marcol1979 schrieb:
@marcee & Sicherheit
Im Moment scheints ja noch zu passen, aber das Potenzial was in dem Ding steckt und somit auch der Nutzen dieses System zu knacken ist für Hacker schon lohnenswert.
Stimmt schon, alles, was von Menschen hergestellt/erfunden/was auch immer wurde, ist theoretisch auch zerstör- bzw. in diesem Fall knackbar. Trotzdem ist und bleibt es das z.Z. sicherste System, was man sich ausdenken kann. Hier wurde viel nachgedacht und einzelne private Dienstleister könnten so eine Infrastruktur derzeit nicht besser machen.
Risiken wird es immer und überall geben. Das ist allerdings kein Phänomen, welches sich auf die Online-Welt beschränkt. Wie war das damals wohl bei der Erfindung der Dampfmaschine? Aus der damaligen Sicht muss das Teufelswerk gewesen sein. Es ist laut, lebensgefährlich, teuer, kompliziert...was auch immer. Ohne die Dampfmaschine hätte es allerdings keine Industrialisierung gegeben und wir würden heute noch mit Pferden durch die Gegend reiten und hätten nicht den Luxus der heutigen Gesellschaft.
Was ich damit sagen will: Egal wo, es gibt IMMER ein Pro und Contra. Wenn man sich immer gegen etwas entscheiden würde, nur weil es einige (theoretische) Nachteile gibt, würde man nicht weiter kommen.
dkone schrieb:
... ja genau, der Datenschutz... Ist Dir eigentlich in den Sinn gekommen, daß man mit dem nPA jetzt erst recht sehr genaue Bewegungsprofile erstellen kann? Und zwar von JEDEM? Durch jede Online-Transaktion... Behördengänge... Das alles läuft jetzt automatisiert ab und wird zentral abgelegt... Auf alle diese Daten hast DU KEINEN ZUGRIFF...
Bewegungsprofile? Wovon? Wie? Es gibt eben
keine zentrale Speicherung von Daten. Wenn ich einen Behördengang online vornehme, identifiziere ich mich ein Mal kurz mit dem Ausweis gegenüber der Behörde und gut is. Das was dann in der Behörde gespeichert wird, ist nicht mehr oder weniger, wie sonst auch.
Genau so sieht es bei privaten Dienstleistern aus. Sie bekommen lediglich bestätigt, dass ich der bin, der ich bin und die für sie wichtigen Daten übermittelt. Der Rest bleibt dann in deren System. Die Übermittlung eines Vertrages auf dem Postweg finde ich da unsicherer, ehrlich gesagt.
Es wird nirgendwo zentral gespeichert, welcher Ausweis wo verwendet wurde. Da sind die üblichen Cookies und andere Spuren der Browser bei weitem größere Datenschleudern.
Auf dem Papier... bzw. das Konzept des nPA liest sich toll... Ist auch schön, daß Kosten eingespart werden sollen... Aber bei den ganzen Behörden muss jetzt erstmal Geld ausgegeben werden, für die gesamte Infrastruktur, also ist erstmal nix mit Geld sparen...
Da gebe ich dir Recht. Allerdings kann daran niemand mehr etwas ändern. Das System ist quasi schon umgesetzt, die Kosten sind entstanden bzw. werden entstehen.
Jocotty schrieb:
Schau dir mal das von mir zitierte Video an.
10-20m!
Hast du auf das Datum gesehen? Das Video ist von Mitte 2009. Da hieß er sogar noch ePA und wird mit dem ePass verglichen. nPA und ePass unterscheiden sich allerdings grundlegend. Ich habe zwar auf die Schnelle keine genauen technischen Angaben gefunden (nur diese max. 5 cm in einem neueren zdnet-Artikel), allerdings sind die passiven Komponenten des Ausweises nur auf wenige cm ausgelegt. Mit viel Aufwand kommt man vllt. noch auf einen Meter oder etwas mehr. Alles was darüber hinaus geht, ist physikalisch irgendwann nicht mehr möglich.
Und selbst wenn man einen Ausweis über mehrere Meter erreichen könnte - man kann immer noch keine Daten auslesen.
Fortatus schrieb:
@marcee:
Das Argument, dass man beeinflußt wurde, zieht immer. Da es immer 2 Meinungen gibt und man, wenn es um den ePA geht, nicht von Kartoffelpüree reden kann, kann ich genauso sagen "Du wurdest von der Propaganda der Bundesregierung beeinflußt."
Eben nicht, da ich nicht nur gelesen, sondern auch darüber nachgedacht habe.
Ich habe versch. Quellen verglichen und natürlich auch die Aussagen der Gegner gelesen. Beides habe ich kritisch hinterfragt. Um das zu können, habe ich mich mit dem System und der Infrastruktur beschäftigt, bis ich zumindest in groben Zügen verstanden hatte, wie die einzelnen Transaktionen funktionieren etc. Und erst das Ergebnis hat mich zu meiner Meinung gebracht und nicht irgendwelche Artikel mit der Überschrift "nPA gehackt", "nPA unsicher" oder "nPA ist das beste wo gibt".
Zur politsch-gesellschaftlichen Problematik: Wenn Bürger ab 55 keine Fingerabdrücke mehr abgeben müssen, da einfach altersbedingt/dermatologisch ihre Finger keine Abdrücke mehr liefern, dann ist das scheiße. Wenn es Leute gibt, die nicht erfasst werden können wegen Behinderung, Krankheit oder was weiß ich, dann geht das nicht. Und diese Probleme hat man mit dem alten Perso nicht.
Diese Probleme hat man mit dem nPA aber auch nicht. Die Fingerabdrücke sind weder Pflicht, noch bringen sie - mal von der theoretisch höheren Sicherheit bei hoheitlichen Kontrollen abgesehen - einen Mehrwert für den Besitzer.
Es gibt äußerlich eigentlich nur zwei Unterschiede zum alten PA: Das Format und das biometrische Lichtbild. Gut, das biom. Lichtbild können ggf. Personen mit Beeinträchtigungen nicht liefern. Aber ist das wirklich ein Argument gegen den nPA? Ich denke nicht.