienten einen feuchten Furz daran.

Das ist die sinnvollste Preiserhöhung der letzten Jahre. Ich hab mich drüber gefreut und hoffe, es hilft der Landwirtschaft. Wer nicht gerade ein Stück Butter pro Tag frisst, wird es wohl überleben, die paar Cents mehr zu zahlen. :rolleyes:

Liebe Grüße
marxx - der sich erstmal einen Kakao macht.. sehr lecker. Und immer noch billig.
:)

@Burgard
möglicherweise wird es familien geben die sicht nach der erhöhung (um 20 cent) butter (!) nicht mehr leisten können. aber wird das wirklich so oft der fall sein? und wird nicht viel öfter für schlechtere waren ausgegeben, wie keshkau schon erwähnte?
auch kommt nicht immer, viel zu selten, etwas beim bauern an. aber womit wird oft etwas befördert? marode logistikunternehmen gibt es zuhauf, auch diese früher oder später realistische entlohnt werden (wollen).
 
Zuletzt bearbeitet:
@marxx, die Provokation ist Dir gelungen, Gratulation.

Mal ehrlich erstmal ist gar nicht alle Butter teurer geworden und dann gibt es auch noch Alternativen.

In einer Nation in der Unmengen von Geldern für Autopflegemittel und Computertechnik ausgegeben werden sollte es doch möglich sein ein paar Cent mehr für Butter auszugeben.

Auch wenn ich nicht pauschalisieren will, es gibt genug Hartz IV Empfänger die Geld für Alkohol und Zigaretten übrig haben, warum dann nicht auch für Milch und Butter?

OMaOle
 
fjmi schrieb:
und doch, minus gemacht hat vorher wer, und zwar die erzeuger oder sonst wer in der kette nur dir war es nicht bewusst!

Wo haben sie denn bei der Milcherzeugung rote Zahlen geschrieben? Einige haben vllt. nicht (mehr) viel verdient, aber garnichts sicher nicht, dann hätten wir keine Milcherzeuger mehr und wären selbst grösster Importeur.
Doch das Gegenteil, unnatürlich hochgezüchtete Kühe bis zum GetNo in Massenproduktion und das ganze mit Milchprämie und EU-Exportzugabe versüßt, Deutschland gehört zu den 3 grössten Milcherzeugern der EU. Ein Wohlfahrtsverein ist ein Bauer sicher nicht, wenn dann eher die EU, welche den Markt verzerrt.
Warum soll der Verbraucher büßen, weil inzwischen Asien lukrativer Absatzmarkt für Milchprodukte geworden ist/ gemacht wurde?
"Schön" dass wir Exportweltmeister sind und mit unseren Steuergeldern dafür doppelt und dreifach abkassiert werden. Deutschland ist auch ganz nebenbei EU-Subventionsmeister!

Aber davon abgesehen, mir ging es speziell um Deine Schuldzuweisungen überwiegend auf den Verbraucher. Und das halte ich für sehr einseitig. Der Verbraucher kauft im Laden dass, was er nunmal kaufen kann. Sicher kauft er dort wo es günstiger ist, wer gibt schon freiwillig für das identische Produkt woanders mehr aus? Aber nur, weil der Discounter ihm dies anbot, ihm die Möglichkeit dazu bewusst bot.
Wer trägt also wirklich die Schuld? Richtig, Unternehmen, Händler und die EU-Wirtschaftspolitik. Wer wird abgestraft und muss es ausbaden? Richtig, der Verbraucher.

Das mit den Bioprodukten war nur ein Beispiel dafür, dass der Verbaucher eben nicht nur nach Geiz-Ist-Geil schielt, sondern durchaus bereit ist mehr zu bezahlen. Aber auch hier zieht er die A..karte. Wie Du ja selber sagst, auch hier ist er am Ende der Verlierer.
Und wer sagt Dir überhaupt, dass jetzt niemand mehr nach Strich und faden besch...en wird, egal ob Bio oder nicht?

PS:
RAM ist ein Luxusgut. Milch und Milchprodukte sind dies nicht.
 
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