andy_m4 schrieb:
Du brauchst ein Vorfall für die Cloud? Na gut. Ich nehm' mal was aus den letzten Tagen, damit wir aktuell bleiben und Du nicht kommst mit "ja damals!!!":
https://twitter.com/Atlassian/status/1511870509973090304
Mir war heute morgen schon klar, das dieses Beispiel in diesem Thread kommt (und auch logischerweise in diesem Thread kommen muss).
Zu dem Thema will ich zum einen allgemein und zum anderen speziell zu Atlassian was sagen.
Allgemein:
Ja so ein Ausfall ist bitter, im Worst case scheinen Kunden mit zwei Wochen rechnen zu müssen. Nur kann das bei onPremise genauso passieren, wir hatten vor ein paar Jahren einen Ausfall unserer kompletten Microsoft Exchange Infrastruktur für fast 5 Tage. Man muss sich einfach im klaren sein, das IT Systeme ausfallen können, unter Umständen auch mal tatsächlich für Tage. Meistens ist es die berühmte "Verkettung unglücklicher Umstände", sprich das sich mehrere Fehler/Unfälle/Versäumnisse zu einem großen Problem kumulieren. Man kann durch geeignete Maßnahmen die Wahrscheinlichkeit für solche Ereignisse senken, aber niemals auf Null.
Gute "Business Continutiy" Konzepte antizipieren diese Risiken.
Zu Altassian speziell:
Wir haben bei uns in der Firma Jira und Confluence im Einsatz, bei Jira sowohl die onPremise als auch die Cloud Variante.
Atlassian ist vor Jahren vielversprechend gestartet, ihre Produkte waren teilweise richtungsweisend. Mittlerweile gibt es Alternativen, und Atlassian nervt mit schlechter Qualität, hohen Preisen mangelnder Kundenorientierung. Das sie die Kunden in die Cloud treiben wollen, will ich ihnen dabei gar nicht vorwerfen, das machen zur Zeit alle.
Die OnPrem Version ist nach Aussage unserer IT ein Wartungs-Alptraum, das wir in einigen Geschäftsbereichen parallel die Cloud Lösung im Einsatz haben, hängt auch damit zusammen.
Wir werden auf jeden Fall mittelfristig von Jira weggehen, allerdings weniger wegen der Ausfälle, sondern mehr wegen der ausufernden Kosten. Wir werden auch nicht alle Daten migrieren, sondern nur die aktiven Backlogs. Confluence ist da eine andere Sache, zum einen weil dort auch der "alte" Inhalt interessiert und die Alternativen auch bzgl. Features und - besonders - Usability schlechter sind.
BTW: Der aktuelle Ausfall hatte bei uns keine Auswirkungen, es hat wohl nur einen Teil der Kunden getroffen, wir waren nicht dabei.
Web-Schecki schrieb:
Der Satz tut so unheinlich weh zu lesen. Inhaltlich hast du sicherlich recht: Die Vorteile von E-Mails (Dezentralität, Anbieter-Unabhängigkeit, Offenheit, Robustheit) spielen zunehmend einfach keine Rolle mehr.
Das hat einfach damit zu tun, wofür EMail verwendet wird. Privat sind 99% mit EMails reine Statusbenachrichtgungen (z.b. hier von Computerbase
, oder das DHL mein Paket gerade am Ablageort abgelegt hat).
Im Job sind 80%: heute z.B. das mein Passwort in 14 Tagen abläuft, das sich der Status meines AzureDevOps Boards geändert hat, usw. Irgendwas wichtiges war heute glaube nicht dabei...
Wenn ich Kollegen eine EMail schreibe bekomme ich die Antwort nach 3-4 Tagen, wenn sie zufällig diese Mail zwischen dem ganzen Rauschen entdecken. Im Teams Chat sehe ich hingegen ob ich den Kollegen gerade störe oder ob er "Verfügbar" ist, sehe ob er meine Nachricht gelesen hat, usw. Instant Messaging ist die neue Form der Kommunikation, durch Homeoffice wurde das beschleunigt.
Das sind Entwicklungen bei denen es völlig egal ist, ob man die gut findet oder nicht. Sie sind einfach da, da ist alles.