Ich werd‘s mir holen.
Nicht wegen der Story… die wird wieder ein großer Haufen Scheiße sein.
Nicht wegen der Dialoge… da wird man vor lauter Cringe wieder die Zähne zusammenbeißen müssen. (*)
Nicht wegen der Technik… weil siehe Artikel.
PB Spiele sind einfach immer ein Fest für Explorer. Es ist die handgebaute Welt und das händisch platzierte Loot, das viel Freude bei der Entdeckung macht. Anders als der halb-(vor)generierten Welten in vielen viel zu ausufernden Open World Spielen, wo auch das Loot nach Formeln ausgewürfelt wird, damit Game Designer es über große Schrauben einfach balancen können. Das mag Mehrfachspielern noch einen Vorteil bringen, wer aber ein Spiel nur einmal durchspielen will, bekommt die schlechtere, weil beliebigere Spielerfahrung.
Noch an die „benutzt halt Unreal“-Schlauberger:
- 5% Revenue Share des UMSATZES.
- Geht man bei der Entwicklung eines Open World Spiels mit Unreal hohe Risiken ein. Mit wenigen Ausnahmen (Days Gone?) hat das bisher kaum ein Team hingekriegt. Selbst mit UE4 realisierte Bretter wie FF7 Remake sind im Prinzip (große aber einzelne) Maps, die wiederum in Sub-Maps unterteilt sind, die über enge Gassen, durch die sich der Held langsam durchzwängen muss, verbunden sind, womit dann die Ladezeiten kaschiert werden. Garbage Collection, das ja auch UE4 drin hat, ist hier wohl ein großes Problem.
Dass die 30 Mann von PB das besser machen und eine wirkliche nahtlose Open World mit Unreal hinkriegen würden - das wäre ganz schön optimistisch.
Zudem haben sie über die Jahre sicher ein auf sie zugeschnittenes Toolset entwickelt, das sie in- und auswendig kennen, und mit dem sie trotz geringer Teamstärke in der Lage sind, in vernünftiger Zeit überhaupt den Content für ein Open World Spiel herzustellen. Das lässt sich nicht so einfach auf ´ne andere Engine porten.
Engine-Entwicklung in so einem kleinen Team ist halt schwierig - und hätte PB nicht schon jahrzehntelang gereifte Technik, könnten sie das als neues Team vermutlich auch gar nicht mehr stemmen. Trotzdem läuft ihnen die Entwicklung natürlich zusehends davon.
Lange Rede kurzer Sinn: 3D Open World wird‘s von kleinen Teams vermutlich bald gar nicht mehr geben - außer Epic & Co. lösen doch endlich mal ihre Marketingversprechen ein und liefern nicht nur lustige Terrain-Tools, sondern auch den nötigen Unterbau, damit ihre Engine große Welten auch wirklich managen kann.
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(*) „Ruhrpottcharme“ my ass.