Einstieg ins Programmieren für Jugendliche/Kinder

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hallo zusammen

ich hoffe, ich bin in dem teil des forums richtig mit meiner sehr grundlegenden anfrage..

ich gebe ich gelegentlich ein paar kids nachhilfe, vornehmlich in latein und englisch.

zwei mädchen, welche zuletzt da waren, 14 und 13 jahre alt und beide von einem neusprachlichen gymnasium , fragten mich unlängst etwas, worauf ich keine rechte antwort parat hatte.

es ging mehr oder weniger darum, dass sie der meinung waren, programmieren wird ein sehr wertvolles asset im zukünftigen berufsleben sein, unabhängig davon, was sie einmal machen werden. sehr löbliche einstellung, wie ich finde. auf gewisse art zwar auch irgendwie ungewöhnlich für mich, wenn dreizehnjährige über sowas nachdenken...naja, aber das steht auf einem anderen blatt papier.

auf jeden fall war die frage der beiden, wie sie denn da "reinkommen" könnten. das interesse wäre scheinbar da.

also wie man am besten/einfachsten anfängt mit programmieren (in welcher form auch immer..), welche programmiersprachen zum einstieg geeignet sind, welche literatur empfehlenswert ist, welche foren für fragen empfehlenswert sind, welche hardware/software grundsätzlich benötigt wird, ob sie anfangen sollten minecraft zu spielen oder lego technik zu kaufen...

gefallen sind auch die schlagworte python und scratch sowie arduino

habt ihr zu der thematik 'reinkommen ins programmieren' irgendwelche grundlegenden tipps, erfahrungen, ratschläge etc? würd mich über euren input sowie mitgeteilte erfahrungen freuen

danke vorab
 
Ist Informatik auf dem Gymnasium denn heutzutage nicht mindestens Wahlpflichtfach ab der 7ten Klasse?!
 
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Ich sehe Arduino hier als bestes Mittel zum Zweck. Die Software ist gut dokumentiert, es gibt hunderte Bücher mit Projekten, die Hardware ist günstig und man hat tatsächlich eine Interaktion der Software mit der Umwelt. Und gerade wenn es darum geht eine breite Basis aufzustellen sollte man sich eben nicht nur auf Software beschränken. Arduino deckt da sehr viel ab. Das fängt an mit Verständnis über die Syntax von Programmiersprachen über Compiler bis hin zu Steuerungs- und Elektrotechnik. Und wenn es erstmal nur darum geht eine LED blinken zu lassen hat man damit schon eine Einsicht in alle oben genannten Rubriken.
Und die Möglichkeiten die einem diese Plattform bietet sind endlos. Das geht bis hin zu Drohnensteuerung, CNC oder Robotik.

Für Arduino Programmieren kann man übrigens auch wunderbar auf Raspberrys. Dann kommen die Schüler mal raus aus ihrer Windowswelt.
 
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Hallo,
habe Bogy-Schüler schonmal ne Ameisen KI programmieren lassen:

http://www.antme.net/de/
Ziemlich gut für den Einstieg, weil man relativ schnell sichtbare Erfolge erzielen kann.
Programmiersprache die verwendet wird ist C# (ziemlich gefragt zur Zeit).
Das Highlight gegen Ende des Praktikum war, die Ameisen KIs der Schüler gegeneinander antreten zu lassen.
 
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ich denke auch arduino würde sich hier gut anbieten. da gibt es unendlich viele möglichkeiten, eine top inspirationsquelle ist dabei z.b. adafruit, eben gerade auch falls die eltern lust haben da ab und zu mal ein paar accessories zu bestellen :D
ich persönlich habe in jungen jahren, da meine mutter ab und zu websites erstellt hat, mit HTML angefangen, das hat sich dann gnaz von alleine auch auf javascript, css und letztendlich PHP ausgeweitet, dann kamen natürlich datenbanken auch mal dazu, so zog das seine kreise.. aber ob man das heute noch so macht, kann ich nicht sagen. es gibt heutzutage mit sicherheit massig kinderverträgliche literatur und interaktive tutorials.

grundsätzlich denke ich, dass es in dem alter um die vermittlung von konzepten und der richtigen denkweise gehen muss. es ist noch kein profi vom himmel gefallen, und das wird logischerweise auch nicht innerhalb kurzer zeit dazu kommen. aber wer sich die richtige logik angeeignet hat, kann damit alles erreichen - meiner meinung nach. und ich glaube, dass die einfachheit von arduino dabei geeignet ist, den fokus nicht gleich in zu komplexe dinge zu verlieren, sondern sich erst einmal intensiv mit den basics und den abläufen vertraut zu machen. variablen, zuweisungen, operationen, if/else, schleifen, scopes, methoden, klassen, vererbung, .... und wenn man dann mal etwas schwierigeres mit seinem arduino machen will, geht es dabei ja auch schnell um die nicht vorhandene parallelität, warum ist das so, wie kann man das lösen... da passiert viel im gehirn würd ich mal sagen :D
 
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Precide schrieb:
Ist Informatik auf dem Gymnasium denn heutzutage nicht mindestens Wahlpflichtfach ab der 7ten Klasse?!
Nein, ist es nicht.
Und wenn es das gibt, ist nicht gesagt, ob da etwas programmiert wird.


Für Scratch und Python gibt es "kindgerechte" Bücher. Das sit für 13 oder 14-Jährige vielleicht ein guter Einstieg. Vor allem weil es in diesen Büchern meistens interessante Programmierbeispiele gibt. Meistens Spiele.

Vielleicht könnt ihr zusammen einen Vokabeltrainer basteln?
 
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Also mit etwas Interesse an Hardware ist Arduino toll. Die Brücke zum tieferen Verständnis schafft man aber nur mit der entsprechenden Theorie. Ohne Hardware evtl. mit Skripten anfangen.

Habe damals etwa in dem Alter mit TI Basic auf dem TI83+ angefangen...
 
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Also bei mir ist das 25(!) Jahre her und wir hatten Informatik als Wahlpflichtfach, ob die Lehrkörper dann auch wirklich Ahnung haben sei dahin gestellt.
Wir hatten damals Turbo-Pascal und Basic ;-)
 
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Precide schrieb:
Ist Informatik auf dem Gymnasium denn heutzutage nicht mindestens Wahlpflichtfach ab der 7ten Klasse?!
Bei uns war Informatik zwar ein mögliches Wahlpflichtfach ab er 7. (Differenzierungskurs), allerdings wurde soweit ich weiß anfangs nur Office (Excel, Word, PowerPoint) geübt, später mit Lego (Mindstorms?) einfache Roboter gebaut und programmiert und mit einer angepassten Java Oberfläche (bzw. bei uns noch Delphi) "Stifte und Mäuse" wurde mit eingedeutschten Befehlen auf einem virtuellen Bildschirm gezeichnet.
Da unser Lehrer eigentlich Physiklehrer war, haben wir auch noch eine Platine entworfen und geätzt.

In den späteren Jahren zog sich der Stifte und Mäuse Unsinn noch weiter, bis wir dann in der Oberstufe endlich ohne diesen beschränkenden Unterbau programmieren durften.
Als wir dann (wegen kleiner Kursgröße) früher mit dem Pflichtstoff durch waren haben wir noch Stoff aus dem ersten Semester Informatik und Logiksprachen durchgenommen.

Im nachhinein würde ich jemandem der sich schon mit dem Thema zu Hause beschäftigt hat davon Abraten ab der 7. Klasse Informatik zu wählen, da es einfach nur langweilig wird. Ab der 8. Klasse muss man es halt wählen, wenn man es auch später als Fach will, aber interessant war es bei uns nicht vor der 10. Klasse.

Um mit dem Programmieren anzufangen finde ich es wichtig ein oder mehrere Projekte zu finden, die einen interessieren. Das kann wie erwähnt das Modifizieren von Minecraft sein, aber auch ein einfaches Spiel wie 4 Gewinnt oder Pong. Die Sprache ist erst einmal fast unerheblich. Von Vorteil wäre eine Sprache mit eienr Syntax wie Java oder C#, da einige Sprachen so ähnlich aufgebaut sind. Aber selbst wenn man mit Basic (.net) anfängt lernt man etwas über die Grundprinzipien des Programmierens.
Es ist halt schwierig Projekte zu finden, die einen interessieren, aber gleichzeitig nicht zu schwierig oder komplex für den Anfang sind.

//edit:
Da an Schulen und Unis viel mit Java gemacht wird, findet man da auch viele Beispiele und Anregungen, daher bietet sich Java besonders an, auch wenn ich persönlich die Runtime nicht leiden kann. Der Einstieg ist aber sicherlich einfacher als mit C/C++. Wenn aber Projekte mit dem Mikrocontroller geplant sind, wie dem oben erwähnten Arduino, kommt man eigentlich nicht um C/C++ herum. Da die Syntax ähnlich ist, ist ein Wechsel aber nicht so schwer. Es macht aber schon Sinn sich erst einmal mit einer Sprache zu beschäftigen, sonst kommt man womöglich mit den Befehlen durcheinander :)
 
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Ich empfehle Scratch. Für die ersten Programmierkonzepte wie Schleifen oder if-then ist das sehr gut. Danach dann gerne textbasiertes programmieren.
Scratch nutze ich auch an einer Hauptschule
 
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tl;tr
Ich denke der Arduino ist eine gute Wahl. Wichtig ist dass schnell Erfolge erzielt werden koennen um die Motivation zu behalten. Wenn man das Ergebnis "anfassen" kann ist es um so besser.
Doch man muss nicht umbedingt Code schreiben um in die Thematik "Programmieren" rein zu kommen. Letztendlich handelt es sich dabei nur um das Loesen von gewissen Problemen.

Etwas mehr Text:
Ich selbe programmiere nun seit ueber 10 Jahren (etwa 4 Jahre davon professionell) und habe damit auch im Alter von 14(?) angefangen.

Mein Interesse dafuer wurde damals ueber Spiele geweckt, ich wollte ein Spiel entwickeln, bzw an einem Spiel mit entwickeln. Habe darauf hin mir Litaratur bestellt, gelesen, nachgemacht was da gesagt wurde und nach ueber 1000 Seiten habe ich festgestellt: ich kann da nichts von.
Grund: Literatur kann dir nur die Theorie beschreiben. Und slebst wenn man dort einem Tutorial folgt, hilft es dir nicht besonders viel, da du nur das machst was dir gesagt wirst. Du sammelnst also keine wirkliche Erfahrung, besonders dann wenn nur Copy&Paste genutzt wird.

Ich denke am besten lernt man, wenn man auch ein ZIel vor Augen hat, also man z. B. eine Software schreiben moechte die einem etwas erleichtert oder seine eigene Webseite online bringen will.

Um so greifbarer bzw. sichtbarer das Resultat ist und umsoleichter man es erreicht, desto groesser ist das Erfolgserlebnis. Und spielerisch lernt man am besten.

Schau dir mal diese Seite an: http://www.codingkids.de/machen/programmieren-fuer-kinder-11-tolle-ideen
Dort werden Programmierumgebungen fuer Kinder vorgestellt, das koennte dir wohl etwas helfen.

Wenn sie dann zu einer "richtigen" (mag das Wort in diesen Zusammenhang leider ueberhaupt nicht, aber es beschreibt am besten mit wenig Zeichen was ich meine) Programmiersprache wechseln wollen, wuerde ich es davon abhaengig machen was sie entwickeln wollen.
Bei einre Webseite ist klar HTML, CSS und JavaScript empfehlenswert.
Bei einer Oberflaeche Visual Basic oder C#.

Wenn man ueber die ersten Schritte hinweg ist, ist Python durchaus eine gute Wahl, aber natuerlich sind persoenliche Praeferenzen und der jeweilige Anwendungsfall entscheidend.

Wenn es nur darum geht in die Thematik rein zu kommen, dann muessen sie sich nicht mal mit Programmieren auseinander setzen. Denn warum programmiert man? Man hat ein Problem das man loesen moechte. Man muss sich dem Ausgangspunkt und dem Ziel klar werden und ueberlegen welche Schritte notwendig den Weg von Ist zum Soll Zustand zu erreichen. Anders: Es ist schon sehr viel getan, wenn man sich mit Problemen auseinandersetzt und dazu Loesungen versucht zu finden.
Waehrend meiner Ausbildung habe ich oft die Seite Project Euler besucht. Bei den meisten Problemen habe ich erst stundenlang Papier und Stift genutzt bis ich auch nur eine Zeile Code geschrieben habe. Diese Seite empfehle ich auch immer den Azubis, ist aber auf Englisch und befasst sich mit mathematischen Problemen.
 
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Schau Mal bei heise oder besser gesagt bei der ct vorbei. Die haben in den letzten heften eine Serie darüber gehabt
 
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schneckischneck schrieb:
habt ihr zu der thematik 'reinkommen ins programmieren' irgendwelche grundlegenden tipps, erfahrungen, ratschläge etc? würd mich über euren input sowie mitgeteilte erfahrungen freuen

danke vorab
Programmieren lernt man nur indem man programmiert!

Sprich...einfach eine IDE der gewünschten Sprache installeren (Visual Studio Community Edition für C#/C++/VB.net, Eclipse für Java, ...) und Tutorials durcharbeiten und Übungsaufgaben programmieren. Nur so lernt man es! Sachbücher wirken unterstützend, können aber die Praxis nicht ersetzen.

Welches Sprache man am Anfang wählt ist erstmal gar nicht soooo wichtig. Wichtig ist es, die Konzepte der Programmierung kennen zulernen. Die meisten Sprachen verwenden die gleichen oder sehr ähnliche Konzepte. Wenn die Schüler die Konzepte mal verstanden haben, ist der Umstieg auf eine andere Sprache in der Regel gar nicht mehr so wild.

greetz
hroessler
 
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schneckischneck schrieb:
also wie man am besten/einfachsten anfängt mit programmieren (in welcher form auch immer..), welche programmiersprachen zum einstieg geeignet sind, welche literatur empfehlenswert ist, welche foren für fragen empfehlenswert sind, welche hardware/software grundsätzlich benötigt wird, ob sie anfangen sollten minecraft zu spielen oder lego technik zu kaufen.
  • Javascript: um sehr schnell zu sehen, wie man auf einfache Art etwas an einer einfachen Webseite ändert (dazu reicht ein Texteditor) - sehr sehr instruktiv und wird gut verstanden, braucht keine große Installation.
  • LaTex: sehr nützlich, um Texte ordentlich zu gestalten. Das sollte generell an Gymnasien gelehrt werden. Ist auch eine Art "programmmieren", und noch dazu eine je nach späterem Umfeld sehr gefragte.
Wenn die beiden dann noch nicht das Handtuch werfen, kannst Du mit einer Nerd-Sprache wie Python, Perl oder C/C++ ankommen ;)
 
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blöderidiot schrieb:
LaTex: sehr nützlich, um Texte ordentlich zu gestalten. Das sollte generell an Gymnasien gelehrt werden. Ist auch eine Art "programmmieren", und noch dazu eine je nach späterem Umfeld sehr gefragte.
Ich würde zwar nicht soweit gehen das LaTeX bzw TeX eine Programmiersprache ist, aber du hast schon recht.
Sowohl das es empfelenswert ist, als auch das es besonders an Gymnasien gelehrt werden sollte, da man damit besonders in Naturwissenschaftlichen Studiengänge präsent ist. Auch in anderen Bereichen findet man es oft.

blöderidiot schrieb:
Wenn die beiden dann noch nicht das Handtuch werfen, kannst Du mit einer Nerd-Sprache wie Python, Perl oder C/C++ ankommen
Für den Einstieg denke ich sind C und C++ etwas schwer. Zu Perl kann ich nicht genug sagen.
Syntaxtisch ist Python ist echt angenehm, besonders für anfänger.

blöderidiot schrieb:
Guter Vorschlag, besonders da viele Flüchtigkeitsfehler wie vergessene Simicolons verziehen werden.
 
schneckischneck schrieb:
es ging mehr oder weniger darum, dass sie der meinung waren, programmieren wird ein sehr wertvolles asset im zukünftigen berufsleben sein, unabhängig davon, was sie einmal machen werden.
Ich glaube nicht, dass es funktioniert, wenn man an die Sache dran geht a-la "könnte man ja vielleicht mal gebrauchen".
Entweder die Thematik interessiert einen ernsthaft oder eben nicht. Und im letzteren Fall wirds dann doch arg schwierig.

Ansonsten wurde hier schon eigentlich alles zum Thema gesagt.
 
Crast schrieb:
Ich würde zwar nicht soweit gehen das LaTeX bzw TeX eine Programmiersprache ist, aber du hast schon recht.
Natürlich ist LaTex eine Programmiersprache, nur nicht ansatzweise eine, die man Anfängern empfehlen kann: https://tex.stackexchange.com/questions/12668/where-do-i-start-latex-programming
Deswegen hat er mMn nicht Recht. Höchstens Dokumente schreiben mit LaTex könnte man sich mal anschauen, ist aber auch die Frage, ob das Sinn macht: Die meisten werden das nie wieder brauchen.
 
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