Energiewende in Deutschland - Geschwindigkeit - Kosten?

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Wie sinnvoll ist es eigentlich, die Energiewende in Deutschland so schnell voranzutreiben?

Es gibt ja z.B. noch Verträge mit den Atomkraftwerken.
Diese jetzt abzuschalten kostet ja hohe Entschädigungszahlungen.

Andererseits werden aktuell ca. 1.000 Kohlekraftwerke auf der ganzen Welt gebaut.

Ich bin natürlich auch für die Energiewende.
Aber muss man die jetzt so übers Knie brechen, wenn der Rest der Welt gar nicht mitmacht?

Das kleine Deutschland wird doch die Welt nicht retten.

Wäre es z.B. nicht sinnvoller zu sagen: Ok, wenn unsere Atomkraftverträge ausgelaufen sind, werden wir diese nicht verlängern.
Bis dahin haben wir dann Zeit, in aller Ruhe auf neue Technologien umzusteigen?

Welchen Grund hat es, warum Deutschland da so schnell sein will?
 
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Es ist völlig bekloppt. Noch gute Gas- und Kohlekraftwerke werden abgeschaltet, die im weltweiten Vergleich sehr gute bis hervorragende Energiebilanzen haben.
 
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Derbysieger1995 schrieb:
Aber muss man die jetzt so übers Knie brechen, wenn der Rest der Welt gar nicht mitmacht?
Henne-Ei-Problem.
Es ist allerhöchste Eisenbahn, dass mal etwas passiert.

Besser Vorreiter sein als den anderen hinterherlaufen, klappt leider Semigut...

Derbysieger1995 schrieb:
Welchen Grund hat es, warum Deutschland da so schnell sein will?
Pariser Klimaabkommen - wir können es nicht wirklich einhalten

Derbysieger1995 schrieb:
Wäre es z.B. nicht sinnvoller zu sagen: Ok, wenn unsere Atomkraftverträge ausgelaufen sind, werden wir diese nicht verlängern.
Ja, das wäre sinnvoller anstatt Kohlekraftwerke (gleichzeitig wird der Windkraftausbau enorm eingeschränkt - Facepalm) weiter am Netz laufen zu lassen. Aber um wirklich viel geht es da sowieso nicht mehr - der Atomstromanteil ist minimal und neue Kraftwerke lohnen nicht und kämen zu spät.
 
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Ich hab immer das Gefühl, daß dieses "Am Deutschen Wesen soll die Welt genesen" fest in den Köpfen drin sitzt und partout nicht rauswill, trotz aller Stigmata und trotz aller Beteuerungen des Gegenteils, wenn man das Kind beim Namen nennt.

Natürlich sind Forschung und Umsetzung zum Thema Energieeffizienz wichtig und richtig.
Aber die Energiewende fußt nur auf einer Sache: Fukushima. Hätte es das nicht gegeben, wir wären wo ganz anders- wir erinnern, kurz vor dem Unglück war Deutschland dabei, eben aus dem angedachten Atomausstieg auszusteigen. Fukushima sorgte dann dafür, aus dem Ausstieg des Ausstiegs auch noch auszusteigen und dann haste was, kannste was; weil nach Tradition wir Deutschen immer am lautesten Panik schieben, je weiter weg Dinge passieren (wenn's bei uns knallt, halten wir dann die Klappe). Das ist auch nix neues, das handhaben wir schon seit "Anbeginn der Tage" so.


Damals(tm), also als das ganze Thema Atomausstieg nach und nach ins Rollen kam, da hatten wir ganz groß auf den Fahnen "Naturschutz".

Jetzt nutzen wir den Kampfbegriff Energiewende, sagen "muß man ja Opfer bringen" und machen im Namen des "Guten" signifikant mehr kaputt als jemals bis dahin geschafft wurde.


Ich für mich kann sowas nicht ernstnehmen. Das ist einfach Innenpolitik, was wir da betreiben. Es geht nicht um irgendwelchen Schutz von Ressourcen und schon gar nicht um unsere Zukunft. Es geht einfach darum, dem Volk etwas vorzusetzen, wo es sich drin verlieren kann, wo es hinterherlaufen kann, wo es was zum Nacheifern hat. Wo dann gesagt werden kann: Wir haben ja was getan!

Völlig analog z.B. der Frauenquote, mit der abschließend nicht mehr eindeutig zu beantwortenden Frage, ob das was man VORGAB zu wollen nicht währenddessen eher ins Gegenteil umschlagen könnte.

Aber das ist alles egal. Wir brauchen die Energiewende, und wenn wir daran krepieren.
 
Deutschland hat sich da in eine ziemlich üble Lage versetzt... völlig absurd, dass hier in kürzester Zeit Kernkraftwerke UND Kohlekraftwerke vom Netz gehen sollen. Unser Stromnetz ist bereits heute total marode (Stichwort: Zappelstrom) - wir schaffen es jetzt mit der aktuellen PV-Leistung und Windleistung nicht einmal mehr, unser eigenes Netz stabil zu halten, und verlassen uns auf unsere Nachbarn.

Ein Blackout hat bis heute nur noch nicht stattgefunden, weil unsere Nachbarn immer noch eingreifen konnten - wofür wir teures Geld bezahlten (und zwar sowohl, wenn wir zu wenig Strom erzeugen, als auch wenn wir zu viel Strom erzeugen).

Teil-Blackouts gibts hier immer wieder und passieren von Jahr zu Jahr häufiger - davon bekommt man nur selten was mit, da das große Industrieanlagen betrifft welche sich massiv Energie genehmige; die werden dann eben wenn es Not tut fix vom Netz genommen. Dafür wiederum werden sie ordentlich entschädigt - die Kosten tragen am Ende wir.

Alles völlig planlos geplant; kommt einem bekannt vor.
Letztlich war der Atomausstieg ein Fehler, der wenn nicht begangen wäre, wir einen ordentlichen zeitlichen Puffer hätten. Andere Länder machen es da besser, setzen auf modernste A-Werke und forschen freilich auch noch daran, den Atommüll weiter zu verwerten (Stichwort: Schnelle Brüter). So importiert Australien z.B. bereits Atommüll aus Deutschland, um diesen weiter zu nutzen.
Was kommt dann dort raus? Natürlich auch Atommüll, aber a) weniger und b) einer, der deutlich weniger lange strahlt. Und das Ende der Fahnenstange ist in der Forschung noch lange nicht erreicht.

Und wir, Deutschland, damals noch führend in der Atomkraftforschung, hat sich mehr und mehr in die Zuschauerrolle begeben.
 
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RalphS schrieb:
Aber die Energiewende fußt nur auf einer Sache: Fukushima.
Das „lustige“ daran ist ja, dass durch die „Nuklearkatastrophe“ genau 1 Mensch gestorben ist. Wahrscheinlich jedenfalls. Sonst eben 0.

Fukushima ist eine Ausrede, ein Vorwand. Es geht wie fast immer um Macht und Geld - auch und gerade bei den „Umweltschützern“.
Die Menschen, die wirklich was für unsere Umwelt tun wollen, werden vorgeschickt und benutzt, um ein Image aufzubauen und zu pflegen.

Die Energiewende ist ökologischer Unsinn, aber ökonomisch eröffnet sie neue Märkte, schafft neue Bedarfe und verschiebt Machtstrukturen.

Also lautet die Antwort auf die gestellte Frage: ja UND nein 😁
 
RalphS schrieb:
Aber die Energiewende fußt nur auf einer Sache: Fukushima.
Kannste knicken, das ging schon viel früher los.
Oder glaubst du, das Firmen wie Fuhrländer, Enercon, AN Bonus, Nordex etc. erst mit Fukushima richtig Fahrt aufgenommen haben?

Derbysieger1995 schrieb:
Diese jetzt abzuschalten kostet ja hohe Entschädigungszahlungen.
Der Ausstieg war längst geplant und auf Spur gebracht, als die CDU eine 180° Wende gemacht hat.

Tinkerton schrieb:
Das „lustige“ daran ist ja, dass durch die „Nuklearkatastrophe“ genau 1 Mensch gestorben ist. Wahrscheinlich jedenfalls. Sonst eben 0.
Schön, Global gesehen also nicht mal ein Fliegenschiss.
Aber, die Kosten werden uns noch Jahrhunderte begleiten und zwar nicht nur Fukushima sondern auch Tschernobyl. Und diese Kosten werden steigen, nicht sinken.
Klar hört es sich immer toll an, wenn erzählt wird, das diese Kraftwerke kein CO² ausstoßen. Aber, dass das Zeug abgebaut, Zwischengelagert und Endgelagert werden muss, vergisst man gerne. Wie lange bleibt ein Stillgelegtes Atomkraftwerk denn noch Aktiv, vor dem Rückbau/Abtransport des Urans? 5 Jahre+

Scrypton schrieb:
Andere Länder machen es da besser, setzen auf modernste A-Werke und forschen freilich auch noch daran, den Atommüll weiter zu verwerten
Na bisher liest sich das anders. Oftmals kommt es zu Problemen (Areva und Risse? Welt.de) und zeitlichen Verzögerungen


Und zur Energiewende allgemein: der größte Markt liegt in China
 
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@Tinkerton
Natürlich ist es ein Vorwand und natürlich geht es zuallererstmal ums liebe Geld. Allein die Aussteigerei damals suggeriert einen fleißigen Lobbykampf; das Zünglein an der Waage waren dann halt die Ereignisse in Fukushima. Wie soll man als Atom-Lobbyist sagen, ist sicher, wenn man einfach den Fernseher anstellen kann und was anderes sieht?

Aber durchdacht war da nichts. Es wurde einfach vom Zaun gebrochen, wie - gefühlt -- alles seit mindestens der 90er (davor fehlt mir der Einblick).

Manchmal würde ich mir echt wünschen, es gäbe außer dem "Computerführerschein" auch noch einen "Staatslenkerschein". Und sei es nur, damit man dem permanenten Eindruck eines Laienspieltheaters was entgegensetzen kann.
 
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andi_sco schrieb:
Aber, die Kosten werden uns noch Jahrhunderte begleiten und zwar nicht nur Fukushima
Naja...
In den meisten Gebieten der Katastrophenregion ist die Strahlung inzwischen wieder auf einem normalen Stand.
https://www.zeit.de/gesellschaft/ze...tastrophe-japan-fukushima-strahlung-todesfall

Zum Atommüllrecycling... das hat man sich mit der „Energiewende“ selbst verbaut:

In Deutschland muss das recyclingfähige Uran-238 dagegen als vernachlässigbar Wärme entwickelnder Abfall endgelagert werden. Denn hier hat man sich dazu entschieden, 2021 aus der Atomkraft auszusteigen und keine neuen Reaktoren mehr zu bauen – was für den Einsatz von reaktorbetriebenen Systemen wie schnellen Brütern eine Grundvoraussetzung wäre.

Angesichts der politischen Entscheidung, aus der Nutzung der Kernenergie auszusteigen, kämen in Deutschland also nur Transmutationsanlagen infrage – mit denen sich ein kleiner Teil des Atommülls zwar nicht recyceln, aber immerhin entschärfen ließe.
https://www.quarks.de/technik/energie/so-koennte-man-atommuell-recyceln-transmutation/
Ergänzung ()

RalphS schrieb:
Es wurde einfach vom Zaun gebrochen
Könnte eventuell daran liegen, dass oftmals lediglich von Wahl zu Wahl gedacht und gehandelt wird. War zumindest die letzten Jahrzehnte, die ich mitbekommen habe, so.
Man hat ~4 Jahre Zeit, einen Trend zu starten, Strukturen aufzubauen und zu festigen. Dann kommt die Wahl und wenn’s nicht geklappt hat, passt man sich eben an oder - wenn man genug Mittel und Motivation hat - strengt sich mehr an, um in weiteren 4 Jahren besser abzuschneiden.

Analog gilt das natürlich auch auf Landes- und Kommunalebene.
 
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Ihr
Tinkerton schrieb:
Fukushima ist eine Ausrede, ein Vorwand. Es geht wie fast immer um Macht und Geld - auch und gerade bei den „Umweltschützern“.
Die Menschen, die wirklich was für unsere Umwelt tun wollen, werden vorgeschickt und benutzt, um ein Image aufzubauen und zu pflegen.

Und Du bist wirklich überzeugt, dass zB Greenpeace und andere Umweltorganisationen mehr Lobbyarbeit machen?

1.E.ON
111 Mrd. €​
(kein Versorger)​
2.RWE
48 Mrd. €​
15,9 %​
3.EnBW
21 Mrd. €​
12,7 %​
4.Vattenfall Europe
11 Mrd. €​
4,4 %​
5.EWE
8 Mrd. €​
2,0 %​

Greenpeace: 342 Mio€ 2016

Ich würde eher sagen, gute Lobbyarbeit und Informationssteuerung wo das Geld gemacht wird...

Achso, mal für die jüngeren:

Thschernobyl
Sellafield
Three Mile Island

Liste Unfälle

Und die so sicheren deutschen AKWs:
zB Philipsburg

Frankreich:
Auswahl Störfälle Fessenheim - achso, kein Problem, da ist ja der Rhein dazwischen

Und mal davon ab, die Endlagersituation ist nach wie vor nicht gelöst...aktuell geht es um ~ 1900 Kastoren...

Und Uranabbau ist sicher sehr Umweltschonend und Nachhaltig...

Und wir exportieren nach wie vor, trotz Abschaltung von AKWs, sehr viel Energie: Quelle

Fragestellung: gibt es Versicherungen für AKWs?

In meinen Augen verhindern nach wie vor die großen Energiekonzerne eine gute Wende, zB dezentrale Stromversorgung, weil sie daran nichts verdienen...und in USA gibt es bereits für private nutzbare Energiespeicher...aber daran verdienen die großen Konzerne ja nichts...
 
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Derbysieger1995 schrieb:
Wie sinnvoll ist es eigentlich, die Energiewende in Deutschland so schnell voranzutreiben?
Die Energiewende ist grober Unfug.
Derbysieger1995 schrieb:
Ich bin natürlich auch für die Energiewende.
Wenn man die toten Tiere und die Entsorgungsprobleme nicht mit beachtet kann man dafür sein ansonsten sollte man dringend dagegen sein.
Derbysieger1995 schrieb:
Das kleine Deutschland wird doch die Welt nicht retten.
Dadurch das unsere Produktion ins Ausland verlagert wird wird Deutschland eher dem Planeten schaden als schonen.
 
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stummerwinter schrieb:
(...)
Und wir exportieren nach wie vor, trotz Abschaltung von AKWs, sehr viel Energie: Quelle
(...)
Fairerweise sollte man dazu sagen, dass das Jahresbilanzen sind.

Das Problem ist, dass für ein stabiles Netz in jedem Augenblick Erzeugung und Verbrauch im Gleichgewicht gehalten werden muss, letzte Woche sah das so aus...

1616624899479.png


Wenn die farbigen Berge über der schwarzen Kurve (= aktuelle Last) liegen wird Strom exportiert, darunter importiert.

Man erkennt recht gut, dass die steilsten Gradienten unter den thermischen Kraftwerken die Gaskraftwerke darstellen. Diese können die steil ansteigenden und fallenden Kurven von PV und Wind abfangen. Dazu sind die klassischen Grundlastkraftwerke Kohle und Atom nicht geeignet. Deshalb entstehen derzeit auch einige neue Gaskraftwerke für die Netzstabilität durch die Übertragungsnetzbetreiber selbst. Das widerspricht zwar dem gesetzlichen Unbundling-Grundsatz der Trennung von Netz und Erzeugung, aber an der Stelle sind die Argumente der Physik einfach stärker.

Bzgl. der Beherrschbarkeit und Wirtschaftlichkeit der Atomkraft muss ich Dir zustimmen.
 
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stummerwinter schrieb:
Achso, mal für die jüngeren:

...
Sellafield

Die Kosten der Stilllegung der Anlage bis 2020 wurde von der Rechnungsprüfungskommission im britischen Unterhaus auf 67,5 Mrd. Pfund Sterling (78 Mrd. Euro) geschätzt.
Allein für Sellafield!

Anfang November 2014 wurde bekannt, dass seit 40 Jahren abgebrannte Brennelemente in nicht überdachten Abklingbecken unter freiem Himmel gelagert werden. Da sich an diesen Becken Vögel aufhalten und diese verstrahlt werden können, werden Vögel über dem Gelände abgeschossen und eingelagert. 2007 wurde Großbritannien vom Europäischen Gerichtshof verurteilt, da EU-Inspekteuren keine Kontrollen durchführen konnten, weil der Inhalt der Becken wegen der Algen nicht zu sehen war. Der Unternehmenssprecher sagt zu den maroden Abklingbecken: „Sie entsprechen nicht modernen Standards. Das macht sie aber nicht gefährlich, sondern bedeutet lediglich, dass der darin befindliche Müll zurückgeholt, umgepackt und in modernere Anlagen auf dem Gelände geschafft werden muss.“
Ebenfalls Sellafield!

2007 wurde ein Roboter entwickelt, der den Reaktor Stück für Stück abbauen soll.

Der Rückbau der Wiederaufbereitungsanlage soll bis zum Jahr 2120 dauern und etwa 121 Mrd. Pfund kosten.
Ihr erratet es bestimmt schon
 
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Die kumulativen systemischen Mehrkosten für die Energiewende bis 2050 liegen je nach Randbedingungen zwischen 500 Milliarden Euro und mehr als 3000 Milliarden Euro
https://www.ifo.de/node/43785

Die Problematik von Entsorgung, Lasterhalt, Speicherung usw usf kommen dann noch dazu.

Das Geld könnte man auch in Transmutationsanlagen und Recycling stecken. Aber das Thema ist ja - für DE - vom Tisch.

Wenn man besser geplant hätte... es hat schon seinen Grund, warum andere Länder langsam aus der Atomkraft ausgestiegen sind.
Ergänzung ()

andi_sco schrieb:
Allein für Sellafield!
Also 1,8 Mrd Euro pro Jahr (81 bis 21)
plus 1,1 Mrd Euro p.a. für den Rückbau etc.

Geht eigentlich.
 
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Derbysieger1995 schrieb:
Wie sinnvoll ist es eigentlich, die Energiewende in Deutschland so schnell voranzutreiben?
schnell? wir sind schnell?
Das was wir machen ist bestenfalls Mittelfeld.

Mehr Wind!
Neubauten nur noch mit Solar (vor allem in der Industrie)
PowerToGas in großem stiel subventionieren. (Die Energie vom Sommer muss ja in den Winter)
Smart Grit --> Das Elektroauto soll dann Laden, wenn der Strompreis billig ist. Warum geht das nicht?
 
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Tinkerton schrieb:
Das „lustige“ daran ist ja, dass durch die „Nuklearkatastrophe“ genau 1 Mensch gestorben ist. Wahrscheinlich jedenfalls. Sonst eben 0.

Fukushima ist eine Ausrede, ein Vorwand.
Laut dem Standard waren bis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung (2019) rund 3.700 Menschen offiziell an den Folgen des Atomunglücks gestorben und noch immer hatten 52.000 Menschen ihre Heimat verloren. Die havarierten Kernkraftwerke in Fukushima kosten weiterhin jeden Tag viel Geld für die Absicherung und für die Filterung des verseuchten Kühlwassers, das am Ende nicht vollständig gereinigt ist und trotzdem ins Meer abgeleitet wird.

Schaut man auf die nackten Stromkosten, dann ist der Artikel von Quarks interessant, in dem die Energiearten aus Kohle, Atom, Wind und Solar miteinander verglichen werden und der auch darauf hinweist, dass die externen Folgekosten nicht in die Rechnung mit einfließen. Unter Kostengesichtspunkten stehen die erneuerbaren Energien also so schlecht nicht da. Einer der Gründe für die hohen Stromkosten in Deutschland ist die EEG-Umlage.
 
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Pym schrieb:
bis zum Zeitpunkt der Veröffentlichung (2019) rund 3.700 Menschen offiziell an den Folgen des Atomunglücks gestorben
allerdings nicht am Atomunglück selbst. Ich zitiere mal den Beitrag:

Bisher gibt es zwar keine offiziell registrierten Todesfälle durch die Verstrahlung, allerdings gab die Regierung im vergangenen Jahr erstmals den Krebstod eines Mannes bekannt, der an den Dekontaminierungsarbeiten nach dem Atomunglück beteiligt war. Offiziellen Angaben zufolge starben in der Folge der Katastrophe mehr als 3.700 Menschen – die meisten aus Fukushima – an Krankheiten oder weil sie sich das Leben nahmen.
...zumal auch dort auf das „Atomunglück“ als Ursache verwiesen wird und nicht der Tsunami und das Beben für die Suizide verantwortlich gemacht werden, bei denen zig tausende Menschen starben und vertrieben wurden.

Und bzgl den angesprochenen Krankheiten... welche sollen das sein? Jedenfalls nichts, was auf die Strahlung zurückzuführen sein kann. Zumindest nicht nach wissenschaftlichen Erkenntnissen (Geraldine Anne Thomas OBE is a senior academic and Chair in Molecular Pathology at the Faculty of Medicine, Department of Surgery & Cancer, Imperial College London.)


Following Fukushima I doubt that there’ll be any rise in thyroid cancers in Japan and this is simply because the amount of radio-iodine that was released post-Fukushima was much, much less than released post-Chernobyl. Absolutely if you look for a problem, especially if you’re using incredibly sensitive technique which is what the Japanese are actually doing, you will find something. You will find part of that problem and you have to be careful you don’t over interpret that and worry people unnecessarily.

Hier wohl passend:

Thomas has stated that fear of the effects of radiation can be harmful, and has urged the media to report responsibly on the topic.

https://en.m.wikipedia.org/wiki/Geraldine_Thomas
Ergänzung ()

Pym schrieb:
für die Filterung des verseuchten Kühlwassers, das am Ende nicht vollständig gereinigt ist und trotzdem ins Meer abgeleitet wird.
Und? Da du Quarks magst:
https://www.quarks.de/umwelt/fukushima-wie-gefaehrlich-ist-das-radioaktive-wasser-im-meer/

Doch was wie eine fürchterliche Umweltsünde klingt, ist womöglich die praktikabelste Lösung. „Radioaktivität ist schnell angstbehaftet, weil man sie nicht wahrnehmen kann“, sagt Burkhard Heuel-Fabianek, Leiter des Geschäftsbereichs Strahlenschutz am Forschungszentrum Jülich. „Das ist eine Menge Wasser, ja, aber da geht keine Gesundheitsgefahr von aus.“
[...]
Gefährlich vor allem fürs Image
„Radiologisch betrachtet“, resümiert Küppers, „ist das Ablassen von Tritium wohl kein Problem. Aber es könnte sehr wohl ein Vermarktungsproblem werden.“
[...]
„Wenn man seinen gesamten Trinkwasserbedarf mit Wasser decken würde, das 60.000 Becquerel Tritium pro Liter enthält – und das über ein ganzes Jahr hinweg, käme man ungefähr auf die Strahlenbelastung einer Röntgenuntersuchung“, erklärt das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) auf Anfrage.

Ich bin dafür, dass wir Fukushima als Vorwand und Ausrede weglassen. Ja, da gab es einen Atomunfall und niemand will sowas. Niemand findet das gut oder will unbedingt nur noch Atomkraftwerke bauen.
Doch sollte man bei den Fakten bleiben, auch wenn man heute gerne mit Zahlen jongliert und aus Erdbeben- und Tsunamiopfern schonmal Atomopfer macht oder Fukushima mit Tschernobyl vergleicht.

Damit lassen sich tolle Schlagzeilen kreieren und Wählerstimmen sammeln, aber es degradiert die Vorkommnisse zu simpler Propaganda.

Ja, wir brauchen eine Energiewende.
Nein, das AKW Fukushima hat keine tausenden Todesopfer gefordert oder verseucht auf Jahrtausende das Land (s.o.) bzw. verstrahlt die Meere (s. Quarks).

Warum sagt man nicht einfach: „Hey, lasst uns aussteigen. So schaffen wir neue Märkte und Bedarfe, weil someone bisher lebt unsere Industrie keine 50 Jahre mehr und nebenbei tun wir noch was für die Umwelt.“

Warum muss man was erfinden, was vorschieben?
Weil man nur so die aktuellen Konzerne „zwingen“ kann, das (zeitnah) mitzumachen. Die Umwelt spielt da keine Rolle. Es geht um Geld und Macht(erhalt).
 
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Deutsche Atomkraftwerke wurden imho zu schnell vom Netz genommen, ohne das umweltfreundlichere Alternativen ausreichend zur Verfuegung gestanden haben.
Es fehlt imho ein zentraler Plan wo Energie erzeugt wird (Wind, Sonne, Wasser), wo Trassen gelegt werden und wie die Energie gespeichert werden soll. Aber das verfaellt ja wieder in Kleinklein und Foereralismus. Windkraftanlagen wurden (teilweise) nicht gebaut um Energie zu erzeugen, sondern um ueber die Foerderungen Gemeinden zu refinanzieren.
 
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Tinkerton schrieb:
Die Energiewende ist ökologischer Unsinn
Quark, freilich ist die Energiewende notwendig und sinnvoll.
Was unsinnig ist, ist unsere Umsetzung bzw. unser Weg dort hin - das geht eben nicht Hop auf Top. Wir brauchen mehr erneuerbare... und dazu sehr, wirklich sehr viel mehr Energiespeicher als wir derzeit haben, um diese natürlichen und nicht kontrollierbaren Schwankungen kompensieren zu können.

andi_sco schrieb:
Na bisher liest sich das anders.
Nö. Andere Länder machen es da besser, setzen auf modernste A-Werke und forschen freilich auch noch daran, den Atommüll weiter zu verwerten. Da ändert doch Areva/Frankreich nichts dran, die leider noch auf alte und deutlich unsichere Werke setzen.

Es gibt Möglichkeiten, ein Atomkraftwerk so zu konstruieren dass das Eintreten einer Kernschmelze und damit das Eintreten eines Super-GAU grundsätzlich ausgeschlossen ist. Kugelhaufenreaktoren wären solche, um ein Beispiel zu nennen. Die wurden sogar in Deutschland entwickelt, werden jetzt aber in China gebaut und eingesetzt... lol

stummerwinter schrieb:
Und mal davon ab, die Endlagersituation ist nach wie vor nicht gelöst..
Stimmt; das nehmen nun Länder in die Hand, die noch nicht ausgestiegen sind.
Habs im letzten Beitrag schon angedeuted; es ist nicht unwahrscheinlich, dass es am Ende gar keine Endlager mehr braucht - jedenfalls nicht so, wie heute noch der Fall.
 
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