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Energiewende in Deutschland - Geschwindigkeit - Kosten?
Nein wir brauchen eine vernünftige Energiepolitik und keine Energiewende.
Sinnvoll wäre es per Karbonisierung von Holz und Strauchschnitt das entstehende Gas zu verwenden und darauf synthetische Kraftstoffe zu erzeugen. Die Kohle die dabei ebenfalls entsteht kann verscheidenen Nutzungen zugeführt werden aber nicht der Verbrennung da nicht wirtschaftlich machbar.
Eigentlich nicht das ist sowohl wirtschaftlich als auch technisch zu realisieren man muss die Windkraft Anlagen auch nicht immer möglichst weit weg vom Verbraucher bauen.
Ist wie mit Funkmasten alle jaulen das der Empfang so schlecht ist aber wehe es soll ein Mast am Ortsrand hochgezogen werden.
Das Problem ist, das sich Schwachwinanlagen zwar toll anhören, aber was bringt es dir, wenn man in Bayern 4 neue Anlagen hinsetzt, die nach einem Jahr nie unter Volllast gelaufen sind?
Ich hatte mich mal bei einer 2,3 MW Vestas durchgeklickt, die kam nicht mal über 2 MW an max. Stromertrag.
Wenn die Frage lautet, wie sinnvoll diese Vorgehensweise ist, dann liegt die Antwort doch auf der Hand. Es ist komplett schwachsinnig. Interessanter wäre die Frage, für wen das eigentlich sinnvoll war, so überstürzt z.B. aus der Atomkraft auszusteigen. Mir fällt da ganz spontan eine Person im Kanzleramt ein, die ihren eigenen Machterhalt über alles stellt und ihr Handeln daher von Stimmungen leiten lässt.
Eigentlich nicht das ist sowohl wirtschaftlich als auch technisch zu realisieren man muss die Windkraft Anlagen auch nicht immer möglichst weit weg vom Verbraucher bauen.
Dabei sterben bei herkömmlichen Windkraftanlagen mir zu viele seltene Insekten und Vögel. Am besten versuche mal eine solche Anlage zu bauen wenn es mehrere auf der roten Liste stehende Fledermausarten im Bereich der Anlage gibt. Moderne Anlage die klein sind und nicht die herkömmliche Bauform haben bringen leider nicht genug Leistung. Der Widerstand in der Bevölkerung das ihnen durch die großen Anlagen die Gesundheit nachhaltig verschlechtert wird sind ebenfalls nicht zu unterschätzen. Was man dabei auch ausser acht läßt ist das man Neoduim für die Generatoren braucht welches nicht zu gewinnen ist ohne das es zur Freisetzung von radioaktiven Stoffen kommt und die Anlage massive Probleme haben bei der Entsorgung.
interessante Diskussion, zu der ich mal etwas beitragen möchte.
Wie schon bemerkt wurde, muss zu jeder Zeit die Menge an bereitgestellter Energie, gleichauf mit der Menge an bezogener Energie sein. Stellt euch das mal Gartenschlau vor. Wenn wir weniger Energie "entnehmen" als vorhanden "steigt der Druck". Als Folge erhöht sich die Netzfrequenz über die üblichen 50Hz. Entnimmt man stattdessen weniger Energie zieht es die Netzfrequenz auseinander, bildlich gesprochen "der Gartenschlauch läuft leer."
Ein Netz kann erstmal keine Energie speichern, sondern hat nur bestimmte Eingänge, Ausgänge und Knotenpunkte.
Die Netzfrequenz in Deutschland/Europa wird in engen Grenzen geregelt. Diese umfassen 200 mHz...wir betrachten also ein Frequenzband von 49,8Hz - 50,2Hz. Innerhalb dieses Bandes erfolgt die Frequenzstabilisierung durch verschiedene (Regelenergie)Produkte. Diese werden als Primär/Sekundär und Tertiärregelleistung bezeichnet und verfolgen genau das eine Ziel die Frequenz in dem o.g. Band zu halten. Wichtig ist, dass diese Regelenergieprodukte nur für den kurzfristigen Ausgleich von Frequenzschwankungen genutzt werden können.
Je nach verwendetet Technologie (Kohle, (Bio)Gas, Atom, Batterie etc.) können verschiedenen Produkte bedient werden, bzw. besteht eine technische Eignung für Produkte.
Eine Biosgasanlage reagiert sehr flexibel, kann aber oft nicht über Stunden hinweg Leistung erbringen.
Ein Atom- oder Kohlekraftwerk kann nicht schnell genug reagieren, außer man fährt mit angezogener Handbremse, wofür die Anlagen jedoch nie gebaut wurden.
Um das Netz zu stabilisieren bauen die großen Betreiber z.T. nun Gaskraftwerke, welche flexibel reagieren und somit einen Gewissen Teil der Schwankungen ausgleichen können.
Ein kurzer Abriss zu den Produkten:
Primärregelleistung (PRL): macht eine Anlage überwiegende autark mittels einer lokalen Frequenzmessung. Ändert sich die örtliche Frequenz, muss die Anlage innerhalb von max. 5 Sekunden eine Ausgleichsbewegung eingeleitet haben, welche nach spätestens 30 Sekunden abgeschlossen sein muss. Diesen Arbeitspunkt muss die Anlage für 15 Minuten halten können. Reicht diese Zeitspanne nicht aus um eine Frequenzstabilisierung zu erwirken, gehen wir zu Sekunddärregelleistung über. PRL wird im Europäischen Verbundnetz erbracht. Übrigens erfolgt im Frequenzband zwischen 49,99Hz und 50,01Hz keine Regelung um Anlagen nicht ständig hoch und herunter zu fahren.
Sekundärregelleistung (SRL): Diese Produkt kann innerhalb von einem Zeitfenster von 30 Sekunden bis 5 Minuten aktiviert werden. Es wird aktiv durch einen Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) "angefragt". Hierfür betreiben die ÜNBs Frequenzregler in ihren Regelzonen, welche dann automatisiert einen Energieabruf einleiten. Auch dieses Produkt muss für 15 Minuten zur Verfügung stehen. Reicht es ebenfalls nicht aus um einen Frequenzabweichung zu kompensieren, geht man zur Tertiärregelleistung über.
Tertiärregelleistung:
Diese wird nach 15 Minuten Vorlaufzeit aktiviert und kann bis zu 60 Minuten aktiv bleiben. Sie wird ebenfalls von einem ÜNB aktive angefordert.
Anhand dieser Aufstellung sieht man schön, dass es eine zeitliche Staffelung gibt. Allerdings haben wir zwei Zweitfenster noch nicht betrachtet. Einmal das Intervall zwischen 0-5s und dann alles was nach 60 Minuten kommt.
Im Zeitintervall von 0-5s soll sich das Netz selbst stützen. Dies geschieht vor allem Aufgrund der Trägheit der Generatoren durch ihre rotierende Masse. Wäre das nicht so, würde uns das Stromnetz innerhalb dieser 5 Sekunden schon um die Ohren fliegen.
Das zweite Intervall, ab 60 Minuten ist (aktuell) nur durch langfristige Kraftwerkeinsatzpläne zu lösen. Das ist das sogenannte Fahrplanfahren, bei dem man den Kraftwerken sagt wann es welche Leistung zu erbringen hat.
Das funktioniert jedoch nur, wenn sinnvolle Schätzungen und Prognosen für den Stromverbrauch, die wahrscheinliche Stromerzeugung, Wind, Solar und und und hat. Dazu kommen noch regionale Besonderheiten z.B. ein Kälteeinbruch, oder ähnliches hinzu.
Wind, Solar und andere Technologien sind in dieser Stabilisierung NICHT inbegriffen. Die Regelung einer Windanlage ist kompliziert (stall und pitch sind die Begriffe nach denen man suchen müsste ) und Solaranlagen regelt man extra nicht. Das heist zur Frequenzstabilsierung tragen Wind und Solar nicht zwingend etwas bei. Diese sind prognosenbasiert und haben vor anderen Erzeugern Vorrang. Somit "zwingen" wir unsere trägen Großkraftwerke in einen Betriebsmodus, für den sie nicht konzipiert sind. Ich kaufe mir auch keine LKW und beschwere mich dann, dass ich damit keinen Slalom fahren kann.
Wieder zum eigentlichen Thema:
Während sich Deutschland entschieden hat Atom und Kohlestrom zurückzubauen, sieht das in anderen europäischen Länder anders aus. Das liegt aber z.T. auch daran, dass unsere deutsche Interpretation von CO2-neutral ist wie sie ist.
EDF in Frankreich betrachtet z.B. Atomstrom ebenso als "low carbon emitting" weswegen sie ihre Atomkraftwerke weiter betreiben.
Deutschland ist seit den 90er Jahren ein Vorreiter bei erneuerbaren Energien, was auch mal zu begrüßen ist.
Grundsätzlich haben wir (imho) aber ein Verfügbarkeitsproblem. Ausreichend Wind ist in Deutschland nur an ca. 1/3 der Tage im Jahr verfügbar.
Kurze Milchmädchenrechnung (bitte nicht drauf festnageln):
Angenommen wir haben einen AKW oder Kohlestromer mit 1000MW Erzeugerleistung, was relativ sanft gerechnet wäre. Eine gewöhnliche Onshore Windanlage kann in der Spitze ca. 3-4 MW einspeisen. Betrachten wir also nur mal die 3MW. Damit bräuchten wir ca. 333 Windanlagen um auf eine ähnliche installierte Leistung zu kommen. Aufgrund der Windverfügbarkeit müssen wir diesen Wert aber nochmal verdreifachen um danach auf die tatsächliche eingespeiste Leistung zu kommen.
Das heist wir bauen knapp 1000 Windräder um ein AKW zu kompensieren.......blöde Rechnung.
Unsere Erde interessiert nur der Primärressourcenverbrauch....ist es jetzt einfacher und ressourcentechnisch günstiger 1000 Windräder zu bauen, oder in AKW? Zu der Frage darf sich jeder seine eigene Meinung bilden, allerdings sollte man auch die Entsorgung von Verbundwerkstoffen, Neodym, radioaktiven Abfällen oder sonstigen mit einbeziehen.
Ähnlich kann man das auch mit Solaranlagen berechnen.....
Hinzu kommen noch ökologische Faktoren, Platzbedarf, Akzeptanz und und und...wäre jetzt wohl langsam doch zuviel des Guten.
Da der Betrag sowieso schon ellenlang ist....
Es ist wahrscheinlich, dass wir mit erneuerbaren Energien Probleme im Stromnetz aufwerfen, welches es vorher nicht gab. Allerdings bedeutet Stillstand auch gleichzeitig Rückschritt. Deutschland hat eine Führungsrolle bei den erneuerbaren Energien, wenn wir das nicht auch noch verlieren wollen, müssen wir hier Druck machen. Wenn es alles so bleiben würde wie bisher, kommen wir niemals aus dem Quark und schauen dann in 30 Jahren zurück, weil wir den Anschluss verloren haben. Wir benötigen eine starke Forschung und Entwicklung in diesem Bereich, um z.B. die oben "berechneten" 1000 Windanlange zu 500 zu machen. Unterstütz werden kann das Ganze durch bessere Vorhersagbarkeiten und Prognosefähigkeiten.
Und zum Schluss benötigt man starke Partner.....das Stromnetz hört nicht an der Grenze auf. Es ist ein europäisches Verbundnetz, zu dem jedes Land seinen Beitrag leistet.
So ist es! Da beginnt und endet die Diskussion mMn schon. Wenn wir unseren lächerlichen CO2-Ausstoß von 2% meinetwegen sogar um die Hälfte - auf 1% - reduzieren könnten, würde das bis auf das Vernichten ganzer Wirtschaftszweige und Massenentlassungen keine Auswirkungen haben.
Ich bin sofort dabei, wenn es um Ressourcensparen, Mülltrennung, Schutz der Bienen oder sonstwas geht. Aber diese dämliche Energiewende ist ein Irrweg!
Die Netzfrequenz in Deutschland/Europa wird in engen Grenzen geregelt. Diese umfassen 200 mHz...wir betrachten also ein Frequenzband von 49,8Hz - 50,2Hz. Innerhalb dieses Bandes erfolgt die Frequenzstabilisierung durch verschiedene (Regelenergie)Produkte. Diese werden als Primär/Sekundär und Tertiärregelleistung bezeichnet und verfolgen genau das eine Ziel die Frequenz in dem o.g. Band zu halten. Wichtig ist, dass diese Regelenergieprodukte nur für den kurzfristigen Ausgleich von Frequenzschwankungen genutzt werden können.
Um das noch mal aufzugreifen und dahingehend zu ergänzen (guter Beitrag, übrigens):
Eine Überkapazität führt zu einer höheren Frequenz - die Frequnz im Stromnetz (in Europa ist die Grundfrequenz 50 Hz) wiederum ist in mehrere Stufen zur Deeskalation eingeteilt. Von 51 Hz an müssen die (neuen) Kraftwerke "vom Gas" gehen, aber mindestens 90 Minuten einsatzfähig bleiben - während ältere vom Netz genommen werden. Ab 51,5 Hz müssen bereits alle regelbaren Kraftwerke ihre Stromerzeugung komplett eingestellt haben. Ab 52 Hz wird nach oben der unzulässige Betriebszustand erreicht, alle(!) Anlagen vom Netz genommen, die Folge: Licht aus.
Das gleiche Spielchen auch nach unten (Unterkapazität), wenn die erneuerbaren Energien plötzlich einsacken (Licht/Windmangel) aber die fossilen Kraftwerke nicht schnell genug wieder hochfahren können. Ab 49 Hz (Stufe 2) wird ein sogenannter "Lastabwurf" durchgeführt, das heißt 10-15 Prozent der Verbraucher werden vom Netz genommen - Teil-Blackout - das passiert bei uns ziemlich häufig bzw. von Jahr zu Jahr häufiger und betrifft große Industrieanlagen, die sich ordentlich Energie genehmigen.... die Kosten tragen am Ende wir.
Schon wenig darunter, ab 48,7 Hz nämlich läuft Stufe 3 an, die Folge ist ein erneuter Lastabwurf von weiteren 10-15%. Nochmals - Stufe 4 - bei 48,4 Hz.
Das passiert bei uns immer häufiger, auch wenn "wir" als Bürger davon nichts mitbekommen. Stufe 5 wäre dann ein regionaler Blackout (Ortschaften bzw. ne Stadt kurzweilig ohne Strom) und noch etwas weiter, bei 47 Hz, gäbs nen landesweiten bzw. gar europaweiten Ausfall, da der europäische Netzverbund damit in einen unzulässigen Betriebszustand erreichen würde.
In Deutschland und jedem anderen Land steigt der Stromverbrauch von Jahr zu Jahr mal mehr mal weniger massiv an. Hinter dem Begriff "Strommix" steckt nichts anderes als die Tatsache, dass unser "Strom" von unterschiedlichen Energieträgern (Kernenergie, Wind, Photovoltaik, Braunkohle, Wasser, ...) produziert wird. Ein Bekannter meinerseits meinte vor Ewigkeiten mal, er bräuchte keine Atomkraftwerke mehr, weil aus seiner Steckdose ja nur aus Windenergie produzierter Strom kommt - er hatte abgeschlossen bei... keine Ahnung mehr. Der ging also davon aus, dass der(!) Strom, der oben im Norden produziert wird, tatsächlich bei ihm unten in Bayern aus der Steckdose kommt... was natürlich Unsinn ist. Der kommt nämlich (fast) immer von jenem Kraftwerk, das einem am nächsten ist - und wenn das nen AKW ist, dann, so es gerade Energie produziert, eben von diesem.
Die Gefahr in unserem bzw. dem europäischen Stromnetz - nämlich der sogenannte "Zappelstrom" - liegt hierzulande genau darin, in den Relationen unseres Strommix und den Details darin.
Ein Detail sind die Volllaststunden. Diese geben an, wie viele Stunden im Jahr (maximal also 8.760 Stunden) ein Typ von Energieträger - z.B. Kernkraft - unter Volllast laufen müsste, um jene Energie zu produzieren, die dieser Typ im gleichen Jahr produziert >hat<. Weil das nur grafisch/bildlich sinnvoll in Relation zu setzen ist hier die Zahlen von 2018, Quelle Statista.com:
Es ist also zu sehen, welche Energieträger nahezu durchgängig Energie liefern, eben weil sie es auch können. Das durch die Politik verursachte Problem ist, dass wir durch Subventionen auf jene Energieträger unsere Zukunft setzen (hauptsächlich Wind und Photovoltaik), also jene mit nur wenigen Volllaststunden. Der Wind weht eben oft nur schwach oder gar nicht, auch die Sonne scheint oft nicht, Nachts sogar nie... weshalb sie auch nur 10% dessen an Energie liefern, als sie technisch liefern könnten wenn man sie mehr nutzen könnte.
"Zappelstrom" gibt es also, weil diese Energieträger sich nicht steuern lassen wie bei den fossilen Energieträgern der Fall ist. Mal gibt es zu viel Strom, mal zu wenig, denn mal scheint die Sonne mehr/weniger oder es weht mehr/weniger Wind - gleichzeitig lässt sich das mit den fossilen Energieträgern noch regulieren, indem man deren Kraftwerke hoch und runter fährt, doch die Anlaufzeiten usw. bewirken unweigerlich verzögerte Maßnahmen. Unsere Grundfrequenz im Stromnetz von 50 Hz wird folglich nie kontant gehalten, das ist trotz stetiger ununterbrochenen Regulierungen nicht möglich; die Frequenz "zappelt" also aufgrund von sich ändernden Über- und Unterkapazitäten.
Nun haben wir supi CO2-Ziele, deshalb sagte die Politik vor vielen Jahren, die Kraftwerke müssen weg (dass... Atomkraftwerke, was jetzt speziell CO2 betrifft, ziemlich sauber sind... sei hier mal außen vor gelassen). Hierzu sollte man erneut einen Blick auf die obere Grafik werfen.
Braunkohle-Kraftwerke, die ~20% der Nettostromerzeugung lieferten und außerordentliche Volllaststunden zeigen, sollen nach und nach weg.
Atomkraftwerke welche etwa 14% lieferten mit noch mehr Volllaststunden, ab 2023 ebenfalls.
Jene Bereiche also, mit denen sich die "unberechenbaren" erneuerbaren Energien im Netz noch(!) einigermaßen regulieren lassen, sollen in den nächsten wenigen Jährchen nach und nach zu großen Teilen wegfallen (womit uns in Summe Strom - stand jetzt - gar fehlen würde). Während die erneuerbaren Energien, die ja gerade eben zum Zappelstrom, also zum Problem, führen, mehr werden sollen.... wie soll das gehen? Wo soll der Bedarf her und wie solls auf 50 Hz weiter reguliert werden können?
Das Problem: Das EEG schreibt vor, dass die Übertragungsnetzbetreiber Strom aus erneuerbaren Quellen auch dann abnehmen und vermarkten müssen, wenn er nicht benötigt wird. Die Produzenten wiederum (das sind nun deine Zahlen), egal ob ich mit meiner PV-Anlage auf dem Dach oder E.ON erhalten die garantierte EEG-Umlage - unabhängig davon, ob der Strom überhaupt benötigt wird, verkauft oder verschenkt wird.
Da zu viel Strom die Netze überlasten würde, er aber auch nicht gespeichert werden kann, drückt das Überangebot an der Strombörse die Preise an solchen Tagen ins Negative. Die Übertragungsnetzbetreiber zahlen also dafür, dass ihnen jemand den Strom abnimmt. Und wir als Kunden bezahlen das.
Die Thematik insgesamt ist komplex, man findet für beide Positionen namentlich seriös wirkende Magazine, Portale usw. - alles nicht ganz so einfach. Energiekonzerne, die Wind- und Solarstrom anbieten sehen freilich kein Problem, werden sie ja hervorragend subventioniert. Wo das am Ende hinführt sieht man jetzt bei den ehemals ersten Windkraftanlagen:
In Deutschland haben wir knapp 30.000 davon, die ersten ~5.000 fielen am Ende des letzten Jahres aus der 20-jährigen Vergütung nach dem EEG - die nächsten 8.000 folgen in den nächsten 5 Jahren. Die werden, auch wenn sie freilich weiter betrieben werden könnten, nach und nach wieder zurück gebaut (also demontiert), weil der Betrieb mehr Kosten verursacht als der Verkauf gewonnener Energie. Ohne Subvention (die ebenfalls wir Bürger bezahlen), nix los.
Über das Verbundnetz ist ein Stromimport von ungefähr 20 Gigawatt möglich - wenn alle Nachbarländer um uns herum jene Leistung auch verfügbar haben und zu uns schieben können. Biogas bringt ein paar Gigawatt und die Pumpspeicherkraftwerke können ungefähr 8 Gigawatt an Leistung bereitstellen, für maximal 5 Stunden. Deutschland hat aber einen "Rund um die Uhr" Leistungsbedarf von 60 Gigawatt - insofern wäre bei 100% erneuerbarer Energie bei jeder Dunkelflaute oder Windflaute ein Blackout vorprogrammiert. In der Regel hat jener Gedankengang eine Problematik:
-Wenn es in Deutschland Dunkel ist, weil die Abendstunde eingekehrt ist, dann ist es in Österreich, der Schweiz oder den Niederlanden auch dunkel
-Wenn in Deutschland kein Wind weht, ist 50km weiter in der Regel auch nicht Windstärke 10
-Die anderen Länder stehen vor ähnlichen Problemen, dort möchte man ja auch den CO2 Verbrauch reduzieren. Man darf also hoffen, dass nicht jeder genauso denkt - denn die Aufgabe unserer Nachbarn ist es nun einmal nicht, unser Netz zu stabilisieren, weil wir selbst dazu nichtmehr in der Lage sind.
Die gesicherte Leistung bei Photovoltaik liegt bei 0. Wenn die Sonne scheint und die optimalen Bedingungen herrschen, so bringt eine PV Anlage seine maximale Leistung. Wenn die Sonne nicht scheint - und das tut sie in Deutschland jeden Tag für mehrere Stunden nicht, leistet eine PV Anlage gar nichts. Noch dazu haben wir auf unseren Breitengraden das Problem der Saisonalität, aber darauf möchte ich gar nicht weiter eingehen gerade.
Die Schwankungsbreite von Windrädern ist nicht ganz so heftig, wie die der Photovoltaik, dennoch gibt es Tage mit sehr wenig Wind oder Tage mit Starkwind, wo Windräder entweder wenig Leistung bringen oder gar abgeschaltet werden müssen. Die Schwankungsbreite ist enorm. In Beispielen am Juli 2019:
Zur besten Stunde stellten die Windräder eine Leistung von 25 Gigawatt bereit
Am schlechtesten Tag - dem 17. Juli 2019 - stellten die Windräder den ganzen Tag nur eine Leistung zwischen 0,5 und 1,6 Gigawatt bereit. Das bedeutet beim bisherigen Ausbau der Windkraft schwankt es tageweise und stundenweise in der Leistung der Windkraft schon um über 23 Gigawatt - und in der Photovoltaik schwankt es jeden Tag um bis zu 30 Gigawatt - und das nur hierzulande, in Deutschland. Am 17. Juli 2019 wäre es bei 100% erneuerbarer Energie in Deutschland selbst bei maximaler permanenter Verfügbarkeit der 20 Gigawatt Nachbarsleistung zu einem Blackout gekommen - denn abends stellt PV kein Strom mehr zur Verfügung und die Windenergie hat nur eine Leistung von 1,6 Gigawatt im Maximum gehabt - bei einem Bedarf von 51-59 Gigawatt zwischen 21 und 24 Uhr.
Bisher haben wir die Möglichkeit, dass jene Schwankungen ausgeglichen werden durch fossile Kraftwerke - Gaskraftwerke, Steinkohlekraftwerke und Braunkohlekraftwerke, die ihre Leistung entweder reduzieren oder erhöhen.
Zeitgleich gibt es aber in 2019 schon vereinzelt Stunden, wo der Strombedarf in diesem Land fast schon ausschließlich durch PV und Windstrom gedeckt werden kann. Da erzeugter Strom auch im gleichen Moment verbraucht werden muss, wie verbrauchter Strom auch im gleichen Moment erzeugt werden muss, stellt dies ein Problem dar. So gab es im Juli vorletzten Jahres mehrere Tage, da war der Stromverbrauch in Deutschland deutlich niedriger, als der erzeugte Strom - und das nimmt im Sommer mit jeder neu installierten Photovoltaikanlage als Problem zu. Ich habe bei meiner PV Anlage eine Einspeisegarantie, das sichert mir das EEG zu. Sobald die Sonne scheint, wird der Strom bei mir ins Netz gespeist - völlig egal, ob er benötigt wird, oder nicht. Also sieht es lustigerweise den ganzen Juli in 2019 schon so aus: Mittag wissen wir nicht, wohin mit dem Strom - da bezahlen wir das Ausland gutes Geld dafür, dass sie unseren Strom irgendwie auch nur abnehmen - den Strom, den wir per EEG Umlage erzeugen - und zur späten Abendstunde kommt es fast jeden Tag vor, dass der Strom, den wir hierzulande erzeugen, nicht ausreicht, um den Stromverbrauch Deutschlands zu decken - dann bezahlen wir also dem Ausland nochmal gutes Geld dafür, dass sie unseren Strommangel ausgleichen.
Ergänzung ()
Feligs schrieb:
So ist es! Da beginnt und endet die Diskussion mMn schon.
Quark; es muss jeder mitziehen - es gibt absolut keinen(!) Grund, weshalb ein im Verhältnis gesehen kleines Land wie Deutschland dahingehend nicht mit am Stang ziehen sollte, die Emissionen zu reduzieren. Das Klimaziel der EU ist eine 55 Prozentige Einsparung im Vergleich zu 1990.
Weder werden damit Wirtschaftszweige vernichtet, noch wird es Massenentlastungen geben - wo ist da bitte die Kausalität?
China ist damit auch der Aufforderung von Frau Merkel und der EU gefolgt und haben ebenfalls ein Klimaziel (Höhepunkt bis 2030, Reduktion auf Null(!) bis 2060). Und sie sind bereits jetzt fleißig dabei; während ihr Energiehunger von Jahr zu Jahr enorm anwächst, tun das die Emissionen eben schon nicht mehr im gleichen Maße.
Energiewende. Natürlich notwendig wäre sie schon gestern gewesen, Anfangen spätestens jetzt, Morgen ist es eigentlich schon zu spät.
Soll man sie durchführen, obwohl Deutschland in der Welt gesehen nur einen kleinen Prozentpunkt ausmacht? Selbstverständlich. Allein schon als Testlabor, um Möglichkeiten und Technologien dann weiter zugeben. Was in Deutschland (und andere Industrienationen) falsch läuft, ist der höhe Energieverbrauch pro Kopf. Das ist eigentlich auch ein Punkt, denn man angehen sollte, denn sollte mal China und Indien den selben Energieverbrauch Pro Kopf haben, wie wir, wird das so oder so böse enden.
Zum Thema AKW. Ich hätte jetzt auch gesagt, man hätte nicht sofort austreten sollen, aber dann allgemein hätte man schon damals nicht darauf setzten sollen. Und ich war eigentlich immer für Atomkraft. Aber jetzt sind wir aus dem Austritt vom Austritt wieder ausgetreten und dann soll man es auch mal dabei belassen. Wie man merkt, sind die Menschen sehr empfindlich bei Dingen, welche etwas mir "Rein" und" Raus" zu tun haben wie z.B. Lockdown. Ein wunder, dass wir uns da überhaupt noch Fortplatzen können.
So weit weg von der Energiewende sind wir gar nicht mehr, ist es aktuell doch schon möglich, aus z. Bsp. 1 KWh erneuerbarer Wind- oder Solar-Energie ein chemisches Äquivalent von 0,8 kWh zu machen (Flüssigkraftstoff z. Bsp.).
Diese Preisrelation ist stark abhängig von den Kosten fossiler Brennstoffe und der Höhe der CO2-Steuer.
Geht man wegen der Endlichkeit der fossilen Brennstoffe von einem Steigen dieser Rohstoffkosten, verbunden mit einem Steigen der CO2-Steuer aus, so könnten schon bald die Überschussreserven der erneuerbaren Energien sinnvoll gespeichert werden. Unsere Regierung gibt aktuell 100 Mio. an jährlichen Forschungsgeldern für diese Technologie aus. Das ist meiner Meinung nach nicht sehr viel in Anbetracht der wirtschaftlichen Bedeutung für unser Land.
Ein Zitat, welches aus China überliefert sein soll:
Der Mann, der den Berg abtrug, war derselbe, der anfing, kleine Steine wegzutragen.
Ich finde es nicht schlimm, wenn die BRD eine Vorreiterrolle/Vorbildrolle in Sachen erneuerbare Energien einnehmen will, auch wenn sie selbst nur 2% zum weltweiten CO2-Ausstoß beiträgt und bis 2050 Klimaneutralität erzielen will.
Man muss dem Rest der Welt nur aufzeigen/beweisen, das dies möglich ist.
Das ist eine Kernaufgabe unserer Energiewende, nicht die Rettung der ganzen Welt, geht ja auch gar nicht.
Ich werde mir dieses Jahr endlich eine (genehmigungsfreie) kleine PV-Anlage für den Eigenverbrauch installieren. Die amortisiert sich schon nach 5-6 Jahren und der Strom im Bezug wird ja auch nicht billiger. Natürlich werde ich diese Anlage nirgendwo anmelden, nicht das dann noch der Staat kommt, um mir meinen eigen erzeugten Strom versteuern zu wollen. So geht Energiewende im Kleinen und senkt die Stromnachfrage im Stromnetz.
aber was bringt es dir, wenn man in Bayern 4 neue Anlagen hinsetzt, die nach einem Jahr nie unter Volllast gelaufen sind?
Ich hatte mich mal bei einer 2,3 MW Vestas durchgeklickt, die kam nicht mal über 2 MW an max. Stromertrag.
Wenn jeder so denkt, fahren wir es noch schneller an die Wand.
Und Deutschland hat/hatte die Möglichkeit hier eine Spitzenposition einzunehmen und Arbeitsplätze zu schaffen.
So gesehen kann man nämlich auch gegenüber stellen: wieviele Leute brauche ich, um 25.000 Anlagen zu produzieren, zu warten, eventuell Repowering durchzuführen.
Und wieviele Leute beschäftige ich im Bergbau, um unsere Kohlekraftwerke am laufen zu halten.
Ergänzung ()
Scrypton schrieb:
Zeitgleich gibt es aber in 2019 schon vereinzelt Stunden, wo der Strombedarf ... wie verbrauchter Strom auch im gleichen Moment erzeugt werden muss, stellt dies ein Problem dar.
Ja, in Schleswig-Holstein war ich in einem Windpark, der nie unter Volllast laufen konnte, weil das örtliche Umspannwerk sonst ausgestiegen wäre.
Das wäre in der Schule eine glatte 6.
Da wäre ein Batterie- oder Wasserstoffspeicher inklusive Infrastruktur perfekt.
Deutschland hatte Arbeitsplätze geschaffen - bis die VR China durch staatliche Subventionen viele Firmen in die Pleite getrieben hat. Den Rest haben Umweltverbände übernommen, die sowieso gegen alles sind - außer das eigene Fliegen in den Urlaub.
Tatsache ist nun mal, dass wir die Energiewende massiv zu Lasten unseres Lebensstandards durchführen. Und dazu bin zumindest ich nicht bereit.
Welchen Lebensstandard konkret müssen/mussten wir denn aufgrund der Energiewende inwiefern opfern?
Jetzt bin ich aber mal gespannt, auf diese Tatsachen...
Immer mehr Menschen heizen weniger. Und frieren dann ggf. Während in vielen anderen Ländern Klimaanlagen an der Tagesordnung sind, wird hier lieber geschwitzt und entsprechend weniger gute Leistung gebracht.
Direkt:
Viele Firmen aus der Energiebranche haben sich umorientieren müssen und Arbeitsplätze abgebaut. Beispiele hierfür wäre quasi alles, was früher mal BBC war, dann über ABB und Alstom zu General Electric wurde, die insbesondere in Mannheim und Stuttgart die Standorte platt gemacht haben und damit faktisch das weltweit beste Wissen für den Turbinen- und Kesselbau für (Stein-)Kohlekraftwerke aus der Hand gegeben haben, um etwas Gaskraftwerk-Know-How- zu erhalten.
Dazu kommen eben die Menschen, die ganz konkret in Kraftwerken gearbeitet haben oder noch arbeiten. Während ein modernes Steinkohlekraftwerk sowieso schon nur noch ein Dutzend Mitarbeiter braucht, hängt doch erhebliche Verwaltung dran.
Indirekt:
Firmen, die auf Prozessdampf angewiesen sind, insbesondere aus der Umgebung von Kohlekraftwerken. Fernwärmenetze, die ihre Primäreinspeiser verlieren und damit unzuverlässiger werden.
Und eben ganz klassisch die Firmen, die große Strommengen benötigen. Aber die - z. B. Aluminium- und Stahlwerke - sind ja schon zum Großteil vor Jahrzehnten aus Deutschland abgehauen. Deshalb ist Duisburg, einst die reichste Stadt im Pott, jetzt auch das größte abgefuckte Stück Dreck.
Mir ist das ja fast schon egal. Mit dem golden Handshake aus der Kohlebranche habe ich mir mit Ende 20 mein erstes Haus gebaut und bin seitdem nur aufgestiegen. Ehemalige Kollegen von GE? Hochbegabte Ingenieure? Arbeiten für wenig Geld in irgendwelchen Mülljobs und haben ggf. ihre Immobilie verloren. Und keine Ahnung was aus den Leuten aus dem Fuhrparkmanagement oder der Betriebskantine geworden ist. Wer kümmert sich schon um die Krümel, die sowieso immer durch's Raster fallen?
Mittelfristig erwischt es jetzt Automotive und damit zehntausende (und mehr) extrem gut bezahlter Jobs, die erste Welle gab's jetzt ja bei Daimler (weshalb wir endlich die richtig geilen Bewerber von den FHs abgreifen, weil die dort keine Perspektive mehr sehen). Die Menschen, die den örtlichen Bäcker am Laufen gehalten haben. Oder den REWE. Aber kein Problem, dann macht der Bäcker eben in der VR China oder Indien auf, wo man sich nur wenig für Energiewenden interessiert.
Was hat das mit der Energiewende zu tun; als viel mehr damit, dass sie es sich nicht leisten können?
Und nein, die steigenden Energiekosten sind nicht auf die Umstellung als solche zurückzuführen...
Idon schrieb:
Viele Firmen aus der Energiebranche haben sich umorientieren müssen und Arbeitsplätze abgebaut.