Ein halbes Pfund Butter für 1,49€

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also da ich in der Landwirtschaft aufwachse versuch ich mal die letzten 30 Jahre preisentwicklung zu rekapitulieren:

etwa 1980 war der Weizenpreis auf einem höchstand, bei etwa 60 DM pro 100kg, seit dem ist ein preisverfall beim weizenpreis zu sehen, der mitte der neunziger nochmal ein leichtes hoch bei über 30 DM hatte und letztes jahr sein absolutes tief bei 8€, dazu zu sehen ist die inflation, sowie steigende umkostenpreise wie zum beispiel diesel, die dem bauern das leben nicht leicht machen.
Subventionen wurden eingeführt, und eu lager eingerichtet die den eu bedarf mindestens für 3 monate decken können falls mal die ernte ausfällt
zur folge hatt das, dass die getreide preise im keller gehalten werden, (nein subventionen tuhen einem nachfrageorientierten markt nicht gut), und sich keine vernünftige preisentwicklung mehr gestaltet, bei steigendem Produktionskosten fallen die getreidepreise

witz an der sache, wir können in der Landwirtschaft seit jahren unsern markt nur zu 80%-90%
abdecken, von einer überproduktion weit entfernt importieren wir aus südlichen ländern und exportieren in den osten, also unser zeug raus, anderes rein

erst dieses jahr gibts eine änderung, dadurch das immer mehr fläche für den anbau verschwindet durch z.b biogasanlagen, treibstoff etc, und wir einige missernten in der eu hatten ( so die letzten 4 jahre) beginnt der preis wieder zu steigen und hat sich dieses jahr beim weizen auf 16€ verdoppelt, was gleich zum anlass genommen wird die Brotpreise auch mal wieder raufzusetzen, so erreichen wir nicht mal ein preisniveau von vor 30 jahren, und das brot soll mal wieder teurer werden, mmm frage ist doch ist es letztes jahr mal billieger geworden wie wir so nidriege preise hatten......

bei der milch kann man ein ähnliches spiel verfolgen, 60 pfennig haben die bauern für einen liter schon vor 30 jahren bekommen, im moment waren es 27C der preis stieg grade auf 31C pro liter, durch die hohe nachfrage ausm osten der anlass milchprodukte werden teurer , hier hat wirklich die nachfrage und weiterentwicklung der ostenstaaten, sowie öffnung vieler grenzen durch die eu den ausschlag gebracht, nachfrage ist halt gestiegen.
futterkosten sind hier definitiv nicht ausschlaggebend, da ja kühe hauptsächlich gras futtern und sich nciht ausschließlich von getreide ernähren, außerdem müsste in diesem fall auch der bauer mehr bekommen, und nicht nur der verbraucher mehr bezahlen, da vor einigen jahren der milchpreis schonmal bei 36C lag und die milch trotzdem nicht teurer wurde.

wer übrigens mal drauf achtet der liter milch liegt wohl im schnitt bei 60C im handel, der liter wasser darueber(etwa 64C)

noch zu sagen ist das es in der landwirtschaft um 1980 etwa 6 millionen arbeitsplätze mehr gab und auch heute noch viele arbeitsplätze, vom bauern über die weiterverarbeitung bis hin zum verbraucher, viele arbeitsplätze dran hängen

apropo wenn wir so eine derbe milchüberproduktion hätten, dürfte das ja nicht zum preisanstieg führen, weil wir dann ja den markt ohne probleme beliefern könnten
 
Ja, ja...so ist das mit den Versprechungen der Politiker: Die Mehrwertsteuererhöhung gilt nicht für Lebensmittel, die bleiben bei 7%! Ja Klasse, da wird es eben anders gedreht. Und schwuppdiwupp ist jetzt Asien schuld an der ganzen Preistreiberei.

Ich finde es beschämend und eine ausgesprochene Frechheit, das wichtige Grundnahrungsmittel (Milch ist wirklich überall drin) so extrem überteuert werden. Erst wurden die Lebensmittel schon teurer aufgrund der gestiegenen Energiepreise (fällt ja alles mit in die Kalkulation) und jetzt das noch. Bekommen wir jetzt ständig Preiserhöhungen, nur weil es mal eine Woche in Indien geregnet hat!?:grr:
 
Wir wissen doch gar nicht mehr was Lebensmittel wirklich kosten, bei dem ganzen Preisdumping was da passiert. Da regen wir uns drüber auf, dass das Pfund Butter 40Cent mehr kostet, was ja ned von heute auf morgen draufgeschlagen wird, aber zahlen für nen Liter Benzin bereitwillig 1,40€ oder für die neue Grafikkarte mehrere hundert Euro, wo ist denn da bitte das Verhältnis. Dürfen Lebensmittel, ich denke das wichtigste im Leben, nichts mehr kosten?
Klar sind die Begründungen total bescheuert, aber teuer sind Lebensmittel hier in Deutschland wirklich nicht.

Und Mosla, Milch ist ein Nahrungsmittel, aber bestimmt kein Grundnahrungsmittel, vielleicht Muttermilch für Babies aber sonst auf keinen Fall. Das will uns nur die Lebensmittelindustrie und PR Agenturen (CMA) verklickern.

btw gute Bio Margarine kostet so etwa 80-90Cent, also wo ist das Problem, schmeckt auch neutral, nicht so wie Rama und Konsorten
 
Zuletzt bearbeitet:
@Mosla, wenn ich deinen Post lese, sind also mal wieder diie Politiker für die Erhöhung verantwortlich.
Also weder die gestiegene Nachfrage auf dem Weltmarkt, noch der Handel oder gar die Bauern, die nur
einen Bruchteil der eigentlichen Erhöhung bekommen.
 
@Benjamin_L
Das Problem ist doch, das die Subventionen nicht etwa aufgehoben wurden (ist nur mittelfristig angedacht), aber dennoch der Preis stark gestiegen ist. Wie Blackeagel schon gesagt hat, wir importieren Milch aus dem Ausland und exportieren unsere Milch über den Steuerzahler subventioniert ins Ausland. :freak:
So und wenn jetzt die "Massentierhaltungs-Milch" annähnernd auf preisliches Bio-Milch-Niveau steigt, kann irgendwas an der Kostenkalkulation nicht stimmen.

Ob anderes, teueres auch gekauft wird oder andere woanders genauso hohe Preise setzen, darf kein Maßstab sein.
Milch ist ein Nahrungsmittel und kein Genussmittel oder Luxusgut. Und sollte auch nicht zu diesem werden. Und wenn man sich überlegt, wo überall Milch drinnen ist, kann man sich die Auswirkungen auf den gesamten LM-Bereich & more gut ausmalen, man kommt da auch schlecht drumherum. Ausser man wird zum Veganer.

Da geht es auch nicht nur um paar Cents im Monat, welche alleine schon für manchen Niedriglöhner/Armen auch in Deutschland viel ausmachen können. Doch hier und dort nen Aufschlag läppert sich eben schnell zusammen, gerade im LM-Bereich. Ob die sich Auto/Benzin oder ne 500-Euro-Graka leisten können, lasse ich mal dahingestellt. Aber sich nun auch noch bei der Milch/ LM einzuschränken, damit wir andere Länder auf unsere Kosten bedienen können geht eindeutig zu weit.

PS:
Magarine ist Geschmacksache und war Hauptnahrungsmittel nach dem Krieg. ^^ Ich esse eher Joghurt-Butter. ;)
 
Im Grunde genommen geht es doch hier um Agrar- und Wirtschaftspolitik. Und kein Politiker in den jeweils verantwortlichen Ressorcen kann mir erzählen, das er davon vorher nichts gewußt hätte.
Volkswirtschafltiche Vorgänge werden in so einem weitreichenden Umfang auch von einer gewissen marktstrategischen Politik getragen.
 
Ach und weil der Markt sich nun mal hin zu höheren Preisen entwickelt, sollen die Politiker einschreiten?

Was sollen sie tun? Die Bauern noch stärker subventionieren, damit du deine Butter weiterhin schön günstig bekommst?

Was ist, wenn ich als nicht Butter Konsument was dagegen habe, dass meine Steuergelder verschwendet werden um deinen Butterkonsum schön billig zu gestalten?

Man man man ... da findet mal eine längst überfällige Preisanpassung statt und gleich springt ganz Deutschland im Sechseck...
 
Ganz im Gegenteil durch die Einmischung der Politik wird ja alles nur noch schlimmer, siehe Produktionsbeschränkungen bei der Milchproduktion durch die EU.

Das hält man ja im Kopp nicht aus, auf der einen Seite beschränken, begrenzen und die Bauern zwingen ihre Milch wieder zu verfüttern oder wegzugießen um keine Strafe bezahlen zu müssen und auf der anderen Seite bei Engpässen rumjammern.


Ich bin der Meinung, die Preissteigerung war längst fällig, die Höhe ist happig, aber dafür hat s auch lang gedauert. Bei einer langsamen stetigen Preissteigerung über einen großen Zeitraum hätte es auch keinen gestört.

Und bevor ihr wieder mit den Zuschüssen und Subventionen für die Bauern anfangt, ohne die gäbe es so gut wie keine Landwirte mehr und dann wäre ein wirkliches Problem vorhanden.

Da hilft nur eins weniger Butter essen weniger Milchprodukte kaufen und schon regelt sich der Preis von alleine.

OMaOle
 
@omsole: zumindest gibt es der anzahl nach weniger landwirtschaftliche betriebe ....
sogut wie keine bezweifle ich ...

ein nicht subventionierter betrieb muss wirtschaftlich produzieren, um nicht bankrott zu gehen.
ohne subventionen für die landwirte, müssen halt die preise die sie bekommen eutlich steigen und somit auch die der endverbraucher ....

aber geiz is ja schliesslich geil ...

wie schon weiter oben geschrieben: ich bin FÜR die abschaffung der agrarsubventionen...


wegen weniger butter und andere milchprodukte konsumieren: dass das funktioniert, muss der grossteil der bevölkerung mitmachen, aber ich glaube nicht, dass die da mitmacht ...
 
Was aber eben bedeuten würde, dass noch viel mehr Lebensmittel noch viel teurer werden würden.

Natürlich kann man die eingesparten Subventionsgelder dann den Hartz IV Empfängern geben, aber was macht man mit den anderen bestrafen weil sie Arbeit haben? Das wäre dann doch Ungleichbehandlung
 
Um die Subventionen hier in D wegfallen zu lassen, müsste man erstmal die Einfuhr dezimieren oder besser gesagt entsprechend hoch besteuern. Ansonsten brächte eine Abschaffung den Bauern überhaupt nichts, im Gegenteil, das gäbe den Rest.
Denn unsere Nachbarländer, besonders im Osten produzieren bekanntlich weitaus billiger. Wo unser hiesiger Handel mit Sicherheit nicht zureckschrecken wird, dort einzukaufen, was er ja jetzt schon tut. Dafür exportieren unsere Bauern mit unseren Subventionen/Steuergeldern Produkte ins Ausland für ausländische Billigpreise, sie bekommen ja das Defizit aus dem EU-Topf ausgeglichen. Wir finanzieren das also quasi alle mit, sogar die anderen Länder. :freak:
Nur die Subventionen lassen unser Landwirte konkurrenzfähig produzieren, das ist leider die grosse Misere. Doch das grösste Problem wäre ja die EU selber. Welche die Einfuhrbeschränkung-/ Besteuerung anderer (Billig-) EU-Staaten drastisch behindern würde. Im Gegenteil sie geht ja eher den umgekehrten Weg. Nochmehr Im-und Export. ;)
Und da es andere Länder nicht alles so genau mit Lebensmittelkontrollen und -gesetzen nehmen, entsteht durch verstärkten Import und mangelnde Kontrollen ein weiteres Problem und Paradoxum. So kann es kommen, das wir saubere LeM exportieren, während wir den ausländischen Dreck (verseuchtes Milchpulver, Fleisch, Tierskandale, Genfood etc.) importieren und zu gleich hohen Preisen auf unseren Tisch kaufen. WEr ist hier der wirkliche Verlierer und wer der Gewinner?

@OMaOle
So gesehen wäre es ein Nachteil für alle Niedriglöhner, welche dabei die A...Karte zögen, wie überall. Arbeiten und dennoch arm.
 
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Omaole:

Ich möchte das jetzt nicht in eine Diskussion zum Thema Agrarsubventionen ausarten lassen, aber es ist schon so, dass die Art wie in Europa subventioniert wird in der ganzen Welt Probleme schafft.

Beispiel ist hier die Kombination von Subventionen und Schutzzöllen die vor allem afrikanischen Ländern massive Probleme bereiten...

Der Afrikanische Markt wir so z.B. mit extrem teuren Zucker aus Europa überflutet. Der viel günstigere Zucker aus Afrika kann aber nicht nach Europa importiert werden, da er durch Schutzzölle extrem verteuert wird.

So bezahlen wir gleich dreifach:

1.) Wir blechen für die Subventionen
2.) Wir kaufen überteuerte Produkte
3.) Wir müssen jährlich Milliarden an Entwicklungshilfe leisten, da es Afrikanische Länder nicht schaffen können eine Exportwirtschaft aufzubauen.

Ich denke also nicht, dass sich unsere Lebensmittelpreise merklich verteuern würden, wenn sich was an der Subventions und Zoll Politik der EU ändern würde. Denn du musst ja auch immer Rechnen, dass der Wegfall der Subventionen auch dafür sorgt, dass auf einmal Steuergelder nicht mehr benötigt werden.
Ferner würde der Wegfall der Schutzzölle dazu führen, dass günstigere Produkte aus dem Ausland eingeführt werden können.
 
@OMaOle: was bedeuten würde, dass die lebensmittel das kosten, was sie wert sind ....

wenn ich heutzutage als verbraucher mit x zwischenhändlern für lebensmittel etwas mehr zahle, als das das der erzeuger bekommen müsste, um wirtschaftlich zu erzeugen, läuift was falsch ...

(auch wenn andere länder billiger produzieren ...)

nz als beispiel für ein industrieland hat die agrarsubventionen abgeschafft, und war damit sehr erfolgreich ....

http://www.deutsche-landwirte.de/110405a.htm
 
Tja, Daedalus das mag wohl stimmen,was aber nicht heißt das die Steuergelder zurück zum Volk fließen.

Und den Preis regelt wie gesagt die Nachfrage zum Angebot.

Vielleicht machen wir ja auch schon wieder Wind wo am Ende doch nur ein schwaches Lüftchen weht.

@ Relict du hast natürlich recht, zumal die niedrigverdienenden Berufsgruppen meist schwere körperlich Arbeit verrichten die nach ordentlichem Futter verlangt.
 
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Im ALDI heute hätte mich die Butter 1.39€ gekostet. Ob das viel ist, kann ich nicht beurteilen. Schließlich habe ich mir noch nie welche gekauft. Besitze auch keinen Backofen, dass ich damit Kuchen backen könnte oder ähnliches.

Geringverdiener sind auch Senioren, Azubis, Studenten und (weibliche) Angestellte in Dienstleistungen, wie Verkäufer(in) oder Friseur(in) etc.
 
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Dein Land muss sich aber auch nicht gegen Bauern mit Helfern für 100€ Monatslohn und gedoptem "Futter" usw. herumschlagen ;)
Vielleicht könnte man aber zumindest mal das Chaos in den Subventionen aufräumen, zudem In- Export von einem Produkt echt dumm ist, schließlich würden sicher gern viele Deutsche deutsche Qualität auf dem Brot haben und nicht spanische.
 
S.a.M. schrieb:
nz als beispiel für ein industrieland hat die agrarsubventionen abgeschafft, und war damit sehr erfolgreich ....

http://www.deutsche-landwirte.de/110405a.htm


Dann beachte aber auch mal bitte die Landwirtschaftlichen Erzegnisse Neuseelands: Macadamiapflanzen, Heidelbeer- und Kiwisträucher sowie Avocadobäume
Das sind alles Früchte, die hier nicht angebaut werden können, wie im restlichen Norden, aber trotzdem massenhat verzehrt. Sie haben also perfekte Vorraussetzungen für den Export ihrer Landwirtschaftlichen Erzeugnisse.
Außerdem sind die Lebenshaltungskosten da unten geringer (vermute ich jedenfalls, da das mit ca.26.000$ BIP/Kopf um 10.000$ geringer ist, als das Deutsche), sodass sie weniger verdienen müssen um sich ein gutes Leben zu ermöglichen.
 
Bin gerade von zwei Wochen Großbritannien zurück wo es bei den vorherrschenden Lebensmittelpreisen jeden hier wohl aus den Socken hauen würde. Man kommt verarmt aus dem Supermarkt und hat dennoch nicht das Gefühl, nennenswerte Qualität in den Händen zu tragen.

Die Preise hierzulande lassen mich neuerdings ganz, ganz kalt.

PS: Und überhaupt - wir haben längst das metrische System hier, hört auf mit eurem elendigen Pfund! :P
 
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wegen den lebenshaltungskosten in nz:
ich würde eher sagen, dass die verlgeichbar mit denen hier sind, aber etwas niedriger.
alles was im land produziert wird, is recht günstig, alles was importiert wird, is verhältnixhmässig teuer ...
 
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